Bei Einnahme von Flexase 10 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle anderen Arzneimittel, die Sie einnehmen bzw. vor kurzem (in der letzten Woche) eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Arzneimittel können sich in manchen Fällen gegenseitig beeinflussen. Ihr Arzt wird unter Umständen die Anwendung von Piroxicam oder von anderen Arzneimitteln reduzieren oder Sie werden unter Umständen andere Arzneimittel verwenden müssen. Für Ihren Arzt ist es besonders wichtig zu wissen, ob Sie folgende Arzneimittel verwenden.
- Aspirin oder andere nichtsteroidale Antirheumatika zur Schmerzlinderung
- Glucocorticoide, d.h. Arzneimittel zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie etwa Allergien oder Störungen im Hormonhaushalt
- Gerinnungshemmende Arzneimittel wie etwa Warfarin zur Vermeidung von Blutgerinnsel
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, die man als selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bezeichnet
- Arzneimittel wie Aspirin zur Vermeidung einer Verklumpung der Blutplättchen
Falls Sie eines der genannten Arzneimittel anwenden, sprechen Sie bitte sofort mit Ihrem Arzt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Flexase 10 mg und Glukokortikoiden oder anderen entzündungs- und schmerzhemmenden Mitteln dieser Art (nichtsteroidale Antiphlogistika und Analgetika) erhöht das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt (siehe Abschnitt 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").
Die gleichzeitige Einnahme von Phenobarbital (enthalten in Schlafmitteln und in Mitteln gegen Anfallsleiden) führt zu einer Erniedrigung der Konzentration von Flexase 10 mg im Blutserum und damit zu einer verminderten Wirkung.
Arzneimittel, die Probenecid, Sulfinpyrazon oder Cimetidin (Mittel zur Behandlung von Magen-Darmgeschwüren) enthalten, können die Ausscheidung von Piroxicam im Körper verzögern. Dadurch kann es zu einer Anreicherung von Flexase 10 mg im Körper mit Verstärkung seiner unerwünschten Wirkungen kommen.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Flexase 10 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten | Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten | Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 oder weniger von 10 000 Behandelten oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und von Patient zu Patient unterschiedlich sind. Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen (Geschwüre, Schleimhautdefekte, Magenschleimhautentzündungen) ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Magen/Zwölffingerdarm-Geschwüre (peptische Ulzera), Perforationen (Durchbrüche) oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Flexase 10 mg ist erforderlich?). Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Bluterbrechen, ulcerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Flexase 10 mg ist erforderlich?) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Magenschleimhautentzündung beobachtet.
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.
Arzneimittel wie Flexase 10 mg sind möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzanfälle (?Herzinfarkt?) oder Schlaganfälle verbunden.
Sehr häufig können folgende Nebenwirkungen auftreten
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Verstopfung, Durchfall und unbemerkte Blutverluste im Magen-Darm-Trakt, die in Ausnahmefällen eine Blutarmut verursachen können.
Häufig kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit
- Ohrensausen (Tinnitus)
- Hautausschlag
- Erhöhungen von Leberwerten (Anstieg der Transaminasen und alkalischer Phosphatase), Gelbsucht (cholestatisches Syndrom), Leberentzündung (Hepatitis) oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
- Anstieg des Blutharnstoffgehaltes.
Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen sind:
- Magen-Darm-Geschwüre, unter Umständen mit Blutung und Durchbruch.
Sollten stärkere Beschwerden, insbesondere Schmerzen im Oberbauch, eine Schwarzfärbung des Stuhls oder Blut im Stuhl auftreten, so müssen Sie Flexase 10 mg absetzen und den Arzt sofort informieren.
- Entzündung der Nieren (Glomerulitis), Nierenerkrankung mit Einlagerung von Flüssigkeit in die Unterschenkel, Fetttröpfchen und Eiweiß im Urin (nephrotisches Syndrom)
- Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Juckreiz, Rötung und fleckigen bis blasigen Ausschlägen
- Schwellung des Gesichts und der Hände (allergisches Ödem).
