Wenn das Sehvermögen beeinträchtigt wird oder Auswirkungen auf die Augen wahrgenommen werden, ist unverzüglich ein Augenarzt hinzuzuziehen.
Tarivid darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Ofloxacin, andere Antibiotika aus derselben Wirkstoffgruppe (sog. „Chinolone“) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie unter Epilepsie leiden oder bei Ihnen schon epilepsieähnliche Krampfanfälle aufgetreten sind,
- wenn bei Ihnen durch eine frühere Behandlung mit Chinolon-Antibiotika eine Sehnenerkrankung aufgetreten ist,
- wenn Sie schwanger sind oder stillen,
- bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum, da ansonsten Wachstumsstörungen auftreten könnten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Tarivid anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tarivid ist erforderlich:
- Wenn bei Ihnen bereits nach der ersten Anwendung oder später eine Überempfindlichkeit oder eine allergische Reaktion auftritt, die bis zum lebensbedrohlichen Schock führen kann. Brechen Sie sofort die Behandlung ab und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, der geeignete Maßnahmen ergreifen wird.
- Wenn Sie an einer bestehenden Schädigung des Gehirns leiden oder in der Vergangenheit gelitten haben (z. B. durch Schlaganfall oder Schädelverletzung): Tarivid darf nur mit Vorsicht gegeben werden, da es vermehrt zu Krampfanfällen kommen kann. Wenn während der Behandlung bei Ihnen Krampfanfälle auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden. Informieren Sie unverzüglich einen Arzt, der über Ihre weitere Therapie entscheidet.
- Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, wie z. B. bestimmte entzündungshemmende Arzneimittel oder bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (wie Theophyllin): Es können ebenfalls vermehrt Krampfanfälle auftreten. Wenn Sie Krampfanfälle erleiden, brechen Sie sofort die Behandlung ab und informieren Sie unverzüglich einen Arzt, der über Ihre weitere Therapie entscheidet.
- Wenn während oder nach einer Behandlung mit Tarivid starker, anhaltender, unter Umständen blutiger Durchfall auftritt: Das kann ein Hinweis auf eine schwere, mit der Anwendung von Antibiotika in Zusammenhang stehende Darmentzündung sein. In diesen Fällen muss die Anwendung von Tarivid sofort abgebrochen und entsprechende ärztliche Maßnahmen ergriffen werden. Bei Auftreten von starkem Durchfall informieren Sie daher unverzüglich Ihren Arzt.
- Wenn bei Ihnen während oder kurz nach der Behandlung mit Tarivid Sehnenbeschwerden auftreten: Stellen Sie bitte die betroffenen Gliedmaßen ruhig (zur Vermeidung einer Schädigung der Sehne) und verständigen Sie unverzüglich Ihren Arzt. Das Risiko eines Sehnenabrisses ist erhöht, wenn Sie gleichzeitig kortisonhaltige Arzneimittel verwenden.
- Wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden: Die Dosis muss von Ihrem Arzt entsprechend angeglichen werden.
- Wenn Sie in der Vergangenheit eine psychotische Störung gehabt haben oder an einer psychiatrischen Erkrankung leiden, darf Tarivid nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Wenn es während der Behandlung bei Ihnen zu einem selbstgefährdenden Verhalten (bis hin zum Suizidversuch) kommt, müssen Sie die Behandlung mit Tarivid abbrechen und umgehend einen Arzt informieren.
- Wenn bei Ihnen eine Leberschädigung vorliegt: Tarivid darf nur unter Überwachung der Leberfunktion eingesetzt werden. Falls bei Ihnen während der Behandlung Anzeichen einer Lebererkrankung auftreten, z. B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, dunkler Harn, Juckreiz, Bauchschmerzen: Brechen Sie in diesem Fall die Behandlung ab und verständigen Sie umgehend einen Arzt.
- Wegen einer möglichen Überempfindlichkeit der Haut (z. B. Sonnenbrand-ähnliche Reaktionen): Setzen Sie sich nicht unnötig starkem Sonnenlicht aus und vermeiden Sie während der Behandlung künstliche UV-Bestrahlung (Höhensonne, Solarium).
- Wegen einer vorangehenden oder gleichzeitigen Behandlung mit Blutverdünnungsmitteln (sog. „Vitamin-K-Antagonisten“): In diesem Fall wird der Arzt Ihre Blutgerinnung mit geeigneten Tests (Koagulationstest) besonders überwachen.
- Wenn Sie an einem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (sehr selten auftretende, angeborene Stoffwechselerkrankung) leiden: Ihr Arzt wird die Tarivid-Behandlung streng überwachen, da es zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) kommen kann.
