Cefotaxim Hexal 1g

Cefotaxim Hexal 1g
Wirkstoff(e)Cefotaxim
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberHEXAL AG
ATC CodeJ01DD01
Pharmakologische GruppeAndere Beta-Lactam-Antibiotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Cefotaxim HEXAL 1 g ist ein parenteral (d. h. durch Injektion oder Infusion) anwendbares Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.
von
HEXAL AG
Industriestrasse 25
83607 Holzkirchen
Tel.: (08024) 908-0
Fax.: (08024) 908-1290
e-mail: service@hexal.com

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Cefotaxim HEXAL 1 g darf nicht angewendet werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Cefotaxim oder einem anderen Cephalosporin sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Cefotaxim HEXAL 1 g ist erforderlich

  • wenn bei Ihnen bereits Überempfindlichkeitsreaktionen nach Gabe von Penicillin beobachtet wurden.
  • Vor der Verordnung von Cephalosporinen sind Voruntersuchungen zu einer Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder andere Lactamantibiotika erforderlich, da in 5 – 10 % der Fälle Kreuzallergien auftreten. Falls eine allergischen Reaktion auftritt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.
  • Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
  • Cefotaxim HEXAL 1 g sollte bei Patienten mit Neigung zu Allergien und Asthma mit Vorsicht angewendet werden.
  • Wie auch bei anderen Breitspektrum-Antibiotika kann die längere Anwendung zu einem übermäßigen Wachstum nicht empfindlicher Erreger führen, was den Abbruch der Behandlung erfordern kann. Wenn Folgeinfektionen während der Behandlung auftreten, sollte falls klinisch erforderlich eine spezifische antibiotische Therapie eingeleitet werden.
  • Bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika wurde das Auftreten einer Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) beobachtet. Deshalb sollte bei Patienten, bei denen während oder nach Antibiotika-Behandlung schwere Durchfälle auftreten, diese Diagnose in Erwägung gezogen werden. Die Anwesenheit von C. difficile-Toxin (ein darmschädigendes Bakterienprodukt) sollte untersucht werden und falls ein Verdacht auf Kolitis besteht, die Therapie mit Cefotaxim beendet werden. Die Diagnose kann durch Nachweis des Toxins bestätigt werden und – falls für klinisch erforderlich gehalten – eine Antibiotika-Therapie (z.B. orale Gabe von Vancomycin oder Metronidazol) eingeleitet werden. Die Verabreichung von Arzneimittel die die Darmbewegung hemmen (Antiperistaltika) sollte vermieden werden.
  • Da sich während der Therapie mit Cefotaxim Veränderungen des Blutbildes entwickeln können, sollte bei einer länger als 7 Tage dauernden Therapie das Blutbild kontrolliert werden. Bei einer Neutropenie (Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen, < 1400 Neutrophile/mm) sollte die Therapie unterbrochen werden.
  • Aminoglykoside (bestimmte Antibiotika) und Cefotaxim dürfen nicht in der gleichen Spritze oder Durchspüllösung gemischt werden.
  • Schnelle Infusion in eine zentrale Vene kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
  • Eine Durchstechflasche enthält 2,09 mmol (48 mg Natrium). Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
  • Cefotaxim gelöst in Lidocain darf nie verwendet werden:


- zur intravenösen Anwendung
- bei Kleinkindern unter 30 Monaten
- bei Patienten, die dagegen eine bekannte Überempfindlichkeit zeigen
- bei Patienten mit unregulierten Überleitungsstörungen (kein Herzschrittmacher)
- bei Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
Schwangerschaft
Es liegen keine entsprechenden Daten zur Abschätzung einer möglichen schädlichen Wirkung von Cefotaxim während der Schwangerschaft vor. Bis jetzt geben Tierversuche keine Hinweise auf Nebenwirkungen. Die Verordnung an schwangere Frauen sollte mit Vorsicht erfolgen.
Stillzeit
Cefotaxim geht in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. Eine Anwendung während der Stillzeit kann beim Säugling zu Störungen der physiologischen Darmflora mit Durchfall, zur Besiedelung mit Saccharomyces und möglicherweise auch zur Sensibilisierung führen. Die Entscheidung, entweder abzustillen oder die Behandlung abzubrechen, sollte, in Abhängigkeit der Notwendigkeit der Cefotaxim-Gabe für die stillende Mutter, getroffen werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bisher wurden über keine Auswirkungen dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit berichtet.