Sollten die genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, so müssen Sie Flexase 10 mg absetzen und sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
- Sehstörungen
In diesem Fall ist der Arzt umgehend zu informieren, und Flexase 10 mg darf nicht mehr eingenommen werden.
- Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen.
In diesen Fällen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen (siehe "Vorsichtsmaßnahmen"). Jegliche Selbstbehandlung mit schmerz- oder fiebersenkenden Arzneimitteln sollte unterbleiben.
- Depression, Nervosität, Schlaflosigkeit, Sensibilitätsstörungen (z.B. Kribbeln), Verwirrtheit
- Gewichtszunahme, Gewichtsverlust
- Blasenbeschwerden
- Knochenmarksdepression, Knochenmarksentzündung
- Nasenbluten
- Atemnot
- Erniedrigung des Blutfarbstoffes, Erniedrigung des Hämatokritwertes
Selten werden beobachtet:
- Erkrankung mit großblättriger Schuppung der Haut (exfoliative Dermatitis)
In diesem Fall ist der Arzt umgehend zu informieren, und Flexase 10 mg darf nicht mehr eingenommen werden.
- Appetitlosigkeit
- Alpträume, Halluzinationen, Stimmungsschwankungen, Unruhe
- Verminderung oder Erhöhung der Blutzuckerkonzentration (Hypo- oder Hyperglykämie)
- Hörstörungen
- Augenreizungen, geschwollene Augen
- positiver ANA (Nachweis antinukleärer Antikörper)
- Herzklopfen, akute Herzschwäche
- Kaliumretention, Natriumretention
Sehr selten können vorkommen:
- Verminderung der Harnausscheidung, Ansammlung von Wasser im Körper (Ödeme) meist im Bereich der Unterschenkel, die auf Behandlung mit entwässernden Mitteln (Diuretika) nicht ansprechen, allgemeines Unwohlsein. Diese Krankheitszeichen können Ausdruck einer Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein.
- schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom); Haarausfall und Nagelwachstumsstörungen, Mund- und Schleimhautblutungen.
- Blutdruckanstieg und Kreislaufüberlastung
- Sehr selten wurden Hautblutungen (Schoenlein-Henoch-Vaskulitis) mit der Anwendung von Piroxicam in Verbindung gebracht.
Sollten die genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, so müssen Sie Flexase 10 mg absetzen und Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
- Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen. Anzeichen hierfür können sein: Anschwellen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf, Ödeme, Atemnot, Herzjagen, schwere Kreislaufstörungen bis zum lebensbedrohlichen Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
- Sehr selten treten Nierengewebsschädigungen (interstitielle Nephritis, Papillennekrose) auf, die mit akuter Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz), Eiweiß im Urin (Proteinurie) und/oder Blut im Urin (Hämaturie) einhergehen können.
- Sehr selten können Krämpfe (Konvulsionen) auftreten.
- Sehr selten wurden entzündliche Gefäßveränderungen (Vasculitis) beschrieben.
Sehr selten wurde über Beschwerden im Unterbauch (z.B. unspezifische, blutende, z. T auch ulzerierende Colititiden oder Verstärkung eines Morbus Crohn/einer Colitis ulcerosa (bestimmte, mit Geschwüren einhergehende Dickdarmentzündungen)) berichtet.
Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung bestimmter entzündungshemmender Arzneimittel (nichtsteroidale Antiphlogistika), zu diesen gehört auch Flexase 10 mg, eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Wenn während der Anwendung von Flexase 10 mg Zeichen einer Infektion (z.B. Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz, Fieber) neu auftreten, sollte daher unverzüglich der Arzt zu Rate gezogen werden.
Die Dauer und Stärke von Blutungen kann bei Piroxicam verlängert bzw. verstärkt sein.
Unter der Behandlung mit Flexase 10 mg sind sehr selten toxisches Leberversagen oder Blutungen am Gastrointestinaltrakt mit tödlichem Ausgang aufgetreten.
Sehr selten wurde über Darmverengung berichtet.
Befolgen Sie die oben bei bestimmten Nebenwirkungen aufgeführten Verhaltensmaßregeln!
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.