Noctamid®/- forte

Noctamid®/- forte
Wirkstoff(e)Lormetazepam
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberBayer (Schweiz) AG
ATC CodeN05CD06
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeHypnotika und Sedativa

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Noctamid ist ein Schlafmittel. Es verkürzt die Einschlafzeit, verringert die nächtlichen Schlafunterbrechungen und verlängert die Gesamtschlafdauer. Im Allgemeinen beträgt die Einschlafzeit 15-30 Minuten, die Schlafdauer 6-8 Stunden.

Noctamid wirkt ausserdem angstlösend und muskelerschlaffend, Eigenschaften, die in der Anästhesiologie genutzt werden können.

Noctamid wird angewendet für die Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen. Wie alle Schlafmittel soll es nur bei schwerwiegenden Schlafstörungen eingesetzt werden. Auf Verschreibung und unter der ständigen Kontrolle des Arztes oder der Ärztin.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Wie bei anderen Arzneimitteln dieses Typus müssen die Vorteile einer Verabreichung über längere Zeit gegen die Risiken einer Gewöhnung und Abhängigkeit abgewogen werden. Dies gilt besonders für Patienten mit Alkohol- und Arzneimittelabhängigkeit in der Vorgeschichte.

Wann ist bei der Einnahme von Noctamid Vorsicht geboten?

Sie sollten Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren,

  • wenn Sie an Ataxie (Bewegungsunsicherheit) leiden. In diesem Fall sollte die Behandlung mit besonderer Vorsicht begonnen werden;
  • wenn Sie an einer chronischen Lungenerkrankung (Beeinträchtigung der Atemfunktion) leiden. Sie benötigen wegen dem Risiko einer Dämpfung der Atmung allenfalls eine tiefere Dosierung als andere Patienten;
  • wenn Sie an einer schweren Leberschwäche leiden. In diesem Fall sollte die Behandlung mit besonderer Vorsicht begonnen werden, da Benzodiazepine wie Lormetazepam Symptome wie Gedächtnis- und Bewusstseinsverlust, Persönlichkeitsveränderungen und Konzentrationsschwierigkeiten (mögliche Anzeichen einer Hirnerkrankung) verstärken können. Wenn Ihre Leberfunktion beeinträchtigt ist, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eventuell die Dosis verringern;
  • wenn Sie schwere Nierenprobleme haben. In diesem Fall benötigen Sie während der Behandlung mit Noctamid eventuell eine spezielle medizinische Überwachung.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten muss die Dosis allenfalls verringert werden.

Wie bei allen Beruhigungsmitteln aus der Familie der Benzodiazepine kann es bei der Einnahme von Noctamid zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie Schwächegefühl, Muskelschwäche, Schwindelgefühle, Schläfrigkeit oder Müdigkeit kommen. Dadurch erhöht sich das Risiko von Stürzen. Bei der Behandlung von älteren Patienten ist deshalb besondere Vorsicht angezeigt.

Dauer der Behandlung

Die Behandlung ist so kurz wie möglich zu halten. Für weitere Informationen s. Abschnitt „Wie verwenden Sie Noctamid?“

Gewöhnung

Nach wiederholter Anwendung über mehrere Wochen kann die schlaffördernde Wirkung von Noctamid nachlassen.

Abhängigkeit

Die Einnahme von Noctamid und anderen Benzodiazepinen kann zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit von diesen Arzneimitteln führen. Dieses Risiko der Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist erhöht bei Patienten mit Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch in der Vorgeschichte. Sollte dies bei Ihnen zutreffen, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin sorgfältig den Nutzen und das Risiko der Behandlung abwägen. Es wurde über Missbrauchsfälle mit Benzodiazepinen berichtet.

Um das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit möglichst klein zu halten, beachten Sie bitte folgende Hinweise:

  • Nehmen Sie Noctamid nur auf Anordnung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein;
  • Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt bzw. von der Ärztin verschriebene Dosis;
  • Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie das Arzneimittel absetzen wollen;

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird periodisch darüber entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss.

