Was sollte dazu beachtet werden?
Aptivus Weichkapseln enthalten 7% Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 200 mg je Dosis. Dies entspricht 4 ml Bier oder weniger als 2 ml Wein.
Die Weichkapseln enthalten ausserdem:
- Macrogolglycerolricinoleat, das Magenbeschwerden und Durchfall verursachen kann.
- Sorbitol: wenn Sie an einer seltenen erblichen Unverträglichkeit gegenüber Fruktose leiden, sollten Sie Aptivus nicht einnehmen.
- Dieses Arzneimittel enthält 180.1 mg Propylenglycol pro Weichkapsel.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht ein, wenn sie schwanger sind oder stillen oder wenn sie an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden, es sei denn, Ihr Arzt hat es Ihnen empfohlen. Ihr Arzt führt möglicherwiese zusätzliche Untersuchungen durch, während Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Aptivus verhindert nicht das Risiko, andere Menschen durch Blut oder sexuellen Kontakt mit HIV zu infizieren.
Wenden Sie weiterhin die notwendigen Vorsichtsmassnahmen (z.B. Kondom, sterile Spritzen) an.
Wann ist bei der Einnahme von Aptivus Vorsicht geboten?
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Aptivus ist erforderlich,
- Aptivus Weichkapseln enthalten 7% Alkohol, d.h. bis zu 200 mg je Dosis, dies kann ein gesundheitliches Riskio sein für Patienten, die unter Alkoholismus leiden.
- weil eine mögliche wechselseitige Beeinflussung von Aptivus mit bestimmten anderen Arzneimitteln zu gefährlichen Nebenwirkungen führen kann. Dazu gehören Arzneimittel gegen Erektionsstörungen (z.B. Sildenafil, Tadalafil), zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit (Disulfiram), zur Behandlung von Asthma (Fluticason, Salmeterol), zur Fettsenkung (Atorvastatin), zur Behandlung von Infektionen (Metronidazol), Mittel gegen Depressionen und zur Behandlung der Nikotinabhängigkeit (Bupropion). Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle Arzneimittel, die Sie gegenwärtig einnehmen oder einnehmen möchten, auch solche, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind;
- weil eine mögliche wechselseitige Beeinflussung von Aptivus und anderen Arten von Arzneimitteln zu einem Verlust der Wirksamkeit dieser Arzneimittel führen kann. Dazu gehören Methadon als Opiat-Ersatz und orale Verhütungsmittel. Wenn Sie Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung einnehmen, sollten Sie eine zusätzliche oder andere Methode zur Schwangerschaftsverhütung anwenden. Präservative sollten aus prinzipiellen Gründen verwendet werden.
- wenn Sie an einer Lebererkrankung oder Hepatitis leiden. Für Patientinnen und Patienten mit erhöhten Leberwerten und für Patientinnen und Patienten mit Hepatitis B oder C besteht allgemein ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise tödliche Leberschäden bei einer Behandlung mit antiretroviralen Mitteln, einschliesslich Aptivus. Bevor und während Sie mit Aptivus behandelt werden, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin es möglicherweise für notwendig erachten, Ihre Leberfunktion mit Hilfe von Blutuntersuchungen zu überwachen. Wenn Sie an einer Lebererkrankung oder Hepatitis leiden, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden, ob zusätzliche Untersuchungen notwendig sind. Wenn Sie Anzeichen oder Symptome einer Hepatitis (Fieber, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Müdigkeit, brauner Urin, entfärbter Stuhl, Gelbsucht) bemerken, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin sofort darüber informieren.
- wenn Sie andere Medikamente einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin falls Sie Medikamente wie Antiplättchen Mittel und Antikoagulantien oder hohe Dosen Vitamin E einnehmen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin könnte Ihnen in diesem Fall dazu raten, einige vorhergehende Massnahmen in Betracht zu ziehen.
Nehmen Sie Aptivus immer zusammen mit Ritonavir, weil Aptivus sonst nicht richtig wirken kann.
Aptivus kann die HIV-Infektion nicht heilen. Beachten Sie bitte, dass Sie auch weiterhin Infektionen und andere Erkrankungen entwickeln können, die im Rahmen der HIV-Erkrankung auftreten. Daher sollten Sie regelmässigen Kontakt zu Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin halten. Ausserdem vermindert Aptivus nicht das Risiko, andere Menschen durch Blut oder sexuelle Kontakte mit HIV zu infizieren.
Eine Umverteilung, Ansammlung oder Verlust von Körperfett kann bei Patientinnen und Patienten auftreten, die eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung erhalten. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie bemerken, dass sich die Fettverteilung in Ihrem Körper ändert.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Bluter sind oder Diabetes haben.
Bevor und während Sie mit Aptivus behandelt werden, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin es möglicherweise für notwendig erachten, Ihre Blutlipidwerte (Blutfettwerte) und Blutzuckerwerte zu überwachen.
