Enantone-Gyn darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Leuprorelinacetat, andere synthetische GnRH-Analoga oder GnRH Derivate, Poly-(DL-Lactid-glycolid), oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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Krebsartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut.
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Nicht abgeklärte Blutungen aus der Scheide.
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Enantone-Gyn darf nicht in eine Arterie injiziert werden.
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Schwangerschaft und Stillzeit.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Enantone-Gyn anwenden.
Ihr Arzt sollte insbesondere über folgende Begleiterkrankungen oder Umstände informiert sein, da in diesen Fällen Enantone-Gyn mit Vorsicht angewendet werden sollte:
Durch die medikamentös bewirkte Östrogenverringerung kann die Knochendichte abnehmen. Das kann bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren zu Osteoporose und erhöhtem Knochenbruch-Risiko führen. Diese Befunde können sich aber nach Beendigung der Behandlung weitgehend zurückbilden. Die gleichzeitige Gabe des Hormonpräparates Norethisteronacetat reduziert den Knochenmineralverlust deutlich, wobei zusätzlich ein geeignetes Calciumpräparat 1000 mg 1 x täglich zur Verringerung der Knochendemineralisation empfohlen wird. Dies ermöglicht bei Endometriosepatientinnen eine Verlängerung der Anwendungsdauer von bisher 6 auf 12 Monate. Im Falle einer Verlängerung der Anwendungsdauer, sollen Veränderungen der Knochenparameter eng überwacht werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patientinnen mit zusätzlichen Risikofaktoren für Knochenschwund (Osteoporose) wie z.B. Alkohol- und Nikotinabhängigkeit, gehäuftes Auftreten von Osteoporose bei anderen Familienmitgliedern, Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln gegen Epilepsie und cortisonhältigen Arzneimitteln.
Bei Patienten, die mit Enantone-Gyn behandelt werden, gab es Berichte von Depressionen, die schwerwiegend sein können. Wenn Sie mit Enantone-Gyn behandelt werden und eine depressive Stimmung entwickeln, informieren Sie Ihren Arzt.
In Zusammenhang mit Arzneimitteln, die auf die gleiche Art und Weise wirken wie Enantone-Gyn, ist über schwere Fälle von Druckwirkungen auf das Rückenmark, die zu lähmungsähnlichen Beschwerden führen können, berichtet worden. In diesen Fällen sollte eine standardmäßige Therapie dieser Komplikationen eingeleitet werden.
Orale Kontrazeptiva ("Antibabypille") müssen vor Beginn der Behandlung mit Enantone-Gyn abgesetzt werden. Während der Behandlung sollten aus Sicherheitsgründen andere Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung durchgeführt werden (z.B. Kondome).
Der Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung ist dem Arzt zu melden.
Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Krankheitsbildes kommen. Diese Verschlechterung geht im Laufe der Behandlung zurück.
Abnormale Vaginalblutungen müssen vor der Behandlung untersucht und abgeklärt und gegebenenfalls eine Behandlung eingeleitet werden (siehe „Enantone-Gyn darf nicht angewendet werden“).
Es können während der Behandlung schwere Vaginalblutungen auftreten. Eine enge Überwachung wird empfohlen um bei Auffälligkeiten geeignete Maßnahmen treffen zu können.
Sehr selten kann es bei Behandlung mit GnRH-Analoga zu einer bleibenden Menopause kommen. Dies wurde jedoch mit Enantone-Gyn bisher nicht beobachtet.
Bei schweren Formen gutartiger Gebärmutterwucherungen (Endometriose) sollte nach Behandlung mit Enantone-Gyn eine eventuelle chirurgische Nachbehandlung überlegt werden.
Patientinnen mit hohem Blutdruck sollen besonders sorgfältig überwacht werden.
Ein Hypophyseninfarkt (Blutung in der Hirnanhangdrüse), der sehr selten zu Beginn der Behandlung mit diesem und ähnlichen Arzneimitteln (GnRH-Analoga) auftreten kann, ist durch plötzliche Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehstörungen, Augenmuskellähmung und zuweilen Kreislaufzusammenbruch gekennzeichnet. Bitte suchen Sie in diesem Fall umgehend einen Arzt auf.
Informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn Sie unter starken oder wiederkehrenden Kopfschmerzen, Sehstörungen und Ohrensausen leiden.
Unter der Behandlung kann es zu einer Erhöhung des Widerstandes im Gebärmutterhals (Zervixwiderstands) kommen. Bei einem Eingriff sollte daher eine künstliche Aufdehnung des Gebärmutterhalses (Zervixdilatation) mit Vorsicht erfolgen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Hormonen zur Stimulation der Eierstöcke (Gonadotropinen) kann es selten zur Überstimulation der Eierstöcke (OHSS) kommen.
Bei Arzneimitteln, die wie Enantone-Gyn wirken, können Stoffwechselveränderungen sowie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Patienten mit einem hohen Risiko für Stoffwechselveränderungen, Metabolisches Syndrom oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten angemessen überwacht werden.
Die Anwendung von Enantone-Gyn kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Enantone-Gyn zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Enantone-Gyn darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden (siehe auch „Enantone-Gyn Monats-Depot darf nicht angewendet werden“).
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen kann aufgrund von Ermüdungser- scheinungen und Schwindel beeinträchtigt sein, die eine mögliche Nebenwirkung der Behandlung oder Folge der zugrundeliegenden Erkrankung sein können. Wenn Sie an diesen Beschwerden leiden, seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie Kraftfahrzeuge lenken oder Maschinen bedienen.
Enantone-Gyn enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.