CODICONTIN®

CODICONTIN®
Wirkstoff(e)Dihydrocodein, Dihydrocodeintartrat
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberMundipharma Medical Company
ATC CodeN02AA08
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeOpioide

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Codicontin ist ein Schmerzmittel zur Behandlung mittelstarker andauernder Schmerzen. Es enthält den Wirkstoff Dihydrocodein. Dieses wird nach der Einnahme von Codicontin im Magen-Darm-Trakt langsam herausgelöst und in den Körper aufgenommen. Die schmerzhemmende Wirkung hält deshalb über etwa 12 Stunden an.

Codicontin darf nur auf Verschreibung und unter regelmässiger Kontrolle des Arztes/der Ärztin verwendet werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann ist bei der Einnahme von Codicontin Vorsicht geboten?

  • Wenn Sie älter oder körperlich schwach sind,
  • bei Atembeschwerden,
  • bei periodischen Atemstillständen während des Schlafs (Schlafapnoe),
  • bei stark eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion,
  • bei Unterfunktion der Schilddrüse,
  • bei Kopfverletzungen, Bewusstseinsstörungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen,
  • bei Erkrankungen der Gallenwege,
  • bei Entzündung der Bauchspeicheldrüse,
  • bei Funktionsschwäche der Nebennierenrinden (Addisonscher Krankheit),
  • bei vergrösserter Prostata mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen,
  • bei Verstopfung,
  • bei Einnahme von Arzneimitteln aus der Gruppe der Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer); Codicontin ist nicht für die gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern oder innerhalb der 14 Tage nach Unterbruch solcher Therapie vorgesehen,
  • wenn Sie stillen.

Bei längerfristiger Anwendung von Codicontin kann es zu einer Gewöhnung kommen. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise für die erwünschte schmerzlindernde Wirkung eine höhere Dosis benötigen. Ändern Sie keinesfalls die Dosierung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.

Die längerfristige Einnahme von Codicontin kann ausserdem zu körperlicher Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome wie Unruhe, Schweissausbrüche und Muskelschmerzen auftreten. Wenn Sie die Therapie nicht mehr benötigen, sollten Sie die Tagesdosis nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin schrittweise reduzieren.

Der Wirkstoff Dihydrocodein hat ein Missbrauchspotential ähnlich wie alle anderen starken morphinähnlichen Schmerzmittel. Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit ist möglich. Bei bestehendem oder früherem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch oder bei psychischen Störungen sollte die Einnahme von Codicontin vermieden werden.

Bei längerfristiger Einnahme von morphinähnlichen Schmerzmitteln wie Codicontin können reversible hormonelle Veränderungen wie eine Unterfunktion der Nebennierenrinde mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder niedrigem Blutdruck bzw. eine Unterfunktion der Geschlechtsorgane mit Symptomen wie Abnahme der Libido, Erektionsstörungen oder Ausbleiben der Regelblutung auftreten.

Bestimmte Arzneimittel können die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen (insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion (Atemdepression), tiefer Blutdruck, Schläfrigkeit und/oder Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit) erhöhen, welche in schweren Fällen zu ausgeprägter Benommenheit, Koma und Tod führen können:

  • andere morphinähnliche Schmerzmittel (Opioide),
  • Schlaf- und Beruhigungsmittel (wie z.B. Benzodiazepine),
  • bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, Reisekrankheit oder Übelkeit,
  • bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen oder Psychosen,
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen und bestimmten Schmerzzuständen (Gabapentin, Pregabalin).

Informieren Sie unbedingt Ihren Arzt/Ihre Ärztin bzw. Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin, wenn Sie eines dieser Arzneimittel anwenden und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.

Trinken Sie während der Behandlung mit Codicontin keinen Alkohol. Die Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit Codicontin kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen und das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlust, erhöhen, was in schweren Fällen zu Koma und Tod führen kann.

Wenn Sie gleichzeitig hustenstillende Mittel gegen trockenen Husten einnehmen, kann deren Wirkung verstärkt werden. Wenn Sie gleichzeitig schleimlösende Hustenmittel einnehmen, kann der hustenstillende Effekt von Codicontin den erwünschten Effekt der schleimlösenden Hustenmittel abschwächen und das Risiko eines Schleimstaus in den Atemwegen erhöhen.

Codicontin kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, ob Sie Auto fahren, Maschinen bedienen oder gefährliche Arbeiten ausführen dürfen.

Codicontin Tabletten retard enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie Codicontin daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Codicontin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er/sie wird über die Anwendung von Codicontin entscheiden. Eine längerfristige Anwendung von Codicontin während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen.

Stillzeit

Während der Stillzeit sollte Codicontin nicht eingenommen werden, ausser Ihr Arzt/Ihre Ärztin hat es Ihnen ausdrücklich erlaubt.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Codicontin immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin ein. Bitte fragen Sie bei lhrem Arzt/Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin nach, wenn Sie nicht ganz sicher sind. Die Dosierung hängt von der Stärke Ihrer Schmerzen und Ihrer individuellen Empfindlichkeit ab.

Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren

Die übliche Dosierung bei Behandlungsbeginn ist 2x täglich 1 Codicontin 60 mg Tablette retard. In besonderen Fällen kann der Arzt/die Ärztin die Behandlung mit einer tieferen Dosierung beginnen. Bei unzureichender Schmerzlinderung kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosis auf 90 mg oder 120 mg 2x täglich erhöhen.

Die Tabletten retard sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit alle 12 Stunden, üblicherweise morgens und abends, nach einem festen Zeitplan eingenommen werden. Die Einnahme kann während oder zwischen den Mahlzeiten erfolgen.

Die Tabletten retard dürfen an der Bruchrille halbiert (wenn die verordnete Dosierung dies erfordert), aber nicht weiter zerkleinert, zerbissen oder zerkaut werden.

Halten Sie sich genau an den vom Arzt/von der Ärztin vorgeschriebenen Einnahmerhythmus. Um vor den Schmerzen oder ihrem Wiederauftreten optimal geschützt zu sein, ist es wichtig, dass die Tabletten retard in regelmässigen, vom Arzt/von der Ärztin bestimmten Abständen eingenommen werden. Warten Sie nicht mit der Einnahme, bis Sie wieder Schmerzen verspüren.

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren

Über die Anwendung von Codicontin 60 mg Tabletten retard bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Codicontin 90 mg und 120 mg Tabletten retard sind für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Codicontin nicht eingenommen werden?

  • Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe sind,
  • bei schwerer Beeinträchtigung der Atemfunktion, d.h. wenn Ihre Atmung deutlich abgeflacht und verlangsamt ist (schwere Atemdepression),
  • wenn Sie eine schwere chronische Lungenerkrankung haben, die mit einer Verengung der Atemwege verbunden ist (schwere chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD)),
  • bei schwerem Bronchialasthma,
  • bei schwerer Druckerhöhung im rechten Herzen infolge von Lungenhochdruck (schweres Cor pulmonale).

Welche Nebenwirkungen kann Codicontin haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Codicontin auftreten:

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

Verstopfung. Mit einer ballaststoffreichen Ernährung und genügender Trinkmenge kann dem entgegengewirkt werden.

Zu Beginn der Therapie können häufig Übelkeit und Erbrechen auftreten, welche meistens innert weniger Tage verschwinden, gelegentlich aber auch einer Behandlung bedürfen.

Weitere häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Kopfschmerzen, Haut- oder Schleimhautschwellungen, Verwirrtheit, Arzneimittelabhängigkeit, Halluzinationen, Stimmungsveränderung, Euphorie, Missstimmung, Krampfanfälle, Schwindelgefühl, Missempfindungen/Kribbeln, Trägheit, Drehschwindel, Atemnot, Durchfall, Gallenkolik, Schwitzen, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, Harnverhalten, schwere Schläfrigkeit bis Benommenheit (Sedierung), Schwäche, Müdigkeit, Unwohlsein, Entzugserscheinungen.

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)

Tiefer Blutdruck, Erhöhung der Leberwerte.

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)

Verlangsamung und Abflachung der Atmung (Atemdepression), Darmverschluss.

Ausserdem können periodische Atemstillstände während des Schlafs (Schlafapnoe-Syndrom) oder Gewöhnung bei längerfristiger Anwendung auftreten.

Bei vermuteter Überdosierung ist sofort der Arzt/die Ärztin zu benachrichtigen, der/die entsprechende Gegenmassnahmen einleiten wird. Zeichen einer Überdosierung sind verengte Pupillen, extreme Verlangsamung der Atmung, tiefer Blutdruck und Puls, narkoseartige Zustände.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arztpraxis, Apotheke) zur fachgerechten Entsorgung zurückbringen.

Lagerungshinweis

Vor Feuchtigkeit schützen und nicht über 30°C lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Hinweise

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Codicontin enthalten?

Wirkstoffe

1 Tablette retard enthält 60,00 mg, 90,00 mg bzw. 120,00 mg Dihydrocodeinhydrogentartrat, entsprechend 40,05 mg, 60,08 mg bzw. 80,11 mg Dihydrocodein.

Hilfsstoffe

Codicontin 60 mg: Lactose (58,40 mg pro Tablette retard), Hydroxyethylcellulose, Cetostearylalkohol, Magnesiumstearat, Talkum, Hypromellose, Polydextrose, Macrogol 4000.

Codicontin 90 mg: Lactose (40,50 mg pro Tablette retard), Hydroxyethylcellulose, Cetostearylalkohol, Magnesiumstearat, Talkum, Hypromellose, Polydextrose, Macrogol 4000.

Codicontin 120 mg: Lactose (54,00 mg pro Tablette retard), Hydroxyethylcellulose, Cetostearylalkohol, Magnesiumstearat, Talkum, Hypromellose, Polydextrose, Macrogol 4000.

Zulassungsnummer

53027 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Codicontin? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Packungen zu 30 und 60 Tabletten retard.

Zulassungsinhaberin

Mundipharma Medical Company, Hamilton/Bermuda, Zweigniederlassung Basel.

Diese Packungsbeilage wurde im November 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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