Bei manchen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS), die bereits opportunistische Infektionen durchgemacht haben, können sich kurz nach dem Beginn einer Behandlung gegen HIV Anzeichen eines Wiederaufflammens einer früheren Infektion zeigen. Man nimmt an, dass diese Symptome auf eine verbesserte Immunantwort des Körpers zurückzuführen sind. Sie ermöglicht es dem Körper, Infektionen zu bekämpfen, die bisher schon, aber ohne deutliche Symptome, vorhanden gewesen sind. Bitte sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie Anzeichen einer Infektion bemerken.
Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z.B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füssen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
Bei der Einnahme von Aptivus in Kombination mit Ritonavir wurde über das Auftreten von Hautausschlägen in Verbindung mit Gelenkschmerzen, Steifheit, Rachenschwellung oder Juckreiz berichtet. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie solche Symptome bei sich bemerken.
Aptivus in Kombination mit Ritonavir und andere Arzneimittel können sich wechselseitig beeinflussen. Eventuell muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosierung anderer Arzneimittel, die Sie zusammen mit Aptivus einnehmen, erhöhen oder senken. Beispiele sind die Arzneimittel Atorvastatin, Rosuvastatin, Pravastatin zur Cholesterinsenkung, die Antibiotika Rifabutin und Clarithromycin, Asthmamittel (Theophyllin, Salmeterol), Methadon, Mittel zur Behandlung der Erektionsstörungen, Mittel zur Behandlung von hohem Blutdruck in den Blutgefässen der Lunge und Mittel gegen Depressionen (Desipramin, Bupropion). Arzneimittel mit dem Wirkstoff Rifampicin (ein Antibiotikum), Arzneimittel gegen Epilepsie (Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin) oder Johanniskraut beeinträchtigen voraussichtlich die Wirksamkeit von Aptivus und dürfen nicht zusammen mit Aptivus eingenommen werden (siehe „Wann darf Aptivus® nicht angewendet werden?“).
Wenn Sie Didanosin oder Arzneimittel gegen Magenübersäuerung (Antazida) einnehmen, so sollte es mindestens 2 Stunden nach Aptivus eingenommen werden. Ansonsten kann Aptivus in Kombination mit Ritonavir mit den HIV-Reverse-Transkriptase-Hemmern Stavudin, Lamivudin oder Tenofovir eingenommen werden.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Efavirenz und Nevirapin nur zurückhaltend verschreiben, weil noch wenig Erfahrung in der Komedikation mit Aptivus und Ritonavir vorliegt.
Aptivus in Kombination mit Ritonavir senkt die Blutspiegel der HIV-Protease-Hemmer Amprenavir, Lopinavir und Saquinavir sehr stark. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird sorgfältig abwägen, ob Sie Aptivus zusammen mit diesen Protease-Hemmern erhalten sollen.
Aptivus in Kombination mit Ritonavir kann die Wirksamkeit von Verhütungsmittel zum Einnehmen beeinträchtigen. Daher sollten Sie eine andere Verhütungsmethode anwenden, wenn Sie Aptivus einnehmen. Aus prinzipiellen Gründen sollten Präservative verwendet werden. Im Allgemeinen wird nicht empfohlen, orale Kontrazeptiva oder eine Hormonersatztherapie zusammen mit Aptivus, in Kombination mit Ritonavir, einzunehmen. Sie sollten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären, ob Sie weiterhin orale Verhütungsmittel oder eine Hormonersatztherapie einnehmen sollen.
In klinischen Studien mit Aptivus sind Blutungen im Gehirn, die zu einer dauerhaften Behinderung oder zum Tod führen können, in unter 1 von 500 behandelten Patienten aufgetreten. Viele der Patienten, bei denen im Rahmen der klinischen Entwicklung von Aptivus Blutungen im Gehirn aufgetreten sind hatten noch weitere medizinische Grunderkrankungen oder erhielten gleichzeitig Medikamente die diese Blutungen verursacht oder dazu beigetragen haben. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ein erhöhtes Blutungsrisiko haben.
Kinder
Aptivus Weichkapseln sollten nicht bei Kindern unter 12 Jahre angewendet werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Es ist nicht untersucht worden, ob Aptivus die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Aptivus Weichkapseln enthalten sehr geringe Mengen Alkohol (siehe «Was sollte dazu beachtet werden?»). Einige mögliche Nebenwirkungen von Aptivus können Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen (z.B. Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit). Deshalb wird bei potentiell gefährlichen Tätigkeiten, wie Autofahren oder dem Bedienen von Maschinen Vorsicht empfohlen, beziehungsweise von diesen Tätigkeiten abgeraten.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Aptivus während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie schwanger werden möchten, schwanger sind oder stillen, sollten Sie Aptivus erst nach eingehender Beratung mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen. Die Aptivus Weichkapsel enthält sehr geringe Mengen Alkohol (siehe «Was sollte dazu beachtet werden?»).
Informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind.
Es wird auf jeden Fall empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen nicht stillen sollen, weil die HIV-Infektion möglicherweise mit der Muttermilch auf den Säugling übertragen werden kann.
Fertilität
Es liegen keine Studien zur Wirkung von Aptivus auf die menschliche Fertilität vor. Präklinische Studien zeigten keine unerwünschten Wirkungen auf die Fertilität.