Wie wird es angewendet?

Art der Anwendung
Cefotaxim HEXAL 1 g ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre:
Die übliche Dosis liegt bei 2 bis 6 g Cefotaxim pro Tag. Die Tagesdosis sollte aufgeteilt werden. Diese Dosis kann jedoch in Abhängigkeit von der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit der Erreger und dem Zustand des Patienten variieren.
Dosierungsrichtlinie
Typische Infektionen bei Anwesenheit empfindlicher Erreger (oder Verdacht auf empfindliche Erreger):
1 g Cefotaxim alle 12 Stunden, entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2 g Cefotaxim intramuskulär oder intravenös.
Infektionen bei Anwesenheit empfindlicher oder mäßig empfindlicher Erreger (oder Verdacht auf empfindliche oder mäßig empfindliche Erreger):
1 – 2 g Cefotaxim alle 12 Stunden, entsprechend einer Tagesgesamtdosis von 2 - 4 g Cefotaxim.
Schwere Infektionen bei Anwesenheit unbekannter Erreger oder bei Infektionen die nicht lokalisiert werden können:
2 bis 3 g Cefotaxim als Einzeldosis alle 6 bis 8 Stunden bis zu einer maximalen Tagesdosis von 12 g Cefotaxim.
Bei schweren Infektionen ist die Kombination von Cefotaxim HEXAL 1 g mit anderen Antibiotika angezeigt.
Kleinkinder und Kinder (1 Monat bis zu 12 Jahren):
Die übliche Dosierung für Kleinkinder und Kinder < 50 kg liegt bei 50 – 150 mg Cefotaxim/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen. Bei sehr schweren Infektionen können bis zu 200 mg Cefotaxim/kg/Tag aufgeteilt in Einzeldosen erforderlich sein. Bei Kleinkindern und Kindern > 50 kg sollte die übliche Erwachsenendosierung verabreicht werden, ohne die maximale Tagesdosis von 12 g Cefotaxim zu überschreiten.
Neu- und Frühgeborene
Die empfohlene Dosis liegt bei 50 mg Cefotaxim/kg/Tag aufgeteilt in 2 bis 4 Einzeldosen.
Bei lebensbedrohlichen Infektionen kann es erforderlich sein, die Tagesdosis zu erhöhen. Bei schweren Infektionen können 150 – 200 mg Cefotaxim/kg/Tag verabreicht werden. In solchen Fällen kann die folgende Tabelle als Richtlinie gelten, da es hier Unterschiede bei der Ausreifung der Nierenfunktion gibt.

AlterTagesgesamtdosis
Cefotaxim
0 – 7 Tage50 mg/kg alle 12 Stunden
8 Tage – 1 Monat50 mg/kg alle 8 Stunden

Ältere Patienten
Bei normaler Nieren- und Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Weitere Empfehlungen
Gonorrhoe(Tripper)
Bei Gonorrhoe ist eine Einzelinjektion (intramuskulär oder intravenös) von 0,5 - 1 g Cefotaxim ausreichend. Bei komplizierten Infektionen sollten die offiziellen Richtlinien berücksichtigt werden. Vor Beginn der Behandlung sollte Syphilis ausgeschlossen werden können.
Harnwegsinfektionen
Bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen wird alle 12 Stunden 1 g Cefotaxim verabreicht.
Bakterielle Hirnhautentzündung
Bei Erwachsenen ist eine Tagesdosis von 6 bis 12 g Cefotaxim, bei Kindern eine Tagesdosis von 150 bis 200 mg Cefotaxim/kg, jeweils aufgeteilt in gleichgroße Einzeldosen alle 6 bis
8 Stunden, empfohlen. Bei Neugeborenen können 50 mg Cefotaxim/kg bei einem Alter von
0 – 7 Tagen alle 12 Stunden, bei einem Alter von 7 – 28 Tagen alle 8 Stunden gegeben werden.
Infektionen des Bauchraums
Infektionen des Bauchraums sollten mit Cefotaxim HEXAL 1 g in Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika behandelt werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei erwachsenen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 5 ml/min entspricht die erste Dosis der üblichen empfohlenen Dosis. Die Erhaltungsdosis sollte ohne Änderung der Häufigkeit der Gabe halbiert werden.
Dosierung bei Hämodialyse- oder Peritonealdialysepatienten
Bei Patienten mit Hämo- oder Peritonealdialyse ist eine intravenöse Injektion von 0,5 bis 2 g Cefotaxim am Ende jedes Dialysevorgangs mit Wiederholung alle 24 Stunden ausreichend um die meisten Infektionen effektiv zu behandeln.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung mit Cefotaxim HEXAL 1 g richtet sich nach dem klinischen Zustand des Patienten und hängt vom Verlauf der Erkrankung ab. Die Behandlung mit Cefotaxim HEXAL 1 g sollte bis zum Abklingen der Symptome oder den Anzeichen, dass eine Eradikation (Beseitigung) der Erreger erreicht wurde, fortgeführt werden.
Eine Behandlung über mindestens 10 Tage ist bei durch Streptococcus pyogenes (spez. Bakterienart) verursachten Infektionen erforderlich. (Die parenterale Therapie kann vor Ende der 10 Tage in eine angemessene orale Therapie geändert werden.)
Herstellung und Anwendung der gebrauchsfertigen Zubereitung
Cefotaxim HEXAL 1 g kann nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung wie unten angegeben als intravenöse Bolusinjektion, als intravenöse Infusion oder als intramuskuläre Injektion angewendet werden. Dosierung und Art der Anwendung sollen sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit der Erreger und dem Zustand des Patienten richten. Die Therapie kann vor Erhalt der Ergebnisse von Empfindlichkeitstests begonnen werden.
Cefotaxim zeigt einen synergistischen (gleichsinnigen) Effekt mit Aminoglykosiden.
Um einem Infektionsrisiko vorzubeugen, sollte die Infusion unter keimfreien Bedingungen erfolgen. Nach der Herstellung der Lösung sollte die Infusion ohne Verzögerung verabreicht werden.

  • Intravenöse Infusion:


Bei kurzen Infusionen sollten 1 oder 2 g Cefotaxim in 40 – 50 ml Wasser für Injektionzwecke oder einem anderen kompatiblen Lösungsmittel (z. B. Glucose 10 %) gelöst werden. Nach der Herstellung sollte die Lösung als 20-minütige intravenöse Infusion verabreicht werden.
Bei länger dauernden Infusionen sollten 2 g Cefotaxim in 100 ml eines geeigneten Lösungsmittels, z. B. 0,9 % Natriumchlorid- oder isotonische Glucose-Lösung oder einem anderen kompatiblen Lösungsmittel für Infusionen gelöst werden. Nach der Herstellung kann die Lösung dann als 50 – 60-minütige Infusion verabreicht werden.

  • Intravenöse Injektion


Zur intravenösen Injektion sollte Cefotaxim HEXAL 1 g in 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden und dann über 3 bis 5 Minuten injiziert werden.

