Dociton Injektionslösung

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Wirkstoff(e)Propranolol
ZulassungslandDE
Zulassungsinhabermibe GmbH Arzneimittel
Zulassungsdatum03.07.1991
ATC CodeC07AA05
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeBeta-Adrenozeptorantagonisten

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Dociton Injektionslösung ist ein Betarezeptorenblocker.

Dociton Injektionslösung wird angewendet bei akut bedrohliche Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl:

  • supraventrikuläre Arrhythmien
  • zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose
  • anfallsweise supraventrikuläre Tachykardie
  • Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hoch dosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden)
  • ventrikuläre Arrhythmien wie:
    • ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothananästhesie und Verabreichung exogener Sympathomimetika)
    • ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur vorbeugend, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Dociton Injektionslösung darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz)
  • wenn Sie an Prinzmetal-Angina (Sonderform der Angina pectoris) leiden
  • bei Schock
  • bei Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II. oder III. Grades)
  • bei einem Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
  • bei Erregungsleitungsstörungen zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialer Block)
  • wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie) haben
  • bei stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)
  • bei hohem Blutdruck im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie)
  • bei Harnvergiftung (Urämie)
  • bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)
  • bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen MAO-B-Hemmstoffe)
  • bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

bei Neigung zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität, z. B. bei Asthma bronchiale)

BESONDERER HINWEIS

Bronchospasmen können in der Regel durch Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol zum Inhalie- ren (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) behoben werden. Zur Aufhebung der durch Propra- nololhydrochlorid herbeigeführten Betablockade können hohe Dosen erforderlich sein, die entspre- chend ihrer Wirkung titriert werden sollten. Auch Aminophyllin i.v., Ipratropiumbromid als Inhalati- onsnebel oder Glucagon (1-2 mg i.v.) können gegeben werden. In schweren Fällen können Sauerstoff- behandlung oder künstliche Beatmung erforderlich sein.

Die intravenöse Applikation von Dociton Injektionslösung bei Patienten unter Therapie mit Calci- umantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) sowie deren i.v. Gabe unter Therapie mit Dociton Injektionslösung sind kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Dociton Injektionslösung verabreichen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Dociton Injekti- onslösung anwenden. Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Dociton Injektionslösung nur unter bestimmten Bedingungen (d. h. in größeren Abständen oder in verminderter Dosis und unter ärztlicher Kontrolle) mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Dociton Injektionslösung darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei

  • geringgradigen Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich)
  • längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich)
  • einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, vorherige Therapie mit Alpharezeptorenblockern erforderlich)
  • eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.

Wenn bei Ihnen oder in Ihrer Familie schon einmal eine Schuppenflechte (Psoriasis) aufgetreten ist, sollte die Anwendung von Betarezeptorenblockern (z. B. Dociton Injektionslösung) nur nach sorgfäl- tiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylak- tischer Reaktionen (akute allergische Allgemeinreaktionen), erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indika- tionsstellung geboten, wenn Sie schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion in der Vor- geschichte hatten oder wenn Sie sich einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reakti- onen) unterziehen.

Während der Therapie mit anderen Betarezeptorenblockern wurden schwere Leberschäden beobach- tet; daher sollten Ihre Leberwerte regelmäßig durch Ihren Arzt überprüft werden.

Da die Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers verschleiert werden können, sind regelmäßige Blut- zuckerkontrollen erforderlich.

Beim Tragen von Kontaktlinsen ist auf eine mögliche Einschränkung des Tränenflusses zu achten.

Kinder und Jugendliche

Dociton Injektionslösung kann bei Kindern und Jugendlichen für die Behandlung von bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden. Die Dosierung wird individuell vom Arzt in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. Alter festgelegt.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Dociton Injektionslösung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Dociton Injektionslösung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, scherwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Anwendung von Dociton Injektionslösung zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arznei- mittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder be- absichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Insulin oder orale Antidiabetika
Deren Wirkung kann verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, Nitroglycerin, Diuretika, Vasodilatatoren und Phenothiazine Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall kommen.

Calciumantagonisten vom Nifedipintyp
Die Blutdrucksenkung kann verstärkt werden. Gelegentlich kommt es zu einer Herzmuskelschwäche.

Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopy- ramid)
Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotonie), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Ihr Arzt wird Sie daher sorgfältig überwachen.

HINWEIS:

Siehe Abschnitt 2. „Was sollten Sie vor der Anwendung von Dociton Injektionslösung beachten?“

Antiarrhythmika
Die die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) von Dociton Injektionslö- sung und Antiarrhythmika können sich addieren.

Herzglykoside, Reserpin, Alphamethyldopa, Guanfacin oder Clonidin
Es kann zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen. Beim abrupten Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck überschießend anstei- gen. Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn bei Ihnen einige Tage zuvor die Anwendung von Dociton Injektionslösung beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt wer- den. Die Behandlung mit Dociton Injektionslösung darf erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin begonnen werden.

Adrenalin oder Noradrenalin
Ein beträchtlicher Blutdruckanstieg ist möglich.

Monoaminooxidase (MAO)-Hemmstoffe
Ein überschießender Blutdruckanstieg ist möglich. Während der Anwendung von Dociton Injektions- lösung sollten Sie keine MAO-Hemmstoffe einnehmen.

Nicht-steroidale Antirheumatika
Die gleichzeitige Anwendung von Prostaglandinsynthetase-Inhibitoren (z.B. Ibuprofen und Indometa- cin) kann die blutdrucksenkende Wirkung von Dociton Injektionslösung abschwächen.

Betäubungsmittel (Narkotika)
Eine verstärkte Blutdrucksenkung kann eintreten. Die die Herzkraft schwächenden Wirkungen (nega- tiv inotrope Wirkungen) beider Arzneimittel können sich addieren. Für den Fall, dass Dociton Injekti- onslösung vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, sollten Sie Ihren Narkosearzt über die Behandlung mit Dociton Injekti- onslösung informieren.

Periphere Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin)
Die neuromuskuläre Blockade kann durch die Betarezeptorenhemmung von Dociton Injektionslösung verstärkt werden.

Cimetidin
Die Wirkung von Dociton Injektionslösung wird verstärkt.

Chinidin bzw. Propafenon, Rifampicin, Theophyllin, Warfarin, Thioridazin sowie Calciumantagonis- ten wie Nifedipin, Nisoldipin, Nicardipin, Isradipin und Lacidipin
Aus entsprechenden Studien geht hervor, dass es zu Wechselwirkungen mit Propranololhydrochlorid kommen kann, da der Abbau dieser Wirkstoffe und der des Propranololhydrochlorids in der Leber beeinflusst werden kann. Die Konzentrationen von Propranololhydrochlorid und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, so dass gegebenenfalls eine Dosisanpassung erforderlich ist (siehe auch „Calciumantagonisten vom Nifedipintyp“).

Alkohol
Die gleichzeitige Gabe von Alkohol kann den Plasmaspiegel von Dociton Injektionslösung erhöhen.

Mutterkornalkaloide

Vorsicht ist geboten bei der Verabreichung von Ergotamin, Dihydroergotamin oder verwandten Ver- bindungen in Kombination mit Dociton Injektionslösung, da bei ein paar Patienten über vasospasti- sche Reaktionen berichtet wurde.

Rizatriptan (Serotonin-Rezeptor-Agonist)
Die Plasmakonzentration von Rizatriptan kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Dociton Injekti- onslösung erhöht sein.

Werden diese Arzneimittel in Kombination eingesetzt, wird gegebenenfalls eine Anpassung der Rizatriptandosis empfohlen.

ZNS-wirksame Arzneimittel (z.B. Schlafmittel, Tranquilizer [bestimmte Arzneimittel zur Beruhi- gung], tri-/tetrazyklische Antidepressiva [z.B. Fluoxetin, Fluvoxamin], Neuroleptika)
Diese Arzneimittel führen zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.

Die gleichzeitige Anwendung von Dociton Injektionslösung und Chlorpromazin (Neuroleptikum) kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegel beider Arzneimittel führen. Das kann zu einer verstärkten antipsychotischen Wirkung von Chlorpromazin und zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung von Dociton Injektionslösung führen.

Barbiturate, Nikotin, Cholestyramin, Antacida
Diese Arzneimittel führen zu einer Wirkungsabschwächung von Propranolol.

