EREMFAT® 600 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Rifampicin, gegen andere Rifamycine (mit Rifampicin verwandte Wirkstoffe) oder einen der sonstigen Bestandteile von EREMFAT® 600 mg sind (siehe Abschnitt 6).
- bei schweren Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht (z.B. Verschlussikterus), Leberentzündung (Hepatitis), Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung mit Leberzellschwund)
- bei gleichzeitiger Therapie mit den Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Tipranavir und Saquinavir – mit wie auch ohne Ritonavir (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von EREMFAT® 600 mg ist erforderlich? und ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?)
- bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Breitspektrum-Triazol-Antimykotikum (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) Voriconazol (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?)
- bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Narkosemittel Halothan (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?)
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von EREMFAT® 600 mg ist erforderlich
- da Mykobakterien (Erreger der Tuberkulose) rasch Resistenzen gegen Rifampicin, den Wirkstoff von EREMFAT® 600 mg entwickeln. Daher muss EREMFAT® 600 mg immer mit mindestens einem weiteren gegen Tuberkulose wirksamen Arzneimittel kombiniert werden (siehe auch Abschnitt 3. ?Wie ist EREMFAT® 600 mg einzunehmen??). Eine Ausnahme hiervon stellt die Vorbeugung (Prophylaxe) der Meningokokken-Hirnhautentzündung dar, in welcher Rifampicin in einer hohen Dosis über einen Zeitraum von nur 2 Tagen allein eingesetzt wird.
Wegen möglicher Resistenzentwicklung der Meningokokken (Entwicklung unempfind- licher Bakterien) gegen Rifampicin sind Kontaktpersonen, die vorbeugend mit Rifampicin zwecks Verhinderung einer Meningokokken-Meningitis (durch Meningokokken verur sachte Hirnhautentzündung) behandelt werden, sorgfältig bezüglich des tatsächlichen Auftretens einer Meningokokken-Hirnhautentzündung zu überwachen.
- wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden. Denn Rifampicin, der Wirkstoff von EREMFAT® 600 mg, kann den Stoffwechsel dieser Arzneimittel beeinflussen bzw. der Stoffwechsel von Rifampicin selbst kann beeinflusst werden. Vor allem bei Einnahme/Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe mit enger therapeutischer Breite (enger Nachbarschaft von Wirkung und Nebenwirkungen) enthalten, muss bei Beginn oder nach Absetzen einer Therapie mit EREMFAT® 600 mg die Dosierung dieser Arzneimittel eventuell angepasst werden. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, um eine korrekte Dosierung gleichzeitig eingenommener / angewendeter Arzneimittel sicherzustellen und Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein können, zu vermeiden (siehe auch Abschnitt 2. ?EREMFAT® 600 mg darf nicht eingenommen werden? und ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Kontrazeption
- wenn Sie orale hormonale Kontrazeptiva (‘Pille’) zur Empfängnisverhütung anwenden. Aufgrund der Wechselwirkung zwischen Rifampicin und den Wirkstoffen der Kontrazeptiva (‘Pille’) ist die empfängnisverhütende Wirkung oraler hormonaler Kontrazeptiva gestört. Unter der Therapie mit EREMFAT® 600 mg müssen Sie zusätzlich andere nicht hormonale, kontrazeptive Maßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Hepatotoxizität, Unterernährung, Alkoholismus
- da bei etwa 5 bis 20 % der Behandelten ein Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) feststellbar ist. Verbleiben die Leberwerte unter einem bestimmten Richtwert (Transaminasenwerte < 100 U/l) kann es trotz Fortsetzung der Therapie wieder zur Normalisierung der Werte kommen. Übersteigen die Leberwerte den Richtwert (Transaminasenanstieg über 100 U/l, Anstieg der Bilirubinkonzentrationen und entsprechender klinischer Symptomatik) muss EREMFAT® 600 mg abgesetzt werden, da tödlicher Leberschwund (Leberdystrophien) beobachtet worden ist. Nach einer entsprechenden Therapiepause kann die erneute Gabe von Rifampicin unter Umständen wieder vertragen werden.
- bei leichteren oder chronischen Leberfunktionsstörungen. In diesen Fällen darf EREMFAT® 600 mg nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden.
- bei Patienten mit regelmäßigem Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch, bei denen eine Vorschädigung der Leber bestehen kann bzw. damit zu rechnen ist.
- bei unterernährten oder älteren Patienten, da hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen wie Gelbsucht (Ikterus) bzw. einer Lebervergrößerung (Hepatomegalie) vor allem diese Patienten gefährdet sind.
- aufgrund des lebertoxischen Potentials von Rifampicin (Wirkstoff aus EREMFAT® 600 mg), weshalb bei allen Patienten, insbesondere bei den genannten Risikogruppen, während des Einsatzes der für die Therapieregime der Tuberkulose üblichen Kombinationspartner von Rifampicin wie Isoniazid, Pyrazinamid und Protionamid regelmäßige Leberenzym- und Bilirubinkontrollen durchzuführen sind, um eine mögliche Schädigung der Leber aufgrund des lebertoxischen Potenzials der genannten Arzneimittel frühzeitig erkennen zu können.
Überempfindlichkeitsreaktionen
- Bei leichten Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Fieber, Hautrötungen, Jucken (Pruritus) oder Nesselsucht (Urtikaria). Nach Unterbrechung der Therapie und Rückgang der Symptome kann eine Weiterbehandlung unter Beachtung der einschleichenden Dosierung möglich sein.
- beim Auftreten schwerwiegender Komplikationen wie Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), der sich eventuell auch als Nasenbluten äußern kann, Hautblutungen (Purpura), Blutarmut (hämolytische Anämie), Atemnot (Dyspnoe), asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen und bei schweren allergischen Hautreaktionen mit blasenförmiger Abhebung der Haut (toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis, Lyell Syndrom) (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). In diesen Fällen ist EREMFAT® 600 mg sofort und endgültig abzusetzen. Wenn bei Ihnen während der Behandlung mit EREMFAT® 600 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
- bei der Wiederaufnahme einer Behandlung mit EREMFAT® 600 mg nach kurzer oder längerer Unterbrechung. Akute Überempfindlichkeitsreaktionen mit grippeähnlichen Erscheinungen (?Flu-Syndrom) bis hin zu Schock oder Nierenversagen (hyperergische Sofortreaktion) können eintreten. Deshalb wird dringend empfohlen, bei Wiederaufnahme nach Unterbrechung und bei Wiederholung einer Behandlung Rifampicin einschleichend zu dosieren.
Das Flu-Syndrom wird fast ausschließlich bei nicht täglicher (intermittierender) bzw. nach nicht regelmäßiger Rifampicin-Einnahme beobachtet und tritt umso häufiger auf, je höher die einzelnen Dosen und je länger das dazwischenliegende Intervall waren. Es tritt meist 3 bis 6 Monate nach Beginn einer intermittierenden Therapie auf und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, entzündlichem Hautausschlag (Exanthem), Übelkeit, Erbrechen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Symptome treten 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme auf und dauern bis zu 8 Stunden, in Einzelfällen darüber hinaus, an (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist EREMFAT® 600 mg einzunehmen? und 4. ? Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Es kann in fast allen Fällen durch Wechsel von der intermittierenden auf die tägliche Rifampicingabe zum Verschwinden gebracht werden.
Bei Wiederaufnahme der Therapie nach Unterbrechung, beim Wechsel von der intermittierenden auf die tägliche Einnahme und bei Wiederholung der Therapie muss Rifampicin einschleichend dosiert werden (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist EREMFAT® 600 mg einzunehmen? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Ein unbegründeter eigenmächtiger Therapieabbruch und ein Neubeginn der Therapie ohne ärztliche Kontrolle sind deshalb sehr risikoreich. Halten Sie also in jedem Fall zuerst Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Änderung, einen Abbruch oder einen Wiederbeginn der Therapie wünschen.
Porphyrie
- wenn Sie eine genetische Veranlagung für das Auftreten einer Porphyrie (Stoffwechselstörung bzgl. Vorstufen des roten Blutfarbstoffs) tragen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, und Sie sollten den Rat eines Porphyrie-Experten einholen.
Wirkung auf Magen-Darm-Trakt:
- wenn bei Ihnen während oder nach der Therapie mit EREMFAT® 600 mg schwere wässrige Durchfälle, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, auftreten. Dies können die Symptome einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung) sein, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist EREMFAT® 600 mg sofort abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden. Wenn bei Ihnen während oder nach der Behandlung mit EREMFAT® 600 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
Wirkung auf Körperflüssigkeiten
- da Rifampicin, der Wirkstoff von EREMFAT® 600 mg, eine intensiv bräunlich rote Eigenfarbe hat. Dadurch kann es nach Einnahme von EREMFAT® 600 mg zu einer Verfärbung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit und der Ausscheidungsprodukte Urin und Stuhl kommen. Außerdem ist z. B. auch eine dauerhafte gelb-orange Verfärbung von weichen Kontaktlinsen und Kleidung möglich.
Wirkung auf die Nierenfunktion
- Die regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin-Bestimmung) ist bei Anwendung von EREMFAT® 600 mg erforderlich.
- Akutes Nierenversagen, eine akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) sowie Gewebezerfall an den Nierenkanälchen (Tubulusnekrosen) können während der Therapie mit EREMFAT® 600 mg auftreten (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist in solchen Fällen erforderlich. Im Allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.
Wirkung auf das Blut
- Regelmäßige Blutbildkontrollen müssen durchgeführt werden, da unter Therapie mit EREMFAT® 600 mg unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf Blut und Blutbestandteile auftreten können (siehe auch Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?? und Abschnitt 2. ?Schwangerschaft und Stillzeit?).
Diagnosemittel und Laborwerte
Laborwerte
Mikrobiologische Bestimmungen von Vitamin B12 und Folsäure sind nicht verwertbar. Rifampicin kann kompetitiv die Bromsulfophthaleinausscheidung hemmen und damit eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Der Bromsulfophthalein-Test zur Prüfung der exkretorischen Leberfunktion kann daher während der Therapie mit Rifampicin nicht angewandt werden.
Rifampicin verursacht falsch-positive Ergebnisse in einem biologischen Testverfahren zur Bestimmung von Opiaten (Schmerzmittel) im Urin.
Röntgenkontrastmittel
Rifampicin kann die Gallenausscheidung von Röntgenkontrastmitteln, die für die Gallenblasen-untersuchung verwendet werden, verzögern.
Index 3: Gleichzeitige Anwendung unter Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen möglich
In Spalte 3 wird die klinische Konsequenz aufgeführt.
Wirkstoffgruppe / Wirkstoff | Index | Klinische Konsequenz |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung von z.B. Arzneistoffen): |
Aktivkohle | 2 | Therapieversagen |
Analgetika (Schmerzmittel): |
Opiate | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Antazida (Arzneimittel gegen Übersäuerung des Magens): |
Hydrotalcid, Magaldrat, Aluminium-/Magnesium-hydroxid | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme (circa 3 Stunden) wird empfohlen |
Wirkstoffgruppe / Wirkstoff | Index | Klinische Konsequenz |
Antibiotika/Antiinfektiva (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): |
Bentonithaltige p-Amino-salicylsäure (PAS)-Präparate | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Cotrimoxazol (Trimethoprim/ Sulfamethoxazol) | 2 | Leberschädigung steigt, Überwachung der Leberfunktion angezeigt |
Anticholinergika (Arzneimittel gegen Blasenschwäche): |
Anticholinergika | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Urikosurika (Arzneimittel zur Senkung der Harnsäurekonzentration im Blut): |
Probenecid | 2 | Leberschädigung steigt, Monitoring der Leberfunktion angezeigt |
Tabelle 2a
In Tabelle 2a werden Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe (Spalte 1) aufgeführt, die nicht gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden dürfen (Index 1) bzw. für die die gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen wird (Index 2), mit der klinischen Konsequenz in Spalte 3:
Wirkstoffgruppe / Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Alpha-1-Antagonisten (Blutdrucksenkende Arzneimittel): |
Bunazosin | 2 | Wirkung sinkt |
Anthelmintika (Arzneimittel gegen Wurmerkrankungen): |
Praziquantel | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung sinkt |
Antibiotika (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): |
Telithromycin | 2 | Therapieversagen möglich |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria): |
Atovaquon | 2 | Wirkung sinkt: Theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass eine gleichzeitige Einnahme / Anwendung bis zum vollständigen Wirkungsverlust von Atovaquon führen kann. |
Chinin | 2 | Wirkung sinkt |
Mefloquin | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass die gleichzeitige Einnahme / Anwendung wegen möglichem Therapieversagen und Resistenzentwicklung von Plasmodium falciparum vermieden werden sollte. |
Antimykotika (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen): |
Itraconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Ketoconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Voriconazol | 1 | Therapieversagen |
Wirkstoffgruppe / Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Benzodiazepine und Analoga (siehe auch Tab. 2b) (Schlaf- oder Beruhigungsmittel): |
Brotizolam | 2 | In vivo Studie gibt Hinweise auf möglichen Wirksamkeitsverlust, die gleichzeitige Einnahme / Anwendung sollte vermieden werden. |
Midazolam | 2 | Wirkungsverlust |
Calciumantagonisten (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): |
Nifedipin | 2 | Therapieversagen möglich |
Verapamil | 2 | Therapieversagen möglich |
Hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung): |
mit Norethisteron, Mestranol und Ethinylestradiol | 2 | Wirkungsverlust |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): |
Cyclosporin | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt, (Risiko der Transplantat-Abstoßung) |
Everolimus | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Sirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Tacrolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Temsirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Lipidsenker (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte): |
Simvastatin | 2 | Wirkung sinkt |
Narkosemittel (Arzneimittel zur Betäubung bei operativen Eingriffen): |
Halothan | 1 | Hepatotoxizität steigt |
Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen): |
Clozapin | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Haloperidol | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Risperidon | 2 | Therapieversagen möglich |
Nicht nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): |
Etravirin | 2 | Kombination nicht empfohlen. |
Nevirapin | 2 | Kombination nicht empfohlen, stattdessen sollte Therapieregimen mit Rifabutin in Betracht gezogen werden. |
Wirkstoffgruppe / Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): |
Amprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Atazanavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Darunavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Fosamprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Indinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Lopinavir | 1 | Reduktion der Plasmakonzen-tration um 90% bei gleichzeitiger Gabe einer Kombination aus Lopinavir/Ritonavir und Rifampicin, Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Nelfinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Saquinavir und Ritonavir | 1 | Lebertoxizität steigt bei gemeinsamer Einnahme beider Substanzen. Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin mit der Kombination aus Ritonavir und Saquinavir ist kontraindiziert. |
Tipranavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor. |
Tyrosinkinaseinhibitoren (Arzneimittel zur Krebsbehandlung) |
Gefitinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Imatinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Tabelle 2b
Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe (Spalte 1 und 2), die nur unter Überwachung ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gleichzeitig mit Rifampicin angewendet / eingenommen werden sollten:
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
ACE-Hemmer (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): | Enalapril |
Analgetika (Schmerzmittel): | Codein, Diclofenac, Fentanyl, Methadon, Morphin, Paracetamol |
Angiotensin-Antagonisten (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck und Herzschwäche): | Lorsatan |
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen): | Amiodaron, Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Propafenon, Tocaimid |
Antiasthmatika (Arzneimittel gegen Asthma): | Theophyllin (Theophyllin-Ethylendiamin) |
Antibiotika (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): | Clarithromycin, Chloramphenicol, Doxycyclin, Linezolid, Metronidazol, Moxifloxacin, Sulfasalazin |
Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen): | Amitriptylin, Citalopram, Nortriptylin, Sertralin |
Antidiabetika (Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit): | Gliclazid, Glimepirid, Nateglinid, Pioglitazon, Repaglinid, Rosiglitazon, Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid) |
Antiemetika (Arzneimittel gegen Erbrechen): | Ondansetron |
Antiepileptika (Arzneimittel gegen Epilepsie): | Lamotrigin, Phenytoin |
Antilepramittel (Arzneimittel gegen Lepra): | Dapson |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria): | Chloroquin |
Antimykotika (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen): | Caspofungin, Fluconazol, Terbinafin |
Antiöstrogene (Arzneimittel gegen Brustkrebs): | Tamoxifen, Toremifen |
Antipsychotika/Neuroleptika (Arzneimittel gegen Psychosen): | Quetiapin |
Antirheumatika (Arzneimittel gegen Rheuma): | Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib |
Antituberkulotika (Arzneimittel gegen Tuberkulose): | Isoniazid, Protionamid |
Benzodiazepine und Analoga (siehe auch Tabelle 2a) (Schlaf- oder Beruhigungsmittel): | Buspiron, Diazepam, Lorazepam, Nitrazepam, Triazolam |
Betablocker (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag und hohen Blutdruck): | Bisoprolol, Carvedilol, Celiprolol, Metoprolol, Propranolol, Talinolol |
Calciumantagonisten (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): | Diltiazem, Lercandipin, Manidipin, Nilvadipin, Nisoldipin |
Chemokinrezeptor 5 Antagonist (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Maraviroc |
Corticosteroide (Arzneimittel gegen Entzündungen): | Cortison, Dexamethason, Fludrocortison, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Prednison |
Cumarine (Arzneimittel zur Blutverdünnung): | Phenprocoumon, Warfarin |
Endothelinantagonisten (Arzneimittel gegen Herzschwäche): | Bosentan |
Herzglykoside (Arzneimittel gegen Herzschwäche): | Digitoxin, Digoxin |
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
H1-Antihistaminika (Arzneimittel gegen Heuschnupfen): | Fexofenadin |
Hormone (z.B. Arzneimittel zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion): | Levothyroxin |
H2-Rezeptorantagonisten (Arzneimittel gegen Magengeschwüre): | Cimetidin, Ranitidin |
Hypnotika (Schlafmittel): | Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): | Azathioprin, Leflunomid, Mycophenolat |
Integrasehemmer (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Raltegravir |
Lipidsenker (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte): | Atorvastatin, Clofibrat, Etezimib, Fluvastatin, Pravastatin |
Lokalanästhetika (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung): | Ropivacain |
Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Entspannung der Skelettmuskulatur): | Tizanidin |
Nebenschilddrüsenantagonist (Arzneimittel gegen Nebenschilddrüsenüberfunktion): | Cinacalcet |
Nicht-nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (siehe auch Tab. 2a) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Efavirenz |
Nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Abacavir, Didanosin, Emtrizitabin, Lamivudin, Stavudin, Zidovudin |
Nucleotid-analoge Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NTRTI) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Tenofovir |
Thrombozytenaggregationshemmer (Arzneimittel zur Blutverdünnung): | Clopidogrel |
Vitamine | Vitamin D |
Zytostatika (Arzneimittel gegen Krebserkrankungen): | Bexaroten, Irinotecan, Ifosfamid |
Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von EREMFAT® 600 mg sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Frauen im gebärfähigen Alter / Kontrazeption (Empfängnisverhütung)
Während der Therapie mit Rifampicin muss das Eintreten einer Schwangerschaft vermieden werden (zur "Pille" siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von EREMFAT® 600 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Schwangerschaft
Bei einer bereits bestehenden Schwangerschaft darf Rifampicin während der ersten drei Monate der Schwangerschaft nur bei unbedingter Notwendigkeit eingenommen werden, da eine Erhöhung des Fehlbildungsrisikos nicht auszuschließen ist. Danach darf Rifampicin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Bei Anwendung in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann Rifampicin nach der Geburt zu einer erhöhten Blutungsneigung bei Mutter und Neugeborenem führen, weshalb Vitamin K-Gaben erforderlich sein können (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von EREMFAT® 600 mg ist erforderlich?).
Bei einer unter Rifampicin-Therapie eingetretenen Schwangerschaft liegt keine Notwendigkeit für einen Schwangerschaftsabbruch vor.
Stillzeit
Rifampicin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei einer erforderlichen Behandlung in der Stillzeit ist abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch möglicherweise auftretende Nebenwirkungen das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von EREMFAT® 600 mg
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol. Bitte nehmen Sie EREMFAT® 600 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.