Allopurinol 300 - 1 A Pharma

Abbildung Allopurinol 300 - 1 A Pharma
Wirkstoff(e) Allopurinol
Zulassungsland Deutschland
Hersteller 1 A Pharma GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 06.12.1993
ATC Code M04AA01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Gichtmittel

Zulassungsinhaber

1 A Pharma GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Zoprinol Sandoz 300 mg Tabletten Allopurinol Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Foligan 100 mg Allopurinol Desma GmbH
Zoprinol Sandoz 100 mg Tabletten Allopurinol Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Allopurinol Teva 300 mg Tabletten Allopurinol TEVA GmbH
Allopurinol Sandoz 100mg Tabletten Allopurinol Hexal Aktiengesellschaft

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Allopurinol 300 - 1 A Pharma ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Uri- kostatikum).

Allopurinol 300 - 1 A Pharma wird angewendet bei Erwachsene

    • Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische Maß- nahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbe- sondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflö- sung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calci- umoxalatsteinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte
    • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z. B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma beachten? Allopurinol 300 - 1 A Pharma darf nicht eingenommen werden

    • wenn Sie allergisch gegen Allopurinol oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Be- standteile dieses Arzneimittels sind
    • bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min, siehe Abschnitt 3 „Wie ist Allopurinol 300 - 1 A Pharma einzunehmen?“)
    • von Kindern.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Allopurinol 300 - 1 A Pharma einnehmen.

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Allopurinol 300 - 1 A Pharma nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.

Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von

8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z. B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.

Schwere Hautreaktionen (Überempfindlichkeitssyndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, Toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol 300 - 1 A Pharma berichtet. Diese können sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit Bläschen in der Mitte) am Körperstamm zeigen. Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Geschwüre) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen. Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen.

Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Allopurinol einnehmen.

Wenn bei Ihnen eine schwere Hautreaktion in Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol 300 - 1 A Pharma aufgetreten ist, dürfen Sie nie wieder mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma behandelt werden.

Diese schweren Hautreaktionen können bei Menschen, die von Han-Chinesen, Thailändern oder Koreanern abstammen, häufiger auftreten. Eine chronische Nierenkrankheit kann das Risiko bei diesen Patienten möglicherweise noch weiter erhöhen.

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Hautausschlag, ist Allopurinol 300 - 1 A Pharma sofort abzusetzen.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen.

Bei Behandlung der Gichtniere und von Harnsäuresteinen soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen, d. h. es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z. B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan- Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Harnmenge zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.

Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion

bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Allopurinol 300 - 1 A Pharma einzunehmen?“).

Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicin-Gabe in Betracht zu ziehen.

Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Allopurinol 300 - 1 A Pharma einnehmen, wenn Sie Schilddrüsenprobleme haben.

Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel (siehe auch „Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Kinder und Jugendliche

Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist Allopurinol 300 - 1 A Pharma für Kinder nicht geeignet.

Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arznei- mittel einzunehmen/anzuwenden.

Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirkt).

Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine

vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyra- zon oder Salicylaten in hohen Dosen, beschleunigt und somit die Wirksamkeit von Allopurinol 300 - 1 A Pharma herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.

Wird Allopurinol 300 - 1 A Pharma gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin einge- nommen, muss deren Dosis auf 25 % der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch Allopurinol 300 - 1 A Pharma verlängert werden kann.

Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Behandlung mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma andere Antibiotika erhalten.

Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nie- renversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.

Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulanzien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und gegebenenfalls eine Dosisre- duktion des entsprechenden Antikoagulans notwendig.

Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol 300 - 1 A Pharma und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher ist die Dosis von Chlorpropamid zu ver- ringern.

Nach Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma wurde von einer Hemmung der Verstoffwech- selung Theophyllin-haltiger Arzneimittel, die z. B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzer- krankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma oder bei Erhöhung der Dosis von Allopurinol 300 - 1 A Pharma sollte deshalb die Theo- phyllin-Konzentration im Blut bestimmt werden.

Bei Gabe von Allopurinol und Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) treten Blutbildveränderungen häufiger auf als bei Einzelgabe der Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen.

Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankun- gen) im Körper kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.

Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunab- wehr) im Blut kann unter Gabe von Allopurinol 300 - 1 A Pharma erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.

Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z. B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch Allopurinol 300 - 1 A Pharma beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Didanosin (Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion) und Allopurinol wird die Verstoffwechselung von Didanosin im Körper so verändert, dass sich der

Didanosin-Blutspiegel erhöhen kann. Dadurch könnten Didanosin-bedingte Nebenwirkungen häufiger oder verstärkt auftreten. Die Patienten sollten im Hinblick auf Didanosin-bedingte Nebenwirkungen engmaschig überwacht werden.

Allopurinol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Aluminiumhydroxid eine eingeschränkte Wirkung haben. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollten mindestens 3 Stunden liegen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma und Furosemid (Arzneimittel zur vermehrten Wasserausscheidung) kann es zu erhöhten Serumurat- und Plasmaoxypurinol- Konzentrationen kommen.

Insbesondere bei beeinträchtigter Nierenfunktion wurde ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeit berichtet, wenn Allopurinol 300 - 1 A Pharma mit Diuretika (harntreibende Arzneimittel), insbesondere Thiaziden, gegeben wird.

Bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion wurde ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeit berichtet, wenn Allopurinol mit ACE-Hemmern (Arzneimittel zur Blutdrucksenkung) gegeben wird.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.

Im Falle einer unbeabsichtigten Schwangerschaft sollte eine Ultraschalluntersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel erfolgen, um eine normale fetale Entwicklung zu bestätigen.

Stillzeit

Allopurinol geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird Allopurinol nicht empfohlen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein.

Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.

Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt

Erwachsene

Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serumharnsäurewerten täglich 1 Tablette Allopurinol 300 - 1 A Pharma (entsprechend 300 mg Allopurinol pro Tag) ein.

Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 100 mg Allopurinol begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend ge- senkten Serumharnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.

Alternativ können 100-300 mg Allopurinol täglich gegeben werden, wofür auch andere Stärken zur Verfügung stehen.

In Einzelfällen kann die Dosis auf 2 Tabletten Allopurinol 300 - 1 A Pharma täglich gesteigert werden (entsprechend 600 mg Allopurinol). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxypurinolspiegel sollte einen Wert von 15 Mikrogramm/ml [100 Mikromol] nicht über- schreiten). Alternativ kann die Dosis in Einzelfällen bis auf 800 mg Allopurinol gesteigert werden. Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.

Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 1 Tablette Allopurinol 300 - 1 A Pharma verabreicht werden (entsprechend 300 mg Allopurinol).

Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.

Kinder, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist Allopurinol 300 - 1 A Pharma für Kinder sowie Patien- ten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht geeignet.

Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d. h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300-400 mg Allopurinol eingenommen werden.

Ältere Patienten
Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Fer- ner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.

Art der Anwendung

Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopu- rinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.

Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Allopurinol 300 - 1 A Pharma regelmäßig und über die vom Arzt bestimmte Dauer ein.

Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harn- säurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Ne- benwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Allopurinol 300 - 1 A Pharma zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Allopurinol 300 - 1 A Pharma eingenommen haben als Sie

solltenEin spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei ei- nem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.

Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen er- griffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermin- dern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder gegebenenfalls eine Hämodialyse (Blutwäsche).

Wenn Sie die Einnahme von Allopurinol 300 - 1 A Pharma vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig:kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich:kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten:kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten:kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt:Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt:

Häufig

Erhöhter Thyreotropinspiegel im Blut

Selten

  • Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (grippeähnlich) und allgemeines Unwohlsein
  • Veränderungen an der Haut, z. B. offene, schmerzende Stellen an Mund, Hals, Nase, Genitalien oder rote, geschwollene Augen (Konjunktivitis), großflächige Blasenbildung oder Ablösungen der Haut
  • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Fieber, Hautrötungen, allgemeine Schmerzen, Unregelmäßigkeiten bei Blut- und Leberfunktionstests (diese können Anzeichen einer Multiorgan-Überempfindlichkeitsreaktion sein)

Sehr selten

  • Schwere allergische Reaktion, die zu einem Anschwellen des Gesichts oder des Rachens führt
  • Schwere, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion

Schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Hautreaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxisch epidermale Nekrolyse) (siehe Abschnitt 2)

Bei Patienten mit Gicht kann es zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol 300 - 1 A Pharma zu einem Gichtanfall kommen.

Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- oder Leberschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme Ampicillin- oder Amoxicillin-haltiger Arzneimittel.

Häufig

Hautausschlag

Gelegentlich

  • schwere Knochenmarkschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
    Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.
  • Übelkeit, Brechreiz

Selten

  • Leberfunktionsstörungen, mit einem asymptomatischen (ohne Anzeichen) Anstieg der Leber- werte bis hin zur Hepatitis (Leberentzündung, einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemei- nen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen)
    Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen muss Allopurinol 300 - 1 A Pharma so- fort abgesetzt und ein Arzt umgehend aufgesucht werden.

Sehr selten

Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose)

  • Es kann mitunter vorkommen, dass Allopurinol-Tabletten Einfluss auf Ihr Blut haben, was sich darin äußern kann, dass Sie leichter blaue Flecken bekommen oder dass Halsschmerzen oder andere Anzeichen einer Infektion auftreten. Diese Auswirkungen treten in der Regel bei Pati- enten mit Leber- oder Nierenproblemen auf. Wenden Sie sich in einem solchen Fall so bald wie möglich an Ihren Arzt.
  • Lymphknotenerkrankung (angioimmunoblastische Lymphadenopathie), nach Absetzen des Arzneimittels reversibel
  • Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophi- lie)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenk- schmerzen äußerten, Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
  • akuter anaphylaktischer Schock Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipidämie)
  • traurige Verstimmtheit (Depression)
  • Gleichgewichtsstörung (Ataxie)
  • Nervenentzündungen (periphere Neuritis)
  • Geschmacksabweichung
  • Bewusstlosigkeit (Koma)
  • Kopfschmerz
  • Nervenleiden (Neuropathie)
  • Lähmungserscheinungen (Paralyse)
  • Schläfrigkeit (Somnolenz)
  • Empfindungsstörungen (Parästhesie)
  • Trübung der Augenlinse (grauer Star)
  • Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Degeneration)
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Schmerzen in der Brust (Angina pectoris)
  • Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie)
  • Bluthochdruck
  • Halsentzündungen (Angina)
  • blutiges Erbrechen
  • vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl
  • Entzündung der Mundschleimhaut
  • Darmstörung
  • Haarausfall (Alopezie)
  • blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem)
  • verfärbtes Haar
  • Muskelschmerzen
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie)
  • ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
  • Unfruchtbarkeit
  • Impotenz
  • allgemeines Unwohlsein
  • allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie)
  • vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Fieber

Nicht bekannt

  • Durchfall
  • gastrointestinale Blutungen (Hämorrhagie)

Insbesondere bei magenempfindlichen Patienten sollte auf gewissenhafte Einnahme nach dem Es- sen mit genügender Trinkmenge geachtet werden.

Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen, die zu jedem Zeitpunkt der Behand- lung auftreten können, am häufigsten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist Al- lopurinol 300 - 1 A Pharma sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.

Gegenmaßnahmen

Bei Auftreten von Hautreaktionen (die sich bemerkbar machen können durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen) dürfen Sie Allopurinol 300 - 1 A Pharma nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf!

Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächst erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Allopurinol 300 - 1 A Pharma darf in diesem Fall nicht weiter eingenommen werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Ne- benwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Allopurinol 300 - 1 A Pharma enthält Der Wirkstoff ist: Allopurinol

1 Tablette enthält 300 mg Allopurinol.

Die sonstigen Bestandteile sind:

mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, Crospovidon, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 25, Talkum

Wie Allopurinol 300 - 1 A Pharma aussieht und Inhalt der PackungAllopurinol 300 - 1 A Pharma ist eine weiße bis cremeweiße, beidseitig gewölbte, längliche Tablette mit beidseitiger Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Allopurinol 300 - 1 A Pharma ist in Packungen mit 20, 30, 50 und 100 Tabletten erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3

82041 Oberhaching

Telefon: (089) 6138825-0

Hersteller

Salutas Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben

oder

Lek Pharmaceuticals d.d. Verovskova 57

1526 Ljubljana Slowenien

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2018.

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Zuletzt aktualisiert: 22.08.2022

Quelle: Allopurinol 300 - 1 A Pharma - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Allopurinol
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden