Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten

Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten
Wirkstoff(e)Lorazepam
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberAristo Pharma GmbH
Zulassungsdatum03.12.2018
ATC CodeN05BA06
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeAnxiolytika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Lorazepam Aristo enthält den Wirkstoff Lorazepam, ein beruhigendes und angstlösendes Arzneimittel (Tranquilizer). Es gehört zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine.

Wofür wird es angewendet?

  • Symptomatische Kurzzeitbehandlung von Angstzuständen und dadurch bedingten Schlafstörungen, wenn die Angstzustände schwerwiegend sind, den Patienten beeinträchtigen oder ihn unzumutbaren Belastungen aussetzen
  • Beruhigung vor diagnostischen Maßnahmen oder operativen Eingriffen

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lorazepam Aristo darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Lorazepam, Benzodiazepine oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
  • wenn Sie von Arzneimitteln, Alkohol oder Drogen abhängig sind oder bereits einmal waren;
  • wenn Sie schwere Atemprobleme haben, z. B. eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung;
  • wenn Sie an einer ungewöhnlichen Muskelschwäche (Myasthenia gravis) leiden;
  • wenn Sie schwerwiegende Leberprobleme haben;
  • wenn Sie beim Schlafen an Atembeschwerden leiden (Schlafapnoe-Syndrom);
  • bei akuter Vergiftung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln, die auf das Zentralnervensystem (ZNS) wirken (z. B. Schlaf- oder Schmerzmittel, Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Störungen wie Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium);
  • von Kindern, die jünger als 6 Jahre sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lorazepam Aristo einnehmen, wenn Sie

  • Probleme haben, Ihre Bewegungen zu kontrollieren (spinale oder zerebelläre Ataxie).
  • Atemprobleme haben, z. B. eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung.
  • Nieren- oder Leberprobleme haben.
  • eine Augenerkrankung namens Glaukom haben, z. B. einen hohen Augeninnendruck.
  • abhängig von Drogen oder Alkohol sind oder bereits einmal waren.
  • eine Persönlichkeitsstörung haben. Die Wahrscheinlichkeit, von Lorazepam abhängig zu werden, ist in diesem Fall möglicherweise erhöht.
  • in der Vergangenheit bereits Depressionen hatten, da diese während der Lorazepam-Behandlung erneut auftreten können.
  • an Depressionen leiden, da Lorazepam bestehende Suizidgefühle oder -gedanken verstärken kann.
  • älter sind, da erhöhte Sturzgefahr besteht.
  • an niedrigem Blutdruck leiden.

Bei einigen Patienten sind Suizidgedanken aufgetreten, während sie Arzneimittel eingenommen haben, die Lorazepam enthielten, vor allem dann, wenn sie bereits Depressionen hatten. Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie an Depressionen leiden, irrationale Furcht und Zwangsvorstellungen haben oder Gedanken daran auftreten, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen.

Zu Beginn der Therapie wird Ihr Arzt Ihre individuelle Reaktion auf dieses Arzneimittel überwachen, um eine mögliche Überdosierung möglichst schnell erkennen zu können. Wenn Sie ein Kind oder ein älterer oder geschwächter Patient sind, reagieren Sie eventuell empfindlicher auf die Wirkung von Lorazepam Aristo. Die Therapie sollte daher häufiger kontrolliert werden.

Wenn Sie an einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung leiden, eine Herzmuskelschwäche und/oder niedrigen Blutdruck (Hypotonie) haben, reagieren Sie möglicherweise empfindlicher auf dieses Arzneimittel. Dies gilt auch dann, wenn Sie bereits älter sind. Bei Ihnen kann das Risiko für Stürze erhöht sein, insbesondere, wenn Sie nachts aufstehen.

Bei der Anwendung von Lorazepam kann es zu einer hepatischen Enzephalopathie (Gehirnerkrankung aufgrund eines Leberschadens) kommen. Deshalb darf Lorazepam bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion und/ oder hepatischer Enzephalopathie nicht angewendet werden.

Während der Behandlung mit Lorazepam kann bei Ihnen ein Gedächtnisverlust auftreten.

