Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Falls das Tierarzneimittell sehr langsam injiziert wird, kann eine unzureichende Narkosetiefe eintreten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Wie bei anderen intravenös zu verabreichenden Narkotika kann es bei der Narkoseeinleitung zu geringgradiger Hypotension und vorübergehend zu Apnoe kommen.
Eine zu schnelle Verabreichung des Tierarzneimittels kann zu kardiopulmonaler Depression (Apnoe, Bradykardie, Blutdruckabfall) führen.
Bei Verwendung des Tierarzneimittels sollten ein Tracheotubus sowie Apparate zur künstlichen Beatmung und zusätzlichen Sauerstoffzufuhr zur Verfügung stehen.
Wie bei Anwendung von anderen intravenös zu verabreichenden Narkotika ist Vorsicht geboten bei Hunden und Katzen mit Störungen der Herz-, Atemwegs-, Nieren- oder Leberfunktion sowie bei hypovolämischen oder geschwächten Tieren.
Bei Windhunden kann die Dauer der Erholungsphase im Vergleich zu anderen Hunderassen geringfügig länger ausfallen.
Aseptische Applikationstechniken sind anzuwenden, da dieses Tierarzneimittel keine antimikrobiellen Konservierungsstoff enthält.
Vor dem Öffnen sollte das Tierarzneimittel sorgfältig geschüttelt werden. Nicht anwenden, wenn nach leichtem Schütteln eine Phasentrennung bestehen bleibt.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dies ist ein stark wirksames Arzneimittel. Es ist daher besondere Vorsicht geboten, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Vorzugsweise bis zum Zeitpunkt der Injektion eine geschützte Kanüle verwenden.
Spritzer auf der Haut und in den Augen sofort abspülen.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und das Etikett vorzuzeigen.
Hinweis für den Arzt: Den Patienten nicht unbeaufsichtigt lassen. Atemwege freihalten und eine symptomatische und unterstützende Therapie einleiten.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode: Propofol ist nicht bei Hunden und Katzen angewendet worden, bei denen eine Trächtigkeit aufrecht erhalten bleiben sollte, es wurde jedoch erfolgreich zur Narkoseeinleitung bei Kaiserschnitten bei Hündinnen angewendet.
Die Sicherheit von Propofol beim Fetus und Neugeborenen bzw. während der Laktation wurde nicht belegt. Eine Verwendung sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den verantwortlichen Tierarzt erfolgen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Propofol wurde in Verbindung mit gängigen Arzneimitteln zur Prämedikation angewendet, z. B. Atropin, Acepromazin, Diazepam; Inhalationsnarkotika, z. B. Halothan, Stickoxydul, Enfluran und Schmerzmitteln, z. B. Pethidin, Buprenorphin. Es trat keine pharmakologischen Wechselwirkungen auf.
Die Emulsion sollte vor Injektion nicht mit anderen Arzneimitteln oder Infusionslösungen vermischt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel):
Eine versehentliche Überdosierung kann zu Atem- und Kreislaufdepression führen. Eine Atemdepression sollte durch künstliche Beatmung mit Sauerstoff behandelt werden. Bei kardiovaskulärer Depression sind Plasmaexpander und Blutdruckmittel einzusetzen.
Inkompatibilitäten:
Da keine Verträglichkeitsstudien vorliegen, sollte das Tierarzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
13. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.