Malaria-Mittel (Halofantrin, Mefloquin und Chinin)
Diese Arzneimittel können Störungen der Erregungsleitung auslösen und sind deshalb nur mit Vor- sicht anzuwenden.

In einem Einzelfall kam es zu Herzkreislaufstillstand nach einer Einzeldosis von Mefloquin bei einem Patienten, der mit Propranolol behandelt wurde.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichti- gen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apo- theker um Rat.

Propranololhydrochlorid soll während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung verordnet werden.

Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranololhydrochlorid bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Komplikationen wie intrauterine Wachstumsretardierung und vorzeitige Wehen sowie Hy- poglykämie, Bradykardie und Atemdepression beim Neugeborenen sind in mehreren Fällen beschrie- ben worden. Bei einer Behandlung in der Nähe des Geburtstermins ist das Neugeborene daher in den ersten 48 - 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig zu überwachen.

Propranololhydrochlorid passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut vergleichbare bzw. höhere Konzentrationen als im maternalen Serum.

Propranololhydrochlorid geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Arzneimit- telwirkungen überwacht werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Wie wird es angewendet?

Dosierung
Bei akut bedrohlichen tachykarden Herzrhythmusstörungen ist die Einzeldosis sowie bei Mehrfachga- be der zeitliche Abstand zwischen den Einzelinjektionen in Abhängigkeit von der Ausgangssituation und dem klinischen Zustand des Patienten zu wählen.

Bei Erwachsenen wird initial in der Regel 1 mg Propranololhydrochlorid (entsprechend 1 ml Injekti- onslösung, also 1 Ampulle) langsam intravenös über 1 Minute injiziert. Bei unzureichendem Behand- lungserfolg kann die Injektion mit der gleichen Dosis in Intervallen von 2 Minuten bis zum Wirkungs- eintritt bzw. bis zum Erreichen der Maximaldosis (10 mg Propranololhydrochlorid bei Erwachsenen mit erhaltenem Bewusstsein, 5 mg Propranololhydrochlorid bei Erwachsenen in Narkose) wiederholt werden.

Dosierung bei Kindern und JugendlichenBei Kindern und Jugendlichen ist die intravenöse Injektion ausschließlich für die Notfallbehandlung kardialer Arrhythmien vorgesehen. Als Richtlinie gilt: 0,025- 0,05 mg/kg Körpergewicht langsam injizieren, vorzugsweise unter EKG-Kontrolle. Wiederholung alle 6-8 Stunden, falls erforderlich.

Art der Anwendung i.v.-Anwendung

Dociton Injektionslösung ist nur unter klinisch-stationären Bedingungen anzuwenden.

Die intravenösen Injektionen sollen langsam (1 mg Propranololhydrochlorid, entsprechend 1 ml In- jektionslösung bzw. 1 Ampulle pro Minute) unter fortlaufender Kontrolle von Puls, Blutdruck und EKG erfolgen.

Parenterale Arzneimittel sind vor Gebrauch visuell zu prüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dür- fen verwendet werden.

Dauer der Anwendung
Dociton Injektionslösung darf nur so lange angewendet werden, bis die Herzrhythmusstörungen unter Kontrolle sind. So bald wie möglich sollte die Therapie mit oralen Darreichungsformen fortgesetzt werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Dociton Injektionslösung angewendet haben als Sie sollten

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie), verminderter Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand, Herzmuskelschwäche (Herz- insuffizienz) und zum kardiogenen Schock kommen.

Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegent- lich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behand- lung mit Dociton Injektionslösung abgebrochen werden.

