EREMFAT 450 mg darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Rifampicin, gegen andere Rifamycine (mit Rifampicin verwandte Wirk- stoffe) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
-
bei schweren Leberfunktionsstörungen (Child Pugh C), Gelbsucht (z. B. Verschlussikterus), akuter Leberentzündung (Hepatitis), Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung mit Leberzellschwund), Gallengangsverschluss (Gallengangsobstruktion).
-
bei gleichzeitiger Therapie mit den Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV- Infektionen) Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Tipranavir und Saquinavir – mit wie auch ohne Ritonavir (siehe Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ und „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimit- teln“).
-
bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Breitspektrum-Triazol-Antimyko- tikum (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) Voriconazol (siehe Abschnitt 2. „Ein- nahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie EREMFAT 450 mg einnehmen.
-
Mykobakterien (Erreger der Tuberkulose) entwickeln rasch Resistenzen gegen Rifampicin, den Wirkstoff von EREMFAT 450 mg. Daher muss EREMFAT 450 mg immer mit mindestens einem weiteren gegen Tuberkulose wirksamen Arzneimittel kombiniert werden (siehe auch Abschnitt 3. „Wie ist EREMFAT 450 mg einzunehmen?“). Eine Ausnahme hiervon stellt die Vorbeugung (Pro- phylaxe) der Meningokokken-Hirnhautentzündung dar, in welcher Rifampicin in einer hohen Do- sis über einen Zeitraum von nur 2 Tagen allein eingesetzt wird.
-
Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme oder Anwendung anderer Arzneimittel. Denn Rifampicin, der Wirkstoff von EREMFAT 450 mg, kann den Stoffwechsel dieser Arzneimittel beeinflussen bzw. der Stoffwechsel von Rifampicin selbst kann beeinflusst werden. Vor allem bei Ein- nahme/Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe mit enger therapeutischer Breite (enger Nachbarschaft von Wirkung und Nebenwirkungen) enthalten, muss bei Beginn oder nach Absetzen einer Therapie mit EREMFAT 450 mg die Dosierung dieser Arzneimittel eventuell angepasst wer- den. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, um eine korrekte
Dosierung gleichzeitig eingenommener / angewendeter Arzneimittel sicherzustellen und Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein können, zu vermeiden (siehe auch Abschnitt 2. „EREMFAT 450 mg darf nicht eingenommen werden“ und „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Paracetamol
Im Falle einer gleichzeitigen Verabreichung von Rifampicin und Paracetamol kann es zu einer Leberschädigung durch üblicherweise unschädliche Dosen von Paracetamol kommen. Die Verab- reichung von Paracetamol unter Rifampicintherapie sollte daher nur unter strenger Nutzen-Risiko- Abschätzung und unter besonderer Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 2. „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Vitamin D
Rifampicin beeinträchtigt den Vitamin D-Stoffwechsel. Symptome einer Erkrankung der Knochen sind erst bei längerer Rifampicingabe (> 1 Jahr) zu erwarten. Sollte Ihnen zusätzlich Vitamin D verabreicht werden, wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrollen der Calcium- und Phosphatspiegel sowie der Nierenfunktion durchführen.
Kontrazeption
Wenn Sie orale hormonale Kontrazeptiva (‘Pille’) zur Empfängnisverhütung anwenden ist die empfängnisverhütende Wirkung oraler hormonaler Kontrazeptiva aufgrund der Wechselwirkung zwischen Rifampicin und den Wirkstoffen der Kontrazeptiva (‘Pille’) gestört. Unter der Therapie mit EREMFAT 450 mg müssen Sie daher zusätzlich andere nicht hormonale, kontrazeptive Maß- nahmen anwenden (siehe Abschnitt 2. „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
-
Hepatotoxizität (erhöhtes Risiko von Leberschäden), Unterernährung, Alkoholismus
-
Bei etwa 5 bis 20 % der Behandelten ist ein Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) feststellbar. Verbleiben die Leberwerte unter einem bestimmten Richtwert (Transaminasenwerte < 100 U/l) kann es trotz Fortsetzung der Therapie wieder zur Normalisierung der Werte kommen. Übersteigen die Leberwerte den Richtwert (Transaminasenanstieg über 100 U/l oder Bilirubinkonzentrationen 2-fach über dem Normwert und entsprechender klinischer Symptomatik) muss EREMFAT 450 mg abgesetzt werden, da tödlicher Leberschwund (Leberdystrophien) beobachtet worden ist. Nach Un- terbrechung der Therapie und Rückgang der Symptome kann eine Weiterbehandlung unter Beach- tung der einschleichenden Dosierung möglich sein.
-
Bei leichteren oder chronischen Leberfunktionsstörungen darf EREMFAT 450 mg nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden.
-
Bei Patienten mit regelmäßigem Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch, kann eine Vorschädi- gung der Leber bestehen bzw. ist damit zu rechnen.
-
Unterernährte Patienten, ältere Patienten und Patienten mit bereits bestehenden Leberschäden sind vor allem gefährdet hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen wie Gelbsucht (Ikterus) bzw. einer Lebervergrößerung (Hepatomegalie).
-
Rifampicin besitzt ein lebertoxisches Potential. Bei allen Patienten, insbesondere bei den genann- ten Risikogruppen und wenn Sie die üblichen Kombinationspartner von Rifampicin wie Isoniazid und Pyrazinamid einnehmen, müssen regelmäßige Leberenzym- und Bilirubinkontrollen durchge- führt werden, um eine mögliche Schädigung der Leber aufgrund des lebertoxischen Potenzials der genannten Arzneimittel frühzeitig erkennen zu können.
-
Überempfindlichkeitsreaktionen
-
Es können leichte Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Fieber, Hautrötungen, Ju- cken (Pruritus) oder Nesselsucht (Urtikaria) auftreten. Nach Unterbrechung der Therapie und Rückgang der Symptome kann eine Weiterbehandlung unter Beachtung der einschleichenden Do- sierung möglich sein.
-
EREMFAT 450 mg ist sofort und endgültig abzusetzen beim Auftreten schwerwiegender Kom- plikationen wie Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), der sich eventuell auch als Nasenbluten äußern kann, Hautblutungen (Purpura), Blutarmut (hämolytische Anämie), Atemnot (Dyspnoe), asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen und bei schweren allergischen Hautreaktio- nen mit blasenförmiger Abhebung der Haut (toxische epidermale Nekrolyse / Lyell Syndrom, ex- foliative Dermatitis) (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Wenn bei Ihnen während der Behandlung mit EREMFAT 450 mg oben genannte Symptome auftreten, kon- taktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
-
Bei der Wiederaufnahme einer Behandlung mit EREMFAT 450 mg nach kurzer oder längerer Unterbrechung können akute Überempfindlichkeitsreaktionen mit grippeähnlichen Erscheinungen (“Flu-Syndrom”) bis hin zu Schock oder Nierenversagen (hyperergische Sofortreaktion) eintreten.
Deshalb wird dringend empfohlen, bei Wiederaufnahme nach Unterbrechung und bei Wiederho- lung einer Behandlung Rifampicin einschleichend zu dosieren.
Das Flu-Syndrom wird fast ausschließlich bei nicht täglicher (intermittierender) bzw. nach nicht regelmäßiger Rifampicin-Einnahme beobachtet und tritt umso häufiger auf, je höher die einzelnen Dosen und je länger das dazwischenliegende Intervall waren. Es tritt meist 3 bis 6 Monate nach Beginn einer intermittierenden Therapie auf und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, entzündlichem Hautausschlag (Exan- them), Übelkeit, Erbrechen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Symptome treten 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme auf und dauern bis zu 8 Stunden, in Einzelfällen darüber hinaus, an (siehe Abschnitt 3. “Wie ist EREMFAT 450 mg einzunehmen?” und 4. “ Welche Nebenwirkungen sind möglich?”). Es kann in fast allen Fällen durch Wechsel von der intermittierenden auf die täg- liche Rifampicin-Einnahme (nicht möglich bei der Therapie der Lepra) zum Verschwinden ge- bracht werden.
Bei Wiederaufnahme der Therapie nach Unterbrechung, beim Wechsel von der intermittierenden auf die tägliche Einnahme und bei Wiederholung der Therapie muss Rifampicin einschleichend dosiert werden (siehe Abschnitt 3. “Wie ist EREMFAT 450 mg einzunehmen?” und 4. “Welche Nebenwirkungen sind möglich?”).
Ein unbegründeter eigenmächtiger Therapieabbruch und ein Neubeginn der Therapie ohne ärztli- che Kontrolle sind deshalb sehr risikoreich. Halten Sie also in jedem Fall zuerst Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Änderung, einen Abbruch oder einen Wiederbeginn der Therapie wün- schen.
-
Porphyrie
Wenn Sie eine genetische Veranlagung für das Auftreten einer Porphyrie (Stoffwechselstörung bzgl. Vorstufen des roten Blutfarbstoffs) tragen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, und Sie sollten den Rat eines Porphyrie-Experten einholen.
-
Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt
Wenn bei Ihnen während oder nach der Therapie mit EREMFAT 450 mg schwere wässrige Durch- fälle, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, auftreten, dann können dies die Symptome einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung) sein, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist EREMFAT 450 mg sofort abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Arznei- mittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden. Wenn bei Ihnen während oder nach der Behandlung mit EREMFAT 450 mg oben genannte Symptome auf- treten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
-
Wirkung auf Körperflüssigkeiten
Da Rifampicin, der Wirkstoff von EREMFAT 450 mg, eine intensiv bräunlich rote Eigenfarbe hat, kann es nach Einnahme von EREMFAT 450 mg zu einer Verfärbung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit und der Ausscheidungsprodukte Urin und Stuhl kommen. Außerdem ist z. B. auch eine dauerhafte gelb-orange Verfärbung von weichen Kontaktlinsen und Kleidung möglich.
-
Wirkung auf die Nierenfunktion
-
Die regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin-Bestimmung) ist bei An- wendung von EREMFAT 450 mg erforderlich.
-
Akutes Nierenversagen, eine akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) sowie Gewebezer- fall an den Nierenkanälchen (Tubulusnekrosen) können während der Therapie mit EREMFAT 450 mg auftreten (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist in solchen Fällen erforderlich. Im Allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.
-
Wirkung auf das Blut
Regelmäßige Blutbildkontrollen müssen durchgeführt werden, da unter Therapie mit EREMFAT 450 mg unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf Blut und Blutbestandteile auftreten können (siehe auch Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
-
Schwangerschaft und postnatale Phase
Bei der Einnahme von Rifampicin in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann das Risiko von Blutungen nach der Geburt bei der Mutter aufgrund einer durch den Geburtsvorgang erhöhten Blutungsneigung und beim Neugeborenen aufgrund einer noch unzureichenden Vitamin K-Ver- sorgung und dadurch unzureichender Produktion von Gerinnungsfaktoren erhöht sein. Daher sind regelmäßige Kontrollen des Blutbildes erforderlich sowie auch die Bestimmung der Gerinnungs- parameter.
Eine Behandlung mit Vitamin K kann in solchen Fällen angezeigt sein (siehe Abschnitt 2. „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
-
Diagnosemittel und Laborwerte
Laborwerte
Mikrobiologische Bestimmungen von Vitamin B12 und Folsäure sind nicht verwertbar. Rifampicin kann kompetitiv die Bromsulfophthaleinausscheidung hemmen und damit eine Leberfunktionsstö- rung vortäuschen. Der Bromsulfophthalein-Test zur Prüfung der exkretorischen Leberfunktion kann daher während der Therapie mit Rifampicin nicht angewandt werden.
Rifampicin verursacht falsch-positive Ergebnisse in einem biologischen Testverfahren zur Bestim- mung von Opiaten (Schmerzmittel) im Urin.
Röntgenkontrastmittel
Rifampicin kann die Gallenausscheidung von Röntgenkontrastmitteln, die für die Gallenblasen-Un- tersuchung verwendet werden, verzögern.
-
Meningokokken-Resistenz:
Wegen möglicher Resistenzentwicklung der Meningokokken (Entwicklung unempfindlicher Bakterien) gegen Rifampicin sind Kontaktpersonen, die vorbeugend mit Rifampicin zwecks Ver- hinderung einer Meningokokken-Meningitis (durch Meningokokken verursachte Hirnhautent- zündung) behandelt werden, sorgfältig bezüglich des tatsächlichen Auftretens einer Meningokok- ken-Hirnhautentzündung zu überwachen.
Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzuneh- men/anzuwenden.
Rifampicin, der Wirkstoff von EREMFAT 450 mg beeinflusst die Verstoffwechselung (Metabolismus) zahlreicher, gleichzeitig verabreichter Wirkstoffe über verschiedene biologische Mechanismen, wobei die Anregung (Induktion) des arzneimittelabbauenden Systems der Leber im Vordergrund steht.
Dies führt in den meisten Fällen dazu, dass diese Substanzen schneller durch die Leber abgebaut werden, wodurch deren Wirksamkeit herabgesetzt oder verkürzt werden kann.
Auch Rifampicin selbst (der Wirkstoff von EREMFAT 450 mg) wird bei gleichzeitiger Gabe bestimmter anderer Wirkstoffe in seinem Stoffwechsel beeinflusst, so dass es zu Auswirkungen auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von EREMFAT 450 mg kommen kann.
Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, wenn Sie Arzneimittel aus einer der nachfolgend aufgeführten Arzneistoffgruppen bzw. Arzneimittel, die einen der nachfolgend auf- geführten Arzneistoffe enthalten, einnehmen/anwenden oder wenn Sie dies beabsichtigen. Durch die gleichzeitige Einnahme/Anwendung kann es nämlich zu Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls le- bensbedrohlich sein können, mit Rifampicin, dem Wirkstoff in EREMFAT 450 mg kommen (siehe auch Abschnitt 2. „Was sollten Sie vor der Einnahme von EREMFAT 450 mg beachten?“).
Aufgrund der Vielzahl der Wechselwirkungen von Rifampicin mit anderen Arzneimitteln werden im Fol- genden die bekannten und klinisch relevanten Wechselwirkungspartner tabellarisch dargestellt.
In Spalte 1 werden Wirkstoffgruppen und/oder dazugehörige Wirkstoffe/Arzneimittel aufgeführt. Die Un- terstreichung kennzeichnet den durch Rifampicin beeinflussten Wirkstoff. Wird Rifampicin durch einen Wirkstoff beeinflusst, ist es durch einen Bindestrich getrennt in der ersten Spalte der Tabelle zusammen mit dem beeinflussenden Wirkstoff aufgeführt und unterstrichen. Sollte in einer Aufzählung kein Wirkstoff unterstrichen sein, handelt es sich hierbei um keine direkte Wechselwirkung bei dem ein Wirkstoff beein- flusst wird, sondern hier wird zum Ausdruck gebracht, dass eine allgemeine Reaktion (z. B. Lebertoxizität) oder ein körpereigener Stoff durch diese Wechselwirkung beeinflusst werden.
In Spalte 2 werden die gegenseitigen Auswirkungen der Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe aufeinander be- schrieben.
▲: Steigt ▼: Sinkt
AUC: Fläche unter der Kurve (Größe für die Verfügbarkeit im Körper) Cmax: Maximale Wirkstoffkonzentration im Blut
t1/2: Halbwertszeit
In Spalte 3 wird die klinische Konsequenz angegeben.
Wirkstoffgruppe/ |
Wechselwirkung |
Klinische Konsequenz |
Wirkstoff |
|
|
|
|
|
ACE-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks)
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoff | Wechselwirkung | Klinische Konsequenz |
ACE-Hemmer (Arzneimittel zur | Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Enalapril Spirapril | Plasmakonzentration der aktiven Stoffwechselpro- dukte von Enalapril und Spirapril | Überwachung des Blutdrucks, ggf. Dosisanpassung von Enalapril und Spirapril |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung | von Substanzen und Giften) | |
Aktivkohle - Rifampicin | Aufnahme von Rifampi- cin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Rifampicin mög- lich |
Alpha-1-Antagonisten (Arzneimittel | zur Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Bunazosin | Plasmakonzentration und AUC von Bunazosin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Bunazosin wahr- scheinlich |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung von Substanzen und Giften)
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoff | Wechselwirkung | Klinische Konsequenz |
ACE-Hemmer (Arzneimittel zur | Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Enalapril Spirapril | Plasmakonzentration der aktiven Stoffwechselpro- dukte von Enalapril und Spirapril | Überwachung des Blutdrucks, ggf. Dosisanpassung von Enalapril und Spirapril |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung | von Substanzen und Giften) | |
Aktivkohle - Rifampicin | Aufnahme von Rifampi- cin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Rifampicin mög- lich |
Alpha-1-Antagonisten (Arzneimittel | zur Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Bunazosin | Plasmakonzentration und AUC von Bunazosin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Bunazosin wahr- scheinlich |
Alpha-1-Antagonisten (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks)
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoff | Wechselwirkung | Klinische Konsequenz |
ACE-Hemmer (Arzneimittel zur | Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Enalapril Spirapril | Plasmakonzentration der aktiven Stoffwechselpro- dukte von Enalapril und Spirapril | Überwachung des Blutdrucks, ggf. Dosisanpassung von Enalapril und Spirapril |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung | von Substanzen und Giften) | |
Aktivkohle - Rifampicin | Aufnahme von Rifampi- cin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Rifampicin mög- lich |
Alpha-1-Antagonisten (Arzneimittel | zur Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Bunazosin | Plasmakonzentration und AUC von Bunazosin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Bunazosin wahr- scheinlich |
Analgetika (Schmerzmittel)
Analgetika (Schmerzmittel) | | |
Diclofenac | AUC und Cmax von Dicl- ofenac V | Wirkungsverlust von Dicl- ofenac möglich, Überwachung wird empfohlen |
Opioide - Rifampicin (wie z. B. Morphin, Fentanyl, Buprenor- phin, Methadon, Codein) | Verstoffwechselung der Opioide wird durch Rifampicin beschleunigt, Bioverfügbarkeit von Rifampicin kann verrin- gert sein | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen, enge Ther- wachung, Dosiserhöhung der Opioide u.U. notwendig |
Paracetamol | Rifampicin kann den Ab- bau von Paracetamol be- schleunigen, erhöhtes Ri- siko von Leberschäden | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, enge Über- wachung |
Anästhetika (Narkosemittel) | | |
Alfentanil | Abbau von Alfentanil ist beschleunigt (ca. 3-fach) | Wirkungsverlust von Al- fentanil möglich, ggf. Do- sisanpassung von Alfentanil notwendig |
Ropivacain | Elimination von Ropivacain durch Aktivie- rung der Stoffwechsel-En- zyme beschleunigt, t1/2 und AUC von Ropivacain | Geringer Einfluss auf die Oua- lität und Dauer der Lokalanäs- thesie, da die Aktivierung der Stoffwechsel-Enzyme durch Rifampicin erst auftritt, wenn Ropivacain in den Blutkreis- lauf eintritt |
Angiotensin-II-Rezeptor Antagonisten | (Arzneimittel zur Behandlung | des Bluthochdrucks) |
Losartan | Abbau von Losartan und seinem aktiven Stoffwech- selprodukten durch Rifam- picin beschleunigt, AUC von Losartan (um 35 %), t1/2 Losartan (um 50 %), oraler Abbau von Losartan ist ebenfalls er- höht | Blutdruck sollte überwacht werden |
Antihelminthika (Arzneimittel zur Behandlung von Wurminfektionen)
Praziquantel | Plasmakonzentration von Praziquantel | Kontrolle der Praziquantel- spiegel empfohlen |
Antiarrhythmika (Arzneimittel zur | Behandlung von Herzrhythmusstörungen) | |
Amiodaron | Plasmakonzentration von | Herzrhythmuskontrolle ange- |
Chinidin Disopyramid Lorcainid Propafenon Tocainid | Antiarrhythmika kann durch Rifampicin verrin- gert sein | zeigt; ggf. Dosisanpassung der Antiarrhythmika notwendig |
Antiasthmatika (Arzneimittel zur | Vorbeugung und Behandlung von | Bronchialasthma) |
Theophyllin | Abbau von Theophyllin wird durch Rifampicin be- schleunigt | Serumspiegelkontrolle von Theophyllin, insbesondere bei Therapiebeginn- und ende, ggf. Dosisanpassung von The- ophyllin nötig |
Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung | von Infektionskrankheiten) | |
Pyrazinamid | Erhöhtes Risiko von Le- berschäden | Überwachung der Leberfunk- tion |
Cotrimoxazol (Trimethoprim / Sulfamethoxazol)-Rifampicin | Clearance (Maß für die Ausscheidung) von Rifampicin ist verringert, Plasmalevel, AUC und Cmax von Rifampicin er- höht | Erhöhtes Risiko von Leber- schäden, Überwachung der Leberfunktion |
Clarithromycin | Plasmakonzentration von Clarithromycin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Clarithromycin möglich |
Chloramphenicol Doxycyclin | Plasmakonzentration von Doxycyclin und Chlora- imphenicol | Wirkungsverlust von Doxycyclin und Chloramphe- nicol, Dosiserhöhung von Doxycyclin und Chloramphe- nicol notwendig |
Ciprofloxacin Moxifloxacin | Abbau von Moxifloxacin und Ciprofloxacin be- schleunigt | Keine Dosisanpassung not- wendig |
Antiasthmatika (Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Bronchialasthma)
Praziquantel | Plasmakonzentration von Praziquantel | Kontrolle der Praziquantel- spiegel empfohlen |
Antiarrhythmika (Arzneimittel zur | Behandlung von Herzrhythmusstörungen) | |
Amiodaron | Plasmakonzentration von | Herzrhythmuskontrolle ange- |
Chinidin Disopyramid Lorcainid Propafenon Tocainid | Antiarrhythmika kann durch Rifampicin verrin- gert sein | zeigt; ggf. Dosisanpassung der Antiarrhythmika notwendig |
Antiasthmatika (Arzneimittel zur | Vorbeugung und Behandlung von | Bronchialasthma) |
Theophyllin | Abbau von Theophyllin wird durch Rifampicin be- schleunigt | Serumspiegelkontrolle von Theophyllin, insbesondere bei Therapiebeginn- und ende, ggf. Dosisanpassung von The- ophyllin nötig |
Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung | von Infektionskrankheiten) | |
Pyrazinamid | Erhöhtes Risiko von Le- berschäden | Überwachung der Leberfunk- tion |
Cotrimoxazol (Trimethoprim / Sulfamethoxazol)-Rifampicin | Clearance (Maß für die Ausscheidung) von Rifampicin ist verringert, Plasmalevel, AUC und Cmax von Rifampicin er- höht | Erhöhtes Risiko von Leber- schäden, Überwachung der Leberfunktion |
