Was ist Azathioprin dura 50 mg und wofür wird es angewendet?
Azathioprin dura 50 mg ist ein Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehrreaktion (Immunreaktion).
Azathioprin dura 50 mg wird angewendet
Azathioprin ist angezeigt in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen zur Verringerung der Kortikosteroid-Dosis oder bei Patienten, die Kortikosteroide nicht vertragen, beziehungsweise bei denen mit hohen Dosen von Kortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann:
zur Vorbeugung der akuten Abstoßungsreaktion nach allogener Transplantation von Niere, Leber, Herz, Lunge oder Bauchspeicheldrüse in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die die Immunreaktion unterdrücken (Immunsupressiva). Üblicherweise dient Azathioprin hierbei als Zusatz zu anderen immunsuppressiven Substanzen, die den Hauptpfeiler der Behandlung darstellen.
Azathioprin dura 50 mg ist, üblicherweise in Kombination mit Glukokortikosteroiden (bestimmte entzündungshemmende Mittel, z.B. Cortison), bei mäßig schweren bis schweren Verlaufsformen der nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt. In Kombination mit Glukokortikosteroiden hat die Anwendung von Azathioprin dura 50 mg in der Regel eine Glukokortikosteroid-einsparende Wirkung. Weiterhin ist Azathioprin dura 50 mg bei Patienten mit nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt, wenn Glukokortikosteroide nicht vertragen werden bzw. wenn mit hohen Dosen von Glukokortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann.
- Schwere Formen der aktiven rheumatoiden Arthritis/chronischen Polyarthritis (bestimmte Form der chronischen Entzündung mehrerer Gelenke), die durch Basistherapeutika mit geringeren gesundheitlichen Risiken nicht kontrolliert werden können,
- schwere oder mittelschwere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa),
- Chronische Leberentzündung (Autoimmunhepatitis),
- systemischer Lupus erythematodes,
- bestimmte immunologische Erkrankungen (so genannte Kollagenosen),
- Dermatomyositis,
- Polyarteriitis nodosa,
- Pemphigus vulgaris und bullöses Pemphigoid (blasenbildende Hauterkrankungen),
- Morbus Behet,
- Erkrankung des Blutes verbunden mit einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (refraktäre autoimmune hämolytische Anämie hervorgerufen durch IgG-Wärmeantikörper),
- Hautblutungen auf Grund einer Schädigung der Blutplättchen und Verringerung ihrer Anzahl (schwere chronisch refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura),
- bei schubförmiger multipler Sklerose, wenn eine Dämpfung der fehlregulierten Immunantwort angezeigt und eine Therapie mit Beta-Interferon nicht möglich ist oder unter einer bisherigen Therapie mit Azathioprin dura 50 mg ein stabiler Verlauf erreicht wurde.
- zur Behandlung der generalisierten Myasthenia gravis (eine Form der krankhaften Muskelschwäche). In Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung sollte Azathioprin dura 50 mg wegen des langsamen Wirkungseintritts zu Beginn der Behandlung in Kombination mit Kortikosteroiden verabreicht und die Kortikosteroid-Dosis nach Monaten der Behandlung schrittweise ausgeschlichen werden.
Es kann Wochen oder Monate dauern, bevor eine therapeutische Wirkung erkennbar ist.
Andere Anwendungsgebiete
Für die Behandlung der autoimmunen chronisch aktiven Hepatitis beträgt die Anfangsdosierung gewöhnlich 1 bis 1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag, die Erhaltungsdosis bis zu 2 mg/kg Körpergewicht/Tag. Bei den anderen Anwendungsgebieten beträgt die Anfangsdosierung im Allgemeinen 1 bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag und die Erhaltungsdosis zwischen weniger als1 mg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag. Die Dosierung sollte der therapeutischen Wirkung, die erst Wochen oder Monate nach Therapiebeginn einsetzen kann, und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden.
Wird ein Ansprechen auf die Therapie festgestellt, soll die Dosis auf die Mindestmenge reduziert werden, die zum Fortbestehen der therapeutischen Wirkung erforderlich ist.
Wenn nach 3- bis 6-monatiger Therapie keine Besserung eintritt, soll ein Absetzen der Therapie in Erwägung gezogen werden.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion:
Bei Patienten mit einer Störung der Nierenfunktion und/oder Leberfunktion soll Azathioprin dura 50 mg im unteren Bereich des normalen Dosisspektrums dosiert werden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin dura 50 mg ist erforderlich?).
Kinder:
Für die Behandlung der chronischen Gelenkentzündung bei Kindern und Jugendlichen (juvenile idiopathische Arthritis) mit Azathioprin dura 50 mg liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor.
Erfahrungen zur Anwendung von Azathioprin dura 50 mg bei multipler Sklerose im Kindesalter liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Azathioprin dura 50 mg bei Kindern nicht empfohlen.
Bei den übrigen Anwendungsgebieten gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.
Ältere Menschen:
Es wird empfohlen, die Dosis für ältere Patienten im unteren Bereich der für Erwachsene angegebenen Dosierungen anzusiedeln (zu Blutbildkontrollen siehe auch Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin dura 50 mg ist erforderlich?).
Anwendung in Kombination mit Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (bestimmte Gichtmittel):
Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol soll die Dosis von Azathioprin dura 50 mg auf ein Viertel der normalen Dosis verringert werden (siehe Abschnitte ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin dura 50 mg ist erforderlich?).