Wirkstoff(e) Levodopa Carbidopa
Zulassungsland Deutschland
Hersteller ALIUD PHARMA GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 24.08.1999
ATC Code N04BA02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Dopaminerge Mittel

Zulassungsinhaber

ALIUD PHARMA GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Levo-C AL ist ein Arzneimittel gegen die Parkinson’sche Krankheit (Dopamin- Vorstufe mit Decarboxylasehemmer).

Levo-C AL wird angewendet bei:

  • Parkinson’scher Krankheit (Schüttellähmung, eine Erkrankung mit grobschlägigem Zittern, Bewegungsverlangsamung und Starre der Muskeln).
  • Symptomatischen Parkinson-Syndromen (Krankheitserscheinungen, die der Parkinson’schen Krankheit entsprechen, aber infolge von Vergiftungen, Hirnentzündungen und arteriosklerotischen Hirngefäßveränderungen auftreten). Ausgenommen hiervon ist das medikamentös induzierte Parkinson-Syndrom (Parkinson-ähnliche Krankheitserscheinungen, die durch bestimmte Arzneimittel ausgelöst werden).

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Levo-C AL darf NICHT eingenommen werden

15.09.2017

  • wenn Sie allergisch gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • wenn Sie gleichzeitig nichtselektive MAO Hemmer einnehmen. Diese MAO Hemmer müssen mindestens 2 Wochen vor Beginn der Therapie mit Levo-C AL abgesetzt werden. Selektive MAO B-Hemmer (z.B. Selegilin) in niedrigen Dosen können gleichzeitig eingenommen werden.
  • wenn Sie gleichzeitig eine Kombination aus einem MAO-A und einem MAO- B Hemmer einnehmen,
  • bei verdächtigen, nicht diagnostizierten Hautveränderungen oder einem anamnestisch bekannten Melanom, da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann,
  • wenn Sie an einem Engwinkelglaukom (grüner Star) leiden.

Levo-C AL ist nicht bestimmt für die Einnahme von Jugendlichen unter 18 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Levo-C AL nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Sie dürfen Levo-C AL erst einnehmen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bei

  • schwerer Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankung, Bronchialasthma, Nieren- , Leber- oder endokriner Erkrankung (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom), sogenanntes Cushing-Syndrom) sowie bei einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte,
  • zu schnellem Herzschlag (Tachykardie),
  • schweren Störungen des hämatopoetischen (blutbildenden) Systems,
  • allen Krankheitszuständen, bei denen Sympathomimetika nicht gegeben werden dürfen (Arzneimittel, die gegen erniedrigten Blutdruck, bei Kreislaufversagen, bei unregelmäßigem Herzschlag, als Wehenhemmer und bei Krämpfen der unteren Luftwege angewendet werden),
  • bei bestimmten psychischen Erkrankungen.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Dosierung richtet sich nach der Schwere Ihrer Erkrankung und wie gut Sie Levo-C AL vertragen. Die Einnahmemenge wird von Ihrem Arzt für jeden Patienten anders festgelegt. Sie dürfen daher keinesfalls die Einnahmemenge eigenmächtig ändern. Es kann nötig sein, sowohl die Einzeldosis als auch die Dosierungsintervalle anzupassen. Hohe Einzeldosen sollten vermieden werden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis

Die Behandlung erfolgt langsam einschleichend, um das Ausmaß der Nebenwirkungen gering zu halten und einen möglichen Behandlungserfolg nicht zu gefährden.

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Bei bisher unbehandelten Patienten wird mit einer Tagesdosis von ½ oder 1 Tablette Levo-C AL 200/50 (entspr. 100 bis 200 mg Levodopa in Kombination mit 25 bis 50 mg Carbidopa/Tag) begonnen.

Eine Dosissteigerung kann um ½ Tablette Levo-C AL 200/50 (entspr. 100 mg Levodopa und 25 mg Carbidopa) jeden 3. bis 7. Tag vorgenommen werden.

