Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Gavreto Vorsicht geboten?
Lungenprobleme
Gavreto kann während der Behandlung schwere oder lebensbedrohliche Entzündungen der Lunge verursachen, die zum Tod führen können. Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen neue Symptome auftreten oder sich bestehende Symptome verstärken, einschliesslich: Kurzatmigkeit, Husten, Fieber.
Bluthochdruck (Hypertonie)
Bei Anwendung von Gavreto kommt es häufig zu einem Anstieg des Blutdrucks, der mitunter stark ausfallen kann. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin sollte während der Behandlung mit Gavreto regelmässig Ihren Blutdruck kontrollieren. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie erhöhte Blutdruckwerte oder Symptome für hohen Blutdruck haben, einschliesslich: Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Schmerzen im Brustkorb.
Leberprobleme
Während der Behandlung mit Gavreto können Leberprobleme (erhöhte Leberwerte im Blut) auftreten und mitunter schwerwiegend sein. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird vor und während der Behandlung mit Gavreto Blutuntersuchungen durchführen, um Sie im Hinblick auf Leberprobleme zu überprüfen. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie während der Behandlung Anzeichen oder Symptome eines Problems mit der Leber feststellen, einschliesslich: Gelbfärbung der Haut und des Augenweisses (Gelbsucht), Dunkler Urin (etwa die Farbe von Tee), Schlaflosigkeit, Blutung oder Bluterguss, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, juckende Haut, Übelkeit oder Erbrechen, Schmerzen im rechten Oberbauch.
Blutungsstörungen
Gavreto kann Blutungen verursachen, die schwerwiegend sein und zum Tod führen können. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie während der Behandlung Anzeichen oder Symptome einer Blutung haben, einschliesslich: Erbrechen von Blut, oder wenn Ihr Erbrochenes wie Kaffeesatz aussieht, rosafarbener oder brauner Urin, rötlicher oder schwarzer (teerartiger) Stuhl, Aushusten von Blut und geronnenem Blut, ungewöhnliche Blutung oder Blutergüsse in der Haut, ungewöhnlich starke Menstruationsblutungen, ungewöhnliche Blutung aus der Scheide, häufiges Nasenbluten, Benommenheit oder erschwertes Aufwachen, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Veränderung der Sprechweise.
Tumorlysesyndrom (TLS)
TLS wird durch einen schnellen Abbau von Krebszellen verursacht. TLS kann zu Nierenversagen und der Notwendigkeit einer Dialysebehandlung sowie zu Herzrhythmusstörungen führen, die mitunter im Spital behandelt werden müssen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin führt eventuell Blutuntersuchungen durch, um Sie hinsichtlich eines TLS zu überprüfen. Sie sollten während der Behandlung mit Gavreto auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten. Rufen Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin an oder holen Sie den Notarzt, wenn Sie während der Behandlung mit Gavreto eines der folgenden Symptome entwickeln: Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, Schwellung, Kurzatmigkeit, Muskelkrämpfe, Krampfanfall.
Risiko von Wundheilungsproblemen
Es kann vorkommen, dass Wunden während der Behandlung mit Gavreto nicht richtig heilen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen vor oder während der Behandlung mit Gavreto eine Operation geplant ist. Sie sollten Gavreto vor Ihrer geplanten Operation mindestens 5 Tage lang nicht anwenden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin sollte Ihnen mitteilen, wann Sie nach der Operation mit der Einnahme von Gavreto fortfahren können.
Herzrhythmusstörungen
Gavreto kann in seltenen Fällen Herzrhythmusstörungen infolge einer Verlängerung des QT-Intervalls auslösen. Vor und während Ihrer Behandlung mit Gavreto wird eine Überwachung des Elektrokardiogramms (EKG) und ihrer Serumelektrolyte stattfinden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie in Ihrer medizinischen Vorgeschichte bereits Herzrhythmusstörungen oder eine Verlängerung des QT-Intervalls hatten und/oder aktuell mit Arzneimitteln behandelt werden, die mit Herzrhythmusstörungen oder Verlängerung des QT-Intervalls in Verbindung gebracht werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn es bei Ihnen zu Ohnmachtsanfällen kommt.
Schwangerschaft
Gavreto kann für Ihr ungeborenes Kind schädlich sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie planen während der Behandlung Kinder zu bekommen (siehe Rubrik «Darf Gavreto während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?»).
Gavreto kann die Fruchtbarkeit bei Frauen beeinträchtigen, was sich auf Ihre Fähigkeit auswirken kann, Kinder zu bekommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie planen während der Behandlung Kinder zu bekommen.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung von Gavreto und anderen Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen kommen. Informieren Sie vor der Einnahme von Gavreto Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, insbesondere, wenn Sie folgende Arzneimittel anwenden:
Arzneimittel, die die Konzentration von Gavreto im Blut erhöhen können: Antibiotika (Clarithromycin, Erythromycin), Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Voriconazol), Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen/AIDS (Ritonavir, Saquinavir, Atazanavir, Cobicistat).
Arzneimittel, die die Wirksamkeit von Gavreto verringern können: Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin), Arzneimittel welche zur Behandlung von Tuberkulose verwendet werden (Rifampicin, Rifabutin), Digoxin (Behandlung von Herzerkrankungen), Johanniskraut.
Grapefruitsaft kann die Wirkung von Gavreto beeinträchtigen. Sie sollten während der Behandlung mit Gavreto keinen Grapefruitsaft trinken.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält 89,2 mg Natrium pro Tagesdosis (4 Kapseln), entsprechend 4,46% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Reaktionsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.
Darf Gavreto während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?
Frauen, die schwanger werden können:
- Während der Schwangerschaft darf Gavreto nicht angewendet werden, es sei denn dies ist medizinisch eindeutig erforderlich.
- Gavreto kann Ihre Fähigkeit Kinder zu bekommen beeinträchtigen und der Entwicklung des Kindes schaden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie planen schwanger zu werden oder schwanger sind.
- Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird einen Schwangerschaftstest durchführen, bevor Sie mit der Behandlung mit Gavreto beginnen.
- Gavreto kann die Zuverlässigkeit von Empfängnisverhütungsmethoden, die Hormone enthalten (zum Beispiel Verhütungspillen, Verhütungsspritzen oder Verhütungspflaster) einschränken oder wirkungslos machen.
- Sie sollten während der Behandlung und 2 Wochen lang nach Ihrer letzten Gavreto-Dosis eine zuverlässige Form der nicht-hormonellen Empfängnisverhütung anwenden.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber, welche Verhütungsmethoden in diesem Zeitraum für Sie geeignet sein könnten.
- Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie während der Behandlung mit Gavreto schwanger werden oder glauben, schwanger zu sein.
Männer mit Partnerinnen, die schwanger werden können:
- Sie sollten während der Behandlung und 1 Woche lang nach Ihrer letzten Gavreto Dosis eine zuverlässige Verhütungsmethode, einschliesslich einer Barriere-Methode, anwenden.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber, welche Verhütungsmethoden in diesem Zeitraum für Sie geeignet sein könnten.
Wenn Sie stillen oder vorhaben zu stillen:
Es ist nicht bekannt, ob Gavreto in die Muttermilch übergeht. Während der Behandlung sowie während 1 Woche nach Ihrer letzten Gavreto-Dosis dürfen Sie nicht stillen.