Dociton 160 mg retard darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
-
wenn Sie an bestimmten Herzrhythmusstörungen (AV-Block II. und III. Grades, Sick-Sinus- Syndrom sowie höhergradigem sinuatrialen Block) leiden und keinen Herzschrittmacher haben
-
bei deutlich verlangsamtem Puls (weniger als 50 Schläge pro Minute)
-
bei nicht behandelter Herzmuskelschwäche
-
wenn Sie an Prinzmetal-Angina (Sonderform der Angina pectoris) leiden
-
bei Schock
-
bei niedrigem Blutdruck (unter 90 mmHg systolisch)
-
bei hohem Blutdruck im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie)
-
bei bestimmten Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege (Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen)
-
wenn Sie gleichzeitig mit bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmer) behandelt werden
-
wenn Sie gleichzeitig mit bestimmten Calciumantagonisten (blutdrucksenkende Medikamente wie Verapamil und Diltiazem) behandelt werden
-
nach langem Fasten
-
bei Harnvergiftung (Urämie)
-
bei Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose)
-
wenn Sie an schweren Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen leiden
-
wenn Sie zu Unterzuckerung (niedriger Blutzuckerspiegel) neigen
-
bei unbehandeltem Phäochromozytom (Tumor der Nebenniere).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dociton 160 mg retard einnehmen, insbesondere
-
wenn Sie an Herzschwäche leiden
-
bei Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen. Diese können durch Dociton 160 mg retard ver- stärkt werden.
-
bei Beendigung der Therapie (ganz besonders, wenn Sie an Durchblutungsstörungen des Her- zens leiden). Dociton 160 mg retard darf nicht abrupt abgesetzt werden.
Die entsprechende Dosierung kann vom behandelnden Arzt mit einem anderen Betablocker er- setzt werden, oder Dociton wird schrittweise abgesetzt.
Wenn Sie Dociton gleichzeitig mit Clonidin (blutdrucksenkendes Medikament) erhalten haben; dann sollte zuerst Dociton langsam abgesetzt und erst einige Tage später Clonidin schrittweise reduziert werden.
-
wenn Sie an bestimmten Herzrhythmusstörungen (AV-Block I. Grades) leiden. Es ist eine be- sonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
-
wenn Sie an Zuckerkrankheit leiden. Durch Dociton 160 mg retard kann die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin verlängert werden. Die Blutzuckerwerte sind in kürzeren Abständen zu überwachen. Dociton 160 mg retard verursacht in einigen Fällen zu niedrigen Blutzucker, sogar bei nicht zuckerkranken Patienten, z.B. älteren Patienten, Patienten mit Nierenversagen (die dia- lysiert werden) oder Patienten mit chronischen Lebererkrankungen.
Dociton 160 mg retard kann die üblichen Reaktionen auf zu niedrigen Blutzucker (z.B. rascher Herzschlag, Schweißausbruch, …) verändern.
Bei sehr niedrigem Blutzuckerspiegel kann eine Überdosierung zu Anfällen und Bewusstseins- verlust führen.
Bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion können die Symptome einer massiven Überfunktion (sehr schneller Herzschlag, Zittern) durch gleichzeitige Einnahme von Dociton 160 mg retard verbor- gen bleiben.
Dociton 160 mg retard verringert aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung die Herzfrequenz. Sollten bei Ihnen Beschwerden wie Schwindel oder Kollaps mit kurzfristiger Bewusstlosigkeit auftre- ten, soll die Dosis vom behandelnden Arzt verringert werden.
Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergie auslösenden Substanzen und die Schwere von Überempfindlichkeitsreaktionen erhöhen. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten, wenn Sie früher schon schwere Überempfindlichkeitsreaktion hatten.
Besondere Vorsicht ist auch geboten unter einer Desensibilisierungstherapie (Behandlung bei Neigung zu allergischen Reaktionen).
Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion und bei älteren Patienten ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
Bei Patienten mit Pfortaderhochdruck kann sich die Leberfunktion verschlechtern und es kann sich eine hepatische Enzephalopathie (Funktionsstörung des Gehirns, die durch eine unzureichende Entgif- tungsfunktion der Leber entsteht) entwickeln.