Ärztliche Maßnahmen:
Neben allgemeinen Maßnahmen der primären Giftelimination ist die Überwachung unter intensivme- dizinischen Bedingungen angezeigt. Als Gegenmittel können gegeben werden:

  • Atropin 0,5 - 2 mg i.v. als Bolus
  • Glucagon initial 1 - 10 mg i.v., anschließend 2 - 2,5 mg/h als Dauerinfusion
  • Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus siehe unter Abschnitt 2. „Dociton Injektionslösung darf nicht angewendet wer- den“.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

Insbesondere zu Beginn der Behandlung Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmer- zen, Verwirrtheit, Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Albträume, Wahnvorstellungen (Halluzinationen), Taubheits- und Kältegefühl (Parästhesien) in den Gliedmaßen; vorübergehend Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung [Obstipation], Durch- fall [Diarrhö]); verstärkter Blutdruckabfall; starke Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie); anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit (Synkopen); Herzklopfen (Palpitationen); Überleitungsstö- rungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz); allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Hautausschlag [Exantheme]) und Haarausfall.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Krankhafte Muskelschwäche oder –ermüdbarkeit, Mundtrockenheit, Einschränkung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen beachten), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis), Verringe- rung der Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) oder kleinfleckige Einblutungen in die Haut und Schleimhaut (Purpura).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

Mangel oder starke Verminderung an weißen Blutkörperchen; vorübergehender Anstieg bestimmter weißer Blutkörperchen (transiente Eosinophilie); Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskel- schwäche oder -ermüdbarkeit (Myasthenia gravis); Verstärkung der Anfälle bei Engegefühl im Brust- bereich (Angina pectoris); Verstärkung der Beschwerden bei peripheren Durchblutungsstörungen, einschließlich intermittierendes Hinken (Claudicatio intermittens) und Verkrampfung der Finger- schlagadern (Raynaud-Syndrom); Auslösung einer Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris); Verstärkung der Symptome dieser Erkrankung; schuppenflechten-ähnliche (psoriasiforme) Hautausschläge; Ent- zündungen der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis); Sehstörungen; Muskelschmer- zen; Muskelkrämpfe; bei Langzeitbehandlung Gelenkerkrankungen (Arthropathie), wobei ein Gelenk (Monoarthritis) oder mehrere (Polyarthritis) betroffen sein können; Libido- und Potenzstörungen; Auf- treten einer bisher nicht erkennbaren Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) oder Verschlechte- rung einer bereits bestehenden Zuckerkrankheit; bei schweren Nierenfunktionsstörungen Verschlech- terung der Nierenfunktion (deshalb sollte während der Behandlung mit Dociton Injektionslösung Ihre Nierenfunktion entsprechend überwacht werden); Anstieg bzw. Erhöhung bestimmter Blutwerte (GOT, GPT, ANA).

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Hypoglykämie einschließlich hypoglykämischer Krampfanfälle.

Wenn Sie zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) neigen, kann es bei Ihnen infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes zu Atemnot kommen.

Sonstige Nebenwirkungen
Bei Patienten mit portaler Hypertonie kann sich die Leberfunktion verschlechtern und es kann sich eine hepatische Enzephalopathie entwickeln. Es gibt Berichte, dass die Behandlung mit Propranolol das Risiko für die Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie erhöhen kann.

Wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben, können die klinischen Zeichen eines übermäßigen Anstiegs der Schilddrüsenhormone im Blut (Thyreotoxikose), wie z. B. erhöhte Herz- schlagfolge oder Zittern, bei Ihnen verschleiert sein.

Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Be- handlung mit Dociton Injektionslösung zu erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämischen Zuständen) kommen. Diese können von Krampfanfällen oder – in Einzelfällen – von Koma begleitet sein.

Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern, kön- nen verschleiert werden.

Es können Störungen im Fettstoffwechsel auftreten. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verringerung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Blut beobachtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizini- sche Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de an- zeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach „verwendbar bis:“ bzw. „verw. bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informatio- nen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Weitere Informationen

Was Dociton Injektionslösung enthält

  • Der Wirkstoff ist: Propranololhydrochlorid.
    1 ml Injektionslösung enthält 1 mg Propranololhydrochlorid.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Wasser für Injektionszwecke, Wasserfreie Citronensäure (Ph.Eur.).

Wie Dociton Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung

Dociton Injektionslösung ist eine klare, farblose Lösung zur intravenösen Injektion. Die Injektionslösung befindet sich in farblosen Glasampullen.

Dociton Injektionslösung ist in Packungen mit 10 Ampullen zu je 1 ml Injektionslösung erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15 06796 Brehna

Tel.: 034954/247-0 Fax: 034954/247-100

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2019.

Zuletzt aktualisiert am 20.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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