Was sollten Sie vor der Einnahme von Atenolan comp. beachten?
Atenolan comp. darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Atenolol oder Chlortalidon, andere von Sulfonamiden abgeleitete Arzneimittel oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei bestimmten Herzrhythmusstörungen (AV-Block 2. oder 3. Grades, kranker Sinusknoten).
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag haben (Bradykardie).
- bei Herz-Kreislauf-Schock.
- bei nicht ausreichend behandelter Herzmuskelschwäche.
- wenn Sie eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes haben (metabolische Azidose).
- bei schweren Atemwegserkrankungen mit bronchospastischer Komponente (mit Atemnot und Verengung/Verkrampfung der Atemwege einhergehend), wie z.B. schweres Asthma.
- wenn Sie an schweren Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen leiden.
- wenn Sie schwere Nierenfunktionsstörungen haben (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min).
- wenn Sie nicht genügend Harn bilden (Anurie).
- wenn Sie schwere Leberfunktionsstörungen haben.
- wenn trotz Behandlung Ihre Kalium- oder Natriumwerte im Blut zu niedrig und/oder Ihre Kalziumwerte im Blut zu hoch sind (therapieresistente Hypokaliämie, Hyponaträmie, Hyperkalzämie).
- wenn Ihr Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist und Beschwerden verursacht (symptomatische Hyperurikämie).
- wenn Sie einen unbehandelten hormonproduzierenden Tumor der Nebenniere haben, der einen hohen Blutdruck verursacht (Phäochromozytom).
- wenn Sie schwanger sind oder stillen.
- bei gleichzeitiger intravenöser Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung oder zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Kalziumkanalblocker mit negativ inotroper Wirkung, z.B. Verapamil oder Diltiazem).
- wenn Sie gleichzeitig bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (MAO-Hemmer) einnehmen (mit Ausnahme von MAO-B-Hemmern).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Atenolan comp. einnehmen,
- wenn Sie eine Herzmuskelschwäche haben. Diese muss vor der Einnahme von Atenolan comp. ausreichend behandelt sein.
- wenn Sie an einer bestimmten Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (Prinzmetal- Angina) leiden.
- wenn Sie leichtere Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen haben, da diese verschlimmert werden können. Bei schweren Durchblutungsstörungen dürfen Sie Atenolan comp. nicht einnehmen.
- wenn Sie eine verzögerte Erregungsleitung im Herzen haben (AV-Block 1. Grades).
- wenn Sie zuckerkrank sind (Diabetes mellitus). Die Anzeichen einer Unterzuckerung (z.B. schneller Herzschlag, Zittern, Schwitzen) können durch den Wirkstoff Atenolol gedämpft werden. Durch den Wirkstoff Chlortalidon kann es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommen. Ihr Arzt wird Ihre Blutzuckerwerte in kürzeren Abständen überwachen. Bei anhaltender Behandlung sind in regelmäßigen Abständen Tests auf Ausscheidung von Zucker im Harn (Glucosurie) durchzuführen.
- wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) haben. Atenolan comp. kann die Beschwerden verschleiern.
- wenn Sie einen hormonproduzierenden Tumor der Nebenniere haben (Phäochromozytom). Der Tumor muss vor einer Behandlung mit Atenolan comp. behandelt werden (mit Alpha-Rezeptorblockern).
- wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist oder Sie eine sich verschlechternde Lebererkrankung haben. Bei schweren Leberfunktionsstörungen dürfen Sie Atenolan comp. nicht einnehmen.
- wenn Sie schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie) hatten oder gegen eine bestehende Überempfindlichkeit behandelt werden (Hyposensibilisierungstherapie). Atenolan comp. kann sowohl die Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Stoffen (Allergenen) als auch die Schwere allergischer Reaktionen erhöhen.
