Was sollte dazu beachtet werden?
Regelmässige Nachuntersuchungen mit Blut- und Urintests sind für Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wichtig, um die gute Funktion Ihres transplantierten Organs zu beurteilen, mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu erkennen und die Dosierungen Ihrer Arzneimittel anzupassen, um eine optimale Behandlung zu erreichen.
Bluttests ermöglichen dem Arzt bzw. der Ärztin, die Konzentrationen Ihrer Arzneimittel (Everolimus (Certican), Ciclosporin, Tacrolimus) zu messen, Ihre Nierenfunktion und die Blutspiegel von Zucker und Cholesterin zu kontrollieren.
Die Messung von Eiweiss in einer Urinprobe hilft dem Arzt bzw. der Ärztin ebenfalls, die Aktivität der Nieren zu beurteilen.
Wann darf Certican nicht angewendet werden?
Wenn Sie allergisch sind auf Everolimus, Sirolimus oder auf einen der Inhaltsstoffe von Certican. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie den Verdacht haben, auf einen dieser Stoffe in der Vergangenheit bereits einmal allergisch reagiert zu haben.
Wann ist bei der Einnahme von Certican Vorsicht geboten?
Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftreten sollte, informieren Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin:
- Schwellung von Gesicht, Hals oder Zunge, plötzliche Schluck- oder Atembeschwerden,
- anhaltende oder sich verschlechternde Lungen-/Atemsymptome wie Husten, Atemschwierigkeiten oder Keuchen,
- Blutergüsse ohne ersichtlichen Grund,
- Schmerzen, unübliches Wärmegefühl, Schwellung oder Nässen der Operationswunde.
Arzneimittel wie Certican, die das Immunsystem unterdrücken, schränken die Fähigkeit Ihres Körpers, Infektionen zu bekämpfen, ein. Es wird empfohlen, bei Auftreten von Fieber, Unwohlsein, Husten oder Brennen beim Wasserlassen den Arzt bzw. die Ärztin zu kontaktieren, wenn die Symptome ausgeprägt sind oder über mehrere Tage anhalten. Arzneimittel wie Certican, die das Immunsystem unterdrücken, erhöhen das Risiko von bösartigen Tumoren, speziell der Haut und des Lymphsystems. Sie sollten sich deshalb dem Sonnen- oder UV-Licht eingeschränkt aussetzen, Kleider tragen, die genügend Schutz bieten, und ausreichend Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor verwenden. Ausserdem sollte Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihre Haut regelmässig überprüfen. Certican kann die Wundheilung beeinträchtigen.
Wenn Sie Probleme mit Ihrer Leber haben oder früher an einer Krankheit gelitten haben, die Ihre Leber beeinträchtigt haben könnte, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, da es nötig sein könnte, die Dosis von Certican, die Sie erhalten, anzupassen.
Certican kann die Spermienproduktion und somit die Zeugungsfähigkeit reduzieren. Diese Wirkung ist in der Regel reversibel. Männer, die Kinder zeugen möchten, sollten die Behandlung mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin besprechen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Viele Arzneimittel können mit Certican interagieren. Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über jedes andere Arzneimittel, das Sie erhalten.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Certican beeinflusst werden bzw. sie können die Wirkung von Certican beeinflussen:
Arzneimittel zur Vorbeugung der Transplantatabstossung (z.B. Ciclosporin, Tacrolimus).
Andere immunsuppressive Arzneimittel.
Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (z.B. Rifampicin, Rifabutin). Die gleichzeitige Behandlung mit Certican und Rifampicin wird daher nicht empfohlen.
Arzneimittel zur Senkung von erhöhten Blutfettwerten (z.B. Atorvastatin, Pravastatin).
Folgende Arzneimittel können die Blutspiegel von Everolimus verändern:
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol),
- bestimmte Antibiotika (z.B. Clarithromycin, Telithromycin, Erythromycin),
- bestimmte Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Verapamil, Nicardipin, Diltiazem),
- pflanzliches Arzneimittel gegen Depressionen (Johanniskraut [Hypericum perforatum]),
- Arzneimittel gegen Krampfanfälle (z.B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Cannabidiol [CBD]),
- Arzneimittel gegen HIV (z.B. Protease-Inhibitoren (z.B. Ritonavir, Nelfinavir, Indinavir), Efavirenz oder Nevirapin),
- Midazolam (zur Behandlung von Schlafstörungen oder zum Sedieren vor oder während eines chirurgischen Eingriffs oder bei anderen medizinischen Verfahren),
- Octreotid (zur Behandlung von Akromegalie, einer seltenen hormonellen Erkrankung, die gewöhnlich bei Erwachsenen mittleren Alters auftritt),
- Produkte, die Cannabidiol (CBD) enthalten (CBD-Hanf, Cannabis).
Wenn Sie eine Impfung benötigen, sollten Sie zuerst den Rat Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin einholen.
Wenn Sie Beschwerden beim Atmen feststellen (z.B. Husten, Schwierigkeiten beim Atmen und Atemgeräusche) informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er/sie kann entscheiden, ob und wie Sie die Behandlung mit Certican fortsetzen müssen, und/oder ob Sie andere Arzneimittel zur Behandlung dieser Symptome benötigen.
Grapefruit und Grapefruitsaft sollten Sie während der Behandlung mit Certican nicht zu sich nehmen.
Es gibt keine Untersuchungen darüber, ob Certican einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen hat.
Ältere Menschen (65 Jahre und älter)
Es gibt nur beschränkte Erfahrungen mit der Verabreichung von Certican an ältere Patienten.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Es gibt nur beschränkte Erfahrungen mit der Verabreichung von Certican an Kinder und Jugendliche.
Zuckerunverträglichkeit
Bitte nehmen Sie Certican erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Darf Certican während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Certican darf während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn, Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin hätte dies als unbedingt nötig angeordnet.
Frauen sollten während der Behandlung mit Certican zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden und zwar bis 8 Wochen nach Beendigung der Behandlung. Wenn Sie unsicher sind oder denken, Sie seien schwanger, sollten Sie vor der Einnahme von Certican den Rat Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin einholen.
Es ist nicht bekannt, ob Certican mit der Muttermilch weitergegeben wird. Frauen, die Certican einnehmen, sollten nicht stillen. Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.