Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Propofol, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml sind
- bei Kindern unter 1 Monat zur Einleitung und Aufrechterhaltung der Narkose
- zur Sedierung von Kindern unter 16 Jahren
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml ist erforderlich
Bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand, mit Herz-, Atem-, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, mit Hypovolämie oder mit Epilepsie in der Anamnese sollte Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml langsamer als üblich injiziert werden.
Bei Patienten mit Rett-Syndrom ist Propofol mit Vorsicht und mit geringerer Dosierung zu verabreichen.
Herz-, Kreislauf- oder Ateminsuffizienz und Hypovolämie sind möglichst vor der Narkose zu kompensieren.
Schwer kardial geschädigten Patienten muss Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit entsprechender Vorsicht und intensiver Überwachung verabreicht werden.
Bei der Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml bei übergewichtigen Patienten besteht ein höheres Risiko hämodynamischer Nebenwirkungen.
Auf Fettstoffwechselstörungen oder andere Erkrankungen, bei denen fetthaltige Emulsionen mit Zurückhaltung verabreicht werden sollten, ist zu achten, da 1 ml Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml 0,1 g Fett enthält.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit erhöhtem intrakraniellem Druck und niedrigem arteriellem Druck geboten, da die Gefahr einer signifikanten Senkung des intrazerebralen Blutdruckes besteht.
Eine Kreislaufüberwachung (z. B. EKG, Pulsoxymetrie) ist erforderlich, und die übliche Ausstattung für eventuelle Narkosezwischenfälle muss einsatzbereit sein.
Wird Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit Lidocain vermischt verabreicht, ist zu beachten, dass Lidocain nicht bei hereditärer akuter Porphyrie verabreicht werden darf.
Bei epileptischen Patienten sollte vor der Anästhesie sichergestellt werden, dass der Patient die antiepileptische Therapie erhalten hat. Obwohl in mehreren Studien die Wirksamkeit von Propofol in der Behandlung eines Status epilepticus nachgewiesen worden ist, kann die Anwendung von Propofol bei Epileptikern das Anfallsrisiko erhöhen.
Die Anwendung im Rahmen der Elektroschocktherapie wird nicht empfohlen.
Schwer kardial geschädigten Patienten muss Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit entsprechender Vorsicht und intensiver Überwachung verabreicht werden.
Das Risiko eines relativen vorherrschenden Vagotonus kann erhöht sein, da Propofol keine vagolytischen Eigenschaften besitzt. Die intravenöse Verabreichung eines Anticholinergikums vor der Einleitung oder während der Aufrechterhaltung der Allgemeinanästhesie sollte in Erwägung gezogen werden, besonders in Situationen, in denen ein vorherrschender Vagotonus wahrscheinlich ist oder wenn Propofol zusammen mit anderen Medikamenten verabreicht wird, die evtl. eine Bradykardie auslösen können.
Zur Sedierung von Erwachsenen während chirurgischer und diagnostischer Eingriffe in Regional- und Lokalanästhesie darf Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml nur von anästhesiologisch bzw. intensivmedizinisch ausgebildeten Ärzten verabreicht werden. Die Sedierung mit Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml und der chirurgische oder diagnostische Eingriff dürfen nicht von derselben Person vorgenommen werden.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit erhöhtem intrakraniellem Druck und niedrigem arteriellem Druck geboten, da die Gefahr einer signifikanten Senkung des intrazerebralen Blutdruckes besteht.
Vor der Entlassung ist die vollständige Erholung der Patienten von der Anästhesie sicherzustellen.
Propofol-haltige Arzneimittel dürfen nicht zur Allgemeinanästhesie bei Kindern unter 1 Monat angewendet werden. In Studien zur Narkoseaufrechterhaltung mit Propofol betrug die Dauer der Anwendung meist 20 Minuten, maximal 75 Minuten. Daher sollte in jedem Fall eine Anwendungsdauer von maximal ca. 60 Minuten nur in Ausnahmefällen bei zwingender Indikation für Propofol überschritten werden, z. B. bei Prädisposition zur malignen Hyperthermie, bei der Inhalationsnarkotika streng kontraindiziert sind.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Propofol bei der Sedierung von Kindern unter 16 Jahren konnte bisher nicht gezeigt werden. Obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht nachgewiesen werden konnte, wurden schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Sedierung von Kindern unter 16 Jahren (einschließlich Todesfälle) während nicht zugelassener Anwendungen berichtet. Insbesondere betrafen diese Fälle das Auftreten von metabolischer Acidose (Übersäuerung des Blutes), Hyperlipidämie (erhöhte Blutfettwerte), Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskulatur) und/oder Herzinsuffizienz (Herzversagen). Diese Effekte wurden hauptsächlich bei Kindern mit Atemwegsinfektionen beobachtet, die höhere Propofol-Dosen erhielten als sie für Erwachsene zur Sedierung während der Intensivbehandlung empfohlen werden.
