Einnahme von Azathioprin HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, z. B.:
Allopurinol, Oxipurinol, Thiopurinol oder andere Xanthinoxidasehemmer, wie z. B. Febuxostat (werden hauptsächlich zur Gichtbehandlung angewendet)
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Penicillamin (wird hauptsächlich zur Behandlung von rheumatoider Arthritis angewendet)
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andere Immunsuppressiva wie Ciclosporin oder Tacrolimus
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Infliximab (wird hauptsächlich zur Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn angewendet)
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Olsalazin, Mesalazin oder Sulfasalazin (Mittel zur Behandlung von Colitis ulcerosa)
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Warfarin oder Phenprocoumon (Blutverdünner)
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ACE-Hemmer (bestimmte Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzleistungsschwäche)
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Trimethoprim und Sulfamethoxazol (Antibiotika)
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Cimetidin (Mittel zur Behandlung von Geschwüren im Verdauungstrakt)
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Indometacin oder Penicillamin (zur Behandlung von Rheuma)
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Methotrexat (wird hauptsächlich zur Behandlung von Krebs angewendet)
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Impfstoffe, zum Beispiel gegen Hepatitis B
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Ribavirin (zur Behandlung von viralen Infektionen)
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Vor einer Operation müssen Sie dem Narkosearzt mitteilen, dass Sie Azathioprin einnehmen, da Muskelrelaxanzien, die während der Narkose angewendet werden, Wechselwirkungen mit Azathioprin haben können.
Andere Erkrankungen
Die Dosis beträgt üblicherweise 1-3 mg pro kg Körpergewicht und Tag.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Behandlung von Kindern unter 18 Jahren mit den folgenden Erkrankungen wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten verfügbar sind:
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juvenile chronische Arthritis
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systemischer Lupus erythematodes
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Dermatomyositis und
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Polyarteriitis nodosa
Bei den anderen Anwendungsgebieten werden für Kinder und Jugendliche die üblicherweise für Erwachsene verordneten Dosierungen angewendet.
Ältere Patienten
Ältere Patienten benötigen möglicherweise eine geringere Dosis.
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen benötigen möglicherweise eine geringere Dosis. Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung dürfen Azathioprin HEXAL nicht einnehmen.
Über die Dauer der Behandlung mit Azathioprin HEXAL entscheidet Ihr Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Azathioprin HEXAL zu stark oder zu schwach ist.
Die Tabletten sollten nicht geteilt werden. Sollte ein Teilen der Tabletten erforderlich sein, ist darauf zu achten, dass ein Hautkontakt mit der Bruchfläche der Tablette oder dem Tablettenstaub vermieden wird. Ein Einatmen von Tablettenstaub muss ebenfalls vermieden werden. Nach dem Kontakt mit geteilten Tabletten waschen Sie bitte sofort Ihre Hände. Für eine längerfristige Behandlung sollten, wenn möglich, andere Mittel mit niedrigeren Stärken verwendet werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die Nebenwirkungen werden im Folgenden nach Häufigkeit aufgeführt. Bei der Bewertung werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihnen plötzlich eine pfeifende Atmung, Probleme beim Atmen, Schwellung von Augenlidern, Gesicht oder Lippen, Hautausschlag oder Juckreiz (vor allem, wenn der gesamte Körper betroffen ist) auftritt.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Wenn bei Ihnen eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt:
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starke Übelkeit
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Durchfall
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Fieber, Schüttelfrost
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Muskel- oder Knochenschmerzen, Muskelsteifigkeit
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Müdigkeit, Schwindel
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Entzündung der Blutgefäße
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Nierenfunktionsstörungen (Anzeichen können eine Veränderung des ausgeschiedenen Harnvolumens sowie der Farbe des Harns sein)
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jedes Anzeichen von Fieber oder einer Infektion (Halsschmerzen, Mundentzündung oder Beschwerden beim Wasserlassen)
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Die Ausbildung eines Hautausschlags ist möglich (fühlbare rote, rosa- oder lilafarbene Knötchen, die bei Berührung schmerzen), insbesondere auf Armen, Händen, Fingern, Gesicht und Hals, möglicherweise begleitet von Fieber (Sweet-Syndrom, auch bekannt als akute febrile neutrophile Dermatose). Die Häufigkeit dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die folgenden Nebenwirkungen wurden ebenfalls beobachtet:
Sehr häufig
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Virus-, Pilz- oder bakterielle Infektionen, einschließlich schwerer oder untypischer Infektionen mit Windpocken, Herpes zoster und anderen Infektionserregern, bei Transplantatempfängern
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Beeinträchtigung der Funktion des Knochenmarks
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eine geringe Anzahl an weißen Blutkörperchen in Ihrem Bluttest. Dies kann eine Infektion verursachen.
Häufig
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eine geringe Anzahl an Blutplättchen im Blut. Dies kann dazu führen, dass Sie leicht Blutergüsse und Blutungen bekommen.
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Übelkeit
Gelegentlich
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Virus-, Pilz- oder bakterielle Infektionen bei allen Patienten, ausgenommen Transplantatempfängern
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eine geringe Anzahl an roten Blutkörperchen im Blut. Dies kann dazu führen, dass Sie müde sind, Kopfschmerzen bekommen, bei sportlicher Betätigung kurzatmig sind, sich schwindelig fühlen oder blass sind.
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Überempfindlichkeitsreaktionen mit folgenden Beschwerden: allgemeines Unwohlsein, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost, Hautreaktionen, wie Hautrötungen und Hautausschläge, Entzündung der Blutgefäße, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen, niedriger Blutdruck, Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion und Darmprobleme
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Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dies kann dazu führen, dass bei Ihnen starke Schmerzen im Oberbauch mit Übelkeit und Erbrechen auftreten.
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Leberfunktionsstörungen. Diese können helle Stühle, dunklen Urin, Jucken und Gelbfärbung Ihrer Haut und Ihrer Augen sowie abnormale Ergebnisse bei Leberfunktionstests verursachen.
Selten
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Probleme mit Ihrem Blut und Ihrem Knochenmark. Dies kann zu Schwäche, Müdigkeit, Blässe, Kopfschmerzen, einer wunden Zunge, Atemlosigkeit, Blutergüssen oder Infektionen führen.
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schwere Leberschädigung, die lebensbedrohlich sein kann
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Haarausfall. Dieser kann sich wieder bessern, obwohl Sie die Einnahme von Azathioprin HEXAL fortführen.
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verschiedene Arten von Krebs, einschließlich Blut-, Lymph- und Hautkrebs
Sehr selten
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lebensbedrohliche allergische Reaktionen, die zu schwerwiegenden Zuständen an der Haut führen können (Stevens- Johnson-Syndrom und toxisch-epidermale Nekrolyse)
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Lungenentzündung. Diese kann Atemlosigkeit, Husten und Fieber verursachen.
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Hirnschädigung durch eine Virusinfektion (Symptome können Kopfschmerzen, Verhaltensänderungen, Beeinträchtigungen der Sprache und Verschlechterungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und beim Treffen von Entscheidungen [kognitive Verschlechterungen] einschließen (eine Krankheit, die Progressive multifokale Leukenzephalopathie in Verbindung mit einem JC-Virus genannt wird)
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eine bestimmte Form von Lymphomen (hepatosplenisches T-Zell-Lymphom). Es können sich Nasenbluten, Müdigkeit, erhebliche nächtliche Schweißausbrüche, Gewichtsverlust und ungeklärtes Fieber (hohe Temperatur) entwickeln.
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Kolitis, Divertikulitis und Darmperforation bei Transplantatempfängern, schwere Diarrhö bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
Nicht bekannt
Photosensibilität (Empfindlichkeit gegenüber Licht und Sonnenlicht)
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
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