  • Intramuskuläre Injektion


Cefotaxim HEXAL 1 g wird in 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die Lösung sollte tief intramuskulär injiziert werden. Um Schmerzen bei der Injektion zu vermeiden, kann Cefotaxim HEXAL 1 g in 4 ml 1 % Lidocainhydrochlorid (nur bei Erwachsenen) gelöst werden. Lösungen mit Lidocain dürfen nicht intravenös verabreicht werden.
Wenn die Tagesgesamtdosis 2 g übersteigt, sollte die intravenöse Anwendung gewählt werden. Bei schweren Infektionen wird die intramuskuläre Injektion nicht empfohlen.
Die folgende Tabelle zeigt die Lösungsvolumina.

Art der Anwendung
Größe der
Durchstechflasche
Kurze intravenöse InfusionLang dauernde intravenöse InfusionIntravenöse InjektionIntramuskuläre Injektion
0,5 g *--2 ml2 ml
1 g40 – 50 ml-4 ml4 ml
2 g *40 – 50 ml100 ml10 ml-

* Cefotaxim HEXAL steht auch in den Stärken 0,5 g und 2 g zur Verfügung.
Hinweise für die Handhabung
Bei der Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung sollte aseptisch (keimfrei) gearbeitet werden. Die gebrauchsfertige Lösung sollte sofort verabreicht werden.
Cefotaxim HEXAL 1 g ist kompatibel mit verschiedenen häufig verwendeten intravenösen Infusionslösungen:

  • Wasser für Injektionszwecke
  • 0,9 %ige Natriumchlorid-Lösung
  • 5 %ige Glucose-Lösung
  • 5 %ige Glucose-Lösung/0,9 %ige Natriumchlorid-Lösung
  • Ringer-Lactat-Lösung
  • 5 %ige Metronidazol-Lösung
  • Dextran 40 in 0,9 %iger Natriumchlorid-Lösung
  • Dextran 40 in 5 %iger Glucose-Lösung


Die Kompatibilität von Cefotaxim mit anderen Infusionslösungen sollte vor der Verwendung untersucht werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Cefotaxim HEXAL 1 g zu stark oder zu schwach ist.
Wenn eine zu große Menge Cefotaxim HEXAL 1 g angewendet wurde:
Symptome einer Vergiftung
Die Toxizität von Cefotaxim ist sehr gering. Fälle einer akuten Vergiftung sind bisher nicht bekannt. Die Symptome einer Überdosierung können großenteils den Nebenwirkungen entsprechen.
Im Fall einer Überdosierung – besonders bei Nierenfunktionsstörungen - besteht das Risiko einer reversiblen (rückbildungfähigen) Enzephalopathie (Erkrankung des Gehirns).
Therapie von Vergiftungen
Es gibt kein spezifisches Antidot (Gegengift) bei einer Überdosierung. Die Serumspiegel von Cefotaxim können durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse gesenkt werden.
Therapie von Überempfindlichkeitsreaktionen
Ein anaphylaktischer Schock erfordert sofortige Gegenmaßnahmen. Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Hautreaktionen wie Hautausschlag (Exanthem), Nesselsucht (Urtikaria), Kopfschmerzen, Übelkeit, Unruhe) sollte die Behandlung mit Cefotaxim HEXAL 1 g abgebrochen werden. In Fällen schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktischer Reaktionen sollten Notfallmaßnahmen eingeleitet werden, wie Gabe von Adrenalin und/oder Glukokortikoiden. Weitere therapeutische Maßnahmen können abhängig vom klinischen Zustand erforderlich sein (z. B. Beatmung, Gabe von Antihistaminika). Im Falle eines Kreislaufkollapses müssen Wiederbelebungsmaßnahmen entsprechend der aktuellen Richtlinien ergriffen werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

