Wirkstoff(e) Minocyclin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Winthrop Arzneimittel GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01AA08
Pharmakologische Gruppe Tetracycline

Zulassungsinhaber

Winthrop Arzneimittel GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Mino Riemser 100mg Minocyclin Riemser Arzneimittel AG
Minocyclin-ratiopharm 100 mg Hartkapsel Minocyclin Ratiopharm GmbH
Propafenon Temmler injekt Minocyclin Temmler Pharma GmbH & Co.KG
Minocyclin Hexal 50mg Filmtabletten Minocyclin Hexal Aktiengesellschaft
Minocyclin Stada 50 mg Minocyclin Stadapharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

bei schweren Formen der Akne (Acne vulgaris).

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Skid® darf nicht eingenommen werden

  • wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie auf den Wirkstoff Minocyclin allergisch reagieren. Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie schon einmal auf ein anderes Tetracyclin (besondere Arzneimittelgruppe zur Behandlung von Infektionen) allergisch reagiert haben, da Sie dann auf Minocyclin ebenfalls allergisch reagieren können (Kreuzallergie),
  • bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile von Skid®,
  • in Kombination mit systemisch verabreichten Retinoiden,
  • wenn Sie unter einer schweren Störung der Leberfunktion leiden, da es sonst zu einer weiteren Verschlechterung Ihrer Leberfunktion kommen kann,
  • in Kombination mit anderen, auf die Leber toxisch wirkenden Mitteln,
  • während der Schwangerschaft (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?),
  • während der Stillzeit (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?),
  • bei Kindern unter 8 Jahren.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Skid® ist erforderlich
Die Anwendung von Tetracyclinen (Arzneimittelgruppe zur Behandlung von Infektionen; zu dieser gehört auch Minocyclin, der Wirkstoff von Skid®) während der Zahnentwicklung (ab dem 4. Schwangerschaftsmonat bis zu einem Alter von 8 Jahren) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelb, grau, braun) und Zahnschmelzdefekten führen (siehe Abschnitt ?Schwangerschaft und Stillzeit?). Diese Effekte treten insbesondere bei einer Langzeitbehandlung auf, sind aber auch bei wiederholter kurzzeitiger Anwendung beobachtet worden.
Tetracycline dürfen von schwangeren Frauen ab dem 4. Schwangerschaftsmonat sowie bei Säuglingen und Kindern unter 8 Jahren nicht angewendet werden, es sei denn, der erwartete Nutzen ist deutlich größer als das damit verbundene Risiko.
Innerhalb der Arzneimittelgruppe der Tetracycline besteht eine komplette Kreuzallergie.
Wenn Zeichen einer Immunreaktion wie Hautausschlag, Fieber, geschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathie) oder Lupus erythematodes auftreten, sollte die Behandlung sofort beendet werden (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Bei Patienten mit einer Erhöhung bestimmter Leberwerte im Blut (Transaminasen, alkalische Phosphatase oder Bilirubin) und insbesondere bei Patienten mit Gelbsucht, sollte die Behandlung beendet werden.
Da bei der Behandlung mit Skid® das Risiko einer erhöhten Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonne und ultraviolettem Licht (Photosensibilisierung) besteht, sollte die Exposition mit direktem Sonnenlicht oder UV-Strahlung vermieden werden. Eine Exposition muss unterbrochen werden, sobald Hautreaktionen wie entzündliche Rötungen der Haut (Erytheme) auftreten (siehe unter Abschnitt ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während einer Therapie mit Skid® unterbleiben.
Wenn Kopfschmerzen oder Sehstörungen auftreten, die eine Hirndrucksteigerung (benigner intrakranieller Hypertonus) vermuten lassen, sollte die Behandlung mit Skid® beendet werden.
Insbesondere die längere Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze führen. Deshalb wird Ihr Arzt dies bei Ihnen in regelmäßigen Zeitabständen kontrollieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, falls eine Folgeinfektion auftritt.
Beim Auftreten schwerer und anhaltender Durchfälle während oder nach der Therapie ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis (bestimmte Form einer Darmentzündung) zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesem Fall sollte die Gabe von Skid® sofort eingestellt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Arzneimittel, die die Darmbewegung hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Bei einem Rückfluss von Magenflüssigkeit in die Speiseröhre (gastroösophagealem Reflux) und Passagebehinderung durch die Speiseröhre wurden Geschwüre der Speiseröhre durch haftende Kapseln oder Tabletten ausgelöst. Daher sollten Tetracycline nicht abends vor dem Schlafengehen und nicht im Liegen eingenommen werden. Außerdem sollte nach der Einnahme mit viel Flüssigkeit nachgespült werden.
Eine vorbestehende Muskelschwäche (Myasthenie) kann durch Tetracycline verstärkt werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass Skid® die empfängnisverhütende Wirkung der ?Pille? beeinträchtigt. Sie sollten daher während der Behandlung mit Skid® zusätzlich nichthormonhaltige empfängnisverhütende Mittel anwenden.
Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz:
Bei diesen Patienten ist eine Anhäufung von Tetracyclinen im Blut möglich. Diese kann möglicherweise eine Lebertoxizität hervorrufen.
Der antianabole Effekt von Tetracyclinen führt möglicherweise zu einem Anstieg der Blutharnstoff-Werte. Eine Dosis von 200 mg sollte daher nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz können diese metabolischen Wirkungen möglicherweise auch zu einer Ansammlung stickstoff- und phosphathaltiger Stoffwechselprodukte im Blut sowie einer Übersäuerung des Blutes (Azotämie, Hyperphosphatämie oder Azidose) führen.
Anwendung bei älteren Patienten (über 65 Jahre):
Aufgrund unzureichender Daten für die Anwendung bei älteren Patienten über 65 Jahre sollte die Behandlung mit niedrigen Dosen begonnen werden, denn eine größere Häufigkeit von Störungen der Leber-, Nieren- und Herzfunktion, Begleiterkrankungen und anderer Begleitmedikationen ist in Betracht zu ziehen.
Überwachung von Laborwerten:
Bei Langzeitanwendung (d. h. mehr als 21 Tage) sollten zu Beginn der Behandlung sowie weiterhin regelmäßig Kontrollen der Blut-, Nieren- und Leberwerte durchgeführt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt vor Harnuntersuchungen über die Einnahme von Skid®, da bei speziellen Untersuchungen (Nachweis von Harnzucker, -eiweiß, Katecholaminen und Urobilinogen) Störungen auftreten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Skid® darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es beim ungeborenen Kind zu toxischen Effekten und Missbildungen sowie zu einer Verfärbung der Zähne (gelb, grau, braun), zu Zahnschmelzschädigungen und zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.
Stillzeit
Da der Wirkstoff von Skid® in die Muttermilch übertritt, sollte vor Einnahme des Arzneimittels abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Während der Behandlung mit Skid® können Bewegungsstörungen, Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel sowie in Einzelfällen eine vorübergehende Kurzsichtigkeit auftreten.
Bei Frauen treten diese Erscheinungen häufiger auf als bei Männern.
Sie können dann auf unerwartete oder plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Skid® einzunehmen?
Nehmen Sie Skid® immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind!
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Nehmen Sie 2-mal täglich 1 Filmtablette Skid® (entsprechend 2-mal 50 mg Minocyclin) ein.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtabletten regelmäßig morgens und abends im Stehen/Sitzen mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.
