Vanycin darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Vancomycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schon einmal Probleme mit diesem oder irgendeinem anderen Arzneimittel hatten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Vanycin bei Ihnen angewendet wird:
- wenn Sie Nierenprobleme haben,
- wenn Sie an Schwerhörigkeit leiden,
- wenn Sie älter als 60 Jahre alt sind,
- wenn Sie allergisch gegen das Antibiotikum Teicoplanin sind.
Während der Behandlung mit Vanycin werden Ihre Blutwerte, Ihre Leber-, Nieren- und Hörfunktion regelmäßig überprüft. Ihr Arzt wird möglicherweise die Dosis daraufhin anpassen.
Um allergische Reaktionen zu verhindern, erhalten Sie Vanycin langsam (max. 10 mg/min) und ausreichend verdünnt über mindestens 60 Minuten in eine Vene infundiert. Falls Ihnen die Infusion zu schnell verabreicht wird, können Sie Beschwerden einer Überempfindlichkeitsreaktion, wie z. B. Blutdruckabfall, Hautrötung oder Hautausschlag entwickeln. Diese Reaktionen klingen gewöhnlich nach Abbruch der Infusion ab.
Ebenfalls kann eine zu schnelle Gabe Schmerzen und Entzündungen sowie ein Blutgerinnsel an der Injektionsstelle verursachen. Die Infusionsstellen sollten zudem regelmäßig gewechselt werden.
Wenn Sie bereits an Hörproblemen leiden oder gleichzeitig andere das Gehör schädigende Substanzen erhalten, kann bei Ihnen ein vorübergehender oder dauerhafter Gehörverlust eintreten, der sich möglicherweise durch Ohrgeräusche (Tinnitus) ankündigt. Ihr Arzt wird deshalb Ihren Blutspiegel und Ihre Gehörfunktion in regelmäßigen Zeitabständen überprüfen.
Wenn Sie unter Nierenschwäche leiden oder noch mit weiteren Arzneimitteln behandelt werden, die für die Nieren schädlich sind, ist das Risiko für schädliche Wirkungen durch Vanycin stark erhöht. Ihr Arzt wird daher Kontrolluntersuchungen durchführen.
Wenn Sie wegen einer entzündlichen Darminfektion behandelt werden, können Sie nach der oralen Einnahme (über den Mund oder eine Magensonde) von Vanycin auch Nebenwirkungen entwickeln, die gewöhnlich bei der intravenösen Verabreichung auftreten. Darauf ist besonders zu achten, wenn Ihre Nieren nur eingeschränkt arbeiten.
Wenn Sie während oder nach der intravenösen Therapie schwere, anhaltende Durchfälle bekommen, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt, damit diese so schnell wie möglich behandelt werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Säuglingen und Kindern ist Vancomycin mit besonderer Vorsicht anzuwenden, weil ihre Nieren noch nicht vollständig entwickelt sind. Die Vancomycin-Konzentrationen im Blut sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Anwendung von Vanycin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Amphotericin B)
- Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (andere Antibiotika, wie z. B. Aminoglykoside, Streptomycin, Neomycin, Gentamicin, Kanamycin, Amikacin, Bacitracin, Tobramycin, Polymyxin B, Colistin)
- Arzneimittel, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen (Ciclosporin)
- Harntreibende Arzneimittel (Schleifendiuretika)
- Arzneimittel gegen Krebs (Cisplatin)
- Narkosemittel (wenn Sie eine Vollnarkose bekommen)
- Arzneimittel zur Entspannung der Muskulatur während der Narkose (Muskelrelaxantien)
- orale Kontrazeptiva (die „Pille“)
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Vanycin sollte während der Schwangerschaft nur wenn unbedingt erforderlich verabreicht werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie Vanycin erhalten sollen.
Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen, denn Vanycin geht in die Muttermilch über. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie während der Behandlung mit Vanycin das Stillen unterbrechen müssen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Vanycin enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.