Tagesdosen von täglich bis zu 4 Tabletten Levo-C AL 200/50 (entspr. 800 mg Levodopa und 200 mg Carbidopa/Tag) sollen in der Regel nicht überschritten werden.

Die Tageseinnahme wird auf mindestens 3 bis 4 Einzeldosen verteilt.

Bei Auftreten von Nebenwirkungen wird die Dosissteigerung zunächst unterbrochen oder die Dosis vorübergehend gesenkt und die weitere Erhöhung langsamer vorgenommen. Bei Übelkeit und Brechreiz, besonders beim Auftreten zu Beginn der Behandlung, können entsprechende Arzneimittel (Antiemetika, z.B. Domperidon) gelegentlich verabreicht werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Über Nebenwirkungen, einschließlich Bluthochdruck und Dyskinesie, bei gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva und Levodopa/Carbidopa-Präparaten wurde selten berichtet. Unter kombinierter Therapie mit Selegilin und Levodopa/Carbidopa kann eine massiv verstärkte orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) auftreten (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?).

Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (sogenannte MAO- Hemmstoffe):

Bei gleichzeitiger Einnahme von Levo-C AL und Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Tranylcypromin kann es zu gefährlich erhöhtem Blutdruck kommen. Dies ist unter Umständen auch noch bis zu 2 Wochen nach Absetzen von

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Tranylcypromin möglich. In diesem Fall dürfen Sie Levo-C AL nicht einnehmen. Zwischen dem Absetzen von Tranylcypromin und dem Beginn der Behandlung mit Levo-C AL muss daher ein Zeitraum von mindestens 2 Wochen liegen. Die gleichzeitige Einnahme von Levo-C AL und Moclobemid oder Selegilin bzw.

Rasagilin gilt dagegen als unbedenklich. Sollten Sie jedoch Moclobemid und Selegilin bzw. Rasagilin einnehmen, dann dürfen Sie Levo-C AL nicht einnehmen.

Bei Patienten, die Levodopa/Decarboxylasehemmer-Präparate zusammen mit Antihypertonika (insbesondere Reserpin-haltige Präparate) erhielten, ist eine symptomatische orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) aufgetreten. Daher kann zu Beginn der Behandlung mit Levo-C AL eine Anpassung der Antihypertonika-Dosis erforderlich werden.

Es ist möglich, Levo-C AL gleichzeitig mit allen bekannten Arzneimitteln gegen die Parkinson’sche Krankheit zu geben, wobei eine eventuell notwendige Verminderung der Dosierung von Levo-C AL oder des anderen Arzneimittels zu beachten ist.

Die Wirkung von Levo-C AL wird durch Vitamin B6 in niedrigen Dosierung nicht beeinträchtigt.

Beeinflussung der Wirkung anderer Arzneimittel durch Levo-C AL Arzneimittel, die gegen zu niedrigen Blutdruck, bei Kreislaufversagen, bei

unregelmäßigem Herzschlag, als Wehenhemmer und bei Krämpfen der unteren Luftwege angewendet werden (sogenannte Sympathomimetika):

die Wirkung von Sympathomimetika kann verstärkt werden und eine Verminderung der Dosis dieser Arzneimittel erfordern.

Hinweis:

Vor einer Betäubung (Narkose) muss beachtet werden, dass bei Anwendung von Halothan, Cyclopropan und anderen Substanzen, die das Herz gegenüber sympathomimetischen Aminen sensibilisieren, Levo-C AL wenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden muss, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.

Beeinflussung von Laborwerten

Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:

  • Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glucose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH und Bilirubin und Blutharnstoff-N.
  • Erniedrigtes Hämoglobin und Hämatokrit, erhöhte Serum-Glucose und Urinbefunde (Leukozyten, Bakterien im Blut) wurden beobachtet.
  • Falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert).
  • Falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glucose- Oxidase-Methode.

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Falsch-positiver Coombs-Test.