- wenn Sie an einer Atemwegserkrankung, die mit Atemnot und Verengung/Verkrampfung der Atemwege einhergeht (bronchospastische Atemwegserkrankung, z.B. Asthma) leiden, da diese verschlechtert werden kann. Wenn Sie an einer schweren Form leiden, dürfen Sie Atenolan comp. nicht einnehmen. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn sich Ihre Lungenerkrankung verschlechtert.
- wenn Sie an Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, da diese verschlimmert werden kann.
- wenn Sie operiert werden und ein Narkosemittel bekommen sollen. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt oder Zahnarzt mit, dass Sie Atenolol einnehmen.
- wenn Sie gleichzeitig Clonidin, ein Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck, einnehmen. Bei Beendigung der Behandlung muss zuerst Atenolan comp. und dann Clonidin ausschleichend abgesetzt werden.
- wenn Sie eine Abnahme des Sehvermögens oder Augenschmerzen feststellen. Dies können Anzeichen einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder eines Druckanstiegs in Ihrem Auge sein und innerhalb von Stunden bis Wochen nach der Einnahme von Atenolan comp. auftreten. Wenn diese nicht behandelt werden, können sie zu einem bleibenden Sehverlust führen. Wenn Sie früher einmal eine Allergie gegen Penicillin oder Sulfonamide hatten, kann bei Ihnen ein höheres Risiko für das Auftreten bestehen.
Wenn Ihre Herzfrequenz zu stark absinkt, kann Ihr Arzt die Dosis verringern.
Chlortalidon kann ein Flüssigkeits- oder Elektrolytungleichgewicht verursachen (niedriger Kalium- und Natriumspiegel im Blut).
Ihr Arzt wird in angemessenen Abständen regelmäßig Ihre Elektrolytwerte im Blut kontrollieren, insbesondere wenn Sie zu den älteren Patienten gehören, bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Digitalis) einnehmen, eine kaliumarme Diät einhalten oder an Magen-Darm-Beschwerden leiden.
Wenn trotz Behandlung Ihre Kalium- oder Natriumwerte im Blut zu niedrig und/oder Ihre Kalziumwerte im Blut zu hoch sind (therapieresistente Hypokaliämie, Hyponaträmie, Hyperkalzämie), dürfen Sie Atenolan comp. nicht einnehmen.
Durch Chlortalidon kann der Harnsäurespiegel im Blut ansteigen. Zur Kontrolle wird Ihr Arzt gelegentlich den Harnsäurespiegel im Blut überprüfen.
Falls notwendig, wird Ihr Arzt Ihnen ein Arzneimittel verschreiben, das die Ausscheidung von Harnsäure fördert, um den Anstieg des Harnsäurespiegels wieder rückgängig zu machen. Wenn Ihr Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist und Beschwerden verursacht (symptomatische Hyperurikämie), dürfen Sie Atenolan comp. nicht einnehmen.
Die Anwendung des Arzneimittels Atenolan comp. kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Aus diesem Grund wird die Anwendung nicht empfohlen.
Einnahme von Atenolan comp. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Folgende Arzneimittel dürfen Sie nicht gleichzeitig mit Atenolan comp. einnehmen:
- bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (MAO-Hemmer) (mit Ausnahme von MAO- B-Hemmern): Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall kommen oder eine Bluthochdruckkrise ausgelöst werden.
- bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung oder zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Kalziumkanalblocker mit negativ inotroper Wirkung, z.B. Verapamil oder Diltiazem): Die gleichzeitige Anwendung kann zu verstärktem Blutdruckabfall, stark verlangsamtem Herzschlag, Herzrhythmusstörungen und
Herzversagen führen. Weder Betablocker noch Kalziumkanalblocker dürfen innerhalb von 48 Stunden nach Absetzen des anderen Wirkstoffes verabreicht werden.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Atenolan comp. bis hin zum erhöhten Nebenwirkungsrisiko verstärken:
- bestimmte Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck oder zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen oder Herzleistungsschwäche (Dihydropyridine [z.B. Nifedipin], Digitalisglykoside, Klasse-I-Antiarrhythmika [z.B. Disopyramid], Amiodaron, Guanethidin, Reserpin, Alpha-Methyldopa und Guanfacin)
- andere Betablocker, z.B. in Augentropfen zur Behandlung von grünem Star (Glaukom) (topische Betablocker)
- Narkosemittel (Anästhetika): Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, teilen Sie Ihrem Arzt oder Zahnarzt mit, dass Sie Atenolan comp. einnehmen.
- bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, Schlaf- und Beruhigungsmittel (Hypnotika, Tranquilizer, tri-/tetrazyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Narkotika)
- Baclofen (Arzneimittel zur Muskelentspannung)
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Atenolan comp. abschwächen:
- Blutdrucksteigernde Arzneimittel (Sympathomimetika, z.B. Adrenalin): Die Wirkung von Adrenalin bei der Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen kann beeinträchtigt werden.
- Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Verengung/Verkrampfung der Atemwege, z.B. Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) (Beta-2-Sympathomimetika).
- Ampicillin (Antibiotikum)
- bestimmte entzündungshemmende Arzneimittel (Prostaglandinsynthese-Hemmer, z.B. Ibuprofen, Indomethacin)
Arzneimittel, die die Wirkung von Atenolan comp. beeinflussen können oder deren Wirkung durch Atenolan comp. beeinflusst werden kann:
- Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (Insulin und blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen): Atenolan comp. kann die blutzuckersenkende Wirkung verstärken und die Anzeichen einer Unterzuckerung (schneller Herzschlag, Schwitzen, Zittern) verschleiern. Lassen Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren.
- Jodhaltige Kontrastmittel (werden bei bildgebenden Untersuchungen angewendet): Atenolol kann die ausgleichenden Reaktionen des Herz-Kreislaufsystems auf einen möglicherweise durch jodhaltige Kontrastmittel ausgelösten Blutdruckabfall oder Schock blockieren.
- Lithium, ein Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten psychischen Erkrankungen: Die Lithiumkonzentration im Blut kann erhöht sein und die schädigende Wirkung von Lithium auf Herz und Nerven verstärken. Eine Dosisanpassung von Lithium und regelmäßige Kontrolle können erforderlich sein.
- Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren (zytotoxische Arzneimittel, z.B. Cyclophosphamid, Methotrexat): Die knochenmarkschädigende Wirkung kann verstärkt sein.
- Arzneimittel, die die Ausscheidung von Kalium erhöhen (z.B. Furosemid), kortisonhaltige Arzneimittel (Kortikosteroide), bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (Carbenoxolon) oder Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Amphotericin B) können zu erhöhten Kalium- und/oder Magnesiumverlusten führen.
- Vitamin D oder Kalziumsalze können zu einem Anstieg der Kalziumwerte im Blut führen.
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Digitalisglykoside): Die Wirkung und Nebenwirkungen können durch einen niedrigen Kaliumspiegel verstärkt werden.
- Die Wirkung von harnsäuresenkenden Arzneimitteln kann vermindert sein.
Wenn bei Ihnen eine gleichzeitige Behandlung mit Clonidin (ein Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck) beendet werden soll und Sie Clonidin plötzlich absetzen, kann Ihr Blutdruck sehr stark ansteigen. Setzen Sie Clonidin erst ab, wenn Sie einige Tage zuvor die Behandlung mit Atenolan comp. beendet haben. Bei einer Umstellung von Clonidin auf Atenolol soll der Beginn der Behandlung mit Atenolan comp. erst einige Tage nach der letzten Verabreichung von Clonidin erfolgen. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Einnahme von Atenolan comp. zusammen mit Alkohol
Der Konsum von Alkohol während der Behandlung mit Atenolan comp. kann zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sie dürfen Atenolan comp. in der Schwangerschaft nicht einnehmen.
Stillzeit
Sie dürfen Atenolan comp. nicht einnehmen, wenn Sie stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Falls bei Ihnen Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit auftreten, wenn Sie dieses Arzneimittel einnehmen, lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.