Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?
Xylonest ist ein Arzneimittel zur örtlichen BetÀubung mit mittellanger Wirkung (LokalanÀsthetikum vom Amidtyp).
Xylonest wird angewendet zur
- InfiltrationsanÀsthesie,
- Intravenösen RegionalanÀsthesie.
Bei Kindern unter 6 Monaten darf Xylonest nicht angewendet werden.
Die Anwendung von Xylonest zur Parazervikalblockade und zur PudendusanĂ€sthesie in der Geburtshilfe wird nicht empfohlen. Es besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr die Entwicklung einer MethĂ€moglobinĂ€mie bei Kindern und Neugeborenen.
Anwendungshinweise
Vor der Applikation eines LokalanĂ€sthetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z. B. zum Freihalten der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfĂŒgbar sind.
Die Gesamtdosis sollte langsam oder fraktioniert in steigender Dosierung injiziert werden, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalem Kontakt streng zu ĂŒberwachen sind. Eine versehentliche intravaskulĂ€re Injektion lĂ€sst sich durch die spezifische ToxizitĂ€tssymptomatik erkennen. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.
GrundsÀtzlich ist zu beachten:
- Dosierung so niedrig wie möglich wÀhlen,
- Injektion langsam unter mehrmaliger Aspiration in zwei Ebenen (Drehung der KanĂŒle um 180°) vornehmen,
- nicht in infizierte Bezirke injizieren,
- gegebenenfalls Antikoagulanzientherapie zeitig genug absetzen,
- allgemeine und spezielle Kontraindikationen fĂŒr die verschiedenen Lokal- und RegionalanĂ€sthesieverfahren beachten,
- niemals KanĂŒle in angebrochenen Lösungen belassen.
Bei VerdĂŒnnung mit alkalischen Lösungen kann der Wirkstoff ausfallen.
Die Ampullen dĂŒrfen nicht gassterilisiert, hitzesterilisiert oder autoklaviert werden.
Wenn eine zu groĂe Menge von Xylonest angewendet wurde,
werden je nach Injektionsstelle erst nach 20 bis 30 Minuten die höchsten Plasmakonzentrationen erreicht. Die Anzeichen von ToxizitÀt treten verspÀtet auf.
Bei einer unbeabsichtigten intravenösen Applikation tritt die toxische Wirkung in der Regel innerhalb von 1 bis 3 Minuten ein.
Die Zeichen einer Ăberdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter BerĂŒcksichtigung der IntensitĂ€tsstĂ€rke gliedern:
a) Zentralnervöse Symptome
Erste Symptome sind in der Regel ParĂ€sthesien im Mundbereich, TaubheitsgefĂŒhl in der Zunge, Benommenheit, abnormale HörschĂ€rfe und Ohrensausen (Tinnitus). Visuelle Störungen und Muskelzuckungen sind gravierender und gehen in der Regel einem Anfall von generalisierten KrĂ€mpfen voraus. Solche Anzeichen dĂŒrfen nicht als ein neurotisches Verhalten missverstanden werden. AnschlieĂend können Bewusstlosigkeit und Grand-mal-KrĂ€mpfe auftreten, die in der Regel einige Sekunden bis wenige Minuten andauern. Hypoxie und ein ĂŒbermĂ€Ăig hoher KohlensĂ€uregehalt des Blutes (Hyperkapnie) folgen unmittelbar auf die KrĂ€mpfe; sie sind auf die gesteigerte MuskelaktivitĂ€t in Verbindung mit Respirationsstörungen zurĂŒckzufĂŒhren. In schweren FĂ€llen kann ein Atemstillstand auftreten. Azidose, HyperkaliĂ€mie, HypokalzĂ€mie und Hypoxie verstĂ€rken und verlĂ€ngern die toxischen Effekte von LokalanĂ€sthetika.
Das Abklingen bzw. die Besserung der zentralnervösen Symptome ist auf die Umverteilung des LokalanĂ€sthetikums aus dem ZNS und die nachfolgende Metabolisierung und Ausscheidung zurĂŒckzufĂŒhren. Die RĂŒckbildung kann schnell erfolgen, es sei denn, es wurden groĂe Mengen appliziert.
b) KardiovaskulÀre Symptome
In schweren FÀllen kann eine kardiovaskulÀre ToxizitÀt auftreten. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmien und sogar Herzstillstand können aufgrund der hohen systemischen Konzentration von LokalanÀsthetika auftreten.
Die Anzeichen toxischer Symptome im Zentralnervensystem gehen im Allgemeinen den toxischen kardiovaskulÀren Wirkungen voraus. Dies trifft jedoch nicht zu, wenn sich der Patient in Vollnarkose befindet oder mit Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder Barbituraten tief sediert ist.
Behandlung einer akuten systemischen ToxizitÀt
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