Bei Einnahme von Azathioprin acis 25 mg Tabletten mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung können Azathioprin acis 25 mg Tabletten die Wirkung nachfolgend genannter Präparategruppen beeinflussen, beziehungsweise können Azathioprin acis 25 mg Tabletten selbst in ihrer Wirkung durch diese Arzneistoffe/Präparategruppen beeinflusst werden.
- Allopurinol, Oxipurinol und Thiopurinol (Mittel zur Behandlung von Gicht) hemmen den Abbau von Azathioprin acis 25 mg Tabletten. Daher soll bei gleichzeitiger Anwendung Azathioprin acis 25 mg Tabletten auf ein Viertel der ursprünglichen Dosis verringert werden.
- Azathioprin acis 25 mg Tabletten können die Wirkung folgender Arzneimittel, die in der Narkose zur Muskelerschlaffung eingesetzt werden, verändern:
Die Wirkung von Tubocurarin und ähnlich wirkenden Mitteln (nicht depolarisierende Muskelrelaxantien) wird abgeschwächt. Die Wirkung von Succinylcholin und ähnlich wirkenden Mitteln (depolarisierende Muskelrelaxantien) verstärkt.
- Olsalazin, Mesalazin und Sulfasalazin (Mittel zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten verstärken (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin acis 25 mg Tabletten ist erforderlich:?)
- Die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin kann durch gleichzeitige Anwendung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten vermindert werden.
- Captopril (ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzleistungsschwäche), Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Antibiotikum), Cimetidin (Magen-Darm-Mittel) und Indometacin (Mittel gegen Rheuma) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten verstärken. Die gleichzeitige Anwendung von Penicillamin (Rheumamittel) oder Mitteln gegen bösartige Neubildungen kann die knochenmarkschädigende Wirkung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten verstärken und muss daher vermieden werden.
- Sie dürfen während der Behandlung mit Azathioprin acis 25 mg Tabletten nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden, da es möglicherweise zu schädlichen Reaktionen kommen kann. Bei Impfstoffen aus abgetöteten Erregern ist ein verminderter Impferfolg wahrscheinlich. Ihr Arzt wird den Impferfolg gegebenenfalls überprüfen.
- Furosemid (ein harntreibendes Mittel) kann möglicherweise den Abbau von Azathioprin, dem Wirkstoff in Azathioprin acis 25 mg Tabletten, hemmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel können Azathioprin acis 25 mg Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10.000, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Sehr häufig: Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien bei Transplantatempfängern, die Azathioprin acis 25 mg Tabletten in Kombination mit anderen Immunsuppressiva erhalten.
Gelegentlich: Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien bei den anderen Patienten.
Wenn Sie Azathioprin acis 25 mg Tabletten allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Unterdrückung der Immunreaktion, insbesondere mit Kortikosteroiden, einnehmen, können Sie eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien einschließlich schwerer oder atypischer Infektionen durch Varizellen, Herpes zoster und andere infektiöse Erreger haben.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen):
Selten: bösartige Geschwülste (Tumore), die zumeist typisch für Behandlungen zur Unterdrückung der Immunreaktion sind (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin acis 25 mg Tabletten ist erforderlich:?).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr häufig: Unterdrückung der Knochenmarksfunktion, Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
Häufig: Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie).
Gelegentlich: Verminderung der Anzahl der Roten Blutkörperchen (Anämie).
Selten: Verminderung der Zahl bestimmter weißer oder roter Blutkörperchen (Agranulozytose, aplastische Anämie), aller Blutkörperchen (Panzytopenie), vermehrtes Auftreten von besonders großen Vorstufen der roten Blutkörperchen (megaloblastische Anämie) und kleinen roten Blutkörperchen (erythrozytäre Hypoplasie) im Blut.
Sehr selten: Blutarmut infolge vermehrten Abbaus roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie).
Die häufigste Nebenwirkung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten ist eine dosisabhängige Unterdrückung der Knochenmarksfunktion, die sich bei entsprechender Anpassung der Dosis im Allgemeinen wieder normalisiert (siehe auch Abschnitt ?Bei Einnahme von Azathioprin acis 25 mg Tabletten mit anderen Arzneimitteln:?). Anzeichen für eine gestörte Knochenmarksfunktion können sein: erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen, Geschwüre im Mund- und Rachenraum, erhöhte Blutungsneigung, Müdigkeit und Leistungsschwäche.
Erkrankungen des Immunsystems:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Über eine Vielzahl von Reaktionen mit möglicherweise allergischem Ursprung wurde berichtet. Diese äußern sich in allgemeinem Unwohlsein, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag, Gefäßentzündung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Blutdruckabfall, Nieren- und Leberfunktionsstörungen und Gallenstauung (siehe Leber- und Gallenerkrankungen). In sehr seltenen Fällen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem Ausgang beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege und des Brustraums:
Sehr selten: Lungenentzündung, die nach Absetzen der Behandlung rückläufig war.
Erkrankungen des Verdauungstrakts:
Häufig: Übelkeit, gelegentlich mit Erbrechen.
Gelegentlich: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse besonders bei Transplantatempfängern, aber auch bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen.
Sehr selten: schwere entzündliche Erkrankungen des Dickdarms (Kolitis, Divertikulitis) und Darmdurchbruch bei Transplantatempfängern, schwere Durchfälle bei Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: dosisabhängige Leberschädigung mit Gallenstau, die üblicherweise nach Abbruch der Behandlung rückläufig ist und in Zusammenhang mit einer Überempfindlichkeitsreaktion stehen kann (siehe Erkrankungen des Immunsystems), Verschlechterung von Leberfunktionswerten.
Selten: lebensbedrohliche Leberschädigungen bei länger dauernder Einnahme und Lebervenenverschlusskrankheit, insbesondere bei Transplantationspatienten.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Haarausfall
In vielen Fällen trat eine spontane Besserung des Haarausfalls auf, obwohl die Behandlung fortgesetzt wurde. Der Zusammenhang zwischen Haarausfall und der Anwendung von Azathioprin acis 25 mg Tabletten ist unklar.
Besondere Hinweise:
Erkrankungen des Immunsystems:
Wenn Sie eine derartige Reaktion feststellen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. Ein sofortiges Absetzen von Azathioprin acis 25 mg Tabletten und, wenn nötig, Maßnahmen zur Stützung des Kreislaufs, sind als Behandlung meist ausreichend.
Nach dem Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Azathioprin acis 25 mg Tabletten wird Ihr Arzt entscheiden, ob Sie Azathioprin acis 25 mg Tabletten erneut anwenden dürfen.
Störungen des Blut- und Lymphsystems:
Die Blutbildveränderungen treten zwar zumeist bei Therapiebeginn auf, können aber auch später im Therapieverlauf vorkommen. Daher ist eine regelmäßige Blutbildkontrolle auch bei stabil eingestellten Langzeitpatienten ratsam (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin acis 25 mg Tabletten ist erforderlich:?).
Störungen des Verdauungstrakts:
Übelkeit mit gelegentlichem Erbrechen: die Einnahme der Tabletten nach einer Mahlzeit vermindert diese Beschwerden.
Informieren Sie bei stärkeren Durchfällen oder bei Übelkeit und Erbrechen Ihren Arzt.
Störungen der Leber und der Galle:
In einigen Fällen konnte durch Absetzen der Behandlung eine vorübergehende oder andauernde Besserung des Beschwerdebilds und der feingeweblichen Leberveränderungen erreicht werden.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken: schwarzer (Teer-) Stuhl, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen oder Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Wenn Sie Anzeichen einer Entzündung feststellen, informieren Sie bitte sofort den behandelnden Arzt. Sie müssen Ihrem Arzt jeglichen Kontakt zu Personen, der an VZV (Windpocken, Herpes zoster) erkrankt sind, unverzüglich mitteilen.
Störungen der Atemwege:
Halten Sie unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt bei Auftreten von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten oder Schwierigkeiten beim Atmen (ähnlich wie bei einer Infektion des Brustraums).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.