Azacitidin Tillomed 25 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension

Azacitidin Tillomed 25 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension
Wirkstoff(e)Azacitidin
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberTillomed Pharma GmbH
Zulassungsdatum10.11.2021
ATC CodeL01BC07
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntimetaboliten

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Azacitidin Tillomed ist ein Mittel gegen Krebs, das zu einer Gruppe von Arzneimitteln gehört, die als „Antimetabolite“ bezeichnet werden. Azacitidin Tillomed enthält den Wirkstoff ‚Azacitidin’.

Wofür wird Azacitidin Tillomed angewendet?

Azacitidin Tillomed wird bei Erwachsenen, bei denen keine Stammzelltransplantation durchgeführt werden kann, zur Behandlung folgender Erkrankungen angewendet:

  • myelodysplastisches Syndrom (MDS) mit hohem Risiko.
  • chronische myelomonozytäre Leukämie (CMML).
  • akute myeloische Leukämie (AML).

Diese Erkrankungen betreffen das Knochenmark und können daher zu Störungen der normalen Blutzellenbildung führen.

Wie wirkt Azacitidin Tillomed?

Azacitidin Tillomed entfaltet seine Wirkung, indem es Krebszellen daran hindert, zu wachsen. Azacitidin wird in das genetische Material der Zellen (die Ribonukleinsäure (RNA) und die Desoxyribonukleinsäure (DNA)) eingebaut. Man nimmt an, dass es die Art und Weise, wie die Zellen die Funktion der Gene an- und ausschalten ändert und auch in die Bildung neuer RNA und DNA eingreift. Diese Wirkungen korrigieren wahrscheinlich Störungen bei der Reifung und dem Wachstum von jungen Blutzellen im Knochenmark, die zu myelodysplastischen Störungen führen, und töten bei Leukämie Krebszellen ab.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie Azacitidin Tillomed wirkt oder warum dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Azacitidin Tillomed darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Azacitidin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie an Leberkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium leiden.
  • wenn Sie ein Kind stillen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Azacitidin Tillomed bei Ihnen angewendet wird:

  • wenn bei Ihnen die Anzahl der Blutplättchen, der roten oder weißen Blutzellen vermindert ist.
  • wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden.
  • wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden.
  • wenn Sie schon einmal eine Herzerkrankung oder einen Herzinfarkt, oder in der Vergangenheit eine Lungenerkrankung hatten.

Blutuntersuchungen

Vor Beginn der Behandlung mit Azacitidin Tillomed sowie am Anfang jeder Behandlungsperiode (die als „Zyklus“ bezeichnet wird) werden bei Ihnen Blutuntersuchungen durchgeführt. Damit wird überprüft , ob die Anzahl Ihrer Blutzellen ausreichend ist und Ihre Leber und Ihre Nieren einwandfrei funktionieren.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Azacitidin Tillomed bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.

Anwendung von Azacitidin Tillomed zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Der Grund hierfür ist, dass Azacitidin Tillomed die Wirkung bestimmter anderer Arzneimittel beeinflussen kann, ebenso wie bestimmte andere Arzneimittel die Wirkung von Azacitidin Tillomed beeinflussen können.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft wird eine Behandlung mit Azacitidin Tillomed nicht empfohlen, da es dem Kind schaden könnte.

Verwenden Sie während der Behandlung und bis zu 3 Monate danach eine wirksame Empfängnisverhütung. Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie während der Behandlung schwanger werden.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Stillzeit
Sie dürfen während der Behandlung mit Azacitidin Tillomed nicht stillen. Es ist nicht bekannt, ob dieses Arzneimittel in die Muttermilch übertritt.

Fortpflanzungsfähigkeit
Männer sollten während der Behandlung mit Azacitidin Tillomed kein Kind zeugen. Verwenden Sie während der Behandlung mit diesem Arzneimittel und bis zu 3 Monate danach eine wirksame Empfängnisverhütung.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie vor Beginn der Behandlung Spermien konservieren lassen möchten.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Verzichten Sie auf das Führen eines Fahrzeugs und Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen, wenn es bei Ihnen zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit kommt.

Wie wird es angewendet?

Zu Beginn eines jeden Behandlungszyklus wird Ihnen Ihr Arzt vor der Verabreichung von Azacitidin Tillomed ein weiteres Arzneimittel zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen geben.

  • Die empfohlene Dosis beträgt 75 mg pro m2 Körperoberfläche. Der Arzt wählt die für Sie geeignete Dosis dieses Arzneimittels entsprechend Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand sowie Ihrer Größe und Ihrem Körpergewicht aus. Der Arzt wird Ihren Krankheitsverlauf beobachten, und kann, falls erforderlich, die Dosis ändern.
  • Azacitidin Tillomed wird täglich über einen Zeitraum von 1 Woche verabreicht, gefolgt von einer Behandlungspause von 3 Wochen. Dieser „Behandlungszyklus“ wird alle 4 Wochen wiederholt. Normalerweise finden mindestens 6 Behandlungszyklen statt.

Dieses Arzneimittel wird Ihnen von einem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal als Injektion unter die Haut (subkutan) im Bereich des Oberschenkels, Bauchs oder Oberarms injiziert.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:

  • Schläfrigkeit, Zittern, Gelbsucht, aufgeblähter Bauch und erhöhte Neigung zu Blutergüssen. Dies können Symptome von Leberversagen und lebensbedrohlich sein.
  • Anschwellen der Beine und Füße, Rückenschmerzen, vermindertes Wasserlassen, gesteigertes Durstgefühl, schneller Puls, Schwindel und Übelkeit, Erbrechen oder verminderter Appetit und Verwirrtheitsgefühl, Unruhe oder Erschöpfung. Dies können Symptome von Nierenversagen und kann lebensbedrohlich sein.
  • Fieber. Die Ursache könnte eine Infektion aufgrund einer geringen Anzahl weißer Blutzellen sein, welche lebensbedrohlich sein kann.
  • Schmerzen im Brustkorb oder Kurzatmigkeit, möglicherweise in Verbindung mit Fieber. Die Ursache könnte eine Infektion der Lungen sein, eine so genannte „Lungenentzündung“, und diese kann lebensbedrohlich sein.
  • Blutungen. Zum Beispiel Blut im Stuhl aufgrund einer Magen- oder Darmblutung oder auch Blutungen im Schädelinneren. Diese Blutungen können Anzeichen für eine niedrige Blutplättchenanzahl in Ihrem Blut sein.
  • Atemnot, Schwellung der Lippen, Juckreiz oder Ausschlag. Die Ursache könnte eine allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktion sein.

Weitere Nebenwirkungen umfassen:

Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • verminderte Anzahl roter Blutzellen (Anämie); Eventuell fühlen Sie sich müde und sind blass.
  • verminderte Anzahl weißer Blutzellen; Dies kann mit Fieber einhergehen. Dadurch sind Sie auch anfälliger für Infektionen.
  • niedrige Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie); Sie sind anfälliger für Blutungen und Blutergüsse.
  • Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Lungenentzündung
  • Schmerzen im Brustkorb, Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit (Erschöpfung)
  • Reaktion an der Injektionsstelle wie Rötung, Schmerzen oder eine Hautreaktion
  • Appetitverlust
  • Gelenkschmerzen
  • Bluterguss
  • Ausschlag
  • rote oder lilafarbene Flecken unter der Haut
  • Bauchschmerzen (abdominelle Schmerzen)
  • Juckreiz
  • Fieber

Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Gehirnblutung
  • Infektion des Blutes durch Bakterien (Sepsis); Dies kann auf eine niedrige Anzahl weißer Blutzellen zurückzuführen sein.
  • Versagen der Knochenmarkfunktion; Als Folge kann es zu einer verminderten Anzahl der roten und weißen Blutzellen sowie der Blutplättchen kommen.
  • Eine Art von Anämie, bei der die Anzahl Ihrer roten und weißen Blutzellen sowie der Blutplättchen vermindert ist.
  • Harninfektion
  • eine Virusinfektion, die Fieberblasen verursacht (Herpes)
  • Zahnfleischbluten, Magen- oder Darmblutung, Blutung im Analbereich durch Hämorrhoiden (Hämorrhoidenblutung), Blutung im Auge, Blutung unter der Haut bzw. Einblutung in die Haut (Hämatom)
  • Blut im Urin
  • Mund- oder Zungengeschwüre
  • Veränderung der Haut an der Injektionsstelle; Hierzu zählen Schwellungen, harte Knötchen, Blutergüsse, Einblutungen in die Haut (Hämatom), Ausschläge, Juckreiz und Veränderungen der Hautfarbe.
  • Hautrötung
  • Hautinfektion (Zellulitis)
  • Infektion von Nase und Hals oder Halsschmerzen
  • entzündete bzw. laufende Nase oder entzündete Nebenhöhlen (Sinusitis)
  • hoher oder niedriger Blutdruck (Hypertonie oder Hypotonie)
  • Kurzatmigkeit, wenn Sie sich bewegen
  • Schmerzen in Hals und Kehlkopf
  • Verdauungsstörungen
  • Teilnahmslosigkeit
  • allgemeines Unwohlsein
  • Angst
  • Verwirrtheit
  • Haarausfall
  • Nierenversagen
  • Austrocknung (Dehydratation)
  • weiße Beläge auf der Zunge, der Wangeninnenseite und in manchen Fällen am Gaumen, am Zahnfleisch und an den Mandeln (orale Pilzinfektion)
  • Ohnmachtsanfall
  • Blutdruckabfall beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie), was zu Schwindel bei Lagewechsel vom Liegen zum Stehen oder Sitzen führt.
  • Schläfrigkeit, Benommenheit (Somnolenz)
  • Blutung wegen eines Katheters
  • eine Darmerkrankung, die Fieber, Erbrechen und Bauchschmerzen hervorrufen kann (Divertikulitis)
  • Flüssigkeitsansammlung um die Lunge (Pleuraerguss)
  • Schüttelfrost
  • Muskelkrämpfe
  • juckende Quaddeln auf der Haut (Urtikaria)
  • Flüssigkeitsansammlung rund um das Herz (Perikarderguss)

Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktion
  • Zittern
  • Leberversagen
  • große violettfarbene, erhabene, schmerzhafte Hautflecken in Kombination mit Fieber
  • schmerzhafte Ulzeration der Haut (Pyoderma gangraenosum)
  • Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis)

Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • trockener Husten
  • schmerzlose Schwellung der Fingerspitzen (Trommelschlägelfinger)
  • Tumorlyse-Syndrom – Stoffwechselkomplikationen, zu denen es während der Krebsbehandlung und manchmal sogar ohne Behandlung kommen kann. Verursacht werden diese Komplikationen von den Produkten absterbender Tumorzellen. Dabei kann es unter anderem zu folgenden Erscheinungen kommen: Veränderungen der Zusammensetzung des Blutes; Anstieg der Kalium-, Phosphat-, Harnsäurekonzentration sowie Abfall der Kalziumkonzentration, welche wiederum zu Veränderungen der Nierenfunktion und Herzfrequenz, zu Krampfanfällen und in manchen Fällen zum Tod führen können.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.)

eine sich rasch ausbreitende, die Haut und darunterliegende Gewebe schädigende Infektion der tieferen Hautschichten, die lebensbedrohlich sein kann (nekrotisierende Fasziitis).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett der Durchstechflasche nach „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Die Chargennummer bzw. Chargenbezeichnung wird nach der Abkürzung „LOT.“ angeführt.

Für die Aufbewahrung von Azacitidin Tillomed ist Ihr Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal verantwortlich. Diese sind außerdem für die sachgerechte Zubereitung und Entsorgung von nicht verwendetem Azacitidin Tillomed zuständig.

Für ungeöffnete Durchstechflaschen dieses Arzneimittels: Unter 30°C lagern.

Bei sofortiger Anwendung

Sobald die Suspension zubereitet ist, soll sie innerhalb von 45 Minuten angewendet werden.

Bei späterer Anwendung

Bei Rekonstitution mit nicht gekühltem Wasser für Injektionszwecke muss die Azacitidin Tillomed-Suspension sofort nach Rekonstitution in den Kühlschrank (2 °C - 8 °C) gestellt werden und kann dort für höchstens 8 Stunden aufbewahrt werden.

Bei Rekonstitution mit gekühltem Wasser (2 °C - 8 °C) für Injektionszwecke muss die Azacitidin Tillomed - Suspension sofort nach Rekonstitution in den Kühlschrank (2 °C - 8 °C) gestellt werden und kann dort für höchstens 22 Stunden aufbewahrt werden.

Die Suspension sollte vor der Anwendung bis zu 30 Minuten stehen gelassen werden, damit sie sich auf Raumtemperatur (20 °C - 25 °C) erwärmen kann.

Wenn große Teilchen in der Suspension zu sehen sind, ist sie zu verwerfen.

Weitere Informationen

Was Azacitidin Tillomed enthält

  • Der Wirkstoff ist Azacitidin: Eine Durchstechflasche enthält 100 mg Azacitidin. Nach der Rekonstitution mit 4 ml Wasser für Injektionszwecke enthält die rekonstituierte Suspension 25 mg/ml Azacitidin.
  • Der sonstige Bestandteil ist Mannitol.

Wie Azacitidin Tillomed aussieht und Inhalt der Packung

Azacitidin Tillomed ist ein lyophilisiertes weißes Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension und steht in einer Durchstechflasche aus Glas, die 100 mg Azacitidin enthält, zur Verfügung. Das Produkt kann, muss aber nicht, in einem Schutzbehältnis für Durchstechflaschen (mit Boden- und Oberteil-Elementen und die Fugen sind angeglichen) geliefert werden.

Jede Packung enthält eine Durchstechflasche Azacitidin Tillomed.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Tillomed Pharma GmbH

Mittelstraße 5/5a

12529 Schönefeld

Germany

Hersteller

MIAS Pharma Limited

Suite 2, Stafford House, Strand Road

Portmarnock, Co. Dublin

Irland

Z.Nr:

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Name des LandesProduktname
FinnlandAzacitidine Tillomed
NorwegenAzacitidin Tillomed
DänemarkAzacitidin Tillomed
SchwedenAzacitidin Tillomed
ÖsterreichAzacitidin Tillomed 25 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension
Niederlande Azacitidine Tillomed 25 mg/ml poeder voor
  suspensie voor injectie

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2021.

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Empfehlungen für die sichere Handhabung

Azacitidin Tillomed ist ein zytotoxisches Arzneimittel, weshalb wie bei anderen potenziell toxischen Substanzen, bei der Handhabung und Zubereitung von Azacitidin-Suspensionen Vorsicht geboten ist. Geeignete Verfahren für die Handhabung und Entsorgung von antineoplastischen Arzneimitteln sind anzuwenden.

Wenn rekonstituiertes Azacitidin mit der Haut in Kontakt gerät, muss der betroffene Bereich unverzüglich und gründlich mit Seife und Wasser gereinigt werden. Bei Kontakt mit Schleimhäuten sind diese gründlich mit Wasser zu spülen.

Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unten aufgeführten (siehe „Anleitung zur Rekonstitution“), nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Anleitung zur Rekonstitution
Azacitidin Tillomed ist mit Wasser für Injektionszwecke zu rekonstituieren. Die Haltbarkeit des rekonstituierten Arzneimittels kann durch Rekonstitution mit gekühltem (2 °C - 8 °C) Wasser für Injektionszwecke verlängert werden. Angaben zur Aufbewahrung des rekonstituierten Arzneimittels finden sich weiter unten.

Folgendes sollte bereitgelegt werden:

  1. Durchstechflasche(n) mit Azacitidin; Durchstechflasche(n) mit Wasser für Injektionszwecke; nicht- sterile chirurgische Handschuhe; Alkoholtupfer; 5-ml Injektionsspritze(n) mit Nadel(n).
  2. 4 ml Wasser für Injektionszwecke in die Spritze aufziehen und eventuell in der Spritze befindliche Luft entfernen.
  3. Die Nadel der Spritze mit 4 ml Wasser für Injektionszwecke durch den Gummistopfen der Azacitidin- Durchstechflasche stechen und das Wasser für Injektionszwecke in die Durchstechflasche injizieren.
  4. Nach Entfernen der Spritze und der Nadel die Durchstechflasche kräftig schütteln, bis eine einheitliche trübe Suspension entstanden ist. Nach der Rekonstitution enthält jeder ml der Suspension 25 mg Azacitidin (100 mg/4 ml). Das rekonstituierte Produkt ist eine homogene, trübe Suspension, frei von Agglomeraten. Die Suspension ist zu verwerfen, wenn sie größere Partikel oder Agglomerate aufweist. Die Suspension darf nach der Rekonstitution nicht gefiltert werden, da es sonst zur Entfernung des Wirkstoffs kommen kann. Es ist zu berücksichtigen, dass sich Filter in manchen Adaptern, Chemo- Spikes und geschlossenen Systemen befinden; daher dürfen solche Systeme nicht zur Verabreichung des Arzneimittels nach Rekonstitution verwendet werden.
  5. Den Gummistopfen reinigen und eine neue Spritze mit Nadel in die Durchstechflasche einführen. Die Durchstechflasche auf den Kopf drehen und darauf achten, dass sich die Nadelspitze unterhalb des Flüssigkeitspegels befindet. Den Kolben zurückziehen, um die für die benötigte Dosis erforderliche Arzneimittelmenge aufzuziehen; dabei darauf achten, die eventuell in der Spritze befindliche Luft zu entfernen. Die Spritze mit der Nadel aus der Durchstechflasche ziehen und die Nadel entsorgen.
  6. Danach eine frische subkutane Nadel (empfohlen: 25-Gauge) fest auf die Spritze setzen. Die Nadel vor der Injektion nicht vorspülen, um die Häufigkeit lokaler Reaktionen an der Injektionsstelle zu vermindern.
  7. Wenn mehr als 1 Durchstechflasche benötigt wird, alle obigen Schritte für die Zubereitung der Suspension wiederholen. Dosen, für die mehr als 1 Durchstechflasche benötigt wird, müssen zu gleichen Teilen aufgeteilt werden z. B. Dosis 150 mg = 6 ml, 2 Spritzen mit 3 ml in jeder Spritze. Da ein Teil der Suspension in der Durchstechflasche und Nadel zurückbleibt, ist es eventuell nicht möglich, diese komplett aus der Durchstechflasche aufzuziehen.
  8. Unmittelbar vor der Injektion muss der Inhalt der zu verwendenden Spritze resuspendiert werden. Die Temperatur der Suspension soll zum Zeitpunkt der Injektion ungefähr 20 °C -25 °C betragen. Für die Resuspension ist die Spritze kräftig zwischen den Handflächen hin- und herzurollen, bis eine

einheitliche, trübe Suspension entstanden ist. Die Suspension ist zu verwerfen, wenn sie größere Partikel oder Agglomerate aufweist.

Aufbewahrung des rekonstituierten Arzneimittels
Bei sofortiger Anwendung

Die Azacitidin Tillomed -Suspension kann unmittelbar vor der Anwendung zubereitet werden und die rekonstituierte Suspension ist innerhalb von 45 Minuten zu verabreichen. Wenn die rekonsituierte Suspension länger als 45 Minuten aufbewahrt wird, muss sie ordnungsgemäß entsorgt und eine neue Dosis hergestellt werden.

Bei späterer Anwendung

Wenn für die Rekonstitution nicht gekühltes Wasser für Injektionszwecke verwendet wird, muss die rekonstituierte Suspension sofort nach der Rekonstitution in einen Kühlschrank (2 °C bis 8 °C) gestellt und in diesem Kühlschrank für maximal 8 Stunden aufbewahrt werden. Wenn die Zeit, während der die Azacitidin Tillomed -Suspension im Kühlschrank aufbewahrt wird 8 Stunden überschreitet, muss die Suspension in geeigneter Weise entsorgt und eine neue Dosis zubereitet werden.

Wenn für die Rekonstitution gekühltes Wasser für Injektionszwecke (2 °C bis 8 °C) verwendet wird, muss die rekonstituierte Suspension sofort nach der Rekonstitution in einen Kühlschrank (2 °C bis 8 °C) gestellt und in diesem Kühlschrank für maximal 22 Stunden aufbewahrt werden. Wenn die Zeit, während der die Azacitidin Tillomed -Suspension im Kühlschrank aufbewahrt wird 22 Stunden überschreitet, muss die Suspension in geeigneter Weise entsorgt und eine neue Dosis zubereitet werden.

Vor der Verabreichung soll die rekonstituierte Suspension in der Spritze über einen Zeitraum von bis zu 30 Minuten eine Temperatur von ungefähr 20 °C -25 °C annehmen. Wenn mehr als 30 Minuten verstrichen sind, ist die Suspension in geeigneter Weise zu entsorgen und eine neue Dosis zuzubereiten.

Berechnung der individuellen Dosis
Die Gesamtdosis entsprechend der Körperoberfläche (KOF) kann wie folgt berechnet werden:

Gesamtdosis (mg) = Dosis (mg/m2) x KOF (m2)

Die folgende Tabelle dient lediglich als Beispiel, wie individuelle Azacitidin-Dosen auf Grundlage einer durchschnittlichen KOF von 1,8 m2 zu berechnen sind.

Dosis mg/m2 (% der empfohlenen Anfangsdosis)Gesamtdosis bei einer KOF von 1,8 m2Anzahl der benötigten DurchstechflaschenGesamtvolumen der benötigten rekonstituierten Suspension
75 mg/m2 (100 %)135 mg2 Durchstechflaschen5,4 ml
37,5 mg/m2 (50 %)67,5 mg1 Durchstechflasche2,7 ml
25 mg/m2 (33%)45 mg1 Durchstechflasche1,8 ml

Die Suspension darf nach der Rekonstitution nicht gefiltert werden.

Rekonstituiertes Azacitidin Tillomed ist subkutan mit einer 25-Gauge-Nadel in den Oberarm, Oberschenkel oder Bauch zu injizieren (Nadel in einem Winkel von 45-90° einstechen).

Dosen von mehr als 4 ml sollten an zwei separaten Stellen injiziert werden.

Die Injektionsstelle ist jedes Mal zu wechseln. Neue Injektionen sollten mindestens 2,5 cm von der vorherigen Injektionsstelle entfernt und niemals in Bereiche injiziert werden, in denen die Haut empfindlich, gerötet oder verhärtet ist oder Hämatome aufweist.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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