Sie können Skid® während der Mahlzeiten einnehmen. Die Aufnahme in den Körper wird dadurch nicht beeinträchtigt. Meiden Sie jedoch Milch und Milchprodukte!
Dauer der Anwendung
Sie sollten Skid® über einen Zeitraum von in der Regel 4–6 Wochen einnehmen. Über eine längere Behandlung entscheidet Ihr Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Skid® zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Skid® eingenommen haben, als Sie sollten
Obwohl Berichte über Vergiftungsfälle mit Skid® bisher nicht vorliegen, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt verständigen, da die Möglichkeit besteht, dass Leber- und Nierenschädigungen sowie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten. Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Wenn Sie die Einnahme von Skid® vergessen haben,
holen Sie bitte die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, sollten Sie sich Ihrem Arzt zur Kontrolle vorstellen, damit eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung rechtzeitig festgestellt werden kann.
Wenn Sie die Einnahme von Skid® abbrechen
Brechen Sie die Behandlung mit Skid® nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab. Ihre Krankheit könnte sich hierdurch verschlechtern.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Skid® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Zu vermeidende Kombinationen
Die gleichzeitige Anwendung mit systemisch verabreichten Retinoiden (z. B. Isotretinoin) ist zu vermeiden. Kurz vor, während oder kurz nach einer Behandlung mit Isotretinoin ist von einer Behandlung mit Skid® Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen eine vorübergehende Hirndrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) bewirken können.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Skid®?
Arzneimittel, die die Aufnahme von Minocyclin beeinträchtigen können:
Eisensalze (zur oralen Anwendung): aufgrund der Bildung von Komplexverbindungen kommt es zu einer verminderten Aufnahme von Minocyclin aus dem Magen-Darm-Trakt. Zwischen der Einnahme von Eisensalzen und Minocyclin sollte ein Zeitabstand eingehalten werden (möglichst mehr als 2 Stunden).
Magnesium-, Aluminium- und Calciumsalze, Oxide und Hydroxide (in Antazida) sowie medizinische Kohle und Colestyramin vermindern die Aufnahme von Minocyclin aus dem Magen-Darm-Trakt.
Zwischen der Einnahme von Minocyclin und den genannten Verbindungen sollte ein zeitlicher Abstand (möglichst mehr als 2 Stunden) eingehalten werden.
Didanosin (Arzneistoff zur Behandlung von HIV-infizierten Patienten): aufgrund einer pH-Wert-Erhöhung im Magen (in Didanosin-Tabletten ist ein Antazidum enthalten) kommt es zu einer Verminderung der Aufnahme von Tetracyclinen aus dem Magen-Darm-Trakt. Zwischen der Einnahme von Didanosin und Minocyclin sollte ein Zeitabstand eingehalten werden (möglichst mehr als 2 Stunden).
Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden
Barbiturate und andere Arzneimittel, die bei Anfallsleiden eingenommen werden (z. B. Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon) können den Abbau von Minocyclin in der Leber beschleunigen (durch sogenannte Enzyminduktion), so dass unter üblicher Dosierung keine wirksamen Minocyclin-Blutspiegel erreicht werden.
Antibiotika
Die gleichzeitige Einnahme von Skid® und bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung bakterieller Infektionen (Betalaktam-Antibiotika, wie z. B. Penicilline, Cefalosporine) sollte vermieden werden, da es zu einer gegenseitigen Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit kommen kann.
Theophyllin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Theophyllin (Mittel zur Asthma-Behandlung) und Tetracyclinen können vermehrt Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Skid® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:

Sehr häufig:mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig:1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich:1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten:1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten:weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt:Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Unter einer Therapie mit Skid® kann es zur Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze kommen. Es können auftreten: Eine Sprosspilz-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) mit Hefepilzen (Candida) und Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend (Pruritus ani).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten können folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die rückbildungsfähig sind: Verminderung oder Erhöhung der Zahl von Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Thrombopenie, Anämie, Leukozytose, Eosinophilie) und das Vorkommen untypischer Blutkörperchen (atypische Lymphozyten und toxische Granulation der Granulozyten).
Erkrankungen des Immunsystems
Allergische Reaktionen unter Minocyclin sind selten. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen kommen vor. Sie können sich äußern als Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödem) mit Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Atemnot, Asthma, Herzjagen, hämolytische Anämie sowie anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist ein Absetzen der Therapie und unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich; tödliche Verläufe kommen vor.
Von den folgenden Syndromen wurde berichtet:
Sehr selten: Überempfindlichkeitssyndrom (DRESS), das sich in Hautreaktionen, Eosinophilie und einem oder mehreren der folgenden systemischen Symptome äußert: Hepatitis, Lungenerkrankung (eosinophile Lungeninfiltrate), Nephritis, Myokardose, Perikarditis; Fieber und geschwollene Lymphknoten können ebenfalls vorkommen.
Selten: Lupussyndrom, das sich in der Ausbildung antinukleärer Antikörper äußert, weiterhin in Gelenkbeschwerden (Schmerzen und Entzündung mehrerer Gelenke, Steife oder Ödem) mit negativem Rheumafaktor sowie in einem oder mehreren der folgenden Symptome: Fieber, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen (Myalgie), Hepatitis, Hautausschlag und -rötung (Erythem/Exanthem), Schwellung der Lymphknoten, Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, eosinophile Lungeninfiltrate, Vaskulitis. Über die Verschlimmerung eines systemischen Lupus erythematodes wurde berichtet.
Häufigkeit nicht bekannt: Serumkrankheit-ähnliche Erkrankung, die sich durch Hautausschlag, Nesselsucht, Fieber, Kopfschmerz und Gelenkbeschwerden (Schmerz, Steife, Ödeme, Arthritis) sowie Eosinophilie äußern kann.
Endokrine Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Störungen der Schilddrüsenfunktion sind möglich.
Erkrankungen des Nervensystems
Unter einer Therapie mit Skid® treten signifikant häufiger zentralnervöse Nebenwirkungen auf als bei anderen Arzneistoffen aus der Arzneimittelgruppe der Tetracycline. Frauen sind von diesen Nebenwirkungen häufiger als Männer betroffen. Dabei kommt es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Ataxie (z. B. Störungen des Bewegungsablaufs), Schwindel, Benommenheit und Müdigkeit.
Sehr selten kann es zu einer Hirndrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) kommen, die sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise durch Sehstörungen (Papillenödem) äußert, bei Säuglingen als Vorwölbung der Fontanellen.
Augenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: eine vorübergehende Sehschwäche (Myopie) ist unter Einnahme von Tetracyclinen beobachtet worden.
Ferner wurden Hohlräume in der Haut (Konjunktiva) des Auges (konjunktivale Zysten) unter Minocyclin-Therapie beschrieben.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufigkeit nicht bekannt: Beeinträchtigung des Hörvermögens, Ohrgeräusche (Tinnitus) und Drehschwindel.
Herzerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) und des Herzbeutels (Perikarditis).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Sehr selten: Heiserkeit, atypische Lungenentzündung.
Häufigkeit nicht bekannt: Husten, Atemnot (Dyspnoe), eosinophile Lungeninfiltration.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Selten: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit (Anorexie) und Durchfall.
Häufigkeit nicht bekannt: weitere Magen-Darm-Störungen, wie Sodbrennen, Magendruck, Blähungen sowie Fettstühle.
Die Einnahme von Skid® nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad vermindern. Milchprodukte und Magensäurehemmer (Antazida) sind zu vermeiden, da sie durch gegenseitige Reaktion (Komplexbildung) die Aufnahme hemmen können.
Des Weiteren wurde über Entzündungen der Dünn- und Dickdarmschleimhaut (Enterokolitis, pseudomembranöse Kolitis) sowie der Bauchspeicheldrüse berichtet.
Sehr selten wurden Schleimhautentzündungen an Mund, Rachen, Zunge und Speiseröhre sowie Schluckbeschwerden beobachtet.
Bei Rückfluss von Magen-Darm-Sekret (gastroösophagealem Reflux) und Einengung in der Speiseröhre (ösophagealer Passagebehinderung) wurden durch haftende Kapseln oder Tabletten Speiseröhren-Geschwüre ausgelöst. Daher sollten Tetracycline nicht abends vor dem Schlafengehen und nicht im Liegen eingenommen werden. Außerdem sollte nach der Einnahme mit viel Flüssigkeit nachgespült werden.
In einem Fall wurden bösartige Veränderungen der Rachenmandeln (Tonsillenkarzinom) unter Langzeittherapie mit Minocyclin beschrieben.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: erhöhte Leberenzymwerte, Gelbsucht, Hyperbilirubinämie und Leberentzündung (Hepatitis). Weiterhin wurden Fälle von Leberversagen (teilweise tödlich) beobachtet.
Unter der Therapie mit Skid® kann es zu einer immunologisch bedingten Leberentzündung kommen. In diesem Fall ist Skid® sofort abzusetzen. Auch nicht immunologisch bedingte Leberzellschädigungen können vor allem bei längerfristiger Therapie auftreten.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: allergische Hautreaktionen.
Die folgenden Symptome können auftreten: generalisierter Ausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz, Erythema nodosum, fixes Arzneimittelexanthem (an Genitalien und anderen Körperregionen). Selten kommt es zu Photosensibilisierung und phototoxische Reaktionen (Erythem, Hautödem und Blasenbildung der belichteten Hautareale, auch Nagelablösung und -verfärbung).
Sehr selten: Haarausfall und schwere Hauterscheinungen wie exfoliative Dermatitis, Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) sowie Vaskulitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkentzündungen.
Eine vorbestehende Muskelschwäche (Myasthenie) kann durch Tetracycline verstärkt werden; dies ist auch für Minocyclin nicht auszuschließen.
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Nierenschäden können sich durch pathologische Sedimentbefunde bei der Urinuntersuchung oder durch Retention harnpflichtiger Substanzen (wie z. B. erhöhte Blutharnstoffwerte) zeigen.
Des Weiteren wurde über akutes Nierenversagen sowie sehr selten über interstitielle Nephritis berichtet.
Als Komplikation eines tubulären Nierenschadens kann es zu vermindertem Kalium- und Phosphatgehalt im Blut (Hypokaliämie, Hypophosphatämie) kommen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufigkeit nicht bekannt: Fieber.
Sonstige Nebenwirkungen
Bei Verabreichung von Minocyclin an Kinder unter 8 Jahren ist selten eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.
Selten und insbesondere nach längerer hochdosierter Behandlung mit Minocyclin sind auch bei Erwachsenen blaugraue bis schwärzliche Verfärbungen von Haut, Schleimhäuten, Nägeln, Zähnen, Knochen und der Schilddrüse beschrieben worden.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie Ihren Arzt verständigen, da sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Nehmen Sie in diesem Fall keine Mittel ein, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen.
Leichtere Magen-Darm-Beschwerden lassen sich bis zu einem gewissen Grad verringern, wenn Sie Skid® während der Mahlzeiten einnehmen.
Nehmen Sie Skid® zunächst nicht weiter ein, wenn allergische Erscheinungen bei Ihnen auftreten, und wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.
Bei plötzlich auftretenden schweren Überempfindlichkeitserscheinungen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da Sie unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe benötigen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Nicht über 25 °C lagern!
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

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Weitere Informationen

Was Skid® enthält
Der Wirkstoff ist Minocyclin.
1 Filmtablette enthält 57,92 mg Minocyclinhydrochlorid-Dihydrat (entsprechend 50 mg Minocyclin).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Povidon K25, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Macrogol 6000, Talkum, Titandioxid, Eisenoxidhydrat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid.
Inhalt der Packung:
Packungen mit 20, 50 und 100 Filmtabletten.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Winthrop Arzneimittel GmbH
Urmitzer Straße 5
56218 Mülheim-Kärlich
Telefon: (01 80) 2 02 00 10*
Telefax: (01 80) 2 02 00 11*
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2011
Verschreibungspflichtig. *0,06 ?/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 ?/min. (Mobilfunk).

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Wirkstoff(e) Minocyclin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Winthrop Arzneimittel GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01AA08
Pharmakologische Gruppe Tetracycline

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden