Rytmonorm®

Rytmonorm®
Wirkstoff(e)Propafenon, Propafenonhydrochlorid
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberMylan Pharma GmbH
ATC CodeC01BC03
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntiarrhythmika, Klasse I und III

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Rytmonorm beeinflusst den Herzrhythmus. Es ist ein Arzneimittel, welches zur Vorbeugung und Behandlung von zu rascher und/oder unregelmässiger Herzfrequenz verwendet wird.

Rytmonorm darf nur unter ständiger Kontrolle des Arztes bzw. der Ärztin eingenommen werden.

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann ist bei der Einnahme von Rytmonorm Vorsicht geboten?

Unter der Behandlung mit Rytmonorm kann das Reaktionsvermögen soweit verändert werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.

Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, die eine Hemmung der Herzfrequenz und/oder der Kontraktionskraft des Herzens bewirken (z.B. Beta-Blocker, Lokalanästhetika, trizyklische Antidepressiva), ist die Möglichkeit einer Wirkungsverstärkung vorhanden. Informieren Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin, wenn Sie an einer Atemwegserkrankung, wie z.B. Asthma leiden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin über jegliche Symptome einer Infektion, wie z.B. Fieber, Halsschmerzen oder Schüttelfrost.

Wechselwirkungen des Wirkstoffes Propafenon mit blutverdünnenden Arzneimitteln sind möglich. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird deshalb eine sorgfältige Kontrolle des Gerinnungsstatus durchführen.

Wechselwirkungen sind ausserdem möglich mit den Herzmitteln Digoxin, Chinidin und Amiodaron, dem Magensäurehemmer Cimetidin, mit Ketoconazol, einem Arzneimittel gegen Pilzinfektionen, mit dem Antibiotikum Erythromycin sowie mit Grapefruitsaft. Weitere bekannte Wechselwirkungen sind zudem mit dem Virenmittel Ritonavir, den Antidepressiva Venlafaxin, Fluoxetin und Paroxetin, dem Lokalanästhetikum / Mittel gegen Herzrhythmusstörungen Lidocain sowie mit dem Schlafmittel / Antiepileptikum Phenobarbital möglich. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird daher gegebenenfalls anhand der Resultate einer Blutprobe die Dosierungsanweisungen für Ihre Medikamente ändern.

Bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die erforderliche niedrigere Dosierung von Rytmonorm unter EKG-Kontrolle ermitteln.

Da Rytmonorm die Funktion eines Herzschrittmachers beeinflussen kann, sollte ein solcher gegebenenfalls überprüft und neu eingestellt werden.

Rytmonorm Filmtabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Rytmonorm während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Das Arzneimittel soll in der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit nicht eingenommen werden, es sei denn, dass Ihnen Ihr Herzspezialist bzw. Ihre Herzspezialistin Rytmonorm aus zwingenden Gründen verordnet hat.

Wenn Sie schwanger sind, oder eine Schwangerschaft planen, teilen Sie es Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit.

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin setzt die für Sie geeignete Dosierung fest; die nachfolgenden Dosierungsangaben sind nur als Hinweis zu betrachten. Eine Dosisänderung oder ein Absetzen der Behandlung sollte nicht ohne vorherige Rückfrage beim Arzt bzw. bei der Ärztin vorgenommen werden.

Die Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 3x täglich 1 Filmtablette Rytmonorm 150 mg bis 2x täglich 1 Filmtablette Rytmonorm 300 mg.

Die Filmtabletten sollten wegen des bitteren Geschmacks und der oberflächenanästhesierenden Wirkung des Wirkstoffes (Taubheitsgefühl im Mund) unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach dem Essen eingenommen werden.

Die Anwendung von Rytmonorm ist eine Dauertherapie; ausser im Notfall ist ein abruptes Absetzen zu vermeiden, stattdessen soll die Dosierung bei Bedarf ausschleichend reduziert werden.

Die Anwendung und Sicherheit von Rytmonorm bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Rytmonorm nicht eingenommen werden?

Rytmonorm darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Propafenon sowie bei Herzmuskelschwäche; bei nicht durch unregelmässige Herzfrequenz bedingtem Schockzustand; bei zu langsamer Herzfrequenz; bei bestehenden übermässigen Störungen der Erregungsbildung im Herzen; bei bekanntem Brugada Syndrom; bei Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes; bei schweren Lungenerkrankungen sowie bei ausgeprägt tiefem Blutdruck; bei Myasthenia gravis (eine krankhafte Muskelschwäche). Innerhalb der ersten drei Monate nach einem Herzinfarkt darf Rytmonorm nicht angewendet werden. Rytmonorm darf nicht von Patienten eingenommen werden, die gleichzeitig Ritonavir einnehmen.

Welche Nebenwirkungen kann Rytmonorm haben?

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)

Sehr häufig können Schwindelgefühle und Herzklopfen auftreten,

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

Häufig werden Angstgefühle, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, auffallend langsamer oder schneller Puls, Atemnot, Schmerzen im Unterleib und in der Brust, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Mundtrockenheit, Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Fieber (Pyrexie) beobachtet.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Gelegentlich können Appetitlosigkeit, Alpträume, Ohnmachtszustände, Störungen unwillkürlicher Bewegungsabläufe (extrapyramidale Symptome), Hautkribbeln Drehschwindel, Blähungen, Darmwinde (Flatulenz), allergische Hauterscheinungen wie Rötungen (Erythem), Hautausschlag (Exanthem) oder Nesselfieber/Juckreiz (Urticaria) sowie Erektionsstörungen auftreten.

Da gelegentlich eine Abnahme von bestimmten Blutzellen beobachtet werden kann, wird Ihr Arzt gegebenenfalls Ihr Blut kontrollieren. Störungen bilden sich auch hier nach Absetzen der Behandlung wieder voll zurück.

Einzelfälle

Des Weiteren wurden als Nebenwirkungen allergische Reaktionen, Verwirrtheitszustände, Konvulsionen (Krämpfe), Unruhe, Herzbeschwerden, lageabhängiger niedriger Blutdruck, Brechreiz, Magen-Darm-Störungen und Gelbsucht beobachtet.

Da Rytmonorm den Herzrhythmus beeinflusst, kann durch diese Art von Arzneimitteln auch eine Rhythmusstörung neu auftreten oder verstärkt werden.

In einigen Fällen wurde nach hochdosierter Einnahme von Rytmonorm eine Verminderung der Spermienzahl beobachtet. Diese Erscheinung ist nach Absetzen der Behandlung voll reversibel; da die Behandlung mit Rytmonorm lebenswichtig sein kann, darf das Präparat wegen dieser Nebenwirkung nicht ohne ärztliche Anweisung abgesetzt werden.

Einzelfälle von allergisch bedingten schweren Störungen der Bildung von weissen Blutzellen (Agranulozytose) wurden bekannt.

Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen eine schwerwiegende Hautreaktionen auftrtt: wie roter, schuppiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und Blasen (exanthematische Pustulose).

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Rytmonorm enthalten?

1 Filmtablette enthält

Wirkstoffe

150 mg, respektive 300 mg Propafenonhydrochlorid

Hilfsstoffe

Maisstärke, Copovidon, Crospovidon, Magnesiumstearat, Hypromellose, Macrogol 6000, Talk, Titandioxid E (171), Natriumdodecylsulfat, gereinigtes Wasser.

Zulassungsnummer

45118 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Rytmonorm? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Rytmonorm 150 mg und 300 mg erhalten Sie in Packungen zu 50 oder 100 Filmtabletten.

Zulassungsinhaberin

Mylan Pharma GmbH, 6312 Steinhausen

Diese Packungsbeilage wurde im August 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

[Version 208 D]

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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