Bei Einnahme von Ticlopidin STADA® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Es kann zu einer Verstärkung der Wirkung von Ticlopidin STADA® kommen
Wenn Sie gleichzeitig mit Ticlopidin STADA® Medikamente einnehmen, die von sich aus die Blutungsneigung fördern bzw. die Funktion der Blutplättchen beeinflussen, kann sich die Wirkung von Ticlopidin STADA® verstärken. Dazu gehören z.B. orale Antikoagulanzien oder Heparine (Arzneimittel zur Blutverdünnung), Acetylsalicylsäurepräparate, sonstige Salicylate oder nichtsteroidale Antirheumatika (Arzneimittel bei Schmerzen und Entzündungen).
Sie sollten die gemeinsame Einnahme von Ticlopidin STADA® mit einem dieser Präparate vermeiden. Ist eine Kombinationsbehandlung von Ticlopidin STADA® mit einem dieser Medikamente jedoch unumgänglich, sollten Sie regelmäßige und engmaschige Laborkontrollen zur Überprüfung Ihrer Blutgerinnung (Hämostase) durchführen lassen.
Präparate, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten, können noch bis ca. 1 Woche nach dem Absetzen wirksam sein. Deshalb kann in dieser Zeit die Blutungsneigung durch eine Gabe von Ticlopidin STADA® verstärkt werden.
Eine Langzeitbehandlung mit Cimetidin (einem Mittel gegen Sodbrennen und Magengeschwüre) erhöht die Konzentration von Ticlopidin im Blut deutlich.
Es kann zu einer Abschwächung der Wirkung von Ticlopidin STADA® kommen
Mittel gegen Übersäuerung des Magens (Antazida) senken die Konzentration von Ticlopidin im Blut um 20 bis 30 Prozent.
Ticlopidin STADA® kann die Ausscheidung anderer Substanzen beeinflussen
Wenn Sie zusätzlich zu Ticlopidin STADA® ein Asthmamittel (Wirkstoff Theophyllin) einnehmen, kann die Wirkung von Theophyllin verlängert werden, da Ticlopidin STADA® die Ausscheidung von Theophyllin (Ausscheidungshalbwertszeit 12,2 statt 8,6 Stunden) verringert. Damit während und nach einer Behandlung mit Ticlopidin STADA® die Theophyllin-Dosis angepasst werden kann, sollten Sie Ihren Arzt unbedingt auf die Einnahme von Ticlopidin STADA® hinweisen.
Die Ausscheidung eines Mittels gegen Schmerzen und Entzündungen (Wirkstoff Phenazon) kann durch Ticlopidin STADA® um ca. 25 Prozent verlangsamt werden. Für Substanzen, die ähnlich abgebaut werden (wie z.B. bestimmte Beruhigungs- und Schlafmittel), ist die gleiche Wirkung zu erwarten. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, ob es sich bei den von Ihnen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten um solche Arzneimittel handelt.
Ticlopidin STADA® kann die Wirkung anderer Arzneimittel abschwächen
Bei gleichzeitiger Gabe von Ticlopidin STADA® mit einem Mittel gegen übersteigerte Immunreaktionen (Wirkstoff Ciclosporin) kann sich der Ciclosporin-Blutspiegel verringern. Wenn Sie also Ticlopidin STADA® und Ciclosporin gemeinsam einnehmen, wird der Arzt die Ciclosporin-Spiegel im Blut kontrollieren und gegebenenfalls die Dosis anpassen.
Wenn Sie gleichzeitig ein Herzmittel mit dem Wirkstoff Digoxin einnehmen, kommt es zu einer leichten Abnahme der Digoxin-Konzentration im Blut (um ca. 15 Prozent). Dies lässt jedoch kaum eine Änderung der Wirkung von Digoxin erwarten.
Sonstige mögliche Arzneimittelwechselwirkungen
Eine gleichzeitige Behandlung mit Ticlopidin STADA® und Phenytoin (Arzneimittel gegen epileptische Anfälle) sollte nur mit Vorsicht erfolgen. In Einzelfällen wurde bei gleichzeitiger Behandlung über erheblich erhöhte Phenytoin-Konzentrationen im Plasma und durch Phenytoin bedingte unerwünschte Wirkungen auf das Zentralnervensystem, z.B. Krampfanfälle und Gedächtnisstörungen, berichtet. Gegebenenfalls sollten vom Arzt die Phenytoin-Konzentrationen im Plasma bestimmt und die Phenytoin-Dosis gegebenenfalls angepasst werden.
Wenn Ihre Leberfunktion kurzfristig beeinträchtigt oder dauerhaft gestört ist, wird eine Reihe von Medikamenten langsamer abgebaut und ausgeschieden. Deshalb muss der Arzt zu Beginn und am Ende einer Therapie mit Ticlopidin STADA® für Medikamente mit einer schmalen Wirkungsbreite eine Dosisanpassung vornehmen, um die am besten wirksamen Blutspiegel aufrechtzuerhalten.
Hinweis:
Beachten Sie bitte, dass alle diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Ticlopidin STADA® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bitte vermeiden Sie den Genuss von Alkohol, da dieser Ihre Reaktionsfähigkeit zusätzlich negativ beeinflussen kann.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ticlopidin STADA® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Behandelten |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Behandelten |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 Behandelten |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 Behandelten |
Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Herzerkrankungen
Selten: Herzklopfen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Blutbildveränderungen wie Abnahme weißer Blutkörperchen (Neutropenie, einschließlich schwerer Neutropenie, Agranulozytose).
Gelegentlich: Abnahme der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), manchmal in Verbindung mit einem gleichzeitigen Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie).
Selten: Verminderung der Anzahl aller Blutkörperchen (Panzytopenie) oder Verminderung der Blut bildenden Zellen im Knochenmark (Knochenmarkaplasie) sowie eine besondere Art von Blutgerinnungsstörung (thrombotisch-thrombozytopenische Purpura; TTP; Moschcowitz-Syndrom), die tödlich verlaufen kann.
Anzeichen für eine solche Blutgerinnungsstörung sind:
Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Fieber
Zeichen einer Nierenschädigung oder
Erscheinungen, die denen einer Durchblutungsstörung im Gehirn (Transitorische ischämische Attacke; TIA) oder eines Schlaganfalls gleichen.
Die Anzeichen können plötzlich und in unterschiedlicher Ausprägung und Kombination auftreten. Die meisten Fälle treten innerhalb der ersten 8 Wochen nach Therapiebeginn auf. Sie sollten bei den ersten Anzeichen auf eine TTP Ihren behandelnden Arzt aufsuchen (siehe unter Punkt 2: Was müssen Sie vor der Einnahme von Ticlopidin STADA® beachten?).
Häufigkeit nicht bekannt: Blutbildveränderungen mit lebensbedrohlichem Verlauf.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen.
Selten: Befindlichkeitsstörungen wie Benommenheit, Sensibilitätsstörungen, Veränderung der Geschmacksempfindung.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Ohrensausen (Tinnitus).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Magen-Darm-Störungen (z.B. Durchfall, Übelkeit, Erbrechen usw.). Diese meist mäßig ausgeprägten Begleiterscheinungen treten vor allem in den ersten 3 Behandlungsmonaten auf und klingen im Verlauf der Therapie häufig innerhalb 1 bis 2 Wochen spontan ab.
Sehr selten: Fälle von schwerem Durchfall mit entzündlichen Darmveränderungen (Diarrhö mit Colitis). Bei schweren Verlaufsformen ist ein Therapieabbruch notwendig. Im Falle eines schweren Durchfalls muss auf genügend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Bitte beachten Sie auch die Einnahmehinweise unter Punkt 3: Wie ist Ticlopidin STADA® einzunehmen?
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Fälle mit stark ausgeprägten Hautausschlägen, die auch in ausgebreiteter Form auftreten können, oder schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom).
Häufigkeit nicht bekannt: Allergische Hautreaktionen (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht). Falls diese Nebenwirkungen auftreten, so sind sie gewöhnlich innerhalb der ersten 3 Behandlungsmonate nach einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 11 Tagen zu sehen. Wenn die Behandlung unterbrochen wird, bilden sich die Krankheitszeichen innerhalb weniger Tage zurück.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Appetitlosigkeit (Anorexie).
Gefäßerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Während und nach Operationen können vermehrt Blutungen auftreten. Darüber hinaus sind Blutungen im Schädelinneren (intrakranielle Blutungen) beobachtet worden.
Es können unabhängig von operativen Eingriffen Blutergüsse (Hämatome), Blutungen im Bereich der Haut und Schleimhaut (Ekchymosen), Nasenbluten (Epistaxis) und Blutungen im Magen-Darm-Trakt auftreten, weiterhin wurde über Blut im Urin (Hämaturie) berichtet.
Bei ersten Anzeichen einer ungewöhnlichen Blutung, von Blutergüssen oder sehr dunklem Stuhl nehmen Sie Ticlopidin STADA® nicht weiter ein und suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Schmerzen unterschiedlicher Lokalisation, Schwächegefühl (Asthenie).
Selten: Schwitzen, Unwohlsein.
Sehr selten: Isoliert auftretendes Fieber.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Körpereigene Abwehrreaktionen (immunologische Reaktionen), wie z.B. Schwellungen im Gesicht, der Lippen und/oder der Zunge (Quincke-Ödem), Gefäßentzündung (Vaskulitis), allergische oder Überempfindlichkeitsreaktionen von u.U. lebensbedrohlichem Ausmaß (Anaphylaxie, Pneumopathie), Gelenkschmerzen, Gefäßentzündung mit möglichen Veränderungen an Haut, Gelenken und inneren Organen (Lupus erythematodes) oder Nierenentzündung (Nephritis) sowie eine Erhöhung der eosinophilen (Methode der Anfärbbarkeit), kernhaltigen weißen Blutkörperchen (Granulozyten) (Eosinophilie).
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Während der ersten Behandlungsmonate kann es zu Leberfunktionsstörungen wie Leberentzündung und Gelbsucht kommen.
Sehr selten: Fälle von Leberfunktionsstörungen mit tödlichem Ausgang.
Häufigkeit nicht bekannt: Plötzlich, ohne vorbestehende Erkrankung auftretendes Leberversagen (fulminante Hepatitis).
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Nervosität, Schlaflosigkeit, depressive Verstimmung.
Untersuchungen
Häufigkeit nicht bekannt: Die Langzeitbehandlung mit Ticlopidin STADA® führt zu höheren Blutfettwerten (Anstieg von HDL-, LDL-, VLDL-Cholesterin und Triglyceriden im Serum). 1 bis 4 Monate nach Beginn der Behandlung liegen die Konzentrationen im Blut 8 bis 10 Prozent über den Ausgangswerten. Danach wird kein weiterer Anstieg beobachtet. Das Verhältnis der verschiedenen Blutfettbestandteile (insbesondere HDL- zu LDL-Cholesterin) zueinander bleibt unverändert. Klinische Untersuchungen belegen, dass diese Wirkung von Alter, Geschlecht, Alkoholgenuss oder Diabetes unabhängig ist. Auch besteht kein erhöhtes Risiko für Herz- oder Gefäßerkrankungen. (siehe auch unter Punkt 2: Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ticlopidin STADA® ist erforderlich).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.