Holoxan darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Ifosfamid sind. Anzeichen für allergische Reaktionen sind unter anderem: Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Hautausschlag, Juckreiz oder Schwellungen im Gesicht oder an den Lippen.
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bei schwerer Beeinträchtigung der Knochenmarksfunktion (insbesondere bei zytostatisch und/oder strahlentherapeutisch vorbehandelten Patienten)
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bei Blasenentzündung (Zystitis)
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bei bestehenden Infektionen
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bei eingeschränkter Nierenfunktion und/oder Harnabflussbehinderungen
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in der Schwangerschaft (insbesondere 1. Trimester) und Stillzeit.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt, bevor Sie Holoxan anwenden. Ifosfamid sollte Patienten mit folgenden Erkrankungen nur unter besonders strenger Überwachung gegeben werden:
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Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
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Abnahme der Zahl der Blutplättchen (Thrombopenie)
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Tumorzellinfiltration des Knochenmarks
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vorangegangene Strahlenbehandlung
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vorangegangene Therapie mit anderen Zytostatika, insbesondere mit Substanzen, die schädlich für das Knochenmark sind
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Hirnmetastasen und fortgeschrittene Verhärtung der Hirnsubstanz (Zerebralsklerose), ZNS-Symptome
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Nierenfunktionsstörungen, besonders bei Patienten mit einseitig entfernter Niere
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vorbestehende Herzerkrankungen.
Während der Behandlung ist das Blutbild zu überwachen und die Dosis ist den Blutwerten anzupassen. Weiße Blutkörperchen, Plättchen- und Hämoglobinwerte sollten vor jeder Verabreichung und in angemessenen Intervallen (falls nötig täglich) bestimmt werden. Außer in unerlässlichen Fällen sollte Ifosfamid Patienten mit weißen Blutkörperchenwerten (Leukozytenwerten) unter 2 500/μl nicht verabreicht werden. Bei Fieber und/oder Leukopenie sollten Antibiotika und/oder Antimykotika (Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen bzw. Pilzinfektionen) prophylaktisch verabreicht werden.
Patienten mit geschwächtem Immunsystem, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder vorbestehenden Herzerkrankungen sind engmaschig zu überwachen. Es muss der Nutzen einer Therapie mit Ifosfamid gegen mögliche Risiken individuell abgewogen werden.
Der immunsuppressive Effekt von Ifosfamid kann zu einer Abwehrschwäche führen. Besonders bei infektionsgefährdeten Patienten sollte dies beachtet werden.
Wegen des Risikos einer möglichen ZNS-Toxizität von Ifosfamid ist eine sorgfältige Beobachtung des Patienten erforderlich. Im Falle einer Enzephalopathie (krankhafte Veränderung des Gehirns) ist die Behandlung mit Ifosfamid abzubrechen und auch nicht wieder aufzunehmen.
Abflussbehinderungen innerhalb der ableitenden Harnwege, Harnblasenentzündung sowie Infektionen und Elektrolytstörungen müssen vor Therapiebeginn ausgeschlossen bzw. behoben werden. Auch das Harnsediment und die Nierenfunktionsparameter sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Im Falle einer beginnenden Erkrankung der Niere oder der Nierenfunktion (Nephropathie) ist mit der Gefahr eines irreversiblen Nierenschadens zu rechnen, wenn die Behandlung mit Ifosfamid fortgeführt wird. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung ist notwendig.
Vorsicht ist bei Patienten geboten, die eine einseitig entfernte Niere oder eine Nierenfunktionseinschränkung aufweisen oder mit nierenschädigenden Medikamenten wie z. B. Cisplatin vorbehandelt worden sind. Hier ist mit einer größeren Häufigkeit und Intensität der Schädlichkeit für das Knochenmark (Myelotoxizität), die Nieren und das Gehirn (renale und zerebrale Toxizitäten) zu rechnen.
Tritt unter der Behandlung mit Ifosfamid eine Blasenentzündung mit entweder nicht-sichtbarem oder sichtbarem Blut im Urin auf (Mikro- oder Makrohämaturie), sollte die Therapie bis zur Normalisierung unterbrochen werden.
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Fraktionierte Dosierung, eine ausreichende Hydratation mit bis zu 3 Liter Flüssigkeit pro Tag und insbesondere die gleichzeitige Verabreichung von Mesna (einem bestimmten Medikament zum Schutz der Niere und Blase) können die Häufigkeit und den Ausprägungsgrad der Blasenentzündung mit Blutbeimengung (hämorrhagische Zystitis) deutlich senken. Bei einer längerdauernden Behandlung mit Ifosfamid sind eine ausreichende Harnproduktion und regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion erforderlich.
Patienten mit Hirnmetastasen, Gehirn-Symptomatik und/oder verschlechterter Nierenfunktion sollten regelmäßig beobachtet werden.
Bei Diabetikern ist der Zuckerstoffwechsel regelmäßig zu überwachen, um gegebenenfalls Änderungen in der antidiabetischen Therapie rechtzeitig vornehmen zu können.
Die zeitgerechte Gabe von Arzneimittel gegen Übelkeit wird empfohlen.
Auf sorgfältige Mundpflege ist zu achten, besonders bei hohen Dosen.
Empfängnisverhütende Maßnahmen
Ifosfamid kann erbgutschädigend wirken. Es wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen.
Männern, die mit Holoxan behandelt werden, wird daher empfohlen, sich vor Therapiebeginn über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Frauen sollten während der Behandlung mit Holoxan nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Anwendung von Holoxan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Folgende Arzneimittel können die Toxizität von Ifosfamid verstärken:
Eine Verstärkung der Myelotoxizität (Toxizität auf das Knochenmark und die Blutbildung) durch Wechselwirkungen mit anderen Zytostatika oder Bestrahlung muss berücksichtigt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Ifosfamid und Allopurinol (Arzneimittel gegen Gicht) oder Hydrochlorothiazid (Entwässerungsmittel) kann ebenfalls den knochenmarkschädigenden Effekt verstärken.
Arzneimittel, die die Toxizität auf Blutzellen und/oder die Immunsuppression verstärken können:
ACE-Hemmer (zur Behandlung von hohem Blutdruck), Carboplatin und Cisplatin (zur Behandlung von Krebs), Natalizumab (zur Behandlung von Multipler Sklerose).
Arzneimittel, die die toxische Wirkung auf Ihr Herz verstärken können:
Anthrazycline wie z. B. Epi-, Ida-, Doxo- und Daunorubicin (zur Behandlung von Krebs), Bestrahlung der Herzgegend.
Durch eine (vorausgegangene oder gleichzeitige) Anwendung von nierenschädigenden (nephrotoxischen) Arzneimitteln wie Cisplatin, Carboplatin, Aminoglykoside, Aciclovir oder Amphotericin B, kann die Schädigung der Niere verstärkt werden.
Auf das Zentralnervensystem (ZNS) wirkende Arzneimittel (wie z. B. Antiemetika, Antihistaminika, Narkotika, Neuroleptika, Sedativa, selektive Serotonin Re-uptake-Inhibitoren oder trizyklische Antidepressiva) sind im Falle einer Ifosfamid-bedingten krankhaften
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Veränderung des Gehirns (Enzephalopathie) mit besonderer Zurückhaltung anzuwenden oder möglichst abzusetzen.
Zu einer erhöhten Lungen-Toxizität kann es z. B. kommen bei Gabe von Ifosfamid mit: Amiodaron (zur Behandlung des unregelmäßigen Herzschlages), G-CSF/Granulozyten-Kolonie- stimulierender Faktor, GM-CSF/Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (werden verwendet, um die Zahl der weißen Blutkörperchen nach Chemotherapie zu erhöhen).
Arzneimittel, die die toxische Wirkung auf die Blase verstärken können:
Busulfan (zur Behandlung von Krebs), Bestrahlung der Blase.
Bei vorausgegangener oder gleichzeitiger Behandlung mit Phenobarbital (Narkose- /Epilepsiemittel), Phenytoin oder Carbamazepin (zur Behandlung der Epilepsie), Kortikosteroiden, Rifampicin (zur Behandlung von Tuberkulose) oder Johanniskraut kann die Toxizität von Ifosfamid erhöht werden.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Ifosfamid verändern:
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Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol (zur Behandlung von Pilz-Infektionen), Sorafenib (zur Behandlung von Krebs): verminderte Aktivierung und Metabolisierung von Ifosfamid.
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Aprepitant (Mittel zur Verhinderung von Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie): möglicherweise erhöhtes Risiko einer Ifosfamid-bedingten Neurotoxizität.
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Docetaxel (zur Behandlung von Krebs): erhöhte gastrointestinale Toxizität.
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Tamoxifen (zur Behandlung von Krebs): erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen.
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Chlorpromazin (Neuroleptikum), Trijodthyronin (Schilddrüsenhormon) oder Aldehyddehydrogenase-Hemmer wie Disulfiram (Entwöhnungsmittel bei Alkoholabhängigkeit): verstärkte Wirkung und Toxizität.
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Suxamethonium (Arzneimittel zur vorübergehenden Entspannung der Skelettmuskulatur): Verstärkung der muskelrelaxierenden Wirkung.
Wegen der immunschwächenden Effekte von Ifosfamid ist mit einem verminderten Ansprechen auf die jeweiligen Impfstoffe zu rechnen. Bei Lebendimpfstoffen besteht das Risiko einer Infektion durch den Impfstoff.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ifosfamid mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulantien) wie z.B. Warfarin kann es zu einer verstärkten Herabsetzung der Blutgerinnung und zu einem erhöhten Blutungsrisiko kommen.
Eine Behandlung mit Ifosfamid kann die blutzuckersenkende Wirkung wie z. B. von Sulfonylharnstoffen verstärken.
Ifosfamid kann die Bestrahlungsreaktion der Haut verstärken.
Anwendung von Holoxan zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Generell sollte bei einer Ifosfamid Behandlung auf den Genuss alkoholischer Getränke verzichtet werden. Durch den Konsum von Alkohol können sich bei manchen Patienten Ifosfamid-bedingte Übelkeit und Erbrechen verstärken.
Wegen der Möglichkeit einer verminderten Aktivierung und damit verminderten Wirksamkeit von Ifosfamid durch eine in Grapefruits enthaltene Substanz sollte auf den Genuss von Grapefruits oder Grapefruitsaft verzichtet werden.
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Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Zur Behandlung einer Patientin ist während des 1. Drittels (Trimesters) der Schwangerschaft eine medizinische Beratung zur Schwangerschaftsunterbrechung zwingend erforderlich. Nach dem 1. Trimester der Schwangerschaft sollte bei nicht aufzuschiebender Dringlichkeit der Therapie eine Chemotherapie nur nach vorheriger Aufklärung über das geringe, aber nicht auszuschließende Risiko einer Missbildung durchgeführt werden.
Frauen sollten während der Behandlung mit Ifosfamid nicht schwanger werden. Frauen
im gebärfähigen Alter sollten, falls eine Behandlung notwendig ist, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Stillzeit
Ifosfamid kann in die Muttermilch übergehen. Während der Behandlung darf daher nicht gestillt werden.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Ifosfamid hat Auswirkungen auf Oogenese (Entwicklung einer befruchteten Eizelle) und Spermatogenese (Bildung von Spermien). Es kann bei beiden Geschlechtern Unfruchtbarkeit verursachen. Ifosfamid kann vorübergehende oder permanente Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung) bei Frauen sowie Oligospermie oder Azoospermie (verminderte oder fehlende Spermienanzahl im Ejakulat) bei Jungen während der Vorpubertät verursachen.
Männer, die mit Ifosfamid behandelt werden, sollten daher vor Therapiebeginn über die Möglichkeit einer Spermakonservierung informiert werden.
Ifosfamid ist sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Keimzellen erbgutschädigend (genotoxisch und mutagen). Während der Behandlung mit Ifosfamid dürfen daher Frauen nicht schwanger werden und Männer keine Kinder zeugen.
Männer sollten auch innerhalb der ersten 6 Monate nach dem Ende der Therapie auf keinen Fall ein Kind zeugen.
Sexuell aktive Frauen und Männer müssen während dieser Zeiträume eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Ifosfamid kann durch Auslösung einer Enzephalopathie (krankhafte Veränderung des Gehirns) - besonders bei gleichzeitiger Anwendung von auf das Zentralnervensystem wirkenden Arzneimitteln oder Alkohol - und durch Auslösung von Übelkeit und Erbrechen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen.