Piroxicam

ATC CodeM01AC01, M02AA07, S01BC06
CAS-Nummer36322-90-4
PUB-Nummer54676228
Drugbank IDDB00554
SummenformelC15H13N3O4S
Molare Masse (g·mol−1)331,346
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,5
Schmelzpunkt (°C)198-201
Siedepunkt (°C)571,36
PKS Wert6,3
Löslichkeit0,143 mg/mL

Grundlagen

Piroxicam ist ein Wirkstoff zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Er gehört zur prominenten Gruppe der NSAR - nichtsteroidalen Antirheumatika, zu der auch Ibuprofen oder Aspirin gehören. Piroxicam gehört zur Gruppe der Oxicame. Piroxicam hat schmerzlindernde, fiebersenkende und antientzündliche Wirkungen und wird für leichte bis mittelschwere Schmerzzustände, wie zum Beispiel menstruationsbedingte Schmerzen oder Zahnschmerzen eingesetzt. Piroxicam hemmt die Cyclooxygenase 1 (COX-1) und hat keine narkotisierende Wirkung. Es liegt als weißes kristallines Pulver vor und ist unlöslich in Wasser.

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Piroxicam

Wirkung

Piroxicam wirkt, indem es das Enzym Cyclooxygenase, kurz COX, hemmt.  Man spricht hierbei auch gerne von COX-Hemmern. Durch die Bindung des Wirkstoffs an der Bindungsstelle kann das eigentliche Substrat, nämlich die Arachidonsäure, nicht an den Rezeptor binden. Die Hemmung der Cyclooxygenase führt zu einer Abnahme der Prostaglandin-Synthese. Die Prostaglandine wiederum sind in Entzündungsreaktionen involviert. Es gibt mehrere Cyclooxygenase-Enzyme (COX1&2).

Piroxicam wird in der Leber umgewandelt. Die Halbwertszeit, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes auszuscheiden, liegt bei 50 Stunden. 

Dosierung

Nehmen Sie Piroxicam immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Erwachsene:

Die übliche empfohlene Dosis beträgt 20 mg täglich.

Die Tageshöchstdosis liegt ebenfalls bei 20 mg. 

Jugendliche (ab 15 Jahren):

Die übliche empfohlene Dosis beträgt 20 mg täglich.

Die Tageshöchstdosis liegt ebenfalls bei 20 mg.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Sehr häufig:

Häufig:

  • Blutarmut
  • Eosinophilie
  • Leukopenie
  • Thrombozytopenie
  • Verminderung des Blutfarbstoffs und der zellulären Bestandteile
  • Magen-Darm-Blutungen
  • Appetitlosigkeit
  • gesteigerter Appetit
  • Gewichtszunahme
  • hoher Blutzucker
  • Kopfschmerzen
  • (Dreh-)Schwindel
  • Müdigkeit
  • Schläfrigkeit
  • Benommenheit
  • Fieber
  • Ohrgeräusche
  • Aufstoßen
  • Völlegefühl
  • Verdauungsstörungen
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Entzündung der Mundschleimhaut
  • Gastritis
  • Dünn-/Dickdarmentzündung 
  • Gallestauung
  • Hepatitis
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Schwitzen
  • Schwellungen
  • erhöhter Blutharnstoff
  • erhöhte Leberfunktionswerte
  • erhöhte alkalische Phosphatase

Gelegentlich:

Selten:

  • Verschlimmerung einer bestehenden Kollagenose
  • entzündliche Gewebeschädigung
  • Krampfanfälle
  • Schock
  • akute Herzschwäche
  • Entzündung der Blutgefäße
  • Haarausfall
  • Nagelablösung
  • Nagelwachstumsstörung

Sehr selten:

  • Verstärkung einer infektionsbedingten Entzündung
  • verstärkte und verlängerte Blutungen
  • Herzinfarkt
  • Mund- und Schleimhautblutungen
  • Pankreatitis
  • Speiseröhrenentzündung
  • Unterbauchbeschwerden
  • Leberversagen
  • membranartige Verengungen in Dünn- und Dickdarm
  • Stevens-Johnson-Syndrom
  • toxische epidermale Nekrolyse

Häufigkeit unbekannt:

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • andere Nichtsteroidale Antirheumatika
  • Acetylsalicylsäure
  • Glukokortikoide
  • Antikoagulanzien (Blutverdünner)
  • Antithrombotika
  • Thrombozytenaggregationshemmer
  • SSRI’s (Medikamente zur Behandlung von Depressionen)
  • Antihypertonika inkl. ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, Betablocker und Diuretika (Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck)
  • Kaliumsparende Diuretika (harntreibende Medikamente) 
  • Herzglykoside (Medikamente zur Behandlung von Herzschwäche)
  • Orale Antidiabetika (Medikamente zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2)
  • Phenytoin
  • Lithium
  • Probenecid
  • Sulfinpyrazon
  • Methotrexat
  • Cyclophosphamid
  • Vincaalkaloide
  • Ciclosporin
  • Tacrolimus
  • Cimetidin
  • Colestyramin
  • Arzneimittel mit hoher Proteinbindung
  • Alkohol

Gegenanzeigen

Piroxicam darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

  • bei Allergie gegen Piroxicam, oder andere Oxicame
  • bei Allergie gegen andere Medikamente aus der Gruppe der NSAR
  • bei gastrointestinalen Ulzera
  • bei Blutungen oder Perforationen im Magen-Darm-Bereich
  • bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, bei denen Blutungen auftreten können
  • bei Störungen in der Blutbildung
  • bei erhöhter Blutungsneigung
  • bei Blutungen allgemein
  • bei schwerer Herz-, Nieren- oder. Leberinsuffizienz
  • bei Behandlung von Schmerzen nach einer Bypass-Operation

Altersbeschränkung

Patienten unter 15 Jahren und über 80 Jahren sollten Piroxicam NICHT anwenden. 

Schwangerschaft & Stillzeit

Piroxicam sollte in der Schwangerschaft NICHT eingenommen werden, da es Herz- und Nierenprobleme beim Ungeborenen auslösen kann. Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann es beim ungeborenen Baby zum Verschluss des Ductus ateriosus botalli kommen, was wiederum zu einer Nierenschädigung führen kann. 

Piroxicam sollte in der Stillzeit NICHT eingenommen werden, da es in die Muttermilch übertritt und wegen der langen Halbwertszeit bedenklich ist. 

Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit können als Alternative Ibuprofen (1.&2. Schwangerschaftsdrittel und Stillzeit) und Paracetamol (ganze Schwangerschaft & Stillzeit) eingenommen werden. 

Thomas Hofko

Thomas Hofko

Autor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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