Sollten Sie sich einer Operation unterziehen müssen, ist der Anästhesist über die Einnahme von Doci- ton 160 mg retard zu informieren.
Kommt es zur anfallsartigen Verengung der Atemwege, müssen entsprechende Gegenmittel (Bron- chodilatatoren) verabreicht werden.
Sollten Sie an einem Phäochromozytom (Tumor der Nebenniere) leiden, darf Dociton 160 mg retard grundsätzlich nur zusammen mit anderen Medikamenten (Alpha-Rezeptorenblocker) genommen wer- den.
Sollten Sie oder jemand in Ihrer Familie an Schuppenflechte leiden oder gelitten haben, sollte die An- wendung von Dociton-Filmtabletten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, kann Ihnen die verminderte Tränenproduktion durch Dociton 160 mg retard das Tragen unangenehm machen.
Wenn Sie Raucher sind, kann die Wirkung von Dociton 160 mg retard abgeschwächt sein. Andererseits kann die Wirkung bei gleichbleibender Dosis stärker werden, wenn Sie aufhören zu rau- chen. In diesem Fall verständigen Sie Ihren Arzt.
Informieren Sie Ihren Arzt, falls während der Behandlung Nebenwirkungen auftreten, falls Sie schwanger werden oder stillen. Die Behandlung darf nicht eigenmächtig, sondern nur nach Rückspra- che mit dem Arzt beendet werden, wobei Dociton langsam über mehrere Tage ausgeschlichen werden soll.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Dociton 160 mg retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Dociton 160 mg retard als Dopingmittel können nicht abgesehen werden; schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Einnahme von Dociton 160 mg retard zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wechselwirkungen können auftreten bei gemeinsamer Einnahme von Dociton 160 mg retard und
-
Arzneimitteln gegen Zuckerkrankheit
-
Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen wie Disopyramid, Amiodaron, Chinidin, Pro- pafenon
-
Herzglykosiden
-
Blutdrucksenkern wie Nitropräparaten, Verapamil, Diltiazem, Nifedipin, Reserpin, alpha- Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin
-
Adrenalin
-
Arzneimitteln zur Neutralisation bzw. Verminderung der Magensäure (z.B. Cimetidin)
-
Hydralazin (Gefäßerweiterungsmittel)
-
Arzneimitteln gegen Migräne (z.B. Rizatriptan, Ergotamine)
-
entzündungshemmenden bzw. schmerzstillenden Arzneimitteln (z.B. Indometacin, Ibuprofen und Dextropropoxyphen)
-
das Nervensystem beeinflussenden Arzneimitteln (z.B. Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie manche Antidepressiva)
-
Narkosemitteln (Äther, Cyclopropan, Trichlorethylen und Lidocain)
-
bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmer)
-
Muskel entspannenden Arzneimitteln (z.B. Suxamethonium, Tubocurarin)
-
Fettsenkern wie Cholestyramin
-
Arzneimitteln zur Malariaprophylaxe
-
Arzneimitteln gegen Infektionen (z.B. Rifampicin)
-
Arzneimitteln gegen Asthma (z.B. Theophyllin)
-
Warfarin (bestimmtes Blutverdünnungsmittel).
Einnahme von Dociton 160 mg retard zusammen mit Alkohol
Die gleichzeitige Gabe von Alkohol kann den Plasmaspiegel von Dociton160 mg retard erhöhen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Dociton 160 mg retard darf während der Schwangerschaft und Stillperiode nur in unbedingt notwen- digen Fällen und nur auf Anordnung des Arztes eingenommen werden.
Das Stillen wird nicht empfohlen, da Dociton 160 mg retard in die Muttermilch übergeht.
Die Risiken beinhalten eine mögliche Wehenauslösung bei der Mutter, Kleinwuchs und langsamen Herzschlag beim ungeborenen Kind, sowie zu niedrigen Blutzuckerspiegel, zu langsamen Herzschlag und verminderte Atemtätigkeit beim Neugeborenen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.