Clarithromycin | Plasmakonzentration von Clarithromycin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Clarithromycin möglich |
Chloramphenicol Doxycyclin | Plasmakonzentration von Doxycyclin und Chlora- imphenicol | Wirkungsverlust von Doxycyclin und Chloramphe- nicol, Dosiserhöhung von Doxycyclin und Chloramphe- nicol notwendig |
Ciprofloxacin Moxifloxacin | Abbau von Moxifloxacin und Ciprofloxacin be- schleunigt | Keine Dosisanpassung not- wendig |
Dapson | Abbau von Dapson be- schleunigt | Wirkungsverlust von Dapson möglich, ggf. Dosiserhöhung von Dapson |
Linezolid | AUC und Cmax von Line- zolid durch Rifampicin herabgesetzt | Wirkungsverlust von Linezo- lid möglich |
Metronidazol | Abbau von Metronidazol beschleunigt, AUC V | Wirkungsverlust von Metro- nidazol möglich, ggf. Dosisan- passung von Metronidazol |
Telithromycin | AUC (um 86 %), Cmax (um 79 %) von Telithromycin | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, eine Thera- pie mit Telithromycin sollte frühestens zwei Wochen nach Ende der EREMFAT 450 mg - Therapie erfolgen |
Anticholinergika | | |
Darifenacin | Abbau von Darifenacin wird durch Rifampicin beschleu- nigt | Wirkungsverlust von Darifena- cin möglich, ggf. Dosisanpas- sung von Darifenacin nötig |
Antidepressiva (Arzneimittel zur | Behandlung von Depressionen) | |
Amitriptylin Nortriptylin | Plasmakonzentratior von A- mitriptylin und Nortripty- lin | Wirkungsverlust vom Amitrip- tylin und Nortriptylin möglich; Dosisanpassung von Amitrip- tylin und Nortriptylin möglich- erweise notwendig |
Citalopram | Abbau von Citalopram wird durch Rifampicin be- schleunigt | Verschlechterung der Kon- trolle der neurologischen Grunderkrankung möglich |
Mirtazapin | Erhöhte Clearance (Funk- tion der Ausscheidung) von Mirtazapin | Wirkungsverlust von Mirtazapin möglich, ggf. Do- siserhöhung von Mirtazapin nötig |
Sertralin | Verstoffwechselung von Sertralin | Wirkungsverlust und ver- stärkte Angstsymptomatik möglich; ggf. Dosiserhöhung von Sertralin nötig |
Antidiabetika (Arzneimittel gegen Diabetes mellitus)
Insulin und Derivate Sulfonylharnstoffe Biguanide Glinide DPP4-Hemmer | Wirkung der Antidiabetika kann durch Rifampicin so- wohl verstärkt als auch vermindert sein | Überwachung des Blutgluko- sespiegels, ggf. Dosisanpas- sung der Antidiabetika not- wendig |
Antiepileptika (Arzneimittel gegen | Epilepsie) | |
Carbamazepin | Verstoffwechselung von Carbamazepin wird durch Rifampicin beschleunigt | Enge klinische Überwachung notwendig, Carbamazepinspie- gelbestimmung notwendig, ggf. Dosisanpassung von Carbamazepin nötig |
Lamotrigin | AUC und t1/2 von Lamotri- gin ist durch Rifampicin herabgesetzt V | Wirkungsverlust von Lamotri- gin möglich, ggf. Dosiserhö- hung von Lamotrigin notwen- dig |
Phenytoin | Verstoffwechselung von Phe- nytoin wird durch Rifampicin beschleunigt | Enge Tberwachung notwen- dig, besonders bei Therapiebe- ginn und -ende, Bestimmung der Phenytoinplasmalevel, ggf. Dosisanpassung von Phe- nytoin |
Valproinsäure | Rifampicin erhöht die Clearance (Funktion der Aus- scheidung) und verringert dadurch die Plasmakonzent- ration von Valproinsäure | Enge Tberwachung notwen- dig, besonders bei Therapiebe- ginn und -ende, ggf. Dosisan- passung von Valproinsäure notwendig |
Antihistaminika (Arzneimittel zur | Senkung der Magensäure, | Arzneimittel gegen Allergien) |
Cimetidin Ranitidin | Abbau von Cimetidin und Ranitidin beschleunigt | Wirkungsverlust von Cimeti- din und Ranitidin möglich |
Fexofenadin | Oraler Abbau von Fexofena- din beschleunigt, verringerte Plasmakonzentration von Fexofenadin, aber terminale t1/2 und renale Clearance (Funktion der Ausscheidung) unverändert | Wirkungsverlust von Fexofen- adin möglich |
Antikoagulantien (Arzneimittel zur Blutverdünnung)
Rivaroxaban | Plasmakonzentration von Ri- varoxaban | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Dosiserhö- hung von Rivaroxaban not- wendig |
Apixaban Dabigatran | Plasmakonzentration von Apixaban und Dabigatran V | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen |
Phenprocoumon, Warfarin und andere Cumarine | Verstoffwechselung wird durch Rifampicin beschleu- nigt | Gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden, Wirkungsverlust von Phen- procoumon, Warfarin und anderen Cumarinen mög- lich, engmaschige Kon- trolle der Quick- und INR Werte, insbesondere bei Therapiebeginn und -ende; ggf. Dosisanpassung von Phenprocoumon, Warfarin und anderen Cumarinen nö- tig |
Antimykotika (Arzneimittel gegen | Pilzinfektionen) | |
Caspofungin | Plasmakonzentration von Caspofungin | Wirkungsverlust von Caspo- fungin, Dosiserhöhung von Caspofungin notwendig |
Fluconazol | AUC, Cmax und Plasmakon- zentration von Fluconazol durch Rifampicin herabge- setzt | Alternatives Antimykotikum sollte verwendet werden, Wir- kungsverlust von Fluconazol möglich, enge Überwachung, ggf. Dosisanpassung von Flu- conazol nötig |
Itraconazol Ketoconazol | AUC, Cmax und Plasma- konzentration von Itraco- nazol und Ketoconazol herabgesetzt | Gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen |
Voriconazol | Cmax und AUC von Vori- conazol um 93 % bzw. 96 % herabgesetzt | Therapieversagen kontraindiziert (siehe Ab- schnitt 2. " EREMFAT 450 mg darf nicht eingenommen werden") |
Terbinafin | Clearance (Funktion der Ausscheidung) von Terbi- nafin ist erhöht | Dosisanpassung nicht notwen- dig |
Antiprotozoika (Arzneimittel gegen | Parasiteninfektionen) | |
Atovaquon | Plasmakonzentration von Atovaquon ist um 52 % ver- ringert | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen |
Chinin | Abbau von Chinin beschleu- nigt, t1/2 von Chinin | Überwachung der Chininspie- gel und kardiale Kontrolle not- wendig, insbesondere auch bei Therapieende mit EREMFAT 450 mg, ggf. Dosiserhöhung von Chinin notwendig |
Chloroquin | Rifampicin kann Verstoff- wechselung von Chloroquin beschleunigen | Wirkungsverlust von Chloro- quin möglich, enge Uberwa- chung notwendig |
Mefloquin | Plasmakonzentration von Mefloquin um 19% | Wirkungsverlust von Meflo- quin möglich, ggf. Dosisanpas- sung von Mefloquin notwen- dig, enge Tberwachung auch nach Absetzen von EREMFAT 450 mg, Risiko der Mefloquin Resistenzentwicklung |
Beta-Blocker (Arzneimittel zur | Behandlung des Bluthochdrucks) | |
Atenolol | Plasmakonzentration von | Kardiale Kontrolle angezeigt; |
Bisoprolol Carvedilol Celiprolol Metoprolol Nadolol Talinolol | Beta-Blockern kann durch Rifampicin verringert sein | ggf. Dosisanpassung der Beta- Blocker notwendig |
Teratolol | | |
Beta-Blocker (Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks)
|
Atenolol
|
Plasmakonzentration von
|
Kardiale Kontrolle angezeigt;
|
|
Bisoprolol
|
Beta-Blockern kann durch
|
ggf. Dosisanpassung der Beta-
|
|
Carvedilol
|
Rifampicin verringert sein
|
Blocker notwendig
|
|
Celiprolol
|
|
|
|
Metoprolol
|
|
|
|
Nadolol
|
|
|
|
Talinolol
|
|
|
|
Teratolol
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Möglicherweise andere Beta-Blo-
cker, die in der Leber abgebaut wer-
den
heit und Herzrhythmusstörungen)
Calciumantagonisten (Arzneimittel heit und Herzrhythmusstörungen) | zur Behandlung von Bluthochdruck, | koronarer Herzkrank- |
Amlodipin | Plasmakonzentration der | Wirkungsverlust der Calci- |
Diltiazem | Calciumantagonisten | umantagonisten möglich; so- |
Lercanidipin | | fern eine Dosisanpassung der |
Manidipin | | Calciumantagonisten erforder- |
Nifedipin | | lich ist, ist auf eine erneute |
Nilvadipin | | Anpassung nach Absetzen von |
Nisoldipin | | EREMFAT 450 mg zu achten |
Verapamil | | |
Chemokinrezeptor-5-Antagonist | (Arzneimittel gegen HIV-Infektionen) | |
Maraviroc | Cmax um 66 % und AUC um 63 % von Maraviroc durch Rifampicin herabgesetzt | Enge Tberwachung nötig, Wirkungsverlust von Maravi- roc möglich, Dosisanpassung von Maraviroc erforderlich |
COX-2-Inhibitoren (Entzündungshemmer) | | |
Celecoxib Etoricoxib Rofecoxib | Verstoffwechselung von Ce- lecoxib, Etoricoxib und Rofecoxib wird durch Rifam- picin beschleunigt | Überwachung, ggf. Dosisan- passung von Celecoxib, Eto- ricoxib und Rofecoxib nötig; auf eine erneute Anpassung nach Absetzen von EREMFAT 450 mg ist zu achten |
Endothelinantagonisten (Arzneimittel | gegen Lungenhochdruck) | |
Bosentan | Aufnahme und Verstoffwech- selung von Bosentan werden beeinflusst; zu Beginn der Therapie steigen die Bosen- tan-Talspiegel nach erster Rifampicin-Gabe verstärkt an, im steady-state (Zeitpunkt des Erreichens einer konstan- ten Konzentration im Blut) überwiegt der Einfluss von | Enge Tberwachung, Leber- funktionstests notwendig |
Chemokinrezeptor-5-Antagonist (Arzneimittel gegen HIV-Infektionen)
Calciumantagonisten (Arzneimittel heit und Herzrhythmusstörungen) | zur Behandlung von Bluthochdruck, | koronarer Herzkrank- |
Amlodipin | Plasmakonzentration der | Wirkungsverlust der Calci- |
Diltiazem | Calciumantagonisten | umantagonisten möglich; so- |
Lercanidipin | | fern eine Dosisanpassung der |
Manidipin | | Calciumantagonisten erforder- |
Nifedipin | | lich ist, ist auf eine erneute |
Nilvadipin | | Anpassung nach Absetzen von |
Nisoldipin | | EREMFAT 450 mg zu achten |
Verapamil | | |
Chemokinrezeptor-5-Antagonist | (Arzneimittel gegen HIV-Infektionen) | |
Maraviroc | Cmax um 66 % und AUC um 63 % von Maraviroc durch Rifampicin herabgesetzt | Enge Tberwachung nötig, Wirkungsverlust von Maravi- roc möglich, Dosisanpassung von Maraviroc erforderlich |
COX-2-Inhibitoren (Entzündungshemmer) | | |
Celecoxib Etoricoxib Rofecoxib | Verstoffwechselung von Ce- lecoxib, Etoricoxib und Rofecoxib wird durch Rifam- picin beschleunigt | Überwachung, ggf. Dosisan- passung von Celecoxib, Eto- ricoxib und Rofecoxib nötig; auf eine erneute Anpassung nach Absetzen von EREMFAT 450 mg ist zu achten |
Endothelinantagonisten (Arzneimittel | gegen Lungenhochdruck) | |
Bosentan | Aufnahme und Verstoffwech- selung von Bosentan werden beeinflusst; zu Beginn der Therapie steigen die Bosen- tan-Talspiegel nach erster Rifampicin-Gabe verstärkt an, im steady-state (Zeitpunkt des Erreichens einer konstan- ten Konzentration im Blut) überwiegt der Einfluss von | Enge Tberwachung, Leber- funktionstests notwendig |
Rifampicin auf den Metabo- lismus von Bosentan, wodurch die Plasmakonzent- ration verringert wird
Entzündungshemmer
| Rifampicin auf den Metabo- lismus von Bosentan, wodurch die Plasmakonzent- ration verringert wird | |
Entzündungshemmer | | |
Sulfasalazin | Verringerte Plasmakonzentra- tion von Sulfapyridin, einem Stoffwechselprodukt von Sul- fasalazin | Wirkungsverlust von Sulfasa- lazin möglich, Überwachung notwendig |
Glucocorticoide | | |
Budesonid | Plasmakonzentration von Bu- desonid kann durch Rifampi- cin verringert sein | Enge Tberwachung, Wirkung von Budesonid kann herabge- setzt sein |
Cortison Dexamethason Fludrocortison Hydrocortison Methylprednisolon Prednison Prednisolon | Plasmakonzentration von Cortison, Dexamethason, Fludrocortison, Hydrocor- tison, Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon kann durch Rifampicin verringert sein | Enge Tberwachung; ggf. Do- sisanpassung der Glucocorti- coide bei Therapiebeginn und - ende erforderlich |
Herzglykoside (Arzneimittel zur quenz) | Steigerung der Herzschlagkraft | und zur Senkung der Herzfre- |
Digitoxin Digoxin | Plasmakonzentration von Digitoxin und Digoxin kann durch Rifampicin verringert sein | Engmaschige kardiale Kon- trolle und Serumspiegelbe- stimmung der Herzglykoside, ggf. Dosisanpassungen von Digitoxin und Digoxin not- wendig |
Hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel | zur Empfängnisverhütung) | |
Norethisteron | Abbau der Kontrazeptiva | Reduzierte Wirksamkeit; zu- |
Mestranol Ethinylestradiol | durch Rifampicin beschleu- nigt | sätzliche nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maß- nahmen empfohlen, Abwei- chungen bei der Menstruation möglich |
Herzglykoside (Arzneimittel zur Steigerung der Herzschlagkraft und zur Senkung der Herzfre- quenz)
| Rifampicin auf den Metabo- lismus von Bosentan, wodurch die Plasmakonzent- ration verringert wird | |
Entzündungshemmer | | |
Sulfasalazin | Verringerte Plasmakonzentra- tion von Sulfapyridin, einem Stoffwechselprodukt von Sul- fasalazin | Wirkungsverlust von Sulfasa- lazin möglich, Überwachung notwendig |
Glucocorticoide | | |
Budesonid | Plasmakonzentration von Bu- desonid kann durch Rifampi- cin verringert sein | Enge Tberwachung, Wirkung von Budesonid kann herabge- setzt sein |
Cortison Dexamethason Fludrocortison Hydrocortison Methylprednisolon Prednison Prednisolon | Plasmakonzentration von Cortison, Dexamethason, Fludrocortison, Hydrocor- tison, Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon kann durch Rifampicin verringert sein | Enge Tberwachung; ggf. Do- sisanpassung der Glucocorti- coide bei Therapiebeginn und - ende erforderlich |
Herzglykoside (Arzneimittel zur quenz) | Steigerung der Herzschlagkraft | und zur Senkung der Herzfre- |
Digitoxin Digoxin | Plasmakonzentration von Digitoxin und Digoxin kann durch Rifampicin verringert sein | Engmaschige kardiale Kon- trolle und Serumspiegelbe- stimmung der Herzglykoside, ggf. Dosisanpassungen von Digitoxin und Digoxin not- wendig |
Hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel | zur Empfängnisverhütung) | |
Norethisteron | Abbau der Kontrazeptiva | Reduzierte Wirksamkeit; zu- |
Mestranol Ethinylestradiol | durch Rifampicin beschleu- nigt | sätzliche nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maß- nahmen empfohlen, Abwei- chungen bei der Menstruation möglich |
Levothyroxin | Plasmakonzentration von | Überwachung der Thyreotro- |
| Levothyroxin V, Thyreotro- pinlevel | pinspiegel wird empfohlen, ggf. Dosisanpassung von Levothyroxin bei Therapiebe- ginn und -ende mit EREMFAT 450 mg nötig |
5-HT3-Antagonisten (Arzneimittel | gegen Übelkeit, Brechreiz und | Erbrechen) |
Ondansetron | Plasmakonzentration von Ondansetron | Antiemetischer Effekt kann herabgesetzt sein, ggf. Do- sisanpassung von Ondansetron nötig |
Hypnotika (Schlafmittel) | | |
Zaleplon Zolpidem Zopiclon | Plasmalevel von Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon | Wirkungsverlust von Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon mög- lich, Überwachung nötig |
Immunmodulatoren (Arzneimittel | zur Beeinflussung des Immunsystems) | |
Bacillus Calmette-Guérin-Impfstoff | Wirkungsverlust des Impf- stoffs (auch bei Anwendung gegen Blasenkarzinom) | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen |
Interferon beta-la | Erhöhtes Risiko von Leber- schäden | Enge Uberwachung, Leber- funktionstests, wenn ALT >5- fach über normal, wird eine Dosisreduktion von Interferon beta-la empfohlen, welche nach Normalisierung der ALT- Werte wieder gesteigert wer- den kann |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur | Verminderung der Funktion | des Immunsystems) |
Azathioprin Tacrolimus | Abbau von Azathioprin und Tacrolimus durch Rifampicin beschleunigt | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Risiko einer Transplantatabstoßung besteht |
Ciclosporin Everolimus Temsirolimus | Eliminierung von Ciclospo- rin, Everolimus und Temsi- rolimus wird durch Rifampi- cin beschleunigt | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Risiko einer Transplantatabstoßung besteht, wenn gleichzeitige Anwen- dung notwendig, dann enge |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Verminderung der Funktion des Immunsystems)
Levothyroxin | Plasmakonzentration von | Überwachung der Thyreotro- |
| Levothyroxin V, Thyreotro- pinlevel | pinspiegel wird empfohlen, ggf. Dosisanpassung von Levothyroxin bei Therapiebe- ginn und -ende mit EREMFAT 450 mg nötig |
5-HT3-Antagonisten (Arzneimittel | gegen Übelkeit, Brechreiz und | Erbrechen) |
Ondansetron | Plasmakonzentration von Ondansetron | Antiemetischer Effekt kann herabgesetzt sein, ggf. Do- sisanpassung von Ondansetron nötig |
Hypnotika (Schlafmittel) | | |
Zaleplon Zolpidem Zopiclon | Plasmalevel von Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon | Wirkungsverlust von Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon mög- lich, Überwachung nötig |
Immunmodulatoren (Arzneimittel | zur Beeinflussung des Immunsystems) | |
Bacillus Calmette-Guérin-Impfstoff | Wirkungsverlust des Impf- stoffs (auch bei Anwendung gegen Blasenkarzinom) | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen |
Interferon beta-la | Erhöhtes Risiko von Leber- schäden | Enge Uberwachung, Leber- funktionstests, wenn ALT >5- fach über normal, wird eine Dosisreduktion von Interferon beta-la empfohlen, welche nach Normalisierung der ALT- Werte wieder gesteigert wer- den kann |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur | Verminderung der Funktion | des Immunsystems) |
Azathioprin Tacrolimus | Abbau von Azathioprin und Tacrolimus durch Rifampicin beschleunigt | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Risiko einer Transplantatabstoßung besteht |
Ciclosporin Everolimus Temsirolimus | Eliminierung von Ciclospo- rin, Everolimus und Temsi- rolimus wird durch Rifampi- cin beschleunigt | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Risiko einer Transplantatabstoßung besteht, wenn gleichzeitige Anwen- dung notwendig, dann enge |
| | Überwachung der Plasmalevel und Dosisanpassung von Cic- losporin, Everolimus und Temsirolimus |
Sirolimus Mycophenolat | Abbau von Sirolimus und Mycophenolat durch Rifampicin beschleunigt, Cmax und AUC von Si- rolimus und Mycophenolat | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen; Risiko einer Transplantatabstoßung besteht; wenn gleichzeitige Anwen- dung notwendig, dann enge Überwachung der Plasmalevel und Dosisanpassung von Si- rolimus und Mycophenolat er- forderlich |
Leflunomid/Teriflunomid | Plasmakonzentration des akti- ven Stoffwechselproduktes von Leflunomid ist um ca. 40 % durch Rifampicin er- höht, durch die lange t1/2 von Leflunomid Anreicherung möglich | Erhöhtes Risiko von Leber- schäden, periphere Neuropa- thie (Nervenschädigung), Im- munsuppression (einge- schränktes Immunsystem) und Myelosuppression (Form der Nervenschädigung), Lebe- renzyme und Bilirubin sollten vor Beginn der Leflunomidthe- rapie gemessen werden und dann mind. monatlich für die ersten 6 Monate der Therapie und dann im Abstand von 6 - 8 Wochen, Patienten mit Leber- funktionsstörungen oder er- höhten Transaminasewerten (ALT > 2-fach normal) sollten Leflunomid nicht einnehmen, Therapieabbruch bei ALT> 3- fach normal, Eliminierung des aktiven Leflunomid-Metaboli- ten mit Cholestyramin oder Aktivkohle, wöchentliche Kontrollen, ggf. Waschung wiederholen |
Integrasehemmer (Arzneimittel gegen | Virusinfektionen) | |
Raltegravir | AUC V, Cmax von Ral- tegravir | Wirkungsverlust von Raltegra- vir, Dosiserhöhung von Ral- tegravir ist erforderlich |
Kontrastmittel (Arzneimittel zur | Unterstützung bildgebender | Verfahren) |
Röntgenkontrastmittel (z. B. für die Gallenblasenuntersuchung) | Gallenausscheidung von Röntgenkontrastmitteln kann durch Rifampicin verzögert sein | Test sollte vor der morgendli- chen Einnahme von EREMFAT 450 mg durchge- führt werden |
Lipidsenker (Arzneimittel zur | Behandlung von Fettstoffwechselstörungen) | |
Fluvastatin | Verstoffwechselung von Fluvastatin wird durch Rifampicin beschleunigt, Cmax von Fluvastatin (um 59%) | Wirkungsverlust von Fluvas- tatin möglich, enge Tiberwa- chung, ggf. Dosiserhöhung von Fluvastatin erforderlich |
Simvastatin | Plasmakonzentration und Bioverfügbarkeit von Sim- vastatin durch Rifampicin verringert, Cmax (um 90 %) V, AUC (um 87%) | Gleichzeitige Einnahme wird nicht empfohlen, Wirkungs- verlust von Simvastatin wahr- scheinlich, bei Therapie: enge Überwachung, Dosisanpas- sung nötig |
Pravastatin | Orale Bioverfügbarkeit von Pravastatin kann durch Rifampicin in eini- gen Patienten verringert sein | Wirkungsverlust von Pravasta- tin möglich, enge Tiberwa- chung, ggf. Dosiserhöhung von Pravastatin erforderlich |
Atorvastatin | Plasmakonzentration und Bioverfügbarkeit von Atorvastatin durch Rifam- picin verringert, AUC (um 78%) | Wirkungsverlust von Atorvas- tatin möglich, enge Tiberwa- chung, Einnahme von EREMFAT 450 mg und Ator- vastatin zum gleichen Zeit- punkt empfohlen, um Wech- selwirkungen zu verringern |
Ezetimib | Wirkung von Ezetimib kann durch Rifampicin herabgesetzt sein | Wirkungsverlust von Ezetimib möglich, enge T`berwachung |