Bei Einnahme von RifampicinHefa®-N 450mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Cotrimoxazol ( Mittel gegen Infektionskrankheiten)
Durch die gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol kann es zu einer Verminderung der Rifampicin-Clearance (des Rifampicin-Abbaus) kommen.
Probenecid (Mittel z.B. zur Steigerung der Antibiotikawirkung)
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid und Rifampicin führt möglicherweise zu erhöhten Rifampicin-Serumkonzentrationen.
Antacida (Mittel zur Hemmung der Magensäure)
Diese Mittel können zu einer verminderten Resorption (Aufnahme aus dem Darm) von RifampicinHefa®-N 450mg führen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann RifampicinHefa®-N 450mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten | häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Mögliche Nebenwirkungen
Allergische Hautreaktionen und sonstige Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig treten Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Häufigste Reaktionen sind Fieber, Juckreiz, Hautrötungen (Erythema exsudativum multiforme), Nesselsucht (Urtikaria).
Selten wurden auch schwere Reaktionen wie Atemnot, Lungenödem und sonstige Ödeme (Flüssigkeitsansammlung in den Geweben) sowie Schock beobachtet.
Sehr selten wurde ein Lupus-ähnliches Syndrom (Entzündungskrankheit) mit Fieber, Schwächegefühl, Muskel- und Gelenkschmerzen und dem Auftreten antinukleärer Antikörper (Antikörper gegen Zellkerne) beschrieben.
Sehr selten wurden außerdem im Zusammenhang mit einer antituberkulösen Kombinationsbehandlung von Rifampicin und anderen Mitteln schwere allergische Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom (Krankheitsbilder mit blasenförmiger Abhebung der Haut) beobachtet, die aber nicht sicher einem Wirkstoff zugeordnet werden konnten.
Magen-Darm-Trakt
Häufig Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Blähungen (Meteorismus).
Sehr selten entwickelt sich während oder in den ersten Wochen nach Behandlung eine pseudomembranöse Enterokolitis (schwere Darmerkrankung), die durch schwere, anhaltende Durchfälle gekennzeichnet ist. Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).
Leberfunktion
Häufig bis sehr häufig wurde Erhöhung von Leberenzymen (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, -Glutamyltranspeptidase) und seltener von Bilirubin (Laborwerte zur Leberkontrolle) im Serum beschrieben sowie gelegentlich Gelbsucht (Ikterus) und Lebervergrößerung (Hepatomegalie) (s.a. Abschnitt besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).
Gefährdet sind vor allem Patienten mit vorbestehenden Leberschäden, Alkoholiker und ältere Menschen.
Auge
Selten sind Sehstörungen (Entzündung des Sehnerven und Verlust der Sehfähigkeit).
Eine rot-orange Verfärbung der Tränenflüssigkeit ist durch die Eigenfarbe des Wirkstoffs bedingt und unbedenklich. Es kann jedoch hierdurch zu einer dauerhaften gelb-orangen Verfärbung von weichen Kontaktlinsen kommen.
Nervensystem
Sehr selten wurden Schwindel, Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen (Ataxie), Konzentrationsunfähigkeit, Müdigkeit, Muskelschwäche, Schmerzen in den Armen und Beinen sowie Taubheitsgefühl beobachtet.
Blut und Blutbestandteile
Selten kommt es zu einer Veränderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Eosinophilie, Leukopenie, Granulozytopenie), Blutplättchenmangel mit Hautblutungen (thrombozytopenische Purpura), Hypoprothrombinämie (Mangel eines Blutgerinnungsfaktors) und Blutarmut (hämolytische Anämie).
Bei Anwendung während der letzten Schwangerschaftswochen kann es nach der Geburt zu Blutungen bei der Mutter und dem Neugeborenen kommen. Eine Behandlung mit Vitamin K kann angezeigt sein.
Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sind erforderlich sowie ggf. auch Bestimmung der Gerinnungsparameter.
Nierenfunktion
Sehr selten wurde akutes Nierenversagen beobachtet.
Störungen der Regelblutung
Selten kann es zu Abweichungen bei der Regelblutung kommen.
Grippeartige Erscheinungen ("Flu-Syndrom")
Insbesondere bei nicht täglicher Verabreichung (intermittierende Behandlung) bzw. bei Wiederbeginn einer Behandlung mit Rifampicin können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Hautrötungen (Exanthem), Erbrechen, Kopfschmerzen, allgemeines Schwächegefühl, Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten.
Neben dem "Flu-Syndrom" ist bei intermittierender Behandlung auch mit weiteren, u.U. schwerwiegenden Komplikationen zu rechnen.
Bei schwerwiegenden Komplikationen wie Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) Hautblutungen (Purpura), Blutarmut (hämolytische Anämie), Atemnot, asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen ist RifampicinHefa®-N 450mg sofort und endgültig abzusetzen.
Sonstige Nebenwirkungen
RifampicinHefa®-N 450mg hat eine bräunlich-rote Farbe. Körperflüssigkeiten wie z.B. Urin, Tränen, Stuhl, Schweiß oder Speichel können deswegen rot-orange verfärbt sein.
Dies ist durch die Eigenfarbe des Wirkstoffs bedingt und unbedenklich. Durch die Verfärbung der Tränenflüssigkeit kann es allerdings zu einer gelb-orangen Verfärbung weicher Kontaktlinsen kommen.
Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben, nehmen Sie RifampicinHefa-N 450 mg nicht weiter ein und suchen Sie möglichst umgehend Ihren Arzt auf.
Pseudomembranöse Enterokolitis (schwere Darmerkrankung):
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit RifampicinHefa®-N 450mg in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Kreislaufschock):
Hier muss die Behandlung mit RifampicinHefa®-N 450mg sofort abgebrochen werden, und die üblichen ärztlichen Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Corticosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Sollten Sie Anzeichen einer weiteren schwerwiegenden Nebenwirkung (s.a. Abschnitt Nebenwirkungen) bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Auch bei anderen möglicherweise auftretenden unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.