  • Die gleichzeitige Gabe von Probenecid (Arzneistoff gegen erhöhte Harnsäure) führt über eine Hemmung der Ausscheidung über die Nieren von Cefotaxim zu höheren und länger anhaltenden Konzentrationen von Cefotaxim im Serum.
  • Die Wirkung oraler Kontrazeptiva (?Pille?) kann während der Behandlung mit Cefotaxim in Frage gestellt sein. Deshalb sollten während der Therapie mit Cefotaxim HEXAL 1 g zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden.
  • Die gleichzeitige Behandlung mit hohen Dosen von Cephalosporinen und nierenschädigenden Arzneimitteln wie Aminoglykosiden oder stark wirksamen Diuretika (Arzneistoffe zur Entwässerung z. B. Furosemid) kann die Nierenfunktion nachteilig beeinflussen. Die Überwachung der Nierenfunktion wird dringend empfohlen.
  • Cefotaxim HEXAL 1 g soll nicht mit bakteriostatisch (wachstumshemmend) wirkenden Antibiotika (z. B. Tetrazykline, Erythromycin und Chloramphenicol) kombiniert werden, da ein abschwächender (antagonistischer) Effekt auftreten kann.


Andere Wechselwirkungen

  • Wie auch bei anderen Cephalosporinen, kann bei Patienten die mit Cefotaxim behandelt werden, der Coombs-Test (ein spezieller Bluttest) positiv ausfallen. Dieses Phänomen kann die Kreuzprobe des Blutes beeinflussen.
  • Eine falsch-positive Glucosebestimmung kann bei der Verwendung reduzierender Substanzen ( Benedict-Zuckerreagenz, Fehling-Lösung oder Clinitest Tabletten) nicht jedoch bei Verwendung spezifischer enzymatischer Tests (Glucose-Oxidase Methode) auftreten.


Inkompatibilitäten
Cefotaxim HEXAL 1 g soll nicht in einer Spritze oder Infusionslösung zusammen mit anderen Antibiotika, insbesondere Aminoglykoside, verabreicht werden.
Cefotaxim HEXAL 1 g soll nicht mit Lösungen, die Natriumbicarbonat enthalten, gemischt werden.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Cefotaxim HEXAL 1 g Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten, oder unbekannt


Nebenwirkungen
Infektionen und Parasitenbefall

  • Selten: Bei längerer Anwendung kann es zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher Erreger kommen (siehe Abschnitt 2.).


Blut und lymphatisches System

  • Selten: Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie und seltener eine Agranulozytose) können während der Behandlung mit Cefotaxim auftreten, besonders bei längerer Therapiedauer. Einzelne Fälle eines Anstiegs der eosinophilen Blutkörperchen (Eosinophilie) und der Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie) wurden beobachtet, die nach Beendigung der Therapie reversibel (rückbildungsfähig) waren. Über seltene Fälle eines vermehrten Zerfalls roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie) wurde berichtet. Seltene Fälle einer Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) traten auf, die aber nach Abbruch der Therapie schnell reversibel waren. Es wird daher empfohlen bei einer länger als 7 Tage dauernden Therapie Blutbildkontrollen durchzuführen.


Nervensystem

  • Selten: Bei Verabreichung hoher Dosen von Antibiotika aus dieser Gruppe kann es zu einer Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie) kommen (besonders bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen) die zu Benommenheit, Krämpfen und Erschöpfung führen kann.


Herz

  • Sehr selten: Bei einer sehr geringen Anzahl von Fällen sind Herzrhythmusstörungen nach der Gabe einer schnellen Bolus-Infusion durch einen zentralvenösen Katheter aufgetreten.


Magen-Darm-Trakt

  • Häufig: Patienten die Cefotaxim erhalten entwickeln häufig Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Candidiasis (Sprosspilzbesiedelung), Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall.


Beim Auftreten schwerer und anhaltender Durchfälle sollte an eine pseudomembranöse Kolitis (Darmentzündung) gedacht werden. Wenn der Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis besteht, sollte die Behandlung mit Cefotaxim HEXAL 1 g abgebrochen werden und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Leber und Gallenwege

  • Selten: Selten wurde eine leichte und vorübergehenden Erhöhung von Bilirubin (Gallenfarbstoff), Lebertransaminasen und anderen Enzymen (SGOT, SGPT, LDH, -GT, alkalische Phosphatase) beobachtet.