- Herzprobleme Bei der Einnahme dieser Art von Arzneimitteln ist Vorsicht geboten. Wenn
- Sie an einer angeborenen Verlängerung des QT-Intervalls leiden (sichtbar in einem EKG, einer elektrischen Aufnahme des Herzens) oder wenn es in Ihrer Familie derartige Fälle gibt,
- Sie an einer Störung des Salzhaushaltes im Blut leiden (vor allem niedrige Spiegel von Kalium oder Magnesium im Blut),
- Sie einen sehr langsamen Herzrhythmus (genannt „Bradykardie“), ein schwaches Herz („Herzinsuffizienz“), oder einen Herzinfarkt („Myokardinfarkt“) erlitten haben,
- Sie weiblich oder älter sind,
- Sie andere Arzneimittel einnehmen, die eine Veränderung des EKG bewirken (siehe Abschnitt „Bei Einnahme/Anwendung“ von Tarivid mit anderen Arzneimitteln“),
sollten Sie besonders vorsichtig sein.
In diesen Fällen muss Ihr Arzt die Behandlung mit Tarivid streng überwachen.
- Wenn Sie Diabetiker sind: Der Blutzuckerspiegel kann stärker absinken. Kontrollieren Sie daher während der Behandlung Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig.
- Wenn bei Ihnen während der Behandlung eine Berührungsunempfindlichkeit in Armen oder Beinen auftritt: Der Arzt wird gegebenenfalls die Behandlung abbrechen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Weitere Hinweise:
Bei einer längeren Behandlung mit Antibiotika können bestimmte Keime unempfindlich („resistent“) gegen den Wirkstoff werden. Ihr Arzt wird Sie daher entsprechend überwachen und zusätzlich auftretende Infektionen rasch entsprechend behandeln.
Wenn Sie längere Zeit mit Tarivid behandelt werden, wird Ihr Arzt das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktion regelmäßig überprüfen.
Wenn Sie an einer bestimmten schweren Muskelerkrankung leiden (sog. „Myasthenie“), kann sich diese Erkrankung während einer Behandlung mit Tarivid verschlechtern.
Die Anwendung des Arzneimittels Tarivid kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Tarivid zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Tarivid und andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Dazu zählen:
- bestimmte Arzneimittel, die ebenfalls vermehrt Krampfanfälle auslösen können (z. B. bestimmte entzündungshemmende Arzneimittel, wie Schmerzmittel oder Rheumamittel).
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (wie z. B. Theophyllin).
- Berichten Sie unbedingt Ihrem Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die den Herzrhythmus verändern können:
- Arzneimittel, die zur Gruppe der Anti-Arrhythmika gehören (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibulidid),
- trizyklische Antidepressiva,
- manche antimikrobiellen Arzneimittel (die zur Gruppe der Makrolide gehören),
- manche Antipsychotika.
- Arzneimittel, die den Blutdruck senken können, bzw. Arzneimittel mit beruhigender bzw. narkotisierender Wirkung.
- bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der Blutgerinnung (sog. „Vitamin-K-Antagonisten“). Es kann zu einer Veränderung der Gerinnungswerte bei den entsprechenden Blutuntersuchungen kommen bzw. sogar zum Auftreten von Blutungen (unter Umständen mit schwerem Verlauf). Daher sind während der Behandlung mit Tarivid die Testergebnisse zur Blutgerinnung besonders zu beachten.
- bestimmte Arzneimittel, die die Nierenfunktion beeinflussen, wie z. B. Probenecid (zur Behandlung von Gicht), Cimetidin (zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren), Furosemid (gegen hohen Blutdruck) oder Methotrexat (gegen bestimmte Krebserkrankungen).
- Arzneimittel mit dem Wirkstoff Glibenclamid (gegen Zuckerkrankheit).
Laboruntersuchungen:
Bestimmte Labortests können durch Tarivid falsche Ergebnisse liefern (falsch-positiv: Opiat- und Porphyrinbestimmung; falsch-negativ: Nachweis von Tuberkulosebakterien).
Ihr Arzt oder Apotheker verfügt über eine Liste jener Arzneimittel, bei denen eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist und kann Sie gegebenenfalls beraten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Tarivid darf während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht angewendet werden, da Ofloxacin
– der Wirkstoff in Tarivid – schädigend auf das Kind wirken kann.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Durch möglicherweise auftretende Nebenwirkungen (z. B. Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen) kann Ihre Konzentrations- bzw. Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden. Achten Sie darauf, bevor Sie ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen.
Tarivid enthält 15,4 mmol (354 mg) Natrium pro 100 ml. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.