Loperamid Streuli® 2 mg

Loperamid Streuli® 2 mg
Wirkstoff(e)Loperamid
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberStreuli Pharma AG
ATC CodeA07DA03
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeMotilitätshemmer

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Loperamid Streuli ist ein gut wirksames Mittel gegen plötzlichen (akuten) und längerdauernden (chronischen) Durchfall verschiedenster Ursache. Loperamid Streuli kann auf Verordnung des Arztes oder der Ärztin auch angewendet werden bei Durchfall, der nach operativer Dünndarmverkürzung auftreten kann. Es hemmt die Darmbewegung durch eine direkte Wirkung auf die Darmmuskulatur, dadurch wird der Stuhl dicker und die Anzahl der Stuhlgänge vermindert.

Die Wirkung der Kapseln kann nach etwa zwei Stunden eintreten.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Loperamid Streuli Vorsicht geboten?

Obwohl Loperamid Streuli den Durchfall zum Stoppen bringt, wird mit Loperamid Streuli nicht die Ursache behandelt. Wenn möglich, sollte die Ursache der Diarrhö therapiert werden.

Ein plötzlicher Anfall von Diarrhö wird normalerweise durch Loperamid Streuli innerhalb von 48 Stunden gestoppt. Sollte innerhalb von 48 Stunden keine Besserung eintreten, sollten Sie Loperamid Streuli nicht mehr einnehmen und Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.

Wenn Sie AIDS haben und Loperamid Streuli zur Behandlung des Durchfalls einnehmen, müssen Sie bei den ersten Anzeichen eines aufgetriebenen oder geschwollenen Bauches Loperamid Streuli sofort absetzen und Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darüber informieren.

Missbrauch und Fehlanwendung von Loperamidhydrochlorid, dem Wirkstoff von Loperamid Streuli, wurden berichtet. Nehmen Sie Loperamid Streuli nur für die beschriebenen Anwendungsgebiete ein. Die maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden.

Langandauernde oder regelmässige Einnahme von Loperamid Streuli sollte unter der Aufsicht eines Arztes oder einer Ärztin erfolgen.

Benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin ebenfalls, wenn Sie an Leberstörungen leiden, da Sie während der Behandlung mit Loperamid Streuli medizinische Überwachung benötigen könnten.

Wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Magen-Darm-Tätigkeit herabsetzen, sollten Sie dies Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen, da dadurch die Wirkung von Loperamid Streuli zu stark sein könnte.

Während einer Durchfallerkrankung kann es häufig zu Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit kommen. Dies kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.

Bitte nehmen Sie Loperamid Streuli erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:

  • Ritonavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen),
  • Chinidin (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen),
  • Desmopressin (zur Behandlung von vermehrtem Harnlassen),
  • Itraconazol oder Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen) oder
  • Gemfibrozil (zur Senkung des Cholesterinspiegels).

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen!

Darf Loperamid Streuli während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?

Über die Einnahme von Loperamid Streuli während der Schwangerschaft muss der Arzt oder die Ärztin entscheiden.

Während der Stillzeit sollten Sie Loperamid Streuli nicht einnehmen, da kleine Mengen des Wirkstoffs in die Muttermilch übergehen.

Wie wird es angewendet?

Während des Durchfalls verlieren Sie viel Flüssigkeit. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie während der Zeit des Durchfalls mehr Flüssigkeit zu sich nehmen als gewöhnlich.

Dies ist speziell bei Kindern und älteren Patienten sehr wichtig. Ihr Apotheker oder Ihr Drogist, bzw. Ihre Apothekerin oder Drogistin kann Ihnen eine spezielle Mischung aus Salz und Zucker geben. Zusammen mit Wasser ersetzt dies auch die Salze, die während des Durchfalls verloren gehen. Diese Lösung eignet sich besonders für Kinder.

Die Dosis von Loperamid Streuli ist vom Alter und der Art des Durchfalls abhängig.

Sie können Loperamid Streuli zu einer beliebigen Tageszeit einnehmen.

Die Kapseln werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Wenn vom Arzt oder von der Ärztin nicht anders verordnet:

Jugendliche und Erwachsene

Plötzlich auftretender Durchfall

Anfangsdosis: 2 Kapseln.

Folgedosis nach jedem weiteren flüssigen Stuhl: 1 Kapsel.

Maximale Tagesdosis: 8 Kapseln.

Chronischer Durchfall

Nach Verordnung des Arztes oder der Ärztin.

Kinder von 6-12 Jahren

Plötzlich auftretender Durchfall

Anfangsdosis: 1 Kapsel.

Folgedosis nach jedem weiteren flüssigen Stuhl: 1 Kapsel.

Maximale Tagesdosis: 3 Kapseln je 20 kg Körpergewicht.

Bei Kindern darf die maximale Tagesdosis, unabhängig vom Körpergewicht, niemals mehr als die maximale Tagesdosis für Jugendliche und Erwachsene (8 Kapseln) betragen.

Chronischer Durchfall

Nach Verordnung des Arztes oder der Ärztin.

Sobald der Stuhlgang wieder normal (fest und geformt) ist, oder wenn während mehr als 12 Stunden kein Stuhl mehr ausgeschieden wurde, ist die Behandlung mit Loperamid Streuli zu beenden.

Halten Sie die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung vor allem bei Kindern genau ein. Überschreiten Sie keinesfalls die oben genannte maximale Tagesdosis.

Wenn Sie eine grössere Menge von Loperamid Streuli eingenommen haben, als Sie sollten

Suchen Sie möglichst umgehend einen Arzt bzw. eine Ärztin auf, insbesondere, wenn Sie folgende Symptome verspüren: Muskelsteifheit, Koordinationsstörungen, Schläfrigkeit, Pupillenverengung, erhöhter Muskeltonus, schwache Atmung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, erhöhte Herzfrequenz, unregelmässiger Herzschlag oder Darmverschluss.

Kinder können auf die ZNS-Wirkungen empfindlicher reagieren als Erwachsene.

Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Loperamid Streuli nicht eingenommen / angewendet werden?

Kinder unter 24 Monaten sollten von einer Behandlung mit Loperamid Streuli ausgeschlossen werden. Loperamid Streuli Kapseln sollten nicht an Kinder unter 6 Jahren abgegeben werden.

Loperamid Streuli darf nicht angewendet werden:

  • wenn Sie allergisch gegen Loperamid oder einen der Hilfsstoffe sind.
  • wenn Sie an schweren Leberkrankheiten leiden.
  • wenn Sie an schweren Durchfällen, die mit hohem Fieber und/oder schleimig-blutigem Stuhl einhergehen, leiden.
  • wenn Sie an einer plötzlich auftretenden schweren Dickdarmentzündung (z.B. Colitis ulcerosa) leiden.
  • wenn Sie an einer bakteriellen Darmentzündung leiden, die durch in die Darmwand eindringende Erreger hervorgerufen wird.
  • wenn Sie an Durchfällen, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten, leiden.
  • wenn Sie an Zuständen leiden, bei denen eine Hemmung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z.B. Verstopfung, Darmverschluss und Aufblähung des Bauches.

Wenn Sie unter einer der genannten Krankheiten leiden, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit.

Welche Nebenwirkungen kann Loperamid Streuli haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Loperamid Streuli auftreten:

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verstopfung, Übelkeit, Blähungen.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Bauch- bzw. Oberbauchschmerzen, Unbehagen im Bauch, Mundtrockenheit, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Hautausschlag.

Nebenwirkungen, welche nach Markteinführung beobachtet wurden und deren Häufigkeit nicht bestimmt werden kann:

Dehnungsgefühl im Bauch, Überempfindlichkeitsreaktionen, Konzentrationsstörungen, Einschränkungen des Bewusstseins, erhöhter Muskeltonus, Bewusstlosigkeit, Schläfrigkeit, Muskelsteifheit, Pupillenverengung, Darmverschluss oder Darmerweiterung, schwerwiegende Hautreaktion, Schwierigkeiten Wasser zu lassen, Juckreiz, Müdigkeit.

Stellen Sie die Behandlung mit Loperamid Streuli ein und benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie eines der folgenden Symptome bei sich beobachten oder vermuten. In diesem Fall benötigen Sie möglicherweise dringend Behandlung:

  • plötzliches Anschwellen des Gesichts, der Lippen oder des Halses, Atemnot, Nesselsucht (auch bekannt als Nesselfieber oder Urtikaria), schwere Reizung, Rötung oder Blasenbildung an der Haut. Diese Symptome können Anzeichen einer Überempfindlichkeit oder allergischen Reaktion sein.
  • extreme Müdigkeit, Koordinationsstörungen, Bewusstseinsverlust.
  • schwere Bauchschmerzen, Anschwellen des Bauchs oder Fieber, was auf einen Darmverschluss oder eine Darmerweiterung hindeuten könnte.

Einige unerwünschte Ereignisse, welche im Zusammenhang mit Loperamid berichtet wurden, sind häufig Symptome des zugrundeliegenden Durchfalls (Bauchschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindelanfälle, Verstopfung und Blähungen). Diese Symptome sind oft schwierig von unerwünschten Ereignissen zu unterscheiden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker (oder Drogisten) bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin (oder Drogistin). Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.

Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht (und/oder Feuchtigkeit) zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Loperamid Streuli enthalten?

Loperamid Streuli Kapsel

Wirkstoffe

Loperamidi hydrochloridum

Hilfsstoffe

Lactosum (225.5 mg pro Kapsel), talcum, gelatina.

Zulassungsnummer

53686 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Loperamid Streuli? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Packungen zu 60 und 200 Kapseln.

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung.

Packungen zu 20 Kapseln.

Zulassungsinhaberin

Streuli Pharma AG, 8730 Uznach

Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2018 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

Weitere Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff

Folgende Medikamente enthalten auch den Wirksstoff Loperamid. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, über ein mögliches Subsitut zu Loperamid Streuli® 2 mg

Medikament
Zulassungsinhaber
JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH
JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH
VIFOR FRIBOURG
medikamio Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Gesundheit.


Logo

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

Medikamente

Durchsuchen Sie hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen sowie Medikamente, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Symptome, Ursachen und Therapie für häufige Krankheiten und Verletzungen.

medikamio App

Kostenlos herunterladen

PlaystoreAppstore
app_screen

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

© medikamio