Pharmakodynamik
Acetylsalicylsäure (ASS) blockiert die Prostaglandinsynthese. Es ist nicht-selektiv für die Enzyme COX-1 und COX-2. Die Hemmung dieser Enzyme führt zu einer Hemmung der Thrombozytenaggregation für etwa 7-10 Tage (durchschnittliche Lebensdauer der Thrombozyten). Die Acetylgruppe der Acetylsalicylsäure bindet an einen Serinrest des Enzyms Cyclooxygenase-1 (COX-1), was zu einer irreversiblen Hemmung führt. Dadurch wird die Produktion der schmerzverursachenden Prostaglandine verhindert. Dieser Prozess stoppt auch die Umwandlung von Arachidonsäure in Thromboxan A2 (TXA2), welches ein potenter Auslöser für die Thrombozytenaggregation ist. Die Thrombozytenaggregation kann zu Gerinnseln und schädlichen venösen und arteriellen Thromboembolien führen, die zu Erkrankungen wie Lungenembolie und Schlaganfall führen.
Pharmakokinetik
Die Absorption erfolgt im Allgemeinen schnell und vollständig nach oraler Verabreichung, kann aber je nach Verabreichungsroute stark abweichen. 50 % bis 90 % einer normalen therapeutischen Konzentration Salicylat (ein Hauptmetabolit von Acetylsalicylsäure) binden an Plasmaproteine, insbesondere Albumin. Acetylsalicylsäure wird im Plasma zu Salicylsäure hydrolysiert und dann in der Leber weiter metabolisiert. Die Ausscheidung von Salicylaten (Metabolite von ASS) erfolgt hauptsächlich über die Niere.
Wechselwirkungen
Acetylsalicylsäure kann mit anderen Arzneistoffen wechselwirken. Es ist bekannt, dass Aspirin eine Reihe von Medikamenten aus den Proteinbindungsstellen im Blut verdrängt, darunter die Antidiabetika Tolbutamid und Chlorpropamid, Warfarin, Methotrexat, Phenytoin, Probenecid, Valproinsäure (sowie die Beta-Oxidation, ein wichtiger Teil des Valproat-Stoffwechsels) und andere NSAIDs. Dies erhöht die Plasmakonzentration der genannten Arzneimittel und kann so zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Kortikosteroide können die Konzentration von Aspirin verringern. Ibuprofen kann die thrombozytenaggregationshemmende Wirkung von Aspirin aufheben, das zur Kardioprotektion und Schlaganfallprävention eingesetzt wird.
Die pharmakologische Aktivität von Spironolacton kann durch die Einnahme von Aspirin verringert werden, und es ist bekannt, dass es mit Penicillin G um die renale tubuläre Sekretion konkurriert. Aspirin kann auch die Absorption von Vitamin C hemmen.