Dieses Arzneimittel wird Ihnen von einem Arzt verabreicht.
Dosierung
Die folgenden Angaben gelten für Erwachsene, sofern nicht ausdrücklich Kinder bei den Dosierungsempfehlungen genannt werden.
Allgemeine Hinweise:
Unverdünnt darf Suprarenin nur zur subkutanen oder intramuskulären Injektion angewendet werden. Intravenös, intraossär und endotracheal wird Suprarenin nur nach Verdünnen auf das Zehnfache angewendet. Hinweise zur Verdünnung siehe unter „Art der Anwendung“.
- Herz-Kreislauf-Stillstand (kardiopulmonale Reanimation)
Die Maßnahmen bei einer Reanimation sollen entsprechend international anerkannten gültigen Notfall-Guidelines erfolgen.
Erwachsene
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt (siehe „Art der Anwendung“). Davon injiziert man 10 ml (= 1 mg Epinephrin) intravenös. Wiederholung nach jeweils 3 bis 5 Minuten, falls nötig.
Wenn kein intravenöser Zugang gelegt werden kann, kann dieselbe Dosis in gleicher Verdünnung auch intraossär verabreicht werden.
Säuglinge und Kinder
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt (siehe „Art der Anwendung“). Bei Kindern und Säuglingen injiziert man als Initialdosis 0,01 mg/kg Körpergewicht (= 0,1 ml/kg Körpergewicht einer Lösung 1 : 10.000) intravenös oder intraossär oder instilliert 0,1 mg/kg Körpergewicht (= 0,1 ml/kg Körpergewicht einer Lösung 1 : 1.000) in 3 bis 5 ml physiologischer Kochsalzlösung endotracheal. Bei Erfolglosigkeit alle 3 bis 5 Minuten wiederholen. Gegebenenfalls kann bei persistierender Erfolglosigkeit die Einzeldosis auf 0,1 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intraossär erhöht werden. Nach Wiederherstellung eines spontanen Kreislaufs gibt man bei nicht beeinflussbarer Bradykardie 0,1 bis 1,0 μg/kg KG/min als Dauerinfusion, wobei sich die Dosierung streng nach dem klinischen Erfolg richtet.
Die i. v. Gabe von Adrenalin ist möglich, aber die i. m. Injektion ist zu bevorzugen.
Erwachsene
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt (siehe „Art der Anwendung“). Davon injiziert man 1 ml (= 0,1 mg Epinephrin) langsam intravenös unter Puls- und
Blutdruckkontrolle (Cave: Herzrhythmusstörungen!). Die Gabe von Suprarenin kann nach einigen Minuten wiederholt werden bis zur Stabilisierung des Kreislaufs.
Kinder
Die i. m. Gabe stellt die bevorzugte Applikationsart von Adrenalin dar. Eine i. v. Gabe ist unter entsprechendem Monitoring möglich.
Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt i. v. angewendet. Es wird nach Wirkung titriert, ein Ansprechen wird ab 0,001 mg/kg KG i. v. (= 1 μg, entspricht 0,01 ml/kg KG der verdünnten Lösung) erwartet. Die i. v. Injektion soll langsam über 1 bis 2 Minuten erfolgen, eine Einzeldosis darf 0,05 mg nicht überschreiten.
Falls notwendig Wiederholung alle 15 bis 20 Minuten (auch endotracheale oder intraossäre Applikation möglich). Bei wiederholten Gaben kommt alternativ auch eine Dauerinfusion mit 0,05 bis 0,5 μg/kg KG/min infrage.
- Schwere anaphylaktische Reaktionen (Stadium III und IV)
Die i. v. Gabe von Adrenalin ist möglich, die i. m. Injektion ist zu bevorzugen.
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt (siehe „Art der Anwendung“).
Erwachsene
Bei schweren anaphylaktischen Reaktionen wird 0,1 mg Epinephrin langsam intravenös injiziert (auch die endotracheale Applikation ist möglich). Diese Dosis kann in Abständen von initial 1 bis
2 Minuten, später 5 bis 10 Minuten wiederholt werden.
Bei schweren Verläufen ist eine hämodynamische Stabilisierung manchmal durch eine Dauerinfusion von Epinephrin in einer Dosierung von 0,05 bis 0,5 μg/kg KG/min zu erreichen.
