Vancomycin

ATC CodeA07AA09, J01XA01, S01AA28
CAS-Nummer1404-90-6
PUB-Nummer14969
Drugbank IDDB00512
SummenformelC66H75Cl2N9O24
Molare Masse (g·mol−1)1449,27
Aggregatzustandfest
Dichte (g·cm−3)1,7

Grundlagen

Das Glykopeptid-Antibiotikum Vancomycin wird als Reserveantibiotikum zur Therapie von Infektionen mit grampositiven Bakterien verwendet. Die Indikationen umfassen schwere Erkrankungen wie Blutvergiftung, infektiöse Endokarditis oder Knochenmarkentzündung insbesondere durch Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA). Weitere Anwendungsgebiete sind Infektionen mit Koagulase-negativen Staphylokokken oder Clostridioides-difficile-assoziierte Diarrhö.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Das Antibiotikum behindert die bakterielle Zellwandsynthese, indem es den Einbau wichtiger Bausteine wie N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure blockiert. Durch die damit verminderte osmotische Resistenz mit folgender Lyse erklärt sich die bakterizide Wirkung auf stoffwechselaktive Bakterien. Das Antibiotikum wirkt jedoch nur auf grampositive Erreger. Gegenüber gramnegativen Keimen ist es unwirksam. 

Pharmakokinetik

Die Bioverfügbarkeit von Vancomycin bei oraler Anwendung ist sehr gering. Die einzige Indikation mit oraler Anwendung stellt die Clostridioides-difficile-assoziierte Diarrhö dar, da hier die Erreger direkt im Darm bekämpft werden können und eine Aufnahme in den Blutkreislauf nicht nötig ist. Bei intravenöser Applikation beträgt die Halbwertszeit etwa 6 Stunden. Das Antibiotikum ist zur Hälfte an Plasmaeiweiß gebunden und wird hauptsächlich über die Nieren eliminiert. 

Wechselwirkungen

Arzneimittel, die ebenfalls die Nieren oder das Gehör schädigen können, wie bestimmte Antibiotika oder Schmerzmittel könnten diese Nebenwirkungen verstärken.

Toxizität

Nebenwirkungen

Unerwünschte Wirkungen stellen insbesondere Ohr- und Nierenschädigung sowie allergische Reaktionen dar. Bei zügiger intravenöser Injektion kann das Histamin-vermittelte „Red-Man-Syndrom“ mit Rötung, Juckreiz, Brennen, Blutdruckabfall und Angioödem auftreten. 

Zur Reduzierung von Nebenwirkungen erfolgen bei intravenöser Applikation regelmäßige Kontrollen der Blutkonzentration, außerdem sollte bei eingeschränkter Nierenfunktion die Dosierung entsprechend reduziert werden. 

Toxikologische Daten

Tierexperimente zeigten eine verstärkte Nierenschädigung bei Kombination von Vancomycin mit anderen nephrotoxischen Medikamenten wie beispielsweise Aminoglykosiden. Klinische Studien am Menschen zeigten hierzu jedoch unterschiedliche Ergebnisse und konnten keine Dosis-Wirkungsbeziehung nachweisen. 

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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