Amiodaron-Mepha, Tabletten

Amiodaron-Mepha, Tabletten
Wirkstoff(e)Amiodaron
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberMepha Pharma AG
ATC CodeC01BD01
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntiarrhythmika, Klasse I und III

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Amiodaron-Mepha ist ein Medikament, das verschiedene gestörte Funktionen des Herzens wieder normalisiert. Es reguliert unregelmässige, zu rasche oder zu starke Herzschläge, ohne die Pumpkraft des Herzens zu beeinträchtigen.

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin verschreibt Ihnen Amiodaron-Mepha zur Behandlung von unregelmässigem oder zu schnellem Herzschlagrhythmus.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Personen, die an Störungen des Herzens leiden, reagieren besonders empfindlich auf Stress, Nervosität und Erregung; dasselbe gilt auch für das Rauchen und die Einnahme von koffeinhaltigen Getränken.

Versuchen Sie deshalb, diese herzbelastenden Einflüsse nach Möglichkeit auszuschalten.

Wann darf Amiodaron-Mepha nicht angewendet werden?

Amiodaron-Mepha darf in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:

  • bei Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) auf Jod oder auf den Wirkstoff
    Amiodaron,
  • bei zu langsamem Herzschlagrhythmus, kardialen Durchblutungsstörungen,
  • bei Störungen der Schilddrüsenfunktion, Kropf,
  • vermindertem Kaliumgehalt im Blut,
  • Behandlung mit einem Mono-Amino-Oxydase-Hemmer (Medikament zur Behandlung von Depressionen).

Wann ist bei der Einnahme von Amiodaron-Mepha Vorsicht geboten?

Falls Sie bereits an gestörten Schilddrüsenfunktionen gelitten haben oder wenn diese Art von Erkrankungen in Ihrer Familie vorkommt, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Dieser wird dann eine regelmässige medizinische Kontrolle durchführen.

Wegen möglicher Hautausschläge ist es empfehlenswert, während der Behandlung mit Amiodaron-Mepha direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden oder sich andernfalls entsprechend davor zu schützen, z.B. mit einer Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor.

Wenn Sie mit Medikamenten gegen das Hepatitis-C-Virus (Sofosbuvir in Kombination mit Daclatasvir, Simeprevir, Ledipasvir) behandelt werden, sollten Sie Amiodaron-Mepha nur einnehmen, wenn dies unbedingt erforderlich ist, da diese Medikamente zu Arzneimittelwechselwirkungen mit Amiodaron-Mepha führen können. Diese äussern sich in schweren Herzrhythmusstörungen (zu langsamer Herzrhythmus). Diese Arrythmie kann möglicherweise lebensbedrohlich sein. Wenden Sie sich daher unverzüglich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin oder suchen Sie das nächstgelegene Spital auf, wenn Sie mit Amiodaron-Mepha mit oder ohne andere Arzneimittel, die den Herzrhythmus verlangsamen, behandelt werden und gleichzeitig diese Medikamente gegen Hepatitis C erhalten und derartige Symptome verspüren (deutlich verlangsamte Herzfrequenz, Schwindelgefühl, Ohnmacht).

Verschiedene Medikamente können die Intensität der unerwünschten Nebenwirkungen von Amiodaron-Mepha verstärken oder deren Wirkung kann durch die Einnahme von Amiodaron-Mepha verändert werden.

Dabei handelt es sich insbesondere um Medikamente zur Behandlung von Herzkrankheiten und/oder erhöhtem Blutdruck, mit einer Hypokaliämie assoziierte Medikamente wie bestimmte Abführmittel (Laxantien) und Diuretika, Antibiotika, Antiallergika (Antihistaminika), Schmerz- oder Epilepsiemittel, auch bestimmte Beruhigungsmittel und Antidepressiva, pressorische Amine, Antinausea, abschwellende Mittel, Bronchodilatatoren, Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulantien), Medikamente, welche im Rahmen oder nach einer Organtransplantation eingenommen werden («Ciclosporin») oder Medikamente, die den Blutcholesterinspiegel senken (Statine). Aus diesem Grund müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unbedingt darüber informieren, welche Medikamente Sie bereits einnehmen.

Vor und während der Behandlung führt Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise Tests zur Beurteilung Ihres Gesundheitszustands wie Bluttests (z.B. eine regelmässige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion), eine Röntgenaufnahme der Lungen, ein EKG und eine augenärztliche Kontrolle durch.

Bei einem geplanten chirurgischen Eingriff ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin zuvor über die Einnahme von Amiodaron-Mepha informieren.

Wenn Sie auf einer Warteliste für eine Herztransplantation stehen, kann es sein, dass Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihre Behandlung ändert. Bitte informieren Sie daher Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin so früh wie möglich vor der Herztransplantation über Ihre Behandlung mit Amiodaron-Mepha.

Amiodaron-Mepha soll nicht zusammen mit Grapefruit eingenommen werden, da dies eine verstärkte Wirkung zur Folge haben kann.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.

Bitte nehmen Sie Amiodaron-Mepha erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Darf Amiodaron-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Da der Wirkstoff von Amiodaron-Mepha die Plazenta passiert und in die Muttermilch übergeht, darf Amiodaron-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit nicht eingenommen werden, ausser wenn der Arzt bzw. die Ärztin es für absolut unerlässlich hält.

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird für Sie ein genaues Dosierungsschema festsetzen. Die nachfolgenden Angaben betrachten Sie deshalb bitte nur als Hinweis.

Während 8 bis 10 Tagen werden täglich 3 Tabletten zu 200 mg eingenommen.

Bei Langzeitbehandlung kann die Dosis zwischen 100 und 400 mg pro Tag schwanken.

