Bei Einnahme von Azathioprin 50mg Tabletten medac mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung können Azathioprin 50mg Tabletten medac die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe oder Präparategruppen beeinflussen, beziehungsweise können Azathioprin 50mg Tabletten medac selbst in ihrer Wirkung durch diese Arzneistoffe / Präparategruppen beeinflusst werden.
Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (Mittel zur Behandlung von Gicht) hemmen den Abbau von Azathioprin 50mg Tabletten medac. Daher sollte bei gleichzeitiger Anwendung eines dieser Präparate die Dosis von Azathioprin 50mg Tabletten medac auf ein Viertel der normalen Dosis verringert werden.
Azathioprin 50mg Tabletten medac können die Wirkung folgender Arzneimittel, die in der Narkose zur Muskelerschlaffung eingesetzt werden, verändern: Die Wirkung von Tubocurarin und ähnlich wirkenden Mitteln (nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien) wird abgeschwächt. Die Wirkung von Succinylcholin und ähnlich wirkenden Mitteln (depolarisierende Muskelrelaxanzien) wird verstärkt.
- Olsalazin, Mesalazin und Sulfasalazin (Mittel zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin 50mg Tabletten medac verstärken.
- Die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin kann durch gleichzeitige Anwendung von Azathioprin 50mg Tabletten medac vermindert werden.
- Captopril (ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzleistungsschwäche), Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Antibiotikum), Cimetidin (Magen-Darm-Mittel) und
Indometacin (Mittel gegen Rheuma) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin 50mg Tabletten medac verstärken.
- Die gleichzeitige Anwendung von Penicillamin (Rheumamittel) oder Zytostatika (Mittel gegen bösartige Tumoren) kann die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin 50mg Tabletten medac verstärken und muss daher vermieden werden.
- Eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff während der Behandlung mit Azathioprin 50mg Tabletten medac kann möglicherweise zu schädlichen Reaktionen führen und muss daher vermieden werden. Bei Impfstoffen aus abgetöteten Erregern ist ein verminderter Impferfolg wahrscheinlich. Ihr Arzt wird den Impferfolg gegebenenfalls überprüfen.
- Furosemid (ein harntreibendes Mittel) kann möglicherweise den Abbau von Azathioprin, dem Wirkstoff in Azathioprin 50mg Tabletten medac, hemmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel können Azathioprin 50mg Tabletten medac Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen durch Viren, Pilze und Bakterien, auch Infektionen mit Protozoen, bei Transplantatempfängern, die Azathioprin 50mg Tabletten medac in Kombination mit anderen Immunsuppressiva erhalten
Häufig: Infektionen (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen) bei Patienten mit anderen Indikationen
Gelegentlich: Infektionen (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen) bei den anderen Patienten
Wenn Sie Azathioprin 50mg Tabletten medac allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Unterdrückung der Immunreaktion, insbesondere mit Glukokortikosteroiden, einnehmen, können Sie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen) einschließlich schwerer oder untypisch verlaufender Infektionen durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV), das Windpocken und Gürtelrose (Herpes zoster) verursacht, und durch andere infektiöse Erreger haben. In diesen Fällen sollte die Dosis reduziert bzw. die Behandlung unterbrochen werden und gleichzeitig sofort eine hochdosierte antiinfektiöse Therapie eingeleitet werden.
Wenn Sie Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte sofort Ihren behandelnden Arzt Sie müssen Ihrem Arzt zudem jeglichen Kontakt mit Personen, die an Windpocken oder Gürtelrose (Herpes zoster) erkrankt sind, unverzüglich mitteilen.
Nicht bekannt: Fortschreitende Veränderung der weißen Hirnsubstanz (progressive multifokale Leukenzephalopathie [PML]). Sprechen Sie bitte umgehend mit Ihrem Arzt, wenn Sie Symptome wie Schwäche oder Lähmung der Muskulatur, Gang- oder Sprachstörungen bei sich bemerken, da dies ein Hinweis auf eine Veränderung der weißen Hirnsubstanz sein kann (PML).
