Combactam 1,0 g darf nicht angewendet werden
wenn Sie allergisch gegen Betalaktam-Antibiotika, Sulbactam oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Die Anwendung von Combactam 1,0 g ohne die gleichzeitige Gabe eines Betalaktam- Antibiotikums ist nicht sinnvoll, da Combactam 1,0 g selbst keine nennenswerte antibakterielle Eigenwirkung besitzt.
Die Gebrauchs-und Fachinformation und insbesondere die Anwendungsbeschränkungen des Antibiotikums, das mit Combactam 1,0 g kombiniert werden soll, sind zu beachten. Wenn Ihnen Combactam 1,0 g in den Muskel verabreicht und gleichzeitig Lidocain (ein lokal betäubender Arzneistoff) verabreicht wird, sind die Anwendungsbeschränkungen von Lidocain zu beachten.
Eine mögliche Kreuzallergie zwischen Penicillinen und Cephalosporinen sollte berücksichtigt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Combactam 1,0 g anwenden.
Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie und Meningitis ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
Sollte es bei Ihnen während oder nach (bis zu 2 Monate) der Behandlung mit Combactam
1,0 g zu schweren, anhaltenden Durchfällen kommen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt auf.
Beim Auftreten einer Darmentzündung (pseudomembranösen Kolitis) muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Combactam in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Wenn Sie an Asthma, Nesselfieber oder Heuschnupfen leiden, sollte Combactam 1,0 g bei Ihnen mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Bei mit Betalaktam-Antibiotika behandelten Patienten sind schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) mitunter mit tödlichem Ausgang beobachtet worden. Bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen mehrere allergieerzeugende Substanzen (Allergene) in der Vorgeschichte besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen. Bei Auftreten von allergischen Reaktionen muss das Antibiotikum abgesetzt werden und der Arzt muss entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen erfordern eine sofortige Notfallbehandlung mit Epinephrin (ein kreislaufaktivierender Arzneistoff), Sauerstoff, die intravenöse Verabreichung von Steroiden (antientzündliche Arzneistoffe) und Atemwegssicherung mit unter Umständen externer Beatmung durch Intubation (airway management).
Kinder und Jugendliche
Die Wirkungen von Sulbactam bei Kindern unter 1 Jahr sind noch nicht vollständig geklärt. Daher sollte Combactam 1,0 g bei diesem Patientenkollektiv nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.
Anwendung von Combactam 1,0 g zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/ angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/ anzuwenden.
Bei gleichzeitiger Einnahme oder kürzlich zuvor eingenommenen Probenecid werden höhere Konzentrationen von Sulbactam im Blut erreicht und Sulbactam wird verzögert über die Nieren ausgeschieden.
Die bisherigen Studien mit Sulbactam in Kombination mit Betalaktam-Antibiotika ergaben keinen Hinweis, dass durch den Zusatz von Sulbactam Wechselwirkungen auftreten, die mit dem Betalaktam-Antibiotikum ohne Sulbactam-Zusatz nicht beobachtet wurden. Alle Wechselwirkungen, die bei Kombination von Sulbactam mit Mezlocillin, Piperacillin, Cefotaxim oder Penicillin G berichtet wurden, sind mögliche Wechselwirkungen der Antibiotikumkomponente.
Die Gebrauchs- und Fachinformation und insbesondere die Wechselwirkungen des Antibiotikums, das mit Combactam 1,0 g kombiniert wird, sind zu beachten.
Inkompatibel und deshalb getrennt zu applizieren sind: Aminoglykoside; Metronidazol; injizierbare Tetracyclin-Derivate wie Oxytetracyclin, Rolitetracyclin und Doxycyclin; Thiopental- Natrium; Prednisolon; Procain 2 %; Suxamethoniumchlorid und Noradrenalin. Optische Zeichen der Inkompatibilität sind Ausfällung, Trübung, Verfärbung.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bisherige Untersuchungsergebnisse ergaben keinen Anhalt für eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit oder für fruchtschädigende Wirkungen. Allerdings konnte die Unbedenklichkeit eines Einsatzes von Combactam 1,0 g beim Menschen während der Schwangerschaft noch nicht abschließend gesichert werden. Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen für die sichere Anwendung von Sulbactam bei schwangeren Frauen vor. Sulbactam geht leicht in die meisten Körpergewebe und -flüssigkeiten über und passiert die Plazentaschranke. Daher soll Combactam 1,0 g während der Schwangerschaft nur bei vitaler Indikation und wenn der Nutzen das Risiko überwiegt, gegeben werden.
Bei einer Behandlung mit Sulbactam sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor. Bitte beachten Sie, dass gelegentlich Schwindel nach der Anwendung von Antibiotika auftreten kann.
Combactam 1,0 g enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 98,6 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/ Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 4,9 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung. Die maximale empfohlene Tagesdosis dieses Arzneimittels enthält 394,4 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/ Speisesalz). Dies entspricht 19,7 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie über einen längeren Zeitraum mehr als 4 Durchstechflaschen Combactam 1,0 g
täglich benötigen, insbesondere, wenn Sie eine kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten sollen.