Einnahme von Levo-C AL zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Die gleichzeitige Einnahme einer eiweißreichen Mahlzeit oder Eisensulfat- haltiger Arzneimittel kann zu einer geringeren Aufnahme von Levo-C AL in Magen und Darm führen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Levo-C AL darf in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung durch Ihren Arzt gegeben werden.

Stillzeit

Levo-C AL hemmt die Bildung der Muttermilch. Ist eine Behandlung mit Levo-C AL während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Einnahme von Levo-C AL kann in seltenen Fällen übermäßige Müdigkeit am Tage und plötzliche Schlafattacken verursachen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, dürfen Sie so lange kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, mit denen Sie sich selbst oder andere dem Risiko schwerer Verletzungen aussetzen könnten, bis übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken nicht mehr auftreten.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Zu den häufigsten unter Levodopa/Carbidopa beobachteten Nebenwirkungen zählen Dyskinesien (abnormale, unwillkürliche Bewegungen) und Übelkeit.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Appetitlosigkeit,
  • Verwirrtheit, depressive Verstimmungen u. U. mit Selbstmordgedanken, Albträume, Halluzinationen,
  • On-off-Phänomene (Wechsel von Beweglich- und Unbeweglichkeit), Schwindel, Parästhesien (z.B. Kribbeln und Einschlafen der Glieder), Schläfrigkeit (einschließlich sehr selten auftretender übermäßiger Tagesmüdigkeit und Schlafattacken),
  • orthostatische Regulationsstörungen (Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperlage) einschließlich hypotensiver Episoden,
  • Atemnot,
  • Durchfall, Erbrechen,
  • Brustschmerzen.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

  • Blutbildungsstörungen (wie Agranulozytose, Leukopenie, hämolytische und nicht hämolytische Anämie, Thrombozytopenie),
  • Demenz, psychotische Zustandsbilder wie Wahnideen und paranoide Gedankenbildung,
  • Krampfanfälle (Konvulsionen; ein Zusammenhang mit Levodopa/Carbidopa ist nicht gesichert), malignes neuroleptisches Syndrom (siehe unter Abschnitt 2.: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen),
  • Herzrhythmusstörungen,
  • erhöhter Blutdruck, Venenentzündung,
  • dunkler Speichel, Entwicklung eines Zwölffingerdarmgeschwürs, Magen- Darm-Blutungen,

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  • Haarausfall, Angioödem, dunkler Schweiß, Henoch-Schoenlein-Purpura (Blutungen in die Haut), Hautjucken (Pruritus), Hautausschlag,
  • dunkler Urin.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Starkes Verlangen nach hohen Dosen von Levo-C AL, die jene Dosen deutlich überschreiten die zur adäquaten Kontrolle von Bewegungssymptomen erforderlich sind, bekannt als Dopamin-Dysregulationssyndrom. Bei manchen Patienten kommt es nach der Einnahme von hohen Dosen Levo-C AL zu ungewöhnlich heftigen unwillkürlichen Bewegungen (Dyskinesien), Stimmungsschwankungen oder anderen Nebenwirkungen.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Levo-C AL 200/50 enthält

Die Wirkstoffe sind Levodopa und Carbidopa.

1 Tablette enthält 200 mg Levodopa und 54 mg Carbidopa-Monohydrat (entspr. 50 mg Carbidopa).

Die sonstigen Bestandteile sind:

Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke (aus Mais), wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Wie Levo-C AL 200/50 aussieht und Inhalt der Packung

Weiße, runde Tablette mit beidseitiger Bruchkerbe (Snap-tab).

Levo-C AL 200/50 ist in Packungen mit 100 und 200 (2x100) Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

ALIUD PHARMA® GmbH

Gottlieb-Daimler-Straße 19 D-89150 Laichingen info@aliud.de

Hersteller

STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2017.

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023

Quelle: Levo-C AL 200/50 - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Levodopa Carbidopa
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden