Was ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung beachten?
Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Epirubicinhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Epirubicinhydrochlorid.
1 ml enthält 2 mg Epirubicinhydrochlorid
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Salzsäure 10 %, Wasser für Injektionszwecke
Jede Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 5 ml [20 ml / 25 ml / 50 ml / 100 ml] Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Was ist EPI-NC 2 MG/ML - KONZENTRAT ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG und wofür wird es angewendet?
1.1 Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung gehört zur Arzneimittelgruppe der so genannten Zytostatika. Diese werden zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt.
Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung darf nicht angewendet werden
- bei Überempfindlichkeit gegenüber Epirubicinhydrochlorid, sonstigen Bestandteilen des Arzneimittets, anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen
- bei ausgeprägter Knochenmarkdepression (z. B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie)
- bei vorausgegangener Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid oder anderen Anthrazyklinen bis zur maximalen kumulativen Dosis
- bei ausgeprägten Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und/oder Magen-Darm-Bereich
- bei akuten Infektionen
- bei ausgeprägter Beeinträchtigung der Leberfunktion
- bei muskulärer Herzinsuffizienz Grad IV (Ruheinsuffizienz)
- bei akutem Myokardinfarkt und abgelaufenem Myokardinfarkt, der zur muskulären Herzinsuffizienz Grad III und IV geführt hat
- bei akuten entzündlichen Herzerkrankungen
- bei Herzrhythmusstörungen mit gravierenden hämodynamischen Auswirkungen, auch in der Vorgeschichte
Patienten mit anderen Stadien der angeführten Herzerkrankungen und/oder einer Vorbehandlung mit anderen Anthrazyklinen bedürfen einer individuellen therapeutischen Entscheidung, einschließlich der nachfolgenden Verlaufskontrollen.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist erforderlich.
Vor und während der Therapie sind sorgfältige Kontrollen des Blutbildes (Thrombozyten, Leukozyten, Granulozyten und Erythrozyten) und der Leberfunktion (GOT, GPT, Bilirubin, alkalische Phosphatase) erforderlich.
Eine besonders sorgfältige hämatologische Kontrolle ist bei dosisintensivierter Behandlung notwendig, da hier eine Knochenmarkdepression häufig auftritt. Eine schwere Neutropenie (neutrophile Granulozyten unter 500/µl über maximal 7 Tage) wurde meist nur während 10 - 14 Tagen nach Beginn der Behandlung beobachtet und ist vorübergehend. Im allgemeinen hat sich das Knochenmark bis zum 21. Tag wieder erholt. Aufgrund dieser kurzen Dauer bedürfen gewöhnlicher weise nur wenige Patienten der Aufnahme in eine Klinik oder besonderer Maßnahmen zur Behandlung schwerer Infektionen.
Vor Beginn der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid sollte sich der Patient von den toxischen Auswirkungen (wie z.B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytpenie und generalisierten Infektionen) einer vorangegangenen zytotoxischen Behandlung erholt haben.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit vorangegangener, gleichzeitiger oder geplanter Radiotherapie geboten. Diese haben bei der Anwendung von Epirubicinhydrochlorid ein erhöhtes Risiko von Lokalreaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen). Eine vorangegangene Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität von Epirubicinhydrochlorid.
Ein kardiales Monitoring wird empfohlen bei Epirubicinhydrochlorid-Dosen über 450 mg/m2 KOF; die maximale kumulative Dosis sollte (900) - 1000 mg/m2 KOF nicht überschreiten.
Überwachung der Herzfunktion:
Die Herzfunktion muss vor Therapiebeginn, während und nach Beendigung der Therapie überwacht werden (EKG, Radionukleidangiographie oder Echokardiographie (zur Bestimmung der LVEF), um das Risiko einer schweren Schädigung des Herzens zu minimieren. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Als Routineuntersuchung wird empfohlen ein EKG aufzunehmen und die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis 900 - 1000 mg Epirubicinhydrochlorid/m2 sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 - 1000 mg/m2 steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Nach Beginn der Behandlung sollten die Harnsäure-, Kalium-, Kalziumphosphat- und Kreatininwerte überprüft werden.
Hydratation, Alkalisierung des Urins und prophylaktische Gabe von Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie können das Risiko potentieller Komplikationen eines Tumor-Lyse-Syndroms senken.
Eine Impfung mit Lebendvakzinen sollte im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epirubicin-Therapie nicht durchgeführt werden.
Der Kontakt des Patienten mit Polio-Impflingen sollte vermieden werden:
Epirubicinhydrochlorid darf nicht oral, subkutan, intramuskulär oder intrathekal verabreicht werden.
1 ml Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 0,154 mmol (3,5 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn weibliche und auch männliche Patienten mit Epi-NC behandelt werden.
Epirubicin, der Wirkstoff von Epi-NC, kann das Erbgut schädigen. Männlichen Patienten, die mit Epi-NC behandelt werden, wird empfohlen während der Behandlung und 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit über eine Spermakonservierung beraten zu lassen. Auch bei Kinderwunsch nach einer Therapie mit Epirubicin wird eine genetische Beratung empfohlen.