Die Anwendung von Claforan erfolgt ausschließlich durch den Arzt oder das medizinische Pflegepersonal. Es dürfen nur klare bis schwach gelblich gefärbte Lösungen verwendet werden.
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den einzelnen Injektionen oder Infusionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahre:
im Allgemeinen 1 bis 2 g Cefotaxim alle 12 Stunden. In schweren Fällen kann die Tagesdosis bis auf 12 g Cefotaxim erhöht werden. Tagesdosen bis zu 4 g Cefotaxim können auf mindestens zwei Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden verteilt werden. Höhere Tagesdosen müssen auf mindestens 3 bis 4 Einzelgaben im Abstand von 8 bzw. 6 Stunden verteilt werden.
Folgende Tabelle kann als Dosierungsrichtlinie gelten:
Art der Infektion | Einzeldosis | Dosierungs | Tagesdosis |
| Cefotaxim | intervall | Cefotaxim |
typische Infektionen, bei denen ein empfindlicher | 1 g* | 12 Std. | 2 g |
Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann | | | |
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit | 2 g | 12 Std. | 4 g |
hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen | | | |
oder vermutet werden können | | | |
unklare bakterielle Erkrankungen, die nicht lokalisiert | 2 - 3 g* | 8 Std. | 6 g |
werden können sowie bei bedrohlichem Zustand des | | bis 6 Std. | bis 12 g |
Patienten | | | |
*: hierfür steht auch Claforan 1,0 g zur Verfügung.
Behandlung des Tripper (Gonorrhö):
Bei Erwachsenen wird der Arzt als einmalige Gabe 0,5 g Cefotaxim in den Muskel verabreichen. Bei weniger empfindlichen Keimen kann evtl. eine Dosiserhöhung auf 1 g Cefotaxim erforderlich sein. Vor Behandlungsbeginn wird der Arzt eine Syphilis-Erkrankung ausschließen.
Zur Vorbeugung gegen Infektionen bei Operationen:
Der Arzt wird 1 bis 2 g Cefotaxim 30 bis 60 Minuten vor Operationsbeginn verabreichen. Je nach Infektionsgefahr kann die gleiche Dosis nach 12 Stunden erneut verabreicht werden.
Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion:
Kreatinin-Clearance weniger als 10 ml/min:
Ihr Arzt wird die Behandlung mit der gleichen Dosis wie bei Nierengesunden beginnen. Die Erhaltungsdosis wird auf die Hälfte der normalen Dosis reduziert.
Kreatinin-Clearance 5 ml/min oder weniger:
Ihr Arzt wird die Behandlung mit der gleichen Dosis wie bei Nierengesunden beginnen. Bei der Erhaltungsdosis wird der Arzt eine Reduktion auf 1 g Cefotaxim erwägen (aufgeteilt in 2 Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden).
(Die angegebenen Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen bei Erwachsenen)
Bei Dialysepatienten wird der Arzt Claforan nach der Dialyse verabreichen.
Säuglinge und Kinder bis 12 Jahre (unter 50 kg Körpergewicht):
je nach Schwere der Infektion wird der Arzt 50 bis 100 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag verabreichen. Die Tagesdosis wird auf 2 oder mehr gleich große Einzeldosen verteilt, die in 12- (bis 6-)stündigen Abständen gegeben werden. In Einzelfällen - besonders in lebensbedrohlichen Situationen - kann eine Anhebung der Tagesdosis auf 200 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht erforderlich sein.
Bei Frühgeborenen wird der Arzt aufgrund der noch nicht voll ausgereiften Nierenfunktion Dosen von 50 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht überschreiten.
Art der Anwendung
Ihr Arzt wird Claforan in eine Vene als Infusion verabreichen.
Infusion in eine Vene
Zur Kurzinfusion wird Claforan 2,0 g in 40 bis 50 ml Wasser für Injektionszwecke oder einer geeigneten Infusionslösung gelöst und anschließend langsam über ca. 20 Minuten in eine Vene infundiert.
Zur Dauertropfinfusion wird Claforan 2,0 g in 100 ml isotonischer Natriumchlorid- oder Glucoselösung gelöst und anschließend über 50 bis 60 Minuten in eine Vene infundiert. Es kann auch eine andere geeignete Infusionslösung verwendet werden (siehe weiter unten).
Mischbarkeit
Claforan-Lösung darf nur mit Infusionslösungen gemeinsam angewendet werden, deren Mischbarkeit mit Claforan geprüft wurde. Alle anderen Lösungen sind grundsätzlich getrennt von Claforan zu verabreichen.
Mischbarkeit mit Infusionslösungen
Claforan kann in folgenden Infusionslösungen gelöst werden:
- Wasser für Injektionszwecke
- Glukoselösung 10%
- Isotonische Natriumchloridlösung
- Macrodex 6%
- Rheomacrodex 10%
- Haemaccel
Claforan darf nicht gemischt werden mit:
- Natriumhydrogencarbonatlösung,
- Infusionslösungen mit einem pH-Wert größer als 7
- andere Antibiotika, einschließlich Aminoglykoside.
Gleichzeitig verabreichte Antibiotika müssen getrennt voneinander verabreicht werden.
Kombinationstherapie
Unter bestimmten Umständen (ohne Vorliegen eines Antibiogramms bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen) wird der Arzt eine Kombinationstherapie von Claforan mit Aminoglykosiden verordnen. Bei dieser Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion überwacht werden.
Bei Infektionen mit dem Erreger Pseudomonas aeruginosa kann auch eine Kombination mit anderen Antibiotika angezeigt sein.
Zur Vorbeugung von Infektionen bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann der Arzt auch Kombinationen mit anderen Antibiotika verordnen.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf und wird von Ihrem Arzt festgelegt.
Hinweise zur Handhabung des Transfersets für Plastikinfusionsflaschen:
Hier ist der zusätzliche Gebrauch einer Spritze zur Herstellung der fertigen Lösung nicht mehr erforderlich, da eine Nadel fix im Transferset montiert ist.
Handhabung der Flasche mit Transferset:
- Nach Entfernen des Sicherheitsverschlusses des Transfersets wird die Plastikinfusionsflasche direkt auf die Durchstechflasche mit dem Pulver aufgesetzt (der Hals der Plastikinfusionsflasche passt exakt in den oberen Teil des Transfersets).
- Durch den oben beschriebenen Vorgang wird der Gummistopfen der Durchstechflasche durchstochen und durch Zusammendrücken der Plastikinfusionsflasche gelangt das Lösungsmittel in die Flasche mit dem Pulver.
- Danach gut schütteln, bis sich das Pulver gelöst hat. Die Plastikinfusionsflasche wird während dieses Vorgangs nicht abgenommen.
- Anschließend wird die fertige Lösung durch Umdrehen zurück in die Plastikinfusionsflasche geleitet und kann dem Patienten verabreicht werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Claforan angewendet haben, als Sie sollten
Antibiotika wie Claforan (sog. „Cephalosporine“) können, insbesondere bei der Gabe sehr hoher Dosen und wenn beim Patienten gleichzeitig eine Nierenerkrankung, Epilepsie oder Hirnhautentzündung besteht, zu Krampfanfällen, Bewegungsstörungen oder Erregung führen.
Informationen für den Arzt befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Claforan vergessen haben
Ihr Arzt wird eine vergessene Gabe gegebenenfalls bis zur nächsten regulären Gabe nachholen.
Wenn Sie die Anwendung von Claforan abbrechen
Wenn die Behandlung vorzeitig abgebrochen wird, kommt es zu keiner Ausheilung oder Vorbeugung der Infektionen. Sie dürfen daher Ihre Behandlung nicht eigenmächtig ab- oder unterbrechen. Sollte eine Änderung nötig sein, sprechen Sie zuvor unbedingt mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.