Kinder
Die i. m. Gabe stellt die bevorzugte Applikationsart von Adrenalin dar.
Eine i. v. Gabe ist unter entsprechendem Monitoring möglich.
Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt i. v. angewendet. Es wird nach Wirkung titriert, ein Ansprechen wird ab 0,001 mg/kg KG i. v. (= 1 μg, entspricht 0,01 ml/kg KG der verdünnten Lösung) erwartet. Die i. v. Injektion soll langsam über 1 bis 2 Minuten erfolgen, eine Einzeldosis darf 0,05 mg nicht überschreiten.
Falls notwendig, kann diese Dosis alle 15 bis 20 Minuten wiederholt werden (die Applikation kann auch endotracheal oder intraossär erfolgen). Sind wiederholte Gaben notwendig , kann man Epinephrin auch als Dauerinfusion von 0,05 bis 0,5 μg/kg KG/min intravenös geben.
Intramuskuläre Injektion:
Suprarenin kann ohne weitere Verdünnung (1 : 1.000) auch intramuskulär gegeben werden, vor allem wenn keine notärztliche Versorgung möglich ist. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass aufgrund der lokalen Vasokonstriktion Suprarenin langsamer resorbiert wird und eine geringere Bioverfügbarkeit besteht.
Erwachsene
Es werden 0,3–0,5 ml Suprarenin (= 0,3–0,5 mg Epinephrin) intramuskulär (z. B. in den M. vastus lateralis) injiziert; die intramuskuläre Injektion kann nach 15 bis 20 Minuten wiederholt werden.
Ferner kann Suprarenin auch subkutan injiziert werden (Cave: Risiko lokaler Vasokonstriktion).
Kinder und Jugendliche
Die empfohlene Dosierung für Kinder und Jugendliche ist der Tabelle zu entnehmen:
Epinephrin-Dosis 1 mg/ml (1 : 1000 Lösung)
> 12 Jahre
0,5 mg i. m. (0,5 ml 1 : 1000 Lösung)
6 12 Jahre
0,3 mg i. m. (0,3 ml 1 : 1000 Lösung)
6 Monate 6 Jahre
0,15 mg i .m. (0,15 ml 1 : 1000 Lösung)
< 6 Monate
0,01 mg/kg i. m. (0,01 ml/kg 1 : 1000 Lösung)
Falls notwendig, kann diese Dosis alle 5 bis 15 Minuten wiederholt werden, entsprechend Blutdruck, Puls und Atemfunktion. Eine Spritze mit kleinem Volumen ist zu verwenden.
Im septischen Schock, bei persistierender Hypotonie trotz Volumensubstitution
Suprarenin kann im septischen Schock dann indiziert sein, wenn durch ausreichende Volumensubstitution keine hämodynamische Stabilisierung zu erreichen ist. Hierzu wird Suprarenin am besten kontinuierlich intravenös mittels Perfusor appliziert. Die Dosierung richtet sich nach der hämodynamischen Situation und liegt zwischen 0,014 und 0,28 μg/kg KG/min. Praktisch bedeutet dies, dass z. B. bei einer Dosis von 0,1 μg/kg KG/min und einem Körpergewicht von 60 kg 1 ml Suprarenin im Verlauf von 3 Stunden appliziert wird. Eine individuelle Einstellung der Infusionsgeschwindigkeit unter fortlaufender Puls- und Blutdruckkontrolle bis zur Stabilisierung des Kreislaufs ist erforderlich.
Hinweis:
Volumenmangel und Azidose sind vor der Anwendung von Suprarenin möglichst auszugleichen.
Zur Blutstillung bei lokalen, schwer beherrschbaren Blutungen wird mit einem Watte- oder Gazetupfer tamponiert. Der Tupfer soll mit nicht mehr als 10 Tropfen der auf das Zehnfache verdünnten Lösung (maximal 0,05 mg Epinephrin) getränkt werden.
