Anhand Ihrer Laborwerte wird Ihr Arzt die für Sie richtige Anfangsdosierung festlegen. Nach Beginn der Behandlung muss die Dosis möglicherweise auf Basis von Routine-Laboruntersuchungen angepasst werden. Mithilfe Ihrer Laborwerte wird Ihr Arzt die für Sie richtige Dosis von Zemplar festlegen.
Zemplar wird Ihnen während der Dialysebehandlung von Ihrem Arzt oder einer Krankenschwester verabreicht. Da es durch den Schlauch (Blutschlauchsystem) verabreicht werden kann, der Sie mit dem Dialysegerät verbindet, muss Ihnen das Arzneimittel nicht gespritzt werden. Zemplar sollte nicht öfter als jeden zweiten Tag bzw. mehr als drei Tage in der Woche gegeben werden.
Wenn Sie eine größere Menge Zemplar 5 Mikrogramm/ml – Injektionslösung angewendet haben als Sie sollten
Eine Überdosis von Zemplar kann ungewöhnlich hohe Calciumspiegel im Blut verursachen, die schädlich sein können. Zu den Beschwerden, die bald nach Anwendung einer zu großen Menge von Zemplar auftreten können, zählen Schwächegefühl und/oder Benommenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit (Brechreiz) oder Erbrechen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Schmerzen in Muskeln oder Knochen und ein ungewöhnlicher Geschmack im Mund.
Wenn nach der Verabreichung von Zemplar ein zu hoher Calciumspiegel in Ihrem Blut festgestellt wird, wird Ihr Arzt sicherstellen, dass Sie eine geeignete Behandlung erhalten, um den Calciumwert zu normalisieren. Wenn sich Ihr Calciumspiegel wieder normalisiert hat, erhalten Sie Zemplar vielleicht in einer niedrigeren Dosierung.
Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte überprüfen. Falls Sie eines der oben genannten Symptome haben, ersuchen Sie bitte umgehend um medizinischen Rat.
Zu den Beschwerden, die sich entwickeln können, wenn über einen längeren Zeitraum eine zu große Menge von Zemplar angewendet wird, gehören Appetitlosigkeit, Benommenheit, Gewichtsabnahme, entzündete Augen, eine laufende Nase, juckende Haut, Hitzewallungen und Fiebergefühl, Verlust des Sexualtriebs sowie heftige Bauchschmerzen (aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenentzündung) und Nierensteine.
Ihr Blutdruck kann sich verändern und ein unregelmäßiger Herzschlag (Herzklopfen) kann auftreten. Blut- und Urintests können erhöhte Werte von Cholesterin, Harnstoff, Stickstoff und der Leberenzyme zeigen. Zemplar kann in seltenen Fällen psychische Veränderungen einschließlich Verwirrtheit, Benommenheit, Schlafstörungen oder Nervosität verursachen.
Zemplar enthält 30 Vol.-% Propylenglykol. Über Vergiftungserscheinungen aufgrund hoher Dosen von Propylenglykol wurde selten berichtet. Diese sind bei Dialysepatienten nicht zu erwarten, da Propylenglykol bei der Dialyse aus dem Blut herausgefiltert wird.
Falls Sie zu viel Zemplar eingenommen haben, oder eines der oben genannten Symptome haben, ersuchen Sie bitte umgehend um medizinischen Rat.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zemplar Injektionslösung wird über den Hämodialyse-Zugang verabreicht.
Erwachsene
1) Die Initialdosis sollte anhand des Basis PTH-Spiegels berechnet werden.
Die Initialdosis von Paricalcitol basiert auf folgender Formel:
Initialdosis (in Mikrogramm) = Basisspiegel des intakten PTH in pmol/l 8
oder
= Basisspiegel des intakten PTH in pg/ml 80
Paricalcitol wird intravenös als Bolus-Injektion nicht öfter als jeden zweiten Tag zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Dialyse angewendet.
Die maximale Dosis, die bei klinischen Studien sicher verabreicht wurde, betrug 40 Mikrogramm.
2) Titrationsdosis:
Der derzeit akzeptierte Zielwert des PTH-Spiegels bei Patienten mit Nierenversagen im Endstadium, die eine Dialyse erhalten, beträgt nicht mehr als den 1,5 bis 3 fachen nicht-urämischen oberen Grenzwert des Normalwert 15,9 bis 31,8 pmol/l (150-300 pg/ml) für intaktes PTH. Engmaschiges Monitoring und individuelle Dosistitration sind notwendig, um entsprechende physiologische Endpunkte zu erreichen. Wenn Hypercalcämie oder ein dauerhaft erhöhtes korrigiertes Calcium- Phosphat-Produkt größer als 5,2 mmol2/l2 (65 mg2/dl2) festgestellt wird, sollte die Dosierung von Paricalcitol reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden, bis es zu einer Normalisierung dieser Parameter gekommen ist. Dann erst sollte die Paricalcitol-Therapie in einer niedrigeren Dosierung wieder aufgenommen werden. Wenn die PTH-Spiegel in Folge der Therapie sinken, kann es notwendig werden, die Dosierung zu reduzieren.
Die folgende Tabelle zeigt eine vorgeschlagene Empfehlung zur Dosistitration:
Tabelle: Empfohlene Dosierungsrichtlinien (Dosisanpassung in Abständen von 2 bis 4 Wochen)
iPTH-Spiegel relativ zum Basiswert | Dosisanpassung von Paricalcitol |
gleichbleibend oder ansteigend | erhöhen um 2-4 Mikrogramm |
Abnahme um weniger als 30% | erhöhen um 2-4 Mikrogramm |
Abnahme um mehr als oder gleich 30%, weniger als oder gleich 60% | beibehalten |
Abnahme um mehr als 60% | reduzieren um 2-4 Mikrogramm |
iPTH kleiner als 15,9 pmol/l (150 pg/ml) | reduzieren um 2-4 Mikrogramm |