Bei der Anwendung als Schlafmittel sollten Sie sicherstellen, dass eine ausreichende Schlafzeit (etwa 7 bis 8 Stunden) zur Verfügung steht. Wenn Sie sich an diese Empfehlung halten, lassen sich Nachwirkungen am folgenden Morgen (z. B. Müdigkeit, Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens) meist vermeiden.

Lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt unter Berücksichtigung Ihrer jeweiligen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) weitere genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag geben.

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen wurde gelegentlich über das Auftreten von „paradoxen“

Reaktionen berichtet, wie etwa Angst, Erregungszustände, Wahnvorstellungen, Erregbarkeit, aggressives Verhalten, Schlafstörungen, sexuelle Erregung, Halluzinationen und Psychosen (siehe Abschnitt 4). Mit solchen Reaktionen muss insbesondere dann gerechnet werden, wenn Sie ein Kind oder ein älterer Patient sind. Beim Auftreten paradoxer Reaktionen sollte die Behandlung mit Lorazepam beendet werden.

Bei Anwendung von Benzodiazepinen, einschließlich Lorazepam, kann es zu einer möglicherweise tödlich verlaufenden Atemdepression kommen.

Bei der Einnahme dieses Arzneimittels besteht das Risiko einer Abhängigkeit, das mit der Dosis und Dauer der Behandlung sowie bei Patienten, mit Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch in der Vorgeschichte, zunimmt. Daher sollte der Zeitraum, in dem Sie Lorazepam Aristo einnehmen, so kurz wie möglich sein (siehe Abschnitt 4).

Wenn Sie nach einigen Wochen bemerken, dass das Arzneimittel nicht mehr so gut wirkt wie zu Beginn der Behandlung, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

Die Behandlung mit Lorazepam Aristo sollte schrittweise beendet werden, um Entzugssymptome zu vermeiden. Siehe Abschnitt 3, „Wenn Sie die Einnahme von Lorazepam Aristo abbrechen“.

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen wurde über schwere allergische Reaktionen berichtet. Nach Einnahme der ersten Dosis oder weiterer Dosen von Benzodiazepinen wurden Fälle von Schwellung der Haut und/oder Schleimhäute mit Beteiligung von Zunge, Kehlkopf oder des stimmbildenden Kehlkopfbereichs (Angioödem) berichtet. Bei manchen Patienten kam es bei der Einnahme von Benzodiazepinen zu weiteren Symptomen wie Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Schwellung des Rachens oder Übelkeit und Erbrechen.

Manche Patienten mussten als medizinischer Notfall behandelt werden. Treten diese Symptome auf, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder gehen Sie sofort in ein Krankenhaus. Es kann zu einem Verschluss der Atemwege kommen, was tödlich enden kann.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten nicht mit Lorazepam Aristo behandelt werden, es sei denn, eine Beruhigung vor operativen oder diagnostischen Eingriffen ist dringend erforderlich.

Bei Kindern unter 6 Jahren darf Lorazepam Aristo nicht angewendet werden. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 3.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft
Lorazepam Aristo sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Behandlung abgebrochen werden muss.

Wenn Sie Lorazepam Aristo gegen Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt einnehmen, kann Ihr Kind weniger aktiv sein als andere Kinder, eine herabgesetzte Muskelspannung, eine niedrige Körpertemperatur (Hypothermie) und/oder niedrigen Blutdruck (Hypotonie),

Atemdepression, Apnoe sowie Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme haben (Floppy-Infant- Syndrom“). Nach der Geburt können bei Ihrem Kind auch Entzugssymptome auftreten, wenn Sie

Lorazepam Aristo in der späten Schwangerschaftsphase über einen längeren Zeitraum eingenommen haben.

Stillzeit
Da der Wirkstoff von Lorazepam Aristo in die Muttermilch übergeht und bei Ihrem Kind zu Beruhigung und einer Unfähigkeit zum Saugen führen kann, sollte Lorazepam Aristo während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Lorazepam Aristo müssen Sie, insbesondere während der ersten Tage der Behandlung, mit Einschränkungen Ihres Reaktionsvermögens rechnen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge. Bedienen Sie keine gefährlichen elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihr Reaktionsvermögen noch weiter verschlechtert.

Die Entscheidung darüber, inwieweit eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder andere gefahrvolle Tätigkeiten möglich sind, trifft Ihr behandelnder Arzt unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Reaktion und der Dosierung.

Lorazepam Aristo enthält Lactose

Bitte nehmen Sie Lorazepam Aristo erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckernleiden.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Lorazepam Aristo einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Dosis und Dauer der Behandlung müssen an Ihr jeweiliges Ansprechen auf die Therapie, an das Anwendungsgebiet (d. h. die Erkrankung, für die dieses Arzneimittel verschrieben wurde) und die Schwere Ihrer Erkrankung angepasst werden. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so klein und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich zu halten.

Dosis

Bitte halten Sie sich jederzeit an die Anwendungsvorschriften, da Lorazepam Aristo möglicherweise sonst nicht richtig wirkt.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Lorazepam Aristo nicht anders verordnet hat:

Behandlung von Angstzuständen und dadurch bedingten Schlafstörungen:
Die Tagesdosis beträgt bei Erwachsenen in der Regel 0,5 bis 2,5 mg Lorazepam, aufgeteilt auf 2 bis 3 Einzeldosen oder als abendliche Einzeldosis. Im Einzelfall, insbesondere im stationären Bereich, kann die Tagesdosis unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen auf maximal 7,5 mg erhöht werden.

Stehen behandlungsbedürftige Schlafstörungen im Vordergrund, kann die Tagesdosis (0,5 bis 2,5 mg Lorazepam) als Einzeldosis etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Bei der Anwendung als Schlafmittel sollten Sie die Tablette etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen einnehmen. Ansonsten wird der Eintritt der Wirkung wahrscheinlich länger dauern und, abhängig von der Schlafdauer, möglicherweise verstärkte Nachwirkungen am nächsten Morgen zur Folge haben.

Wenn Sie Ihre Gesamtdosis am Abend einnehmen, sollte dies nicht auf vollen Magen erfolgen.

Beruhigung vor diagnostischen Maßnahmen sowie vor operativen Eingriffen:
Bei Erwachsenen 1 bis 2,5 mg Lorazepam am Vorabend und/oder 2 bis 4 mg Lorazepam etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Eingriff.

Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

Anwendung bei älteren oder geschwächten Patienten
Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie bei Patienten mit hirnorganischen Veränderungen sollte die anfängliche Tagesgesamtdosis um ungefähr 50 % gesenkt werden. Diese Patienten sollten vorzugsweise Arzneimittel mit einer geringeren Wirkstoffmenge anwenden. Die Dosis ist vom Arzt entsprechend der erforderlichen Wirkung und der Verträglichkeit im Einzelfall einzustellen.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Patienten mit Nierenproblemen können niedrigere Dosen gegeben werden. Die Anfangsdosis entspricht normalerweise der Hälfte der empfohlenen Dosis für Erwachsene. Ihr Arzt wird überprüfen, wie das Arzneimittel bei Ihnen wirkt und bei Bedarf die Dosis ändern.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Patienten mit leichten bis mittelschweren Leberproblemen können niedrigere Dosen gegeben werden. Die Anfangsdosis entspricht normalerweise der Hälfte der empfohlenen Dosis für Erwachsene.

Lorazepam darf bei Patienten mit schwerwiegenden Leberproblemen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt „Lorazepam Aristo darf nicht eingenommen werden“).

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Lorazepam Aristo sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zur Behandlung von Angstzuständen oder Schlafstörungen angewendet werden.

Unter 6 Jahren

Kinder unter sechs Jahren dürfen nicht mit Lorazepam behandelt werden.

6-12 Jahre

Vor diagnostischen Maßnahmen oder operativen Eingriffen: Die empfohlene Dosis beträgt 0,5 bis 1 mg, abhängig vom Gewicht des Kindes (die Dosis darf 0,05 mg/kg Körpergewicht sollten nicht überschritten werden), eingenommen mindestens ein bis zwei Stunden vor der Operation.

13-18 Jahre

Vor diagnostischen Maßnahmen oder operativen Eingriffen: Die empfohlene Dosis beträgt 1 mg bis 4 mg, eingenommen ein bis zwei Stunden vor der Operation.

Art der Anwendung

Lorazepam Aristo ist zum Einnehmen bestimmt.

Die Schmelztabletten lösen sich sofort im Mund auf. Zum Schlucken kann bei Bedarf etwas Flüssigkeit zu Hilfe genommen werden.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt. Bei akuter Erkrankung ist die Anwendung von Lorazepam Aristo auf Einzeldosen oder auf wenige Tage zu beschränken. Bei chronischen Erkrankungen richtet sich die Dauer der Anwendung nach dem Verlauf Ihrer Erkrankung. Nach 2-wöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt durch eine schrittweise Verringerung der Dosis geklärt werden, ob eine Behandlung mit Lorazepam Aristo weiterhin erforderlich ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Lorazepam Aristo eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie nach Einnahme größerer Arzneimittelmengen den Verdacht haben, dass es zu einer Vergiftung gekommen ist, informieren Sie umgehend einen Arzt. Sie müssen telefonisch Erste-Hilfe- Anweisungen von einem Arzt einholen, die Sie dann beachten müssen. Ohne ausdrückliche Anweisung dürfen Sie kein Erbrechen auslösen.

Anzeichen einer Überdosierung sind: Benommenheit, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, flache Atmung, Störungen des Bewegungsablaufs, Teilnahmslosigkeit und in schweren Fällen Bewusstlosigkeit.

Wenn Sie die Einnahme von Lorazepam Aristo vergessen haben

Wenn Sie die Einnahme einer Tablette vergessen haben, nehmen Sie beim nächsten Mal Lorazepam Aristo wie üblich ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Lorazepam Aristo abbrechen

Wenn Sie die Behandlung nach länger dauernder Einnahme plötzlich abbrechen, können die unter Abschnitt 4 erwähnten Entzugssymptome auftreten. Zur Vermeidung dieser Symptome wird die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet.

Zu beachten ist, dass nach längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) und plötzlichem Absetzen dieses Arzneimittels Schlafstörungen, Angst- und Spannungszustände, innere Unruhe und Erregung vorübergehend verstärkt wieder auftreten können. Daher sollte die Behandlung nicht plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Einnahme von Lorazepam Aristo zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Darunter fallen insbesondere:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Narkolepsie (übermäßige Tagesschläfrigkeit und Schlafattacken) mit begleitender Kataplexie (z. B. Natriumoxybat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z. B. Zidovudin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Wahnvorstellungen oder Halluzinationen (z. B. Chlorpromazin, Loxapin oder Clozapin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen (z. B. Antazida, Cisaprid oder Omeprazol)
  • Ein Arzneimittel namens Nabilon, das zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen aufgrund einer Chemotherapie angewendet wird
  • Arzneimittel zur Behandlung von Suchtkrankheiten (z. B. Lofexidin und Disulfiram)
  • Starke Schmerzmittel (z. B. Methadon, Tramadol, Codein, Morphin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose, wie Isoniazid
  • Antibiotika, wie Erythromycin
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (z. B. ACE-Hemmer, Alphablocker, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, Calciumantagonisten, adrenerge Neuronenblocker, Betablocker, Moxonidin, Nitrate, Hydralazin, Minoxidil, Natriumnitroprussid und Diuretika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (z. B. Theophyllin)
  • Muskelrelaxanzien (z. B. Baclofen und Tizanidin)
  • Andere Beruhigungsmittel (z. B. Barbiturate oder Antihistaminika)
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen
  • Antihistaminika zur Behandlung von Allergien
  • Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, z. B. Levodopa
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenobarbital oder Valproat/Valproinsäure)
  • Ein Arzneimittel zur Behandlung von Gicht, das Probenecid genannt wird
  • Östrogenhaltige Verhütungsmittel
  • Arzneimittel, welche Einfluss auf Leberenzyme haben (z. B. Cimetidin, Esomeprazol, Rifampicin, Ketoconazol, Itraconazol)

Wenn Lorazepam Aristo zur gleichen Zeit angewendet wird wie andere Arzneimittel, die eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben (z. B. Psychopharmaka, Schlaftabletten, Beruhigungsmittel, Anästhetika, Betablocker, Schmerzmittel vom Opiat-Typ, beruhigende

Antihistaminika, Antiepileptika), kann es zu einigen Wechselwirkungen kommen, die zu verstärkten dämpfenden Wirkungen auf das Zentralnervensystem führen.

Die gleichzeitige Anwendung von Lorazepam Aristo und Opioiden (z. B. starken Schmerzmitteln, einigen Hustenmitteln und Arzneimitteln für die Substitutionstherapie) erhöht das Risiko von Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Wenn Ihr Arzt jedoch Lorazepam Aristo zusammen mit Opioiden verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opioidhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosisempfehlungen Ihres Arztes . Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.

Die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxanzien) und Schmerzmitteln kann verstärkt werden.

Wenn Lorazepam zur gleichen Zeit angewendet wird wie Clozapin, kann es zu einer ausgeprägten Beruhigung, übermäßigem Speichelfluss und beeinträchtigter Koordination der Bewegungen kommen.

Die gleichzeitige Anwendung von Lorazepam Aristo und Valproinsäure/ Natriumvalproat kann die Konzentration von Lorazepam im Blut erhöhen. Wenn Valproinsäure/ Natriumvalproat gleichzeitig angewendet wird, sollte die Dosis von Lorazepam Aristo ungefähr um die Hälfte verringert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Lorazepam Aristo und Probenecid kann den Wirkungseintritt von Lorazepam beschleunigen oder die Wirkungsdauer verlängern. Wird Probenecid gleichzeitig angewendet, sollte die Dosis von Lorazepam Aristo halbiert werden.

Die Anwendung von Theophyllin oder Aminophyllin kann die beruhigende Wirkung von Lorazepam Aristo verringern.

Einnahme von Lorazepam Aristo zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Vermeiden Sie den Genuss alkoholischer Getränke, da Alkohol die Wirkungen von Lorazepam Aristo in nicht voraussehbarer Weise verändern und verstärken kann.

Grapefruitsaft und koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden, da sie die Wirkungsweise von Lorazepam beeinflussen können.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Nebenwirkungen sind insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei zu hoher Dosis und bei den unter

„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ (siehe Abschnitt 2) erwähnten Patientengruppen zu erwarten.

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen - Sedierung, Müdigkeit, Benommenheit

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

  • Bewegungs- und Gangunsicherheit (Ataxie)
  • Verwirrtheit
  • Depression, Hervortreten einer Depression
  • Schwindelgefühl
  • Muskelschwäche, Mattigkeit

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

  • Änderungen des geschlechtlichen Verlangens, Impotenz, verminderter Orgasmus
  • Übelkeit

Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen

  • Ausschlag
  • verminderte Wachsamkeit
  • veränderter Speichelfluss

Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

- Leukopenie

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

  • Änderungen in der Anzahl der Blutzellen (Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie)
  • verlängerte Reaktionszeiten
  • Störungen der Bewegungsabläufe (extrapyramidale Symptome)
  • Zittern
  • Sehstörungen (Doppeltsehen, verschwommenes Sehen)
  • Artikulationsstörungen/undeutliches Sprechen
  • Kopfschmerzen
  • Krampfanfälle/Krämpfe
  • Gedächtnislücken (Amnesie)
  • Enthemmung, Euphorie
  • Koma
  • Suizidgedanken/-versuch
  • eingeschränkte Aufmerksamkeit/ Konzentration
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Drehschwindel
  • paradoxe Reaktionen wie Angst, Erregungszustände, Wahnvorstellungen, Erregbarkeit, aggressives Verhalten (Feindseligkeit, Aggression, Wut), Schlafstörungen/Schlaflosigkeit, sexuelle Erregung, Halluzinationen, psychische Störungen. Beim Auftreten derartiger Reaktionen sollte die Behandlung mit Lorazepam Aristo beendet werden.
  • niedriger Blutdruck (Hypotonie), leichter Blutdruckabfall
  • Atemdepression (Ausmaß dosisabhängig), Luftnot (Apnoe), Verschlechterung einer Schlafapnoe (zeitweiser Atemstillstand während des Schlafes)
  • Verschlechterung einer obstruktiven Lungenerkrankung (Atemwegsverengung)
  • Verstopfung
  • Bilirubinanstieg
  • Gelbsucht, Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase)
  • allergische Hautreaktionen
  • Haarausfall
  • Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen, Schwellung der Haut und/oder Schleimhäute (Angioödem)
  • unangemessene Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (SIADH)
  • erniedrigte Natriumblutspiegel (Hyponatriämie)
  • Absenkung der Körpertemperatur (Hypothermie)

Benzodiazepine bewirken eine dosisabhängige Dämpfung des Zentralnervensystems.

Abhängigkeit/Missbrauch

Bereits nach einer Behandlungsdauer von wenigen Tagen mit täglicher Einnahme von Lorazepam Aristo können nach Absetzen der Therapie, besonders wenn dieses plötzlich erfolgt, Entzugserscheinungen (z. B. Schlafstörungen, vermehrtes Träumen) auftreten. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Weitere Symptome, die nach Absetzen von Benzodiazepinen berichtet wurden, umfassen Kopfschmerzen, Depression, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Schwitzen, gedrückte Stimmung (Dysphorie), Realitätsverlust, Verhaltensstörungen, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Gliedmaßen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Berührung, Wahrnehmungsstörungen, unwillkürliche Bewegungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Halluzinationen/Delirium, Krampfanfälle/ Krämpfe, Zittern, Bauchkrämpfe, Muskelschmerzen, Erregungszustände, Herzklopfen, beschleunigten Puls, Panikattacken, Schwindelgefühl, übersteigerte Reflexe, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und erhöhte Körpertemperatur. Bei langfristiger Anwendung von Lorazepam Aristo bei Epilepsie-Patienten oder Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die die Krampfschwelle herabsetzen (z. B. Antidepressiva), kann das plötzliche Absetzen vermehrt Krampfanfälle auslösen. Die Gefahr von Entzugserscheinungen steigt mit der vorausgegangenen

Behandlungsdauer und Dosis. Durch eine allmähliche Dosisverringerung lassen sich diese Erscheinungen meist vermeiden.

Es gibt Hinweise für eine Toleranzentwicklung (Dosissteigerung aufgrund von Gewöhnung) gegenüber der beruhigenden Wirkung von Benzodiazepinen.

Lorazepam hat ein Missbrauchspotenzial. Gefährdet sind insbesondere Patienten mit Arzneimittel- und/oder Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Lorazepam Aristo aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten

Tag des angegebenen Monats.

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Nach Teilen der Schmelztabletten: Übrig gebliebene halbe Schmelztablette in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Innerhalb von 24 Stunden anwenden.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Lorazepam Aristo enthält

  • Der Wirkstoff ist Lorazepam
    Lorazepam Aristo 1 mg Schmelztabletten: Jede Tablette enthält 1 mg Lorazepam Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten: Jede Tablette enthält 2,5 mg Lorazepam
  • Die sonstigen Bestandteile sind:
    Lactose-Monohydrat, Mannitol (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Polacrilin-Kalium, Crospovidon, Sucralose, Orangen-Aroma, Pulver, Magnesiumstearat (Ph. Eur) [pflanzlich], Eisen(III)-hydroxid-oxid x H20 (E 172) (nur Lorazepam 2,5 mg Schmelztabletten)

Wie Lorazepam Aristo aussieht und Inhalt der Packung

Lorazepam Aristo 1 mg Schmelztabletten

Weiße bis gebrochen weiße, runde, flache Schmelztabletten (Durchmesser: 6,3 mm) ohne Filmüberzug, mit abgeschrägter Kante. Eine Seite hat eine tiefe Bruchkerbe, die andere Seite ist glatt. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten

Blassgelbe, runde, flache Schmelztabletten (Durchmesser: 8,0 mm) ohne Filmüberzug, mit abgeschrägter Kante. Eine Seite hat eine tiefe Bruchkerbe, die andere Seite ist glatt.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Lorazepam Aristo ist in Packungen mit 20, 25, 28, 30, 40, 50, 60 und 500 Schmelztabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Aristo Pharma GmbH Wallenroder Straße 8-10 13435 Berlin Deutschland

Tel.: +49 30 71094-4200

Fax: +49 30 71094-4250

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen

Deutschland: Lorazepam Aristo 1 mg Schmelztabletten
  Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten
Österreich: Lorazepam Aristo 1 mg Schmelztabletten,
  Lorazepam Aristo 2,5 mg Schmelztabletten
Italien: Lorazepam Aristo Pharma
Portugal: Lorazepam Aristo  
Spanien: Lorazepam Aristo 1 mg comprimido bucodispersable,
  Lorazepam Aristo 2,5 mg comprimido bucodispersable
Vereinigtes Königreich: Lorazepam Aristo 1 mg orodispersible tablets
  Lorazepam Aristo 2.5 mg orodispersible tablets

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2018

Zuletzt aktualisiert am 04.07.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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