Oto-Rhino-Laryngologie:
Bei blutenden Mittelohrpolypen, bei Operationen in der Nase und am Kehlkopf verwendet man eine auf das Zehnfache verdünnte Lösung (1 : 10 000). Bei schwerer Epistaxis wird bis zum Sistieren der Blutung ein mit der zehnfach verdünnten Lösung getränkter Gazestreifen eingelegt.
Nephrologie:
Bei Blutungen der Harnröhre instilliert man einige Milliliter der auf das Zehnfache verdünnten Lösung. Bei Blasenblutungen und vor operativen Eingriffen verwendet man 100–150 ml der auf das Zehn- bis ünfzigfache verdünnten Lösung zur Blasenspülung.
Art der Anwendung
Suprarenin darf nicht intraarteriell angewendet werden.
Intravenös, intraossär und endotracheal wird Suprarenin nur nach Verdünnen auf das Zehnfache angewendet.
Unverdünnt darf Suprarenin nur zur subkutanen oder intramuskulären Injektion angewendet werden.
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass aufgrund der lokalen Vasokonstriktion Suprarenin langsamer resorbiert wird und eine geringere Bioverfügbarkeit besteht. Die intramuskuläre Gabe weist hierbei im Vergleich zum subkutanen Applikationsweg die bessere Bioverfügbarkeit auf.
Ferner kann Suprarenin als Tampon oder Spüllösung lokal appliziert werden. Suprarenin wird Spülflüssigkeiten tropfenweise zugesetzt.
Nach jeder periphervenös applizierten Dosis sind ca. 20 ml einer Spülflüssigkeit (0,9 % Kochsalzlösung) zu injizieren.
Nach jeder intraossär verabreichten Arzneimittelgabe soll ebenfalls ein Bolus 0,9 % Kochsalzlösung injiziert werden, um die Verteilung in die zentrale Zirkulation zu ermöglichen.
Herstellung einer 0,01%igen Epinephrin-Lösung (= Verdünnen von Suprarenin auf das Zehnfache): 1 ml Suprarenin wird mit 9 ml isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt; abhängig vom
Anwendungsgebiet kann auch Wasser zu Injektionszwecken geeignet sein. Man erhält 10 ml 0,01%ige Epinephrin-Lösung (0,1 mg Epinephrin/ml).
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer von Suprarenin ist kurz, entsprechend der akuten klinischen Situation, z. B. bei Reanimation, Schockbehandlung und Blutstillung.
Wenn Sie eine größere Menge von Suprarenin angewendet haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung treten Beschwerden auf, die durch eine allgemeine Verengung der Blutgefäße hervorgerufen werden.
Allgemein:
Blutdruckanstieg; blasse bis blassgraue, kalte, schlecht durchblutete Haut; schneller Herzschlag, Kreislaufzentralisation, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht, Kammerflimmern, Atemlähmung, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem).
Verminderung der Durchblutung, die zu Gewebsuntergang in den Gliedmaßen führen kann, in Verbindung mit einer hohen Dosis oder längeren Anwendung.
Insbesondere bei älteren Patienten können aus dem Blutdruckanstieg Blutungen im Gehirn oder andere Blutungen und Lähmungen (Hemiplegie) resultieren. Bei Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) im Herzmuskel können Anzeichen von Herzversagen und Herzrhythmusstörungen auftreten. Weiters kann es zu Nierenversagen, bestimmten Stoffwechselstörungen (metabolische Azidose) und Lungenödem kommen.
Lokal:
Zunächst weiß verfärbte Hautbezirke entlang der Infusionsvene, später ausgedehnte und tief greifende Hautnekrosen.
Informationen für den Arzt zur Behandlung einer Überdosierung befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Suprarenin vergessen haben
Wenn eine Anwendung aus medizinischen Gründen ausgesetzt wurde, wird Ihr Arzt nicht die Dosis erhöhen, sondern die Behandlung mit der geeigneten Dosis fortsetzen.
Wenn Sie die Behandlung von Suprarenin abbrechen
Wenn die Behandlung vorzeitig abgebrochen wird, ist der Erfolg der Behandlung in Gefahr. Die ursprünglichen Beschwerden können wiederum auftreten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.