2.1 Tenormin 50 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Atenolol oder andere Betarezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie eine Herzmuskelschwäche haben,
- bei allgemeinem Kreislaufversagen,
- wenn Sie mittel- bis hochgradige Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern haben,
- wenn Sie eine Erkrankung des Sinusknotens (Zentrum für Erregungsbildung im Herzvorhof) haben,
- wenn Sie Erregungsleitungsstörungen zwischen dem Sinusknoten und dem Vorhof haben,
- wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn haben,
- wenn Sie einen stark erniedrigten Blutdruck haben (oberer Messwert unter 90 mmHg),
- wenn bei Ihnen eine Übersäuerung des Blutes besteht,
- wenn Sie eine Neigung zu Bronchialverkrampfung haben, z. B. bei Asthma bronchiale,
- wenn bei Ihnen Spätstadien von Durchblutungsstörungen in Armen oder Beinen bestehen,
- wenn Sie gleichzeitig bestimmte MAO-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen Depressionen) nehmen. Ausgenommen sind MAO-B-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen die Parkinson’sche Krankheit).
Sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie Tenormin 50 mg einnehmen. Wenn Sie Tenormin 50 mg einnehmen, dürfen Ihnen bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (wie Disopyramid oder Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp) nicht intravenös verabreicht werden.
2.2 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Tenormin 50 mg ist erforderlich,
- wenn Sie geringgradige Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern haben,
- wenn Sie zuckerkrank sind (Diabetes mellitus) und Ihre Blutzuckerwerte stark schwanken. Wenn Zustände mit stark erniedrigten Blutzuckerwerten bei Ihnen vorkommen, wird der warnende schnelle Herzschlag nicht mehr wahrgenommen.
- wenn Sie längere Zeit streng gefastet oder schwer körperlich gearbeitet haben, da dann Zustände mit stark erniedrigten Blutzuckerwerten bei Ihnen vorkommen können,
- wenn Sie einen Tumor des Nebennierenmarks haben, da dieser zuvor mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden sollte,
- wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben (siehe auch Abschnitt 3.2 „Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ... Patienten mit Nierenfunktionsstörungen“),
- wenn Sie selbst oder Ihre Familienmitglieder eine Schuppenflechte haben oder hatten,
- wenn Sie eine Prinzmetal-Angina (Brust- bzw. Herzschmerzen aufgrund von verminderter Durchblutung des Herzmuskels) haben, da vermehrt und verstärkte Brust- bzw. Herzschmerzen auftreten können,
- wenn Sie schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie) hatten oder gegen eine bestehende Überempfindlichkeit behandelt werden, weil eine Steigerung der Überempfindlichkeit möglich ist,
- wenn bei Ihnen leichtere Durchblutungsstörungen in Armen oder Beinen bestehen, da diese verschlimmert werden können.
Arzneimittel aus der Stoffklasse von Tenormin 50 mg können die Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion verschleiern.
Falls Ihre Herzfrequenz zu stark absinkt, kann Ihr Arzt die Dosierung reduzieren.
Wenn Sie an einer Minderdurchblutung des Herzmuskels leiden, sollten Sie Arzneimittel aus der Stoffklasse von Tenormin 50 mg nicht abrupt absetzen.
Falls bei Ihnen durch eine Erhöhung des Atemwegswiderstandes die Atmung erschwert wird, sollten Sie Tenormin 50 mg absetzen und durch Ihren Arzt eine Behandlung zur Erweiterung der Atemwege durchführen lassen.
Achten Sie auf Ihre Haut und Schleimhäute, ob es zu kleinfleckigen Einblutungen kommt, und teilen Sie dies ggf. Ihrem Arzt mit.
- Kinder
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt, da keine Erfahrung mit der Behandlung von Kindern mit Tenormin 50 mg vorliegt.
- Ältere Menschen
Ihr Arzt kann die Dosierung reduzieren, insbesondere wenn Sie an Nierenfunktionsstörungen leiden.
- Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Tenormin 50 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
2.3 Einnahme von Tenormin 50 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Tenormin 50 mg beeinflusst werden:
- Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen, Insulin: Deren blutzuckersenkende Wirkung wird durch Tenormin 50 mg verstärkt. Warnzeichen eines niedrigen Blutzuckerspiegels, insbesondere schnelle Herzfrequenz und Zittern, sind verschleiert oder abgemildert. Lassen Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren.
- Arzneimittel zur Muskelerschlaffung bei Operationen (z. B. Suxamethoniumhalogenid, Tubocurarin):
Verstärkung und Verlängerung der muskelerschlaffenden Wirkung. Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie den Narkosearzt darüber, dass Sie Tenormin 50 mg einnehmen.
Tenormin 50 mg wird wie folgt beeinflusst:
Verstärkung der Wirkung bis hin zum erhöhten Nebenwirkungsrisiko:
- Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck, harntreibende Arzneimittel, gefäßerweiternde Arzneimittel, bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva), Schlaf- und Beruhigungsmittel (Barbiturate und Phenothiazine): Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.
-
Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp):
Verstärkung der herzschwächenden Wirkung, Blutdruckabfall, langsame Herzfrequenz oder andere Herzrhythmusstörungen und Herzversagen. -
Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. Disopyramid, Amiodaron): Die Wirkung auf die
Überleitungszeit zwischen Herzvorhof und Herzkammer kann verstärkt und die Schlagstärke des Herzens kann vermindert werden. - Bestimmte Arzneimittel, die den Blutdruck durch Erweiterung der Blutgefäße senken (Calciumantagonisten vom Nifedipintyp): Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung. Wenn Sie an einer verborgenen Herzleistungsschwäche leiden, kann sich in sehr seltenen Fällen eine Herzleistungsschwäche bei Ihnen ausbilden.
- Betäubungsmittel: Der Blutdruckabfall und die herzschwächende Wirkung werden verstärkt. Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie den Narkosearzt darüber, dass Sie Tenormin 50 mg einnehmen.
Abschwächung der Wirkung:
- Blutdrucksteigernde Arzneimittel, die Ihnen vom Arzt in Notfällen per Injektion verabreicht werden (Norepinephrin, Epinephrin)
- Entzündungshemmende Arzneimittel (Indometacin, Ibuprofen)
Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
Arzneimittel gegen Herzleistungsschwäche (z. B. Digitalis) und bestimmte Arzneimittel gegen hohen Blutdruck (z. B. Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin): langsame Herzfrequenz, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen. Wenn Sie Clonidin und Tenormin 50 mg gleichzeitig einnehmen und Clonidin abrupt absetzen, kann Ihr Blutdruck plötzlich sehr stark ansteigen. Sie dürfen Clonidin erst absetzen, wenn Sie einige Tage zuvor die Einnahme von Tenormin 50 mg beendet haben. Anschließend können Sie Clonidin stufenweise absetzen (fragen Sie bitte Ihren Arzt). Sie dürfen die Behandlung mit Tenormin 50 mg erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
2.4 Schwangerschaft und Stillzeit
Tenormin 50 mg darf in der Schwangerschaft nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden. Nehmen Sie deshalb Tenormin 50 mg während der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein. Wenn Sie während der Einnahme von Tenormin 50 mg schwanger werden, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihren Arzt.
Es liegen keine Erfahrungen über eine Einnahme von Tenormin 50 mg im ersten Schwangerschaftsdrittel vor, eine mögliche Schädigung des Ungeborenen kann nicht ausgeschlossen werden. Tenormin wurde unter enger ärztlicher Überwachung von schwangeren Patientinnen, die gegen überhöhten Blutdruck behandelt wurden, im dritten Schwangerschaftsdrittel eingenommen. Es wurde in diesem Zusammenhang über das Auftreten einer Wachstumshemmung bei Ungeborenen berichtet. Wenn Sie Tenormin 50 mg in der Nähe des Geburtstermins einnehmen, kann das Neugeborene Schädigungen erleiden.
Während der Stillzeit ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung des Säuglings erforderlich. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollte Ihr Arzt die Herzfunktion des Säuglings überwachen.
Wenn Sie zur Zeit der Geburt oder in der Stillzeit Tenormin 50 mg einnehmen, kann bei Ihrem neugeborenen Kind ein erhöhtes Risiko für einen niedrigen Blutzuckerspiegel und einen verlangsamten Herzschlag bestehen. Nehmen Sie Tenormin 50 mg zur Zeit des Geburtstermins oder während der Stillzeit nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein.
2.5 Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende, unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.6 Tenormin 50 mg enthält Natrium
Tenormin 50 mg Filmtabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. sie sind nahezu „natriumfrei”.