Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Lamictal 25 mg?
Gesonderte Studien zu Wechselwirkungen wurden nicht durchgeführt. Untersuchungen am Tier erbrachten keinen Anhalt dafür, dass Lamotrigin den Abbau anderer Arzneimittel in der Leber in klinisch bedeutsamer Weise hemmt oder beschleunigt. Es kann angenommen werden, dass der Metabolismus beim Menschen und der klinische Effekt der Wirkstoffe, die auf diesem Wege abgebaut werden, durch Verabreichung von Lamictal 25 mg nicht verändert werden.
Lamotrigin kann zwar seinen eigenen Abbau bewirken, in den klinischen Untersuchungen wurden jedoch keine relevanten Folgen dieser Wirkung beobachtet.
Wenn noch andere Antiepileptika zusätzlich zu Lamictal angewendet werden, sollte berücksichtigt werden, dass die Pharmakokinetik von Lamotrigin beeinflusst werden kann.
Klinische Studien zeigten, dass die gleichzeitige Verabreichung von Phenytoin-, Carbamazepin-, Phenobarbital- oder Primidon-haltigen Arzneimitteln zu einem beschleunigten Abbau von Lamotrigin führt. Dagegen führte die gleichzeitige Behandlung mit Valproinsäure-haltigen Arzneimitteln zu einem verlangsamten Abbau von Lamotrigin in der Leber.
Wechselwirkungen mit dem Folsäurestoffwechsel siehe unter Abschnitt Nebenwirkungen.
Bei Einnahme von Lamictal 25 mg mit anderen Antiepileptika ist eine Beeinträchtigung der empfängnisverhütenden Wirkung oraler Kontrazeptiva (?Pille?) nicht auszuschließen. Gegebenenfalls sind andere Methoden der Empfängnisverhütung anzuwenden. Bitte teilen Sie Regelveränderungen Ihrem Arzt mit.
Bei einigen Patienten, die zusätzlich zu einer Carbamazepintherapie Lamictal erhielten, traten u.a. Kopfschmerzen, Schwindel, Störungen im Bewegungsablauf (Ataxie), Doppeltsehen, verschwommenes Sehen und Übelkeit (zentralnervöse Störungen) auf. Diese Erscheinungen besserten sich meist nach einer Verminderung der Carbamazepindosis.
Paracetamol, ein Arzneimittel, das bei Fieber und/oder Schmerzen angewendet wird, kann die Verweildauer von Lamotrigin im Körper verringern und die Ausscheidung über die Nieren erhöhen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Lamictal 25 mg auftreten?
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit eingeteilt. Die Häufigkeit wurde wie folgt definiert:
sehr häufig (10 % und mehr), häufig (1 bis unter 10 %), gelegentlich (0,1 bis unter 1 %), selten (0,01 bis unter 0,1 %), sehr selten (unter 0,01 %).
Nebenwirkungen auf die Haut und das subkutane Gewebe:
Nebenwirkungen, die in klinischen Studien zur Monotherapie auftraten:
Sehr häufig: Hautausschlag.
Weitere Nebenwirkungen, die während der Anwendung auftraten:
Sehr häufig: Hautausschlag.
Selten: Stevens-Johnson-Syndrom.
Sehr selten: Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom).
In klinischen Studien, in denen Lamictal zusätzlich zu anderen Antiepileptika verabreicht wurde, traten bei bis zu 10 % der Patienten Hautausschläge auf. In der Vergleichsgruppe ohne Lamictal betrug die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen 5 %.
Die Hautausschläge führten bei 2 % der mit Lamictal behandelten Patienten zum Abbruch der Therapie. Diese meist in makulopapulöser Form auftretenden Hautausschläge wurden in der Regel innerhalb der ersten acht Behandlungswochen beobachtet und bildeten sich nach Absetzen des Arzneimittels zurück (siehe auch Abschnitt ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise?).
Selten wurde vom Auftreten schwerwiegender, lebensbedrohlicher allergischer Haut- und Schleimhautreaktionen, die sich mit blasser Schwellung der Haut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), evtl. unter Mitbeteiligung der Schleimhäute in Mund, Rachen, Kehlkopf und Magen-Darm-Trakt, Hautabschälung und Fieber (Stevens-Johnson-Syndrom) sowie dem Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom) bemerkbar machten, berichtet. Auch wenn diese Symptome bei den meisten Patienten nach Absetzen von Lamictal zurückgehen, bleiben bei einigen Patienten irreversible Vernarbungen zurück. Fälle mit tödlichem Ausgang traten selten auf (siehe auch Abschnitt ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise?).
Das Risiko für das Auftreten eines Hautausschlages steht sehr wahrscheinlich in Zusammenhang mit:
- hohen Anfangsdosen und einem Überschreiten der für den Behandlungsbeginn empfohlenen langsamen Doissteigerung von Lamictal;
- der gleichzeitigen Einnahme von Valproinsäure.
(Siehe auch Abschnitt ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung?.)
Als Überempfindlichkeitsreaktion können Hautausschläge mit verschiedenen systemischen Symptomen auftreten (siehe Nebenwirkungen auf das Immunsystem**).
Nebenwirkungen auf das Blut- und Lymphsystem:
Sehr selten: Blutbildveränderungen, einschließlich Neutropenie, Leukopenie, Anämie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie, Agranulozytose. Bei Langzeitbehandlung sind deshalb Kontrolluntersuchungen erforderlich.
Blutbildveränderungen können sowohl in Verbindung mit einem Überempfindlichkeitssyndrom als auch allein auftreten (siehe Nebenwirkungen auf das Immunsystem**).
Nebenwirkungen auf das Immunsystem:
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktion** (einschließlich verschiedener systemischer Symptome wie Fieber, Lymphadenopathie (Erkrankung im Bereich der Lymphknoten), Gesichtsödeme, Veränderungen der Blut- und Leberwerte, disseminierte, intravaskuläre Gerinnung, Multiorganversagen).
**Als Überempfindlichkeitsreaktion können Hautausschläge mit verschiedenen Symptomen wie Fieber, Erkrankungen im Bereich der Lymphknoten (Lymphadenopathie), Gesichtsödeme und Veränderungen der Blut- und Leberwerte auftreten. Der Verlauf der Überempfindlichkeitsreaktionen kann verschieden ausgeprägt sein. In seltenen Fällen können sie zu allgemeinen Störungen der Blutgerinnung und Versagen der Funktion verschiedener Organe führen. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Fieber, Lymphadenopathie) im frühen Stadium ohne Anzeichen eines Hautausschlags auftreten können. Bei Auftreten der oben genannten Symptome sollte der Patient daher sofort untersucht werden. Lamictal sollte sofort abgesetzt werden, wenn keine andere Ursache für das Auftreten dieser Symptome festgestellt wird.
Überempfindlichkeitsreaktionen als auch das selten auftretende Lyell-Syndrom (s. o.) können tödlich verlaufen.
Nebenwirkungen auf die Psyche:
Häufig: Reizbarkeit.
Gelegentlich: Aggressivität.
Sehr selten: Tics (motorisch und vokal), Halluzinationen, Verwirrtheit.
Nebenwirkungen auf das Nervensystem:
Nebenwirkungen, die in klinischen Studien zur Monotherapie auftraten:
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Häufig: Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Tremor (Zittern).
Gelegentlich: Ataxie (Störungen im Bewegungsablauf).
Weitere Nebenwirkungen, die während der Anwendung auftraten:
Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Häufig: Nystagmus (Augenzittern), Tremor (Zittern), Ataxie (Störungen im Bewegungsablauf), Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit.
Sehr selten: Bewegungsdrang (Agitiertheit), Bewegungsunsicherheit, Bewegungsstörungen, Verschlimmerung eines vorbestehenden Parkinson-Syndroms, extrapyramidale Wirkungen, Choreoathetose, Zunahme der Anfallshäufigkeit.
Es liegen Berichte vor, dass Lamictal das Parkinson-Syndrom bei Patienten mit vorbestehender Parkinson-Erkrankung verschlimmern kann sowie in Einzelfällen auch bei Patienten ohne diese Grunderkrankung zu extrapyramidalen Wirkungen und Choreoathetose führen kann.
Nebenwirkungen auf das Auge:
Sehr häufig: Doppeltsehen, verschwommenes Sehen.
Selten: Konjunktivitis (Augenbindehautentzündung).
Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt:
Nebenwirkungen, die in klinischen Studien zur Monotherapie auftraten:
Häufig: Übelkeit.
Weitere Nebenwirkungen, die während der Anwendung auftraten:
Häufig: Gastrointestinale Beschwerden (einschließlich Erbrechen und Durchfall).
Nebenwirkungen auf die Leber:
Sehr selten: Erhöhung der Leberwerte, Leberfunktionsstörungen, Leberversagen.
Leberfunktionsstörungen treten für gewöhnlich in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen auf, aber in Einzelfällen wurde auch über Fälle ohne Anzeichen von Überempfindlichkeit berichtet.
Eine Leberschädigung zu Beginn der Behandlung mit Lamictal kann nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sind insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Lamictal regelmäßige Untersuchungen zur Leberfunktion durchzuführen.
Nebenwirkungen auf das Muskel-, Skelett- und Bindegewebssystem:
Sehr selten: Lupus-ähnliche Arzneimittelreaktionen (Erkrankung des Gefäßbindegewebes).
Allgemeine Nebenwirkungen:
Häufig: Müdigkeit.
Außerdem wurde in klinischen Studien, in denen Lamictal im Rahmen der Monotherapie zur Anwendung kam, von Asthenie (Schwächegefühl), Alopezie (Haarausfall), Pruritus (Juckreiz) und Anorexie (Appetitlosigkeit) berichtet.
Da Lamotrigin die Funktion eines bestimmten Enzyms (der Dihydrofolsäure-Reduktase) geringfügig hemmt, ist während der Langzeitbehandlung die Möglichkeit einer Wechselwirkung zwischen dem Arzneimittel und dem Folsäure-Stoffwechsel nicht auszuschließen. Bei Verabreichung von Lamictal über einen Zeitraum bis zu einem Jahr wurden jedoch keine klinisch bedeutsamen Änderungen bestimmter Blutwerte (der Hämoglobin-Konzentration, des mittleren Erythrozytenvolumens sowie der Folsäurekonzentrationen im Serum) beobachtet; gleiches gilt für die Folsäurekonzentration in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) nach Einnahme von Lamictal über einen Zeitraum bis zu 5 Jahren.
Bei der Grunderkrankung Epilepsie können schwere Krampfanfälle, einschließlich des Status epilepticus, zu Lähmungen von Muskeln (durch Abbau der Muskelfasern (Rhabdomyolysis)), Versagen der Funktion verschiedener Organe sowie allgemeinen Störungen der Blutgerinnung führen, manchmal mit tödlichem Ausgang. Ähnliche Fälle traten bei der Anwendung mit Lamictal auf.
In klinischen Studien, in denen Patienten Lamictal zusätzlich zu anderen Antiepileptika verabreicht wurde, traten Todesfälle auf mit einer Inzidenz (Häufigkeit) von 1 in 381 Patientenjahren. Bei Patienten, die Placebo (Wirkstoff-freies Medikament) zusätzlich zu anderen Antiepileptika erhielten, lag die Inzidenz (Häufigkeit) bei 1 in 103 Patientenjahren. Somit war die Häufigkeit unter Lamictal mehr als 3-mal niedriger als unter Placebo.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese Ihrem Arzt oder Apotheker mit.