Amiodaron-Mepha kann entweder alle 2 Tage eingenommen werden oder an 5 aufeinanderfolgenden Tagen mit anschliessender Pause von 2 Tagen.

Die Einnahmepause ist zwar nicht nötig, kann aber wegen der langen Wirkungsdauer des Medikamentes gemacht werden, ohne dass ein Wirkungsverlust eintritt.

Bei älteren Patienten kann eine geringere Tagesdosis verordnet werden.

Die festgesetzte Tagesdosis wird vorzugsweise während den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Amiodaron-Mepha auftreten: Störungen der Schilddrüse, Atembeschwerden, Sehstörungen, Hautreaktionen, Verdauungsstörungen, neurologische Störungen, Arrythmien, neuromuskuläre Störungen.

Machen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin sofort darauf aufmerksam, wenn Sie unter Amiodaron-Mepha Atemnot, Husten, Fieber, Schmerzen im Lungenbereich, ausgeprägte Müdigkeit, Gewichtsabnahme oder -zunahme, leichtes Zittern in den Gliedern oder Wiederauftreten von zu schnellen oder unregelmässigen Herzschlägen oder Verdauungsstörungen (Übelkeit, Erbrechen, Metallgeschmack) feststellen. Auch eine aussergewöhnliche Senkung des Pulses ist dem Arzt bzw. der Ärztin zu melden. Alle diese Symptome können auf eine Störung der Schilddrüse hinweisen oder sonst wie mit der Amiodaron-Mepha-Behandlung zusammenhängen.

Die häufig beobachteten Störungen der Schilddrüsenfunktion traten in Form einer Über- oder Unterfunktion auf.

Sehr häufig kann es bei Einnahme von Amiodaron-Mepha zu Sehstörungen kommen (farbige Kreise um Gegenstände oder Nebelsehen, Gesichtsfeldausfälle oder Lichtempfindlichkeit), die nach Behandlungsabbruch völlig verschwinden; in selteneren Fällen kann die visuelle Wahrnehmung herabgesetzt sein.

Sehr häufig können unter Sonnenbestrahlung Hautreaktionen auftreten; in selteneren Fällen kann es zu einer schieferfarbigen Verfärbung der unbedeckten Hautpartien oder zu Haarausfall kommen, sehr selten zu Hautausschlägen, manchmal mit ernstem Verlauf und möglichem tödlichen Ausgang. Falls Sie Anzeichen eines fortschreitenden Hautausschlags beobachten, der mit Blasenbildung (Bläschen) und/oder Schleimhautbeteiligung einhergeht, brechen Sie die Einnahme von Amiodaron-Mepha ab und nehmen Sie umgehend Kontakt mit einem Arzt auf.

Sehr häufig wurde auch über folgende Nebenwirkungen berichtet: vorübergehende Verdauungsstörungen hauptsächlich zu Behandlungsbeginn; des Weiteren Leberstörungen, die im Allgemeinen mässig und vorübergehend sind; häufig kam es zu Herzrhythmusstörungen, neurologischen Störungen, Tremor, Alpträumen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen; in seltenen Fällen zu Asthma oder akuter Ateminsuffizienz; sehr selten traten Gliederschmerzen, Muskelschwäche, Koordinationsstörungen, Anomalien des Blutbildes, Schmerzen in den Hoden, Impotenz, Störungen des Immunsystems wie Ödeme und anaphylaktischer Schock, Gefässentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine schwere Leberentzündung auf, die eine regelmässige Leberkontrolle rechtfertigt. In diesem Fall müssen Sie die Empfehlungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin befolgen.

Selten wurde eine Erkrankung des Sehnervs (Optikusneuropathie) mit plötzlichem Verlust des Sehvermögens berichtet. Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn solche Sehstörungen bei Ihnen auftreten.

Unter Amiodaron-Mepha kann eine unregelmässige Herzschlagfolge neu auftreten oder verstärkt werden.

Die Anwendung von Amiodaron-Mepha vor einer Herzstransplantation erhöht das Risiko einer potenziell lebensbedrohlichen Komplikation (Abstossung des Transplantats).

Bei der Einnahme von Amiodaron-Mepha kann es zu Appetitverlust, Mundtrockenheit, Verstopfung, Libidoverlust, Riechstörungen und psychiatrischen Störungen wie Halluzinationen und geistige Verwirrtheit kommen.

In Einzelfällen wurde ein Lupus-ähnliches Syndrom, welches sich durch Gewichtsverlust äussert, anhaltender Hautausschlag, Fieber, Müdigkeit, Gelenk- oder Muskelschmerzen und Entzündungen beobachtet.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

In der Originalverpackung, vor Licht und Feuchtigkeit geschützt und nicht über 25°C lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Amiodaron-Mepha enthalten?

Eine Tablette Amiodaron-Mepha enthält:

Wirkstoffe

Amiodaronhydrochlorid.

Hilfsstoffe

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon (K90), Magnesiumstearat, hochdisperses Silicumdioxid, vorverkleisterete Stärke.

Zulassungsnummer

55349 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Amiodaron-Mepha? Welche Packungen sind erhältlich?

Sie erhalten Amiodaron-Mepha in Apotheken nur gegen ärztliches Rezept.

Amiodaron-Mepha 100 mg (mit Bruchkerbe, teilbar): Packungen zu 60 Tabletten.

Amiodaron-Mepha 200 mg (mit Bruchkerbe, teilbar): Packungen zu 20 und 60 Tabletten.

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Diese Packungsbeilage wurde im Oktober 2019 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Interne Versionsnummer: 8.1

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Zulassungsinhaber
Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Sandoz Pharmaceuticals AG
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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