Ebenso gibt es sehr seltene Berichte über das Auftreten von metabolischer Acidose (Übersäuerung des Blutes), Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskulatur), Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumgehalt des Blutes) und/oder schnell fortschreitender Herzinsuffizienz (Herzversagen), (in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang) bei Erwachsenen, die für mehr als 58 h mit Dosierungen über 5 mg/kg/h behandelt wurden. Dies überschreitet die derzeit empfohlene maximale Dosierung von 4 mg/kg/h zur Sedierung während einer Intensivbehandlung. Patienten mit Herzinsuffizienz sprachen in solchen Fällen gewöhnlich nicht auf eine inotrope unterstützende Behandlung an.
Soweit möglich, sollte eine Dosierung von 4 mg/ kg/ h nicht überschritten werden, die gewöhnlich für eine Sedierung von beatmeten Patienten während der Intensivbehandlung ausreichend ist (Dauer der Behandlung über 1 Tag). Bei der Anwendung sollte bezüglich der oben genannten möglichen Nebenwirkungen aufmerksam beobachtet werden, und bei den ersten Zeichen eines Auftretens dieser Symptome ist die Dosis zu verringern oder zu einer alternativen Sedierung überzugehen.
Kinder
Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml darf bei Kindern unter 1 Monat nicht zur Allgemeinanästhesie und bei Kindern unter 16 Jahren nicht zur Sedierung angewandt werden.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten ist Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml vorsichtig zu dosieren und sollte langsamer verabreicht werden.
Bei Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml ist kompatibel mit anderen in der Anästhesie verwendeten Mitteln (Prämedikation, Inhalationsanästhetika, Analgetika, Muskelrelaxantien, Lokalanästhetika).
Niedrigere Dosen von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml können erforderlich sein, wenn die Allgemeinanästhesie in Zusammenhang mit einer regionalen.Anästhesie erfolgt.
Bisher sind folgende Wechselwirkungen bekannt geworden:
Benzodiazepine, Parasympatholytika sowie Inhalationsnarkotika bewirken eine etwas verlängerte Narkosedauer und langsamere Atemfrequenz.
Bei einer zusätzlichen Opiatprämedikation kann Apnoe vermehrt und zeitlich verlängert auftreten. Nach Suxamethonium und Neostigmin kann Bradykardie und Herzstillstand auftreten.
Einige der genannten Mittel können den Blutdruck senken und die Atmung beeinträchtigen, so dass es bei Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml zu additiven Effekten kommen kann.
Bei der Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml ist zu berücksichtigen, dass sowohl die anästhetische Wirkung als auch die kardiovaskulären Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit Arzneimitteln zur Prämedikation, mit Inhalationsanästhetika oder mit Analgetika verstärkt werden.
Die gleichzeitige Gabe von zentralnervös dämpfenden Substanzen, z. B. Alkohol, Arzneimittel für die allgemeine Anästhesie und narkotisch wirkende Analgetika, führt zu einer Steigerung der sedierenden Effekte.
Wird Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml mit parenteral verabreichten zentral depressiv wirkenden Arzneimitteln kombiniert, ist eine erhebliche Verminderung der respiratorischen und kardiovaskulären Funktionen zu erwarten.
Nach Verabreichung von Fentanyl kann es zu einer zeitweiligen Erhöhung des Propofolblutspiegels kommen. Nach der Verabreichung von Lipidemulsionen wie Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml wurden bei Patienten, die gleichzeitig mit Cyclosporin behandelt wurden, Leukoenzephalopathien beobachtet.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml darf, außer mit 5%iger-Glucoselösung bzw. physiologischer Kochsalzlösung, nicht mit anderen Injektions- und Infusionslösungen gemischt werden. Die Muskelrelaxanzien Atracurium und Mivacurium sollten nicht ohne vorheriges Durchspülen über denselben intravenösen Zugang wie Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml verabreicht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Sicherheit der Anwendung von Propofol während der Schwangerschaft ist nicht belegt. Daher sollte Propofol während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Propofol passiert die Plazenta und kann beim Neugeborenen eine Depression der Vitalfunktionen hervorrufen. Hohe Dosen (mehr als 2,5 mg Propofol/kg KG für die Narkoseeinleitung bzw. mehr als 6 mg Propofol/kg KG/h zur Aufrechterhaltung der Narkose) sind zu vermeiden.
Untersuchungen an stillenden Müttern zeigten, dass Propofol in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Daher sollten Mütter für 24 Stunden nach der Anwendung von Propofol das Stillen unterbrechen und die Muttermilch verwerfen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach der Verabreichung von Propofol-ratiopharm® 10 mg/ml sollte der Patient über einen angemessenen Zeitraum beobachtet werden. Wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit darf er nicht am Straßenverkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und nicht ohne sicheren Halt arbeiten. Er darf nur in Begleitung nach Hause gehen und keinen Alkohol trinken.