Adalat® retard

Adalat® retard
Wirkstoff(e)Nifedipin
Zulassungslandch
ZulassungsinhaberBayer
ATC CodeC08CA05
Pharmakologische GruppeSelektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäßwirkung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Adalat retard enthält als Wirkstoff Nifedipin, das zur Gruppe der sogenannten Calciumantagonisten gehört. Nifedipin verringert den Sauerstoffbedarf des Herzens und schützt das Herz vor Überbelastung. Seine spannungslösende Wirkung auf die Herzkranzgefässe verhindert die Entstehung von Herzschmerzen (Angina pectoris) oder reduziert deren Häufigkeit und Schmerzintensität.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Nifedipin beruht auf einer Weitstellung der herzfernen Blutgefässe (Arterien). Der Gefässwiderstand wird erniedrigt und die erhöhten Blutdruckwerte gesenkt.

Adalat retard darf nur auf Verschreibung und unter ständiger Kontrolle eines Arztes bzw. einer Ärztin verwendet werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Adalat retard darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen Nifedipin oder einen anderen Inhaltsstoff angewandt werden.

Adalat retard darf nicht im Herzkreislauf-Schock sowie bei akutem Herzinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen) oder instabiler Angina pectoris angewandt werden.

Ebenfalls darf Adalat retard nicht gleichzeitig mit Rifampicin, einem Antibiotikum gegen Tuberkulose, eingenommen werden.

Die Anwendung und Sicherheit von Adalat retard, Tabletten bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.


Bei Patienten bzw. Patientinnen mit ausgeprägt niedrigem Blutdruck (schwere Hypotension: systolischer Blutdruck unterhalb 90 mm Hg) ist Vorsicht geboten.

Adalat retard kann gleichzeitig mit anderen blutdrucksen­kenden Mitteln gegeben werden, wobei mit einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkungen zu rechnen ist.

Bei gleichzeitiger Gabe von Cimetidin oder Cisaprid (Mittel gegen Magenübersäuerung) sowie von trizyklischen Antidepressiva oder Nitraten kann die blutdrucksenkende Wirkung von Adalat verstärkt werden.

Adalat nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen, da dies eine verstärkte Wirkung zur Folge haben kann. Folgende Mittel können ebenfalls die Wirkung von Adalat verstärken und sollten daher nicht gleichzeitig mit Adalat eingenommen werden, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich:

Mittel gegen Depressionen wie Fluoxetin oder Nefazodon;

Mittel gegen HIV-Infektionen wie Amprenavir, Indinavir, Nefilnavir, Ritonavir oder Saquinavir;

Mittel gegen Pilzinfektionen wie Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol;

Diltiazem.

Adalat kann zudem die Wirksamkeit anderer Arzneimittel beeinflussen. Dazu gehören:

Mittel gegen Herzkrankheiten wie Chinidin, Diltiazem, Digoxin;

Tacrolimus (ein sog. Immunsuppresivum, ein Mittel, welches bei Transplantationspatienten angewendet wird);

Theophillin (ein Mittel gegen Asthma).

Adalat darf nicht zusammen mit Mitteln gegen Epilepsie wie Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Valproinsäure eingenommen werden, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich.

Die gleichzeitige Einnahme von Adalat mit gewissen Antibiotika sollte ebenfalls nicht erfolgen, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich. Dazu gehören:

Vincristin;

Erythromycin;

Quinipristin/Dalfopristin;

allgemein Antibiotika aus der Familie der Cephalosporine.

Falls bei Ihnen während einer Behandlung mit Ciclosporin (z.B. im Rahmen einer Organtransplantation) sich eine Wucherung des Zahnfleisches gebildet hat (eine so genannte Gingivahyperplasie), sollten Sie Adalat nicht einnehmen, da auch unter Adalat die Bildung solcher Zahnfleischveränderungen beobachtet worden ist.

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dies gilt im verstärkten Masse im Zusammenhang mit der Einnahme von Alkohol.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!


Adalat retard darf während der gesamten Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

Nifedipin geht in die Muttermilch über. Ob eine medikamentbedingte Wirkung beim Säugling auftreten kann, ist bisher nicht bekannt geworden. Es wird empfohlen, aus Vorsichtsgründen abzustillen.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder ein Kind stillen.

Wie wird es angewendet?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin setzt die Dosierung fest. Die folgenden Dosierungsempfehlungen sind lediglich als Hinweis zu betrachten:

Koronare Herzkrankheit

Durchschnittliche Dosierung: 2× 1 Tablette/Tag.

Falls erforderlich, kann die Dosierung auf 2× 2 Tabletten/Tag erhöht werden.

Hypertonie

Durchschnittliche Dosierung: 2× 1 Tablette/Tag.

Falls erforderlich, kann die Dosierung auf 2× 2 Tabletten/Tag erhöht werden.

Im Allgemeinen nimmt man die Retardtablette unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein. Die Retardtabletten sollen nicht geteilt werden.

Der für die Adalat retard Tablette empfohlene Einnahmeabstand beträgt ca. 12 Stunden, sollte aber 4 Stunden nicht unterschreiten.

Aufgrund der ausgeprägten spannungslösenden Wirkung auf die Herzkranzgefässe und der ausgeprägten blutdrucksenkenden Wirkung, dürfen Adalat retard Tabletten nicht abrupt abgesetzt werden.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme oder Anwendung von Adalat retard auftreten:

Zu Beginn der Behandlung können häufig leichte Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Wärmegefühl auftreten.

Es wurde auch häufig über Verstopfung, Unwohlsein und Müdigkeit, Hautreaktionen (Hautrötung, Juckreiz), unspezifische Schmerzen, Herzklopfen, Erhöhung der Pulsfrequenz, Zittern, und eine Mehrausscheidung der täglichen und nächtlichen Urinmenge berichtet.

Nervosität, Migräne, Schwindel, niedriger Blutdruck, Nasenbluten, Blähungen, Krämpfe in den Beinen, Schlafstörungen, Angstzustände, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen), Unterleibsschmerzen und allergische Reaktionen (Fieber, Schwellung des Kehlkopfs) können gelegentlich auftreten.

Die meisten dieser Beschwerden verschwinden jedoch im Verlauf der Behandlung, wenn Ihr Körper sich an das Arzneimittel gewöhnt hat.

Selten kann es auch zu einem Kribbeln in Händen und Füssen, zu Schmerzen im Brustbereich und zu Zahnfleischveränderungen kommen.

Selten kommt es bei Diabetes Patienten zu einer Unterzuckerung.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie solche Nebenwirkungen beobachten.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel ist bei Raumtemperatur (15?25 °C) vor Licht geschützt an einem trockenen Ort und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Die lichtempfindliche Wirksubstanz in der Retardtablette ist innerhalb und ausserhalb der Verpackung grundsätzlich lichtgeschützt; dennoch sollten die Adalat-retard-Tabletten nur zur Einnahme aus der Folie entnommen werden.

Wegen der Lichtempfindlichkeit der Wirksubstanz in den Retardtabletten sollten diese nicht geteilt werden, da sonst der durch die Lackierung erreichte Lichtschutz nicht mehr gewährleistet ist.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

1 Tablette enthält 20 mg des Wirkstoffes Nifedipin sowie Hilfsstoffe zur Herstellung der Tablette.

Zuletzt aktualisiert am 08.08.2022

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Sandoz Pharmaceuticals AG
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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