Levodopa/Carbidopa-CT darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie gleichzeitig nicht-selektive MAO-Hemmer oder selektive MAO-A-Hemmer einnehmen (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen). Diese MAO-Hemmer müssen mindestens 2 Wochen vor Beginn der Therapie mit Levodopa/Carbidopa-CT abgesetzt werden. Selektive MAO-B-Hemmer (z. B. Selegilin) in niedrigen Dosen können gleichzeitig eingenommen werden.
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bei verdächtigen, nicht diagnostizierten Hautveränderungen oder einem anamnestisch bekannten Melanom, da Levodopa ein malignes Melanom aktivieren kann.
- wenn Sie an einem Engwinkelglaukom (spezielle Form des Grünen Stars) leiden.
Levodopa/Carbidopa-CT ist nicht bestimmt für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Levodopa/Carbidopa-CT nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Sie dürfen Levodopa/Carbidopa-CT erst einnehmen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt:
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bei schwerer Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankung, Bronchialasthma, Nieren-, Leber- oder endokriner Erkrankung (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Tumor der Nebenniere [Phäochromozytom]) sowie bei einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte
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bei zu schnellem Herzschlag (Tachykardie)
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bei schweren Störungen des blutbildenden (hämatopoetischen) Systems
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bei allen Krankheitszuständen, bei denen Sympathomimetika nicht gegeben werden dürfen (Gruppe von Arzneimitteln, die gegen erniedrigten Blutdruck, bei Kreislaufversagen, bei unregelmäßigem Herzschlag, bei Krämpfen der unteren Luftwege und als Wehenhemmer angewendet werden)
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bei bestimmten psychischen Erkrankungen (Psychosen)
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie bzw. Betreuer bemerken, dass Sie einen Drang oder ein Verlangen entwickeln, sich in einer für Sie ungewöhnlichen Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen selbst oder anderen schaden können. Dies nennt man Impulskontrollstörungen und dazu gehören Verhaltensweisen wie zum Beispiel Spielsucht, übermäßiges Essen oder Geldausgeben, ein abnorm starker Sexualtrieb oder eine Zunahme sexueller Gedanken oder Gefühle.
Ihr Arzt muss dann möglicherweise Ihre Behandlung überprüfen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Betreuungsperson bemerken, dass Sie suchtähnliche Symptome entwickeln, die zum heftigen Verlangen nach hohen Dosen von Levodopa/Carbidopa-CT und anderen Arzneimitteln, die zur Behandlung von Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, führen.
Es sind in regelmäßigen Abständen Untersuchungen der Leber-, Herz-, Kreislauf- und Nierenfunktion sowie des Blutbildes notwendig.
Bei Patienten mit Herzinfarkt in der Krankengeschichte, Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlagfolge) oder koronaren Durchblutungsstörungen (Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße) sollten regelmäßige Kreislauf- und EKG-Kontrollen (Messung der Herzströme) vorgenommen werden.
Parkinson-Patienten haben ein erhöhtes Risiko ein malignes Melanom zu entwickeln. Daher sollten Patienten und Angehörige bzw. Betreuungspersonal während der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-CT die Haut häufig und regelmäßig auf Anzeichen eines Melanoms untersuchen. Im Idealfall sollten regelmäßige Hautuntersuchungen durch einen Hautarzt durchgeführt werden.
Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen und Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte sollten ebenfalls ärztlich besonders beobachtet werden.
Bei Patienten mit Weitwinkelglaukom (spezielle Form des Grünen Stars) sind regelmäßige Kontrollen des Augeninnendruckes nötig.
Es ist daher wichtig, dass Sie die Kontrolluntersuchungen, die Ihr Arzt mit Ihnen verabredet, unbedingt einhalten.
Nach langjähriger Behandlung mit Arzneimitteln, die die gleichen Wirkstoffe wie Levodopa/Carbidopa-CT enthalten, kann ein plötzliches Absetzen oder Reduzieren von Levodopa/Carbidopa-CT zu Levodopa-Entzugserscheinungen führen (sog. malignes Levodopa- Entzugssyndrom bzw. malignes neuroleptisches Syndrom).
Es können auftreten:
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sehr hohes Fieber, Muskelsteife (in deren Folge der Blutwert Serumkreatinin-Phosphokinase ansteigen kann) und psychische Auffälligkeiten
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oder eine vollständige Bewegungsstarre
Beide Zustände sind lebensbedrohlich. Verständigen Sie in solch einem Fall sofort den nächst erreichbaren Arzt!
Die Ausscheidung der wirksamen Bestandteile von Levodopa/Carbidopa-CT in Urin, Speichel und Schweiß kann Flecken in der Kleidung verursachen, die nach dem Antrocknen nicht mehr entfernt werden können, weshalb die Flecken in frischem Zustand ausgewaschen werden sollten.
Hinweis für Angehörige bzw. Betreuungspersonen:
Es ist besonders auch auf die psychische Verfassung des Patienten zu achten, um krankhaft-traurige Verstimmungen (Depressionen) frühzeitig zu erkennen.
In sehr seltenen Fällen wird bei den Patienten eine eigenmächtige Steigerung der Einnahmemenge beobachtet. Wenden Sie sich in diesen Fällen bitte an den behandelnden Arzt.
Einnahme von Levodopa/Carbidopa-CT zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die therapeutische Wirkung von Levodopa/Carbidopa-CT kann eingeschränkt werden durch:
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Morphin-ähnliche Arzneimittel (Opioide; Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung von z. B. starken Schmerzen)
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Phenytoin (Arzneimittel zur Epilepsie-Behandlung)
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Papaverin (Arzneimittel zur Krampflösung)
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Isoniazid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose)
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bestimmte Arzneimittel mit psychisch-dämpfender Wirkung (Neuroleptika (z. B. Phenothiazide, Butyrophenone und Risperidon)).
Blutdrucksenkende Arzneimittel
Bei Patienten, die Levodopa/Decarboxylasehemmer-Präparate zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln (insbesondere Reserpin-haltige Präparate) erhielten, ist eine symptomatische orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) aufgetreten. Daher kann zu Beginn der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-CT eine Anpassung der Dosis der blutdrucksenkenden Arzneimittel erforderlich werden.
Trizyklische Antidepressiva
Über Nebenwirkungen, einschließlich Bluthochdruck und Dyskinesie (abnormale, unwillkürliche Bewegungen), bei gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva und Levodopa/Carbidopa-Präparaten wurde selten berichtet.
MAO-Hemmer
Bei Gabe von Levodopa/Carbidopa-CT und Selegilin (ein Arzneimittel, das ebenfalls zur Therapie der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden kann) kann es zu einem starken Blutdruckabfall kommen. Bezüglich Patienten, die MAO-Hemmer erhalten, wird auch auf die entsprechenden Ausführungen unter „Levodopa/Carbidopa-CT darf nicht eingenommen werden“ verwiesen.
Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln
Es ist möglich, Levodopa/Carbidopa-CT gleichzeitig mit allen bekannten Arzneimitteln gegen die Parkinson-Krankheit zu geben, wobei eine eventuell notwendige Verminderung der Einnahmemenge von Levodopa/Carbidopa-CT oder des anderen Arzneimittels zu beachten ist.
Andere Arzneimittel
Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa/Carbidopa-CT und Sympathomimetika (Gruppe von Arzneimitteln, die gegen erniedrigten Blutdruck, bei Kreislaufversagen, bei unregelmäßigem Herzschlag, bei Krämpfen der unteren Luftwege und als Wehenhemmer angewendet werden) kann deren Wirkung verstärken und infolgedessen eine Verringerung der Dosis der Sympathomimetika erfordern.
Die Anwendung von Levodopa/Carbidopa-CT zusammen mit Tetrabenazin (Arzneimittel zur Behandlung anderer krankhafter unwillkürlicher Bewegungen) oder Reserpin (Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks) wird nicht empfohlen.
Die Wirkung von Levodopa/Carbidopa-CT wird durch Vitamin B6 in niedrigen Anwendungsmengen nicht beeinträchtigt.
Die gleichzeitige Einnahme Eisensulfat- oder Eisengluconat-haltiger Arzneimittel kann zu einer geringeren Aufnahme von Levodopa/Carbidopa-CT im Magen-Darm-Trakt führen.
Hinweis
Vor einer Betäubung (Narkose) muss beachtet werden, dass bei Anwendung von Halothan, Cyclopropan und anderen Substanzen, die die Empfindlichkeit des Herzens gegen sympathomimetische Amine (z. B. Adrenalin) erhöhen, Levodopa/Carbidopa-CT wenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden muss, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.
Wenn die Therapie vorübergehend unterbrochen wird, sollte die übliche Tagesdosis sobald wie möglich wieder eingenommen werden.
Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:
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Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH, Bilirubin und Blutharnstoff-N
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erniedrigtes Hämoglobin und Hämatokrit, erhöhte Serum-Glukose und Urinbefunde (Leukozyten, Bakterien und Blut) wurden beobachtet
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falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert)
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falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-Oxidase-Methode
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falsch-positiver Coombs-Test
Einnahme von Levodopa/Carbidopa-CT zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die gleichzeitige Einnahme einer eiweißreichen Mahlzeit kann zu einer geringeren Aufnahme von Levodopa und Carbidopa aus Magen und Darm führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Levodopa/Carbidopa-CT darf in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung durch Ihren Arzt gegeben werden.
Levodopa/Carbidopa-CT hemmt die Bildung der Muttermilch. Ist eine Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-CT während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Einnahme von Levodopa/Carbidopa-CT kann Sie auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch müde machen und in sehr seltenen Fällen zu übermäßiger Tagesmüdigkeit und zu plötzlich auftretenden Schlafattacken (eventuell auch ohne vorherige Warnzeichen) führen. Daher müssen Sie im Straßenverkehr, beim Bedienen von Maschinen, sowie bei Arbeiten ohne sicheren Halt besonders vorsichtig sein. Wenn bei Ihnen übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken aufgetreten sind, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, durch die Sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen ausgesetzt sein könnten. Darüber hinaus sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, da in derartigen Fällen eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden kann.