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)
Selten: bösartige Neubildungen, wie z.B. Brustkrebs, akute myeloische Leukämie (bestimmte Form des weißen Blutkrebses), Myelodysplasien (Blutbildungsstörungen aufgrund einer Knochenmarkerkrankung), Non-Hodgkin-Lymphome (Krebserkrankungen, welche vom lymphatischen Gewebe, den Lymphknoten, den Rachenmandeln, der Milz oder anderen Organen ausgehen), Adeno- und Plattenepithelkarzinome und Retikulumzellkarzinom (Krebserkrankungen, welche von verschiedenen Geweben ausgehen), Karzinome der Haut (Melanom und andere Karzinome), Sarkome (Kaposi-Sarkom und andere Karzinome) und Zervixkarzinome in situ.
Bei einem Patienten trat ein Blasentumor auf, bei einem anderen Leberkrebs (primäres Leberzellkarzinom).
Nierentransplantatempfänger, welche mit Azathioprin behandelt wurden, haben ein erhöhtes Risiko, an Neubildungen zu erkranken (insbesondere wurde das Auftreten von Hautkrebs, Retikulumzellkrebs und malignen Lymphomen beobachtet).
Das Auftreten von akuten myeloischen Leukämien (Form des Blutkrebses) und soliden Tumoren (organbezogene Tumoren) wurde auch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis beobachtet, die mit Azathioprin behandelt wurden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie)
Häufig: Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Gelegentlich: Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen (Anämie) , Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose), Verringerung der Lymphozyten (Lymphopenie)
Selten: ausgeprägte Verringerung der Granulozyten (Agranulozytose), Verminderung der Anzahl bestimmter Anzahl aller Blutkörperchen (Panzytopenie), Verringerung der neutrophilen Granulozyten (Neutropenie), isolierte Störung der Bildung der roten Blutkörperchen (aplastische Anämie), verschiedene Störungen der Blutbildung und des Blutbildes (Megaloblastenanämie, makrozytäre Anämie, erythrozytäre Hypoplasie MCV erhöht)
Sehr selten: Blutarmut infolge vermehrten Abbaus roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie) , Vermehrung der Plasmazellen (Plasmozytose), Vermehrung der eosinophilen Granulozyten (Eosinophilie)
Die häufigste Nebenwirkung von Azathioprin 50mg Tabletten medac ist eine dosisabhängige Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, die sich bei entsprechender Anpassung der Dosis im Allgemeinen wieder normalisiert.
Anzeichen für eine gestörte Knochenmarkfunktion können sein: erhöhte Infektanfälligkeit Geschwüre im Mund- und Rachenraum, erhöhte Blutungsneigung, Müdigkeit und Leistungsschwäche.
Blutbildveränderungen treten zwar meistens bei Therapiebeginn auf, können aber auch später im Therapieverlauf entstehen. Daher ist eine regelmäßige Blutbildkontrolle auch bei stabil eingestellten Langzeitpatienten ratsam.
Insbesondere treten diese Veränderungen bei Patienten auf, die einen Mangel an einem bestimmten Enzym aufweisen (TPMT-Mangel) oder wegen einer Leber- bzw. Nierenfunktionsstörungen für eine Knochenmarkschädigung prädisponiert sind, oder bei Patienten, bei denen bei gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol die Azathioprin-Dosis nicht verringert wird.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: Herabgesetzte Widerstandsfähigkeit (bei Transplantatempfängern)
Häufig: Herabgesetzte Widerstandsfähigkeit (bei Patienten mit anderen Indikationen)
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Schwere Hautreaktionen mit Blasenbildung und/oder Ablösung der Haut, insbesondere an den Extremitäten sowie im Mund-, Augen- und Genitalbereich, verbunden mit schlechtem Allgemeinbefinden und Fieber (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse) , allergischer (anaphylaktischer) Schock
Es wurde über eine Vielzahl von Reaktionen mit möglicherweise allergischem Ursprung berichtet Anzeichen solcher Überempfindlichkeitsreaktionen können sein: allgemeines Unwohlsein, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost Hautausschlag, Gefäßentzündung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Blutdruckabfall, Nieren- und Leberfunktionsstörungen und Gallenstauung (siehe auch unter Leber- und Gallenerkrankungen). In sehr seltenen Fällen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem Ausgang beobachtet
Wenn Sie Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Ein sofortiges Absetzen von Azathioprin 50mg Tabletten medac und, wenn nötig, Maßnahmen zur Unterstützung des Kreislaufes sind als Behandlung meist ausreichend.
