Haldol Decanoat darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff, andere Butyrophene, gegen Sesamöl oder einen der sonstigen Bestandteile von Haldol Decanoat sind.
- bei komatösen Zustandsbildern.
- wenn Sie an Parkinson-Krankheit oder einer Stammhirnerkrankung leiden.
- wenn aus Ihrer Krankengeschichte bekannt ist, dass bei Ihnen nach der Anwendung von Haloperidol ein malignes Neuroleptika-Syndrom aufgetreten ist.
- bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Haldol Decanoat ist erforderlich,
- bei akuten Vergiftungen durch Alkohol, Schmerzmittel (Opioide), Schlafmittel (Hypnotika) oder zentraldämpfende Psychopharmaka
- wenn bei Ihnen eine Schädigung von Leber oder Nieren vorliegt (Leber- oder Niereninsuffizienz)
- wenn Ihr Kaliumspiegel im Blut stark erniedrigt ist (Hypokaliämie)
- wenn Ihr Herzschlag verlangsamt ist (Bradykardie)
- wenn bei Ihnen Risikofaktoren für ein verlängertes QT-Intervall im EKG, wie angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch signifikante Vorschädigungen des Herzens vorliegen (kardiale Störungen, insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien), QT- Verlängerung in der Familiengeschichte, gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können (siehe auch Abschnitt „Bei Einnahme von Haldol mit anderen Arzneimitteln“)
- wenn Sie an speziellen Geschwülsten erkrankt sind (prolaktinabhängigen Tumoren, z.B. Brust- Tumore)
- wenn Sie an sehr niedrigem Blutdruck (schwere Hypotonie) bzw. Blutdruckabfall beim Wechseln vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation) leiden
- wenn bei Ihnen eine depressive Erkrankung vorliegt
- wenn Sie an Erkrankungen der blutbildenden Organe leiden
- wenn Sie an hirnorganischen Erkrankungen oder Epilepsie leiden
- wenn bei Ihnen eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vorliegt.
Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn eine der oben aufgelisteten Erkrankungen auf Sie zutrifft. Ihr Arzt wird über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Suchen Sie umgehend den behandelnden Arzt auf, wenn unter einer Behandlung mit Haldol Decanoat
- hohes Fieber (über 40°C) und Muskelstarre
- neurotoxische Symptome wie z.B. Bewusstseinsstörungen und Körpertemperaturerhöhung
- extrapyramidalmotorische Störungen (Störungen des Bewegungsablaufs)
- Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitrige Angina sowie grippeähnliche Symptome (insbesondere wenn diese Symptome innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Haloperidol-Behandlung auftreten)
auftreten. Führen Sie keine Selbstmedikation mit Schmerzmitteln o.ä. durch.
Bei Anwendung von Haldol Decanoat mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung der folgenden Arzneimittel oder Arzneimittelgruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Haldol Decanoat beeinflusst werden:
- Arzneimittel, die das zentrale Nervensystem dämpfen wie
- Schmerzmittel
- Schlafmittel
- andere Psychopharmaka
- Mittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminka)
- bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen (Polypeptid-Antibiotika, wie z.B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B)
- Sympathomimetika (Arzneimittel, die u.a. blutdrucksteigernd wirken), wie z.B. Epinephrin
- bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel wie Methyldopa
- bestimmte Antiparkinsonmittel wie Levodopa, Dopaminagonisten
- Gonadorelin (Peptidhormon)
- Disulfiram (Arzneimittel gegen Alkoholkrankheit) bei gleichzeitigem Alkoholgenuss
- Dopaminantagonisten (z.B. Metoclopramid, ein Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen)
Eine gleichzeitige Anwendung der folgenden Arzneimitteln ist zu vermeiden:
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA oder III)
- bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen (Makrolid-Antibiotika)
- Mittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika)
- Arzneimittel, die den Kaliumspiegel verringern können (z.B. bestimmte harntreibende Arzneimittel)
- Arzneimittel, die den Abbau von Haloperidol in der Leber hemmen können , wie z.B.
- Cimetidin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Magens
- Fluoxetin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Rifampicin)
- Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie, wie Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin
- wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel hatten, da Antipsychotika mit dem Auftreten von Blutgerinnsel in Verbindung gebracht werden.
Die Wirkung von Haldol Decanoat kann bei gleichzeitiger Behandlung mit den folgenden Arzneimitteln beeinflusst werden:
- Itraconazol, Ketoconazol (Antimykotikum = Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen)
- Nefadozon, Buspiron (Psychopharmaka = Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen)
- Venlafaxin, Fluvoxamin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin (Arzneimittel zur Behandlung einer Depression)
- Alprazolam (Arzneimittel gegen Angst- und Panikstörungen)
- Chinidin (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen)
- Chlorpromazin (Neuroleptikum, stark beruhigende Arzneimittel)
- Promethazin (Antihistaminikum = Arzneimittel zur Behandlung von Allergien)
- Anticholinergika wie z.B. Arzneimittel u.a. zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (z.B. Atropin, Biperiden)
- Stimulanzien vom Amphetamintyp (anregende Arzneimittel)
Bei Anwendung von Haldol Decanoat zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Haloperidol kann zu einer Verstärkung der Alkoholwirkung und zu einer Blutdrucksenkung führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Schwangerschaft
Der Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Haldol Decanoat soll nach Möglichkeit vermieden werden. Daher soll vor Beginn der Behandlung ein Schwangerschaftstest vorgenommen werden. Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.
Während der Schwangerschaft dürfen Sie Haldol Decanoat nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält, da über die Sicherheit von Haloperidol in der Schwangerschaft keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Die folgenden Symptome können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter Haldol im letzten Trimester (die letzten drei Monate der Schwangerschaft) eingenommen haben: Zittern, Steifheit und/oder Schwäche der Muskeln, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atemprobleme und Schwierigkeiten beim Füttern . Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, könnte es nötig sein, einen Arzt zu kontaktieren.
Stillzeit
Haloperidol, der Wirkstoff von Haldol Decanoat, geht in die Muttermilch über. Bei gestillten Kindern, deren Mütter Haloperidol erhalten hatten, wurden unwillkürliche Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome) beobachtet. Daher sollen Sie unter einer Haloperidol-Behandlung nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr , zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren.
Beachten Sie besonders, dass das Zusammenwirken von Haldol Decanoat mit Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
Daher sollte das Steuern von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten – zumindest während der ersten Phase der Behandlung – ganz unterbleiben. Die Entscheidung trifft in jedem Einzelfall der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Haldol Decanoat
Haldol Decanoat enthält Sesamöl. Sesamöl kann in seltenen Fällen schwere Allergien hervorrufen.