Bezafibrat „ratiopharm“ retard darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Bezafibrat, andere ähnliche Wirkstoffe (Fibrate) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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bei Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber),
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bei Nierenfunktionsstörungen mit Serumkreatininwerten über 1,5 mg/100 ml bzw. über 135 μmol/l oder einer Kreatinin-Clearance von weniger als 60 ml/min,
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wenn Sie Dialysepatient sind,
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bei Gallenblasenerkrankungen mit und ohne Gallensteinbildung,
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bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit der Haut nach Einnahme eines Arzneimittels mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Fibrate (bestimmte Fettsenker),
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in der Schwangerschaft und in der Stillzeit.
Patienten mit Erkrankungen, die das Risiko für eine Muskelschädigung erhöhen, wie z.B. Nierenfunktionsstörungen, schwere Infektionen, Verletzungen, Operationen, Störungen im Hormon- und Mineralstoffhaushalt, dürfen Bezafibrat „ratiopharm“ retard nicht gleichzeitig mit bestimmten anderen Arzneimitteln, die zur Senkung der Blutfettwerte eingesetzt werden (HMG-CoA- Reduktasehemmer), einnehmen (siehe Abschnitt "Einnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard zusammen mit anderen Arzneimitteln"); es besteht die Gefahr einer schweren Muskelschädigung (Rhabdomyolyse).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Bezafibrat „ratiopharm“ retard einnehmen,
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wenn Sie an einer Einschränkung der Nierenfunktion leiden und Bezafibrat „ratiopharm“ retard verordnet bekommen haben: Ihr Arzt wird die Nierenfunktion regelmäßig kontrollieren. Bei eingeschränkter Nierenleistung kann es zu einer Schädigung der Muskulatur und zu akutem Nierenversagen kommen, wenn die Dosierungsanweisungen nicht streng befolgt werden.
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wenn Sie unter einem Mangel an einem bestimmten Eiweiß im Blut leiden (Hypalbuminämie): eine Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard wird nicht empfohlen.
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wenn Sie nach einer Organtransplantation Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr einnehmen müssen: es kann unter Anwendung von Bezafibrat „ratiopharm“ retard zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen. Die Nierenfunktion muss ständig ärztlich überwacht werden.
In seltenen Fällen kann die Einnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard eine schädliche Wirkung auf das Muskelgewebe haben. In Einzelfällen kann es zu einer schwerwiegenden Schädigung der Muskulatur (Rhabdomyolyse) kommen, hauptsächlich bedingt durch
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eine zu hohe Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion,
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einen Mangel an einem bestimmten Eiweiß im Blut (Hypalbuminämie) oder
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gleichzeitige Einnahme von anderen Arzneimitteln zur Senkung von Blutfettwerten (HMG- CoA-Reduktasehemmer).
Außerdem kann das Risiko für eine Muskelschädigung erhöht sein bei höherem Alter (> 70 Jahre), bei Muskelerkrankungen in der (Familien-)Krankengeschichte, bei Unterfunktion der Schilddrüse oder bei hohem Alkoholkonsum.
Wenn Sie unter Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard Muskelschmerzen, Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe verspüren, verständigen Sie sofort einen Arzt. Er wird die Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard abbrechen und die Nierenfunktion sorgfältig überwachen.
Die Grundlage jeder Therapie von Fettstoffwechselstörungen bildet eine vom Arzt verordnete Diät, damit verbundener Gewichtsverlust, vermehrte körperliche Aktivität und eine geeignete Behandlung von anderen bestehenden Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Gicht).
Die Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard ist kein Ersatz für eine geeignete Diät und Änderungen des Verhaltens. Die vom Arzt verordneten Einschränkungen bei der Ernährung sind, ebenso wie die vom Arzt angeordneten Laborkontrollen, strengstens einzuhalten.
Da die medikamentöse Therapie von Fettstoffwechselstörungen meist über längere Zeit erforderlich ist, wird Ihr Arzt regelmäßig Ihre Blutfette kontrollieren. Ist innerhalb von etwa 3 - 4 Monaten ein
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entscheidender Effekt der medikamentösen Therapie nicht nachweisbar, wird der Arzt diese abbrechen.
Wenn Sie Tabletten zur Empfängnisverhütung ("Pille") oder andere hormonhältige Mittel (Östrogene) einnehmen, informieren Sie bitte Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, da diese Wirkstoffe die Ursache Ihrer Fettstoffwechselstörungen sein können.
Wenn Sie Colestyramin (ein Arzneimittel zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte) zusammen mit Bezafibrat einnehmen, muss zwischen der Einnahme beider Arzneimittel ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden (siehe auch „Einnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Bezafibrat „ratiopharm“ retard verändert die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. In Einzelfällen wurde unter Langzeitbehandlung über die Bildung von Gallensteinen berichtet. Bei Auftreten von heftig einsetzenden Bauchschmerzen verständigen Sie bitte sofort einen Arzt.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen muss die Notwendigkeit einer Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard vom Arzt besonders sorgfältig abgewogen werden, da keine Erfahrungen über eine Anwendung von Bezafibrat „ratiopharm“ retard bei Kindern vorliegen.
Einnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bezafibrat „ratiopharm“ retard soll nicht gleichzeitig eingenommen werden:
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mit anderen Arzneimitteln zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (HMG-CoA- Reduktasehemmer): es besteht die Gefahr einer schweren Muskelschädigung (Rhabdomyolyse).
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mit Perhexilinhydrogenmaleat (gefäßerweiterndes Arzneimittel) oder MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen bzw. zur Behandlung von Parkinson).
Bei gleichzeitiger Anwendung von folgenden Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen kommen:
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Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte): zwischen der Einnahme beider Arzneimittel ist ein Abstand von mindestens 2 Stunden einzuhalten, da sonst die Aufnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard behindert wird.
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Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (immunsuppressive Therapie) bei organtransplantierten Patienten: in Einzelfällen wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Bezafibrat „ratiopharm“ retard über eine erhebliche, wenn auch rückbildungsfähige Einschränkung der Nierenfunktion berichtet. Ihr Arzt wird die Nierenfunktion sorgfältig überwachen und bei Verschlechterung der Nierenfunktion wird er Bezafibrat „ratiopharm“ retard gegebenenfalls absetzen.
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Arzneimittel, die die Blutgerinnung beeinflussen (Antikoagulanzien) und blutzuckersenkende Arzneimittel (orale Antidiabetika, Insulin): die Wirkung kann verstärkt werden.
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Tabletten zur Empfängnisverhütung ("Pille") oder andere hormonhaltige Arzneimittel (Östrogene) können die Blutfettwerte erhöhen und die Ursache Ihrer Fettstoffwechselstörung sein.
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Phenytoin-haltige Arzneimittel (zur Behandlung der Epilepsie) oder bestimmte Entwässerungsmittel (Furosemid): die Wirkung kann verstärkt werden.
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Schilddrüsenhormone: die Wirkung kann verstärkt werden.
Einnahme von Bezafibrat „ratiopharm“ retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsmittel und Getränke haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit von Bezafibrat „ratiopharm“ retard.
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Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bezafibrat „ratiopharm“ retard darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen.
Falls Sie unter der Behandlung mit Bezafibrat „ratiopharm“ retard schwanger werden, informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Durch das Auftreten von Nebenwirkungen wie gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit kann Ihr Reaktionsvermögen vermindert und die Fähigkeit zum Lenken von Fahrzeugen sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Bezafibrat „ratiopharm“ retard enthält Lactose (Milchzucker)
Bitte nehmen Sie Bezafibrat „ratiopharm“ retard erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Bezafibrat „ratiopharm“ retard enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Retardtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.