Prelis comp ist eine Kombination aus β-Rezeptoren-Blocker und Sulfonamid-Diuretikum zur Behand- lung des Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie).
Wirkstoff(e) | Chlortalidon, Metoprolol |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | mibe GmbH Arzneimittel |
Zulassungsdatum | 08.06.1983 |
ATC Code | C07CB02 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | verschreibungspflichtig |
Pharmakologische Gruppe | Beta-Adrenozeptorantagonisten und andere Diuretika |
Prelis comp ist eine Kombination aus β-Rezeptoren-Blocker und Sulfonamid-Diuretikum zur Behand- lung des Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie).
wenn Sie allergisch gegen Metoprololtartrat oder Chlortalidon, andere β-Rezeptoren-Blocker, andere Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimit- tels sind
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Prelis comp einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Prelis comp ist erforderlich
In den genannten Fällen dürfen Sie Prelis comp erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt, unter bestimm- ten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Patienten, die β-Rezeptoren-Blocker einnehmen, zeigen eine schwere Verlaufsform beim anaphylaktischen Schock.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine Daueranwendung von Prelis comp nur unter regelmäßiger Kontrolle der Laborwerte erfolgen.
Bei Patienten mit Neigung zu stark erniedrigten Blutzuckerwerten (Hypoglykämie), z. B. bei Diabetikern oder strengem längeren Fasten, kann Prelis comp die dabei auftretenden Warnsymptome wie Schwitzen, Zittrigkeit, Unruhe, Herzklopfen unterdrücken und verschleiern.
In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder eine Gichterkrankung in Erscheinung treten oder eine bereits bestehende sich verschlechtern. Die Blutzucker- und Harnsäurewerte sollten deshalb bei einer Dauertherapie regelmäßig überwacht werden. Bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten ist unter Behandlung mit Prelis comp Vorsicht geboten. Dies gilt auch für Patienten mit Azidose (Anhäufung von Säuren im Blut).
Es gibt Hinweise, dass unter Anwendung von Chlortalidon - wie bei anderen harntreibenden Mitteln auch - sich die Blutfette erhöhen können. Dies ist bei Patienten, die wegen Fettstoffwechselstörungen behandelt werden, zu beachten.
Nach längerer Anwendung kann eine Calciumerhöhung im Blut auftreten. Des Weiteren ist eine Kaliumverarmung im Blut, die sich in Krämpfen der Skelettmuskulatur äußern kann, möglich. Bei langfristiger Anwendung von Prelis comp ist daher eine regelmäßige Kontrolle der Serumelektrolyte
erforderlich.
Bei zusätzlichem Kaliumverlust (z. B. durch Erbrechen oder Durchfall) und bei Kaliummangel (z. B. infolge chronischer Leber- oder Nierenerkrankung) ist eine besonders kaliumreiche Kost, unter Umständen auch die Einnahme von Kaliumpräparaten, angezeigt. Dasselbe gilt bei gleichzeitiger Behandlung mit Präparaten, die Kaliumverluste bewirken können (z. B. Kortikoide).
Prelis comp wird bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Die Anwendung von Prelis comp kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Prelis comp als Dopingmittel können nicht abgese- hen werden; schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürz- lich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwen- den.
Der Metoprolol-Plasmaspiegel kann sich durch die gleichzeitige Gabe von Antiarrhythmika (z. B. A- miodaron), Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin), H2-Rezeptor-Antagonisten, Antidepressiva (z. B. Bupropion), Antipsychotika und COX-2-Inhibitoren erhöhen.
Insulin, orale Antidiabetika: Die Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) - insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zit- tern der Finger (Tremor) - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkon- trollen erforderlich.
Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Nitroglycerin, Diuretika, Vasodilatatoren, andere blutdrucksenkende Mittel: Es ist ein verstärkter Blutdruckabfall möglich (besondere Vorsicht bei Prazosin).
Calcium-Antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, andere Antiarrhythmika (insbesondere i.v. Anwendung): Es kann zu Blutdruckabfall (Hypotension) und Herzrhythmusstörungen kommen, da sich die Herzleistung und -frequenz vermindernden Effekte addieren können. Prelis comp soll daher mit diesen Arzneimitteln nicht kombiniert werden bzw. der Patient ist sorgfältig zu überwachen.
Herzwirksame Glykoside, Reserpin, α-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin: Bei gleichzeitiger An- wendung mit Prelis comp kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Ver- zögerung der Überleitung kommen.
Clonidin: Nach abruptem Absetzen bei gleichzeitiger Anwendung von Prelis comp kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Ver- abreichung von Prelis comp beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt wer- den.
Adrenalin oder andere sympathomimetisch wirkende Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen): Bei gleichzeitiger Anwendung von Prelis comp ist ein geringer Blutdruck- anstieg möglich.
Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer: Bei gleichzeitiger Anwendung mit Prelis comp kann es zu ei- nem Blutzuckerabfall und zu krisenhaften Blutdruckanstiegen (Metoprolol) einerseits, andererseits auch zu einer verstärkten Blutdrucksenkung (Chlortalidon) kommen. Die Patienten sind zu überwa- chen.
Indometacin: Die blutdrucksenkende Wirkung von Prelis comp kann gesenkt werden.
Rifampicin: Die Wirkung von Prelis comp kann gesenkt werden.
Cimetidin: Die Wirkung von Prelis comp kann verstärkt werden.
Narkotika: Verminderung der Herzleistung kann durch Prelis comp verstärkt sein.
Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin): Die neuro-muskuläre Blockade kann durch die β-Rezeptoren-Hemmung von Prelis comp verstärkt werden.
Für den Fall, dass Prelis comp vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung periphe- rer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Prelis comp informiert werden.
Salicylsäure: Durch die gleichzeitige Gabe hochdosierter Salicylsäure kann die toxische Salicylatwir- kung auf das Zentralnervensystem verstärkt werden.
Lidocain: Die Ausscheidung von Lidocain kann durch Prelis comp herabgesetzt sein.
Lithium: Die schädigende Wirkung von Lithiumsalzen auf Herz und Zentralnervensystem kann durch Prelis comp verstärkt werden.
Kortikosteroide, ACTH, Amphotericin, Carbenoxolon: Die kaliumausscheidende Wirkung kann durch Prelis comp verstärkt werden. Kaliummangel kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Digitalis-Präparaten und somit bei Patienten unter Digitalis-Therapie zu Herzrhythmusstörungen führen.
Allopurinol: Das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol kann durch Prelis comp erhöht werden.
Amantadin: Das Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin kann ansteigen.
Zytostatika, z. B. Cyclophosphamid, Methotrexat: Bei gleichzeitiger Einnahme dieser Arzneimittel ist deren Ausscheidung durch die Nieren vermindert, so dass die blutbildende Funktion des Knochen- marks herabgesetzt ist (Knochenmarkdepression).
Anticholinergika: Die Wirkung von Prelis comp wird verstärkt.
Cholestyramin: Vermindert die Aufnahme von Thiaziddiuretika.
Vitamin D und Calciumsalze: Zusammen mit Chlortalidon bewirken Vitamin D und Calciumsalze einen stärkeren Anstieg des Serumcalciums.
Cyclosporin: Zusammen mit Chlortalidon bewirkt Cyclosporin ein erhöhtes Risiko eines Harnsäureanstieges.
Diazoxid: Die gleichzeitige Gabe von Diazoxid kann zu verstärktem Blutzucker- und/oder Harnsäureanstieg führen.
Durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol kann sich die Wirkung von Prelis comp und die des Al- kohols verändern.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Prelis comp darf in der Schwangerschaft nur bei besonders strenger Nutzen-Risiko-Abwägung ange- wendet werden, da bislang keine ausreichend gut dokumentierten Studien zu einer Anwendung an schwangeren Frauen existieren.
Während der ersten vier Monate der Schwangerschaft sollte Prelis comp nicht angewendet werden. Metoprolol passiert die Plazenta und reduziert die plazentare Durchblutung, wodurch das ungeborene Kind geschädigt werden kann.
Metoprolol sollte 48-72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48-72 Stunden nach der Geburt sorg- fältig überwacht werden.
Prelis comp darf in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit ver- ändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschi- nen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Be- handlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da dieses Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann.
Die empfohlene Dosis beträgt 1 Retardtablette Prelis comp am Morgen.
Für Patienten, die weniger als eine Retardtablette benötigen, wird ½ Retardtablette Prelis comp empfohlen.
Nehmen Sie die Retardtablette bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) ein.
Nehmen Sie eine ganze Retardtablette morgens ein bzw. ½ Retardtablette morgens und ½ Retard- tablette abends.
Sollte der blutdrucksenkende Effekt nicht ausreichen, empfiehlt sich die Zugabe eines peripheren ge- fäßerweiternden Arzneimittels (Vasodilatator).
Die Dauer der Anwendung bestimmt Ihr behandelnder Arzt.
Da die Wirkung schonend einsetzt, ist der volle Effekt erst nach 1-2 Wochen zu erwarten. Bei Bluthochdruck kann erfahrungsgemäß eine lebenslange Behandlung notwendig sein. Das Medikament darf unter keinen Umständen abrupt abgesetzt werden.
Gegebenenfalls wird Metoprolol schrittweise im Laufe von 10 Tagen abgesetzt. Während dieser Zeit ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Prelis comp zu stark oder zu schwach ist.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, Herzmuskelschwäche (Herz- insuffizienz) und kardiogenem Schock kommen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmen), Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Be- handlung mit Prelis comp abgebrochen werden.
Grundsätzlich sollte jeder Patient mit einer β-Rezeptoren-Blocker-Überdosierung zur Überwachung der Vitalfunktionen in ein Krankenhaus eingewiesen werden.
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, da eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung nur auf ärztli- che Anweisung erfolgen darf. Abruptes Absetzen kann zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris (Herzenge), zu einem Herzin- farkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt o- der Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Störungen der Blutbildung (Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, Eosinophilie)
Verminderung des Sehvermögens oder Schmerzen in Ihren Augen aufgrund von hohem Druck (mögli- che Anzeichen einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges [Aderhauterguss] oder akutes Winkelverschlussglaukom).
β-Rezeptoren-Blocker (z. B. Prelis comp) können in Einzelfällen Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechte-ähnlichen Haut- ausschlägen führen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf..
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Blisterpackung nach ,,verwend- bar bis:“ bzw. ,,verw. bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum be- zieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.
Prelis comp sind blassrote, kapselförmige, beidseitig gewölbte Retardtabletten mit beidseitiger Bruch- kerbe. Die Blisterpackungen enthalten 30, 50 und 100 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Münchener Straße 15 06796 Brehna
Tel.: 034954/ 247-0 Fax: 034954/ 247-100
Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023
Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Chlortalidon. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Prelis Comp.
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