Haut und Unterhautzellgewebe

  • Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen wurden beschrieben, einschließlich Hautreaktionen wie Hautausschlag (Exanthem), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria).


Arzneimittelfieber

  • Sehr selten: Schwere Haut- und Schleimhautreaktionen z. T. mit Blasenbildung und Ablösungen der Haut (Erythema multiforme exsudativum, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom)


Anaphylaktischer Schock (siehe Abschnitt 3.)
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist nach Gabe von Cefotaxim HEXAL 1 g eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Während der Therapie von Infektionen mit Spirochäten (bestimmte Bakterien) kann eine Herxheimer-ähnliche Reaktion auftreten, die zu Fieber, Zittern, Kopf- und Gelenkschmerzen führen kann.
Niere und Harnwege

  • Selten: Es kann zu einem vorübergehenden Anstieg der Kreatinin- und Harnstoff-Konzentration im Serum kommen.
  • Sehr selten: Sehr selten kann es zu einer reversiblen Nierenentzündung (interstitiellen Nephritis) kommen.


Allgemeines

  • Häufig: An der Injektionsstelle können vorübergehende lokale Schmerzen auftreten. Dies ist bei höheren Dosen wahrscheinlicher. Bei Patienten, denen Cefotaxim intravenös verabreicht wurde, wurde eine Venenentzündung (Phlebitis) beobachtet, was jedoch selten ein Grund für einen Therapieabbruch war.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Die gebrauchsfertige Lösung ist sofort zu verwenden.
Nicht über 25°C lagern. Das Behältnis im Umkarton aufbewahren.
Nach der Herstellung sollte die Lösung klar und blass-gelb bis braun-gelb sein. Die Lösung nicht verwenden, wenn Substanzpartikel sichtbar sind. Es darf nur eine Dosis entnommen werden. Nicht verwendete Lösungen sind zu verwerfen.
Stand der Information:
Februar 2007

Weitere Informationen

Sandoz GmbH
Biochemiestraße 10
6250 Kundl
Cefotaxim HEXAL 1 g wird angewendet zur Behandlung der folgenden schweren Infektionen, wenn bekannt oder wahrscheinlich ist, dass sie durch Cefotaxim-empfindliche Bakterien verursacht sind:
Bakterielle Lungenentzündung; Cefotaxim ist nicht wirksam gegen Bakterien, die atypische Lungenentzündungen verursachen und gegen einige andere Bakterien, einschließlich solchen, die Lungenentzündungen verursachen können, wie z.B. Pseudomonas aeruginosa.

  • Komplizierte Infektionen der Niere und der oberen Harn- und Geschlechtsorgane
  • Schwere Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
  • Durch Gonokokken (spez. Bakterienart) verursachte Infektionen der Geschlechtsorgane, insbesondere wenn diese auf Penicillin (ein Antibiotikum) nicht ansprechen oder Penicillin nicht geeignet ist
  • Infektionen des Bauchraums (wie Bauchfellentzündung). Hier sollte Cefotaxim in Kombination mit einem gegen Anaerobier (spez. Bakteriengruppe) wirksamen Antibiotikum eingesetzt werden.
  • Akute bakterielle Hirnhautentzündung (insbesondere wenn sie durch spezielle Bakterien, wie z.B. H. influenza, N. meningitidis, S. pneumoniae, E. coli oder Klebsiella-Arten verursacht ist)
  • Septische Infektionen (Infektionen mit Blutvergiftung), ausgehend von der Lunge, den Harn- und Geschlechtsorganen oder dem Darm (bei gramneativen Erregern (eine spez. Erregergruppe) sollte eine Kombination mit einem anderen geeigneten Antibiotikum in Betracht gezogen weden)


Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Arzneimitteln sollten berücksichtigt werden.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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