Entzugserscheinungen

Wenn bei Ihnen eine körperliche Abhängigkeit entstanden sein sollte, wird ein plötzlicher Therapieabbruch Entzugserscheinungen hervorrufen. Mögliche Reaktionen sind extreme Angstgefühle, Anspannungen, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und/oder Muskelschmerzen. In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: Gefühl von Realitätsverlust (Derealisation), sich fremd fühlen in vertrauter Umgebung (Depersonalisation), Halluzinationen, dumpfes Gefühl oder Ameisenlaufen in den Gliedmassen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Lärm und Berührung, Überempfindlichkeit gegen Geräusche (Hyperakusis), epileptische Anfälle.

Bei manchen Benzodiazepinen ist es möglich, dass Entzugserscheinungen zwischen zwei Einnahmen auftreten. Dies ist wahrscheinlicher bei Benzodiazepinen mit einer kurzen Wirkungsdauer, vor allem wenn sie in hohen Dosen genommen werden. Bei Noctamid ist es unwahrscheinlich, da es nicht zu dieser speziellen Gruppe von Benzodiazepinen mit kurzer Wirkungsdauer gehört.

Jedoch können bei Umstellung auf Noctamid nach langer und/oder hochdosierter Einnahme eines Benzodiazepins mit deutlich längerer Wirkdauer Entzugserscheinungen auftreten.

Rebound Schlaflosigkeit

Wenn Sie die Behandlung mit Noctamid beenden, kann vorübergehend eine Phase auftreten, während der Sie verstärkt unter Schlaflosigkeit leiden (Rebound Schlaflosigkeit).

Da das Risiko von Entzugserscheinungen und Rebound Schlaflosigkeit nach einem plötzlichen Therapieabbruch grösser ist, sollte die Dosierung langsam reduziert werden.

Sie sollten Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn die Symptome, welche der Grund für die Einnahme von Noctamid waren, in verstärktem Masse zurückkehren.

Amnesie

Noctamid kann einen vorübergehenden Gedächtnisverlust (anterograde Amnesie) hervorrufen. Dieser Zustand tritt am häufigsten in den ersten Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auf. Um das Risiko eines vorübergehenden Gedächtnisverlustes zu senken sollten Sie deshalb darauf achten, dass Sie mindestens 7-8 Stunden ohne Unterbrechung schlafen können.

Psychiatrische und «paradoxe» Reaktionen

Reaktionen wie Unruhe, Erregtheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, unangepasstes, abnormales Verhalten und andere Verhaltensstörungen sind bei der Anwendung von Benzodiazepinen bekannt. Bei ihrem Auftreten sollten Sie die Behandlung nicht fortzusetzen und sich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin in Verbindung setzen.

Die Wahrscheinlichkeit derartiger Reaktionen ist bei Kindern und älteren Menschen sowie bei Patienten mit organischem Hirnsyndrom (Demenz) erhöht.

Noctamid wird nicht zur hauptsächlichen Behandlung psychischer Erkrankungen empfohlen. Schlafstörungen in Verbindung mit Depressionen sind nicht allein mit Noctamid zu behandeln.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an Depressionen leiden. Vorhandene Depressionen können während der Benzodiazepin-Einnahme, einschliesslich Noctamid zum Vorschein kommen und Neigungen zu Selbsttötung (Suizid) könnten verstärkt werden.

Fahrtüchtigkeit und Bedienen von Maschinen

Noctamid hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, da es Sie schläfrig und vergesslich macht. Ihre Konzentration kann vermindert und Ihre Muskelfunktion beeinträchtigt sein.

Bei Schlafmangel und je nach individuellem Ansprechen und Dosierung kann die Reaktionsfähigkeit zusätzlich beeinträchtigt werden. Dies gilt in erhöhtem Masse in Verbindung mit Alkohol.

Einnahme von Noctamid mit Nahrung oder Getränken

Nehmen Sie Noctamid nicht in Kombination mit Alkohol ein. Die dämpfende Wirkung könnte verstärkt werden.

Bitte nehmen Sie Noctamid erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Einnahme von Noctamid mit anderen Arzneimitteln

Noctamid sollte nur mit Vorsicht mit den folgenden Arzneimitteln eingenommen werden:

Zentral dämpfende Arzneimittel wie Opioide/narkotische Schmerzmittel (z.B. starke Schmerzmittel wie Morphium und Codein sowie einige Hustenmittel), Antipsychotika/Neuroleptika (zur Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen), Hypnotika (Schlafmittel), Anxiolytika/Sedativa (Arzneimittel gegen Angstgefühle/Beruhigungsmittel), Antidepressiva (zur Behandlung von Depressionen), narkotische Schmerzmittel (wie Opioide), Antiepileptika (zur Vorbeugung von epileptischen Anfällen/Krampfanfällen), in der Anästhesie verwendete Arzneimittel und sedierende Antihistaminika (zur Behandlung von Allergien), da ihre Wirkung verstärkt werden kann. Die gemeinsame Anwendung von Noctamid mit diesen Arzneimitteln erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atemprobleme (Unterdrückung der Atmung, Atemdepression) und Koma und kann lebensbedrohlich sein. Deshalb sollte eine kombinierte Anwendung mit diesen Arzneimitteln nur in Betracht gezogen werden, wenn keine anderen Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen. Wenn Ihr Arzt Ihnen jedoch Noctamid gemeinsam mit Opioiden und/oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln verschreibt, muss Ihr Arzt Dosis und Dauer der kombinierten Anwendung begrenzen. Es wird empfohlen, dass Sie Ihre Angehörigen und Freunde bitten, darauf zu achten, ob bei Ihnen die genannten Anzeichen oder Symptome auftreten. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie derartige Symptome haben.

Die gleichzeitige Einnahme von Noctamid mit den nachfolgenden zentral dämpfenden Arzneimitteln kann deren Wirkung verstärken:

  • Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen (Neuroleptika);
  • Andere Schlafmittel;
  • Arzneimittel gegen Depressionen, Angstgefühle und Stimmungsstörungen;
  • Starke Schmerzmittel (narkotische Schmerzmittel) und in der Anästhesie verwendete Arzneimittel;
  • Bei Epilepsie eingesetzte Arzneimittel (Antiepileptika);
  • Bei Allergien eingesetzte Arzneimittel, die schläfrig machen können (Antiallergika).

Die gleichzeitige Anwendung von Herzglykosiden (zur Behandlung von Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern) und Noctamid kann die Wirkung von Herzglykosiden erhöhen.

Die gleichzeitige Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck) kann die Wirkung von Lormetazepam erhöhen.

Die gleichzeitige Anwendung von Methylxanthinen (z.B. Aminophyllin, Koffein, Theophyllin), von Östrogen-haltigen Arzneimitteln (z.B. hormonale Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapien) oder von Rifampicin (Antibiotikum) kann die beruhigende Wirkung von Noctamid vermindern.

Wenn Opioide/narkotische Schmerzmittel (z.B. starke Schmerzmittel wie Morphium und Codein sowie einige Hustenmittel) zusammen mit Noctamid eingenommen werden, kann es zu verstärkten euphorischen Gefühlen kommen. Dies kann das Risiko einer psychischen Abhängigkeit erhöhen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie kürzlich andere Arzneimittel, vor allem die oben erwähnten (auch wenn sie nicht verschrieben wurden), verwendet haben.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Noctamid während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Noctamid sollte während der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit nicht eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie denken, Sie seien schwanger oder wenn Sie stillen.

Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin ebenfalls informieren. Sie müssen allenfalls die Einnahme von Noctamid beenden.

Wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheidet, dass Sie das Arzneimittel während der späten Schwangerschaft oder während der Geburt erhalten sollen, könnte Ihr Baby eine tiefe Körpertemperatur, einen tiefen Blutdruck sowie Atem- oder Trinkschwäche haben.

Wenn Noctamid oder andere Benzodiazepine regelmässig in der späten Schwangerschaft eingenommen werden, könnte Ihr Baby eine körperliche Abhängigkeit auf das Arzneimittel und Entzugssymptome entwickeln.

Noctamid sollten Sie während der Stillzeit nicht einnehmen, da geringe Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch übergehen.

Wie wird es angewendet?

Die Dosierung sowie die Dauer der Anwendung werden vom Arzt bzw. der Ärztin den individuellen Erfordernissen angepasst. Vergewissern Sie sich bei Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker bzw. Ihrer Ärztin, Ihrer Apothekerin, wenn Sie nicht sicher sind.

Kurzzeitbehandlung der Schlaflosigkeit

Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein. Im Allgemeinen dauert sie von einigen Tagen bis zu 2 Wochen, maximal jedoch 4 Wochen inklusive dem schrittweisen Absetzen der Therapie.

In bestimmten Fällen kann eine Verlängerung über den maximalen Behandlungszeitraum hinaus erforderlich werden; vor einer solchen Entscheidung ist jedoch die Situation des Patienten erneut zu untersuchen.

Dosierung

Soweit nicht anders verordnet, beginnen Erwachsene die Behandlung mit einer Einzeldosis von 1,0 mg Noctamid. Ältere Patienten nehmen 0,5 mg Noctamid. Die Dosis kann in einzelnen Fällen verdoppelt werden. Wenn Sie an einer chronischen Lungenerkrankung oder an einer Leberschwäche leiden, wird die Dosis von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ggf. vermindert.

Die Tabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit unmittelbar vor dem Zubettgehen eingenommen.

Zur Behandlung von Schlaflosigkeit ist Noctamid bei Patienten unter 18 Jahren nicht zu empfehlen ohne sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt bzw. die Ärztin, die Dauer der Behandlung sollte sich auf ein Minimum beschränken.

Anästhesiologie

Je nach Alter, Gewicht und Allgemeinzustand des Patienten werden in der Regel 2 mg Noctamid als Einzeldosis an den Tagen vor dem Eingriff sowie am Vorabend der Operation empfohlen. Am Tag des Eingriffs – bis zu einer Stunde vorher – erhalten Erwachsene bis zu 2 mg und Kinder und Jugendliche bis zu 1 mg, je nach begleitenden Arzneimitteln.

Bei Kindern unter 2 Jahren liegen keine Erfahrungen vor.

Wenn Sie mehr Noctamid einnehmen als Sie sollten

Im Fall einer Überdosierung soll sofort ein Spital, der Arzt oder Apotheker bzw. die Ärztin oder Apothekerin kontaktiert werden.

Wie bei anderen Benzodiazepinen auch ist eine Überdosis Noctamid in der Regel nicht lebensbedrohlich. Bei Vorliegen einer Überdosis Noctamid in Kombination mit anderen Arzneimitteln muss jedoch bedacht werden, dass eine Dämpfung der Atmung (Schwierigkeiten beim Atmen) sowie in seltenen Fällen ein Koma und äusserst selten auch der Tod eintreten kann. Besondere Aufmerksamkeit muss der Intensivversorgung der Lungen- und der Herzfunktion gewidmet werden.

Symptome einer leichten Überdosis sind Benommenheit, Müdigkeit, unkoordinierte Bewegungen und Sehstörungen.

Die Einnahme höherer Dosen kann zu Tiefschlaf bis hin zur Bewusstlosigkeit, Dämpfung der Atmung und tiefem Blutdruck führen.

Bei leichteren Vergiftungssymptomen wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden, ob Sie die Symptome unter Überwachung ausschlafen dürfen oder ob, nach Einnahme von grösseren Mengen, Erbrechen herbeigeführt oder andere Massnahmen ergriffen werden müssen.

Weiterhin kann der Einsatz von Flumazenil als Antidot sinnvoll sein.

Wenn Sie die Einnahme von Noctamid vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, um die vergessene Dosis zu kompensieren. Warten Sie bis zur nächsten geplanten Einnahme und nehmen Sie nur die verschriebene Dosis.

Wenn Sie die Einnahme von Noctamid beenden

Wenn bei Ihnen eine körperliche Abhängigkeit entstanden ist und Sie die Behandlung plötzlich stoppen, könnten Entzugserscheinungen auftreten. Für weitere Informationen siehe Abschnitt «Wann ist bei der Einnahme von Noctamid Vorsicht geboten? Entzugserscheinungen».

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Noctamid nicht eingenommen werden?

Noctamid darf nicht angewendet werden bei krankhaft gesteigerter Ermüdbarkeit bestimmter Muskelgruppen (Myasthenia gravis), bei schweren Atmungserkrankungen wie z.B. schwerer, chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung und bei Aussetzen der Atmung während des Schlafs (Schlaf-Apnoe-Syndrom), bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka (Arzneimittel gegen Depressionen, Neuroleptika, oder Lithium), oder bei Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepinen (wie Lormetazepam).

Welche Nebenwirkungen kann Noctamid haben?

Zu Beginn der Behandlung können Schläfrigkeit (Somnolenz) während des Tages, Gemütsstörung, Bewusstseinsdämpfung, Verwirrtheit, Müdigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Muskelschwäche, Bewegungsunsicherheit (Ataxie) oder Doppeltsehen auftreten. Diese Reaktionen verschwinden in der Regel bei wiederholter Anwendung.

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen bei Patienten unter Noctamid-Behandlung sind Kopfschmerz, Sedierung und Angstzustände.

Nach Einnahme von Noctamid wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig: Angioödem (akute Schwellungen der Haut oder Schleimhaut), das zu Atembeschwerden führen kann.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Angstgefühle, verminderter Geschlechtstrieb.

Einzelfälle: Neigungen zu Selbsttötung (Suizid), Akute Psychose, Halluzination, Abhängigkeit, Depression, Wahnvorstellungen, Entzugssyndrom (Rebound-Insomnie), Erregtheit, Aggression, Reizbarkeit, Unruhe, Wut, Alpträume, Verhaltensstörung, Gemütsstörung.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen.

Häufig: Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisverlust, beeinträchtigtes Sehvermögen, Sprachstörungen, abnormale Berührungsempfindung, verlangsamtes Denkvermögen.

Einzelfälle: Verwirrtheitszustand, Bewusstseinsdämpfung, Bewegungsunsicherheit (Ataxie), Muskelschwäche.

Herzerkrankungen

Häufig: Erhöhter Puls (Tachykardie).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Erbrechen, Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Verstopfung, Mundtrockenheit.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig: Juckreiz.

Einzelfälle: Nesselsucht, Ausschlag.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Störungen beim Harnlassen (Miktionsstörung).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schwäche (Asthenie), Schweissbildung.

Einzelfälle: Müdigkeit..

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Einzelfälle: Sturz.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind..

Mehr Information zu den folgenden unerwünschten Nebenwirkungen finden Sie unter dem Abschnitt „Wann ist bei der Einnahme von Noctamid Vorsicht geboten?“:

  • Abhängigkeit
  • Entzugserscheinungen
  • Psychiatrischen und «paradoxen» Reaktionen
  • Amnesie

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15-25°C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Noctamid enthalten?

Wirkstoffe

1 Tablette enthält 1 mg bzw. 2 mg Lormetazepam.

Hilfsstoffe

Lactosemonohydrat, Maisstärke, Povidon K25 und Magnesiumstearat.

Zulassungsnummer

43153 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Noctamid? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Es gibt Packungen mit 10 und 30 Tabletten (mit einseitiger Bruchkerbe).

Zulassungsinhaberin

Bayer (Schweiz) AG, 8045 Zürich

Diese Packungsbeilage wurde im Oktober 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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