Nach dem Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Azathioprin 50mg Tabletten medac wird Ihr Arzt entscheiden, ob Sie Azathioprin 50mg Tabletten medac weiterhin einnehmen dürfen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Negative Stickstoffbilanz
Sehr selten tritt eine negative Stickstoffbilanz auf.
Erkrankungen der Atemwege. des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Lungenentzündung, die nach Absetzen der Behandlung mit Azathioprin 50mg Tabletten medac heilbar ist
Informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, wenn bei Ihnen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten oder Schwierigkeiten beim Atmen (ähnlich einer Infektion des Brustraums) auftreten.
Herz- und Gefäßerkrankungen
Sehr selten: Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), knötchenförmige Entzündung kleinerer Gefäße (Periarteriitis nodosa)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit und Appetitlosigkeit, gelegentlich mit Erbrechen
Gelegentlich: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, insbesondere bei Transplantatempfängern und bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
Sehr selten: Schwere entzündliche Erkrankungen des Dickdarms (Kolitis, Divertikulitis) und Darmdurchbruch bei Transplantatempfängern, schwere Durchfälle bei Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten
Wenn Sie unter Übelkeit mit gelegentlichem Erbrechen leiden, kann die Einnahme der Tabletten zusammen mit einer Mahlzeit diese Beschwerden vermindern.
Informieren Sie bei stärkeren Durchfällen oder bei Übelkeit und Erbrechen Ihren Arzt.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Gallestau (Cholestase) und Verschlechterung von Leberfunktionswerten (Bilirubin erhöht, Alkalische Phosphatase erhöht, SGOT erhöht, SGPT erhöht)
Gelegentlich: Dosisabhängige Leberschädigung mit Gallenstau, die üblicherweise nach Abbruch der Behandlung rückläufig ist und in Zusammenhang mit einer Überempfindlichkeitsreaktion stehen kann (siehe auch unter Erkrankungen des Immunsystems), Verschlechterung von Leberfunktionswerten
Selten: Lebensbedrohliche Leberschädigungen bei länger dauernder Einnahme, insbesondere bei Transplantationspatienten, Lebervenenverschluss, allergische Lebernetzündung (Hepatitis)
Sehr selten: Blutungen
Nicht bekannt: knotiger Umbau der Leber durch vermehrte Teilung der Zellen (noduläre regenerative Hyperplasie)
In einigen Fällen konnte durch Absetzen der Behandlung mit Azathioprin 50mg Tabletten medac eine vorübergehende oder andauernde Besserung des Beschwerdebildes und der feingeweblichen Leberveränderungen erreicht werden.
Informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken: schwarzer (Teer-)Stuhl, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen oder Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Haarausfall
In vielen Fällen trat eine spontane Besserung des Haarausfalls auf, obwohl die Behandlung mit Azathioprin 50mg Tabletten medac fortgesetzt wurde. Der Zusammenhang zwischen Haarausfall und der Anwendung von Azathioprin 50mg Tabletten medac ist unklar.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Gelenkentzündung (Polyarthritis), Muskelentzündung (Polymyositis)
Vereinzelt wurde das Auftreten einer Gelenkentzündung (Polyarthritis) und Muskelentzündung (Polymyositis) beschrieben.
Die unter Azathioprin auftretenden Nebenwirkungen sind zum Teil dosisabhängig und verschwinden in der Regel nach Dosisreduzierung oder Unterbrechung der Behandlung.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind oder wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer der aufgeführten Nebenwirkungen, die schwerwiegend sind.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.