Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch sind gegenüber Ampicillin, Sulbactam oder anderen Penicillinen wegen der Gefahr eines allergischen Schocks.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. anwenden:
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Wenn Sie zu Allergien (z. B. Heuschnupfen, Bronchialasthma, Nesselsucht) neigen, weil dann mit größerer Wahrscheinlichkeit allergische Reaktionen auftreten. Falls Sie eine allergische Reaktion bei sich bemerken, setzen Sie die Behandlung mit Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. sofort ab und informieren Sie ihren Arzt. Beim Auftreten schwerer Überempfindlichkeitsreaktion (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) müssen unverzüglich entsprechende Notfallmaßnahmen durch einen Arzt oder Notarzt eingeleitet werden. Über eine alternative Therapiefortsetzung entscheidet Ihr Arzt.
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Wenn Sie gegenüber anderen Arzneistoffen aus den Gruppen der Penicilline und Cephalosporine überempfindlich sind, da eine Kreuzallergie (gleichzeitige Überempfindlichkeit) bestehen kann.
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Wenn Sie vor Behandlungsbeginn an einer Pilzinfektion litten. Es kann dann bereits nach der ersten Anwendung von Ampicillin zu einer allergischen Reaktion kommen.
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Wenn Sie an einer Viruserkrankung leiden, insbesondere Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose). Das Risiko allergischer Reaktionen ist in diesem Fall erhöht.
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Wenn bei Ihnen eine lymphatische Leukämie (bösartige Reifungsstörung bestimmter weißer Blutzellen) vorliegt, da in diesen Fällen ein deutlich erhöhtes Risiko für Hautausschläge besteht.
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Wenn Sie während der Behandlung anhaltend schwere Durchfälle entwickeln. Dies kann ein Zeichen für eine u. U. lebensbedrohliche Darmentzündung (antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis) sein (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
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Aus Vorsichtsgründen sollten bei einer Behandlung, die länger als eine Woche dauert, die Leberwerte und der Kohlenhydratstoffwechsel überprüft werden, obwohl sich bei der Anwendung von Ampicillin/Sulbactam bei Diabetikern kein klinisch relevanter Effekt auf die Glucoseverfügbarkeit ergab.
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Wie bei jeder Antibiotikatherapie muss auf die Zeichen einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen (einschließlich Pilzen) geachtet werden (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
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Bei länger dauernder Behandlung (mehr als 14 Tage) sollten regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sowie der Nierenfunktion durchgeführt werden.
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Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie unter Bauchschmerzen, Juckreiz, dunklem Urin, einer Gelbfärbung der Haut oder der Augen, Übelkeit oder einem allgemeinen Unwohlsein leiden. Diese Anzeichen können auf eine Leberschädigung hindeuten, die unter Ampicillin/Sulbactam auftreten kann.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Wenn bei Ihnen eine Funktionsstörung der Nieren besteht, muss die Dosis angepasst werden (siehe 3. „Wie ist Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. anzuwenden?“).
Anwendung von Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm®
2000/1000 mg p.i.?
Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid (ein Arzneimittel gegen Gicht) verringert die Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam durch die Nieren und führt zu einer länger anhaltenden und höheren Ampicillin- und Sulbactam-Konzentration im Blut.
Die gleichzeitige Anwendung von Allopurinol-haltigen Arzneimitteln (gegen chronische Gicht) während der Behandlung mit Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Die gleichzeitige Anwendung von Schmerzmitteln/Antirheumatika (Acetylsalicylsäure, Indometacin, Phenylbutazon) kann zu einer länger anhaltenden und höheren Ampicillin- und Sulbactam- Konzentration im Blut führen.
Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm®
2000/1000 mg p.i. beeinflusst?
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (z. B. Phenprocumon)
Wenn Sie gleichzeitig blutgerinnungshemmende Arzneimittel einnehmen, kann Ihr Arzt beschließen, Ihr Blut regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Herzstärkende Arzneimittel (Digoxin)
Ampicillin kann die Menge von Digoxin erhöhen, die vom Körper aufgenommen wird. Ihr Arzt kann die verordnete Dosis von Digoxin anpassen.
Methotrexat (Mittel gegen Krebs oder Rheuma)
Gleichzeitiger Anwendung von Ampicillin/Sulbactam kann die Ausscheidung von Methotrexat hemmen und dadurch Nebenwirkungen von Methotrexat verstärken. Die Methotrexat-Spiegel im Blut sollten kontrolliert werden.
Wirkstoffkombination mit anderen Antibiotika bzw. Chemotherapeutika: Ampicillin/Sulbactam tötet wachsende Bakterien ab und sollte nicht mit Substanzen, die das Wachstum von Bakterien hemmen, wie z. B. Tetracyclinen, Erythromycin, Sulfonamiden oder Chloramphenicol kombiniert werden, da eine Wirkungsabschwächung möglich ist.
Sonstige Wechselwirkungen
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Unter Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. sind falsche Ergebnisse von Glukose-Harntests möglich.
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Veränderungen der Hormonspiegel bei schwangeren Frauen können in Verbindung mit
Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. auftreten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Bisherige Untersuchungsergebnisse ergaben keinen Anhalt für eine fruchtschädigende Wirkung. Es liegen begrenzte Erfahrungen zum Einsatz von Ampicillin/Sulbactam bei termingerechter oder vorzeitiger Entbindung von 244 Frauen vor. Allerdings konnte die Unbedenklichkeit einer Ampicillin/Sulbactam-Therapie beim Menschen während der Schwangerschaft noch nicht abschließend gesichert werden.
Bis zur endgültigen Abklärung soll Ampicillin/Sulbactam während der Schwangerschaft nur gegeben werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Stillzeit
Ampicillin und Sulbactam gehen in geringem Ausmaß in die Muttermilch über. Obwohl Untersuchungen zu diesem Bereich nicht vorliegen, sollte die Sensibilisierung des Säuglings (Allergiegefahr) und das Auftreten von Resistenzen der Darmflora bedacht werden. Über den Einsatz von Ampicillin/Sulbactam in der Stillzeit liegen nicht genügend Erfahrungen vor.
Bis zur endgültigen Abklärung soll Ampicillin/Sulbactam während der Stillzeit nur gegeben werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder Kopfschmerzen (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. enthält Natrium.
Jede Durchstechflasche Ampicillin+Sulbactam-ratiopharm® 2000/1000 mg p.i. enthält ca. 10 mmol Natrium (entspr. 230 mg). Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.