Digimerck 0,25 mg darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Digitoxin, andere Herzglykoside oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile von Digimerck sind
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wenn ein Verdacht auf Digitalisvergiftung besteht
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bei langsamer – regelmäßiger oder unregelmäßiger – Herzschlagfolge (schwerer Bradykardie)
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wenn Sie Rhythmusstörungen haben, die von den Herzkammern ausgehen (ventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Fibrillation)
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bei bestimmten Erregungsleitungsstörungen (AV- Block 2. und 3. Grades, außer bei implantiertem Schrittmacher)
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bei vorgesehener Elektrobehandlung des Herzens (Kardioversion)
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(bei Verdacht auf) zusätzliche Nervenbahnen zwischen Herzvorhof und Herzkammer (atrioventrikuläre Nervenbahnen) (z.B. WPW-Syndrom)
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bei kurzdauernden Ohnmachtsanfällen durch Verminderung der Hirndurchblutung infolge eines plötzlichen Blutdruckabfalls (Karotis-Sinus-Syndrom)
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bei vermindertem Kaliumgehalt im Blut (Hypokaliämie)
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bei erhöhtem Kalziumgehalt im Blut (Hyperkalzämie), oder vermindertem Magnesiumgehalt im Blut (Hypomagnesiämie)
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bei bestimmten Herzmuskelerkrankungen (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie,
idiopathische hypertrophische Subaortenstenose)
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bei Ausweitung der Brustkorbhauptschlagader (thorakales Aortenaneurysma)
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wenn gleichzeitig Kalzium intravenös verabreicht wird
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Digimerck 0,25 mg verabreicht erhalten. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Digimerck 0,25 mg - Ampullen ist erforderlich,
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wenn Sie in Ruhe einen deutlich verlangsamten Puls (Bradykardie) haben
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wenn Sie einen erhöhten Kaliumgehalt im Blut (Hyperkaliämie) haben
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bei älteren Patienten(> 60 Jahre, da diese empfindlicher auf Glykoside reagieren können)
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wenn eine verminderte Ausscheidung von Digitoxin über die Nieren angenommen werden kann
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wenn Sie an Schilddrüsenerkankungen leiden (Dosisreduktion bei Unterfunktion, Dosissteigerung bei Überfunktion)
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bei akutem Herzinfarkt
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wenn Sie an akuter Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Cor pulmonale (vergrößertes Rechtsherz) oder an zu niedrigem Sauerstoffgehalt des Blutes (Hypoxämie), aufgrund schwerer Lungenerkrankungen oder einer Überblähung der Lunge mit Zerstörung der Lungenbläschen (Emphysem) leiden
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wenn Sie an einer chronisch einengenden Entzündung des Herzbeutels (chronisch konstriktive Perikarditis) leiden
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wenn Sie an einer Verengung der Herzklappen mit Wasseransammlung in der Lunge (reine Mitralstenose mit Lungenödem) leiden
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wenn Sie in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben, sollten Sie den Arzt informieren. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein.
Wenn Sie an Erkrankungen des Säure-Basen- oder Elektrolytgleichgewichts leiden, besteht eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit.
Sollten Sie an einer der angeführten Erkrankungen oder Bedingungen leiden, melden Sie es Ihrem Arzt, da die Glykosiddosis reduziert und eine sorgfältige Überwachung erfolgen muss.
Eine Digitoxinvergiftung manifestiert sich in Arrhythmien (Störungen der regelmäßigen Herzschlagfolge), wobei diese Arrhythmien ähnlich denen sein können, für die das Arzneimittel bestimmt ist. Besondere Vorsicht ist geboten bei Vorhoftachykardie mit variablem AV-Block (Herzfrequenzsteigerung, die von den Herzvorhöfen ausgeht, mit bestimmten Erregungsleitungsstörungen), da der Rhythmus klinisch identisch zum Vorhofflimmern ist.
Abhängig von der klinischen Situation sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um eine regelmäßige Blutkontrolle zu veranlassen.
Dopingwarnhinweis:
Die Anwendung des Arzneimittels Digimerck 0,25 mg - Ampullen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Digimerck 0,25 mg - Ampullen zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Möglichkeit einer Wechselwirkung steigt mit jedem zusätzlichen Arzneimittel, das Sie einnehmen oder anwenden. Im Zweifelsfall sollte der Arzt eine Kontrolle des Digitoxin-Serum-Spiegels durchführen.
Die folgenden Arzneimittel steigern die Wirkung von Digitoxin:
Kalzium (darf nicht intravenös verabreicht werden): Steigerung der Digitoxintoxizität
Arzneimittel, die das Elektrolytgleichgewicht beeinflussen, wie harntreibende Mittel (Diuretika), häufige Verwendung von Abführmitteln (Laxantien), Penicillin G, Amphotericin B (Arzneimittel gegen Pilze), Carbenoxolon (Entzündungshemmer), Lakritze, Corticosteroide (Hormone), ACTH (Hormon), Salicylate (schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente), Lithiumsalze (Antidepressiva), längere Anwendung von Glukose- und Laevuloseinfusionen: Steigerung der Digitalisvergiftung aufgrund einer durch Arzneimittel hervorgerufenen Hypokaliämie und Hypomagnesiämie (zu niedriger Kalium- bzw. Magnesiumgehalt im Blut).
Bestimmte Antibiotika (z.B. Makrolide, Tetrazykline), bestimmte Pilzmittel (z.B. Itraconazol), Steroide (z.B. Prednisolon, Danazol), bestimmte Medikamente gegen Depressionen (z.B. Fluoxetin), Proteaseinhibitoren (z.B. Indinavir, Ritonavir), Medikamente für Herz-Kreislauferkrankungen (Kalziumantagonisten, wie z.B. Verapamil, Nifedipin, Diltiazem) oder Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z.B. Chinidin, Amiodaron): Anstieg des Digitoxinspiegels.
Antibiotika, die auf das Bakterium E. lentum wirken und die den Digitoxinabbau verhindern: Anstieg des Digitoxinspiegels.
Bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck (Betablocker): Steigerung der bradykarden Wirkung (Senkung der Herzfrequenz).
Medikamente zur Muskelentspannung (Suxamethoniumchlorid, Pancuronium), bestimmte blutdrucksenkende Mittel (Reserpin), trizyklische Antidepressiva, Sympathomimetika, insbesondere Ephedrin (Grippemittel), Phosphodiesterasehemmer, einschließlich Methylxanthine (z.B. Theophyllin, Coffein): Begünstigung von Herzrhythmusstörungen.
Lithium bei bestehendem SA-Block (Erregungsleitungsstörung des Herzens): erhöhtes Risiko von Überleitungsstörungen.
Die folgenden Arzneimittel können die Digitoxinwirkung abschwächen:
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel erhöhen (z.B. Spironolacton, Kaliumcanreoat, Amilorid, Triamteren, Kaliumsalze): Begünstigung von Herzrhythmusstörungen.
Aktivkohle, aluminiumhaltige Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure, Lipidsenker (Colestyramin, Colestipol), Kaolin-Pektin, einige aufquellende Abführmittel: Verminderung der Glykosidabsorption aufgrund der bindenden Wirkung oder der beschleunigten Ausscheidung. Man sollte deshalb Digimerck zwei Stunden vor der Einnahme dieser Arzneimittel einnehmen.
Phenylbutazon (Antirheumatikum), Phenytoin (Antiepileptikum), Rifampicin (Antibiotikum), Rifabutin (Medikament zur Behandlung der Tuberkulose), Spironolacton (Arzneistoff, der die Wirkung des Hormons Aldosteron hemmt), Barbiturate (Narkosemittel): Verminderung des Serumdigitoxinspiegels.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Die Erfahrungen mit therapeutischen Digitalisdosen während der Schwangerschaft haben bis jetzt keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder ötus ergeben.
Während der Schwangerschaft ist die Patientin besonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig die Dosis zu reduzieren. Nach Überdosierung in der Schwangerschaft wurden Symptome einer Überdosierung beim ötus berichtet.
Stillzeit:
Da Digitoxin in die Muttermilch übergeht, sollte zur Vorsicht abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Digitoxin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die ähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Digimerck 0,25 mg – Ampullen enthalten Glykol und Ethanol
Im Fall einer schnellen intravenösen Digitalistherapie bei Patienten mit Verdacht auf Azidose wird die Kontrolle des Säure-Basen-Gleichgewichts empfohlen, da Glykol eine Azidose bewirken kann.
Dieses Arzneimittel enthält 11 Vol % Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 180 mg pro Dosis, entsprechend 4,4 ml Bier, 1,8 ml Wein pro Dosis. Gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden. Dies ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern und Patienten mit